Lederresteverwertung- Schaftbau Teil 1
- corax13
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Lederresteverwertung- Schaftbau Teil 1
Auf Arbeit haben wir eine Kiste, in die die Lederreste kommen aus denen kein ganzes Paar Schuhe mehr wird und welches auch nicht mehr nachgekauft werden kann. Aus dieser Kiste darf ich mich bedienen.
Bei dem Schnittmuster, welches ich hier verwendet habe, ist da aber immer noch was draus zu machen. Für den Schnitt, hatte ich vor längerer Zeit, einen alten Schuh in seine Einzelteile zerlegt.
Futterleder hatten diese Schuhe, aus tiefer DDR Zeit nicht gehabt, da musste ich selber ran.
Zuerst übertrage ich mir das Schnittmuster mittels Silbermine auf das Leder. Hierbei muss ich die Zugrichtung des Leders beachten! Die Zügigkeit im Leder, sollte nie in Längsrichtung zum Schuh verlaufen. Ausgeschnitten wird mit dem Skalpell. Bei sehr weichen Leder, nehme ich auch mal die Schere, da hier das Leder vor der Klinge anfängt zu schieben, egal wie scharf die Klinge ist. Jetzt werden die Teile die überlappen und unten liegen auf null ausgeschärft. Hier Zuhause mach ich das auf einer Fliese.
Nun zeichne ich mir mit der Silbermiene die Überlappung an und klebe die Teile mit Gummilösung zusammen.
Jetzt kann es losgehen mit dem Nähen. Das verrichte ich auf meiner 109 Jahre alten Singer 34 KSV 6.
Oberfaden ist Serafil ET 20 Unterfaden ET 60. Stichgröße 3,5mm
Da braucht es etwas Geduld, bis die Fadenspannung richtig eingestellt ist.
Bei dem Schnittmuster, welches ich hier verwendet habe, ist da aber immer noch was draus zu machen. Für den Schnitt, hatte ich vor längerer Zeit, einen alten Schuh in seine Einzelteile zerlegt.
Futterleder hatten diese Schuhe, aus tiefer DDR Zeit nicht gehabt, da musste ich selber ran.
Zuerst übertrage ich mir das Schnittmuster mittels Silbermine auf das Leder. Hierbei muss ich die Zugrichtung des Leders beachten! Die Zügigkeit im Leder, sollte nie in Längsrichtung zum Schuh verlaufen. Ausgeschnitten wird mit dem Skalpell. Bei sehr weichen Leder, nehme ich auch mal die Schere, da hier das Leder vor der Klinge anfängt zu schieben, egal wie scharf die Klinge ist. Jetzt werden die Teile die überlappen und unten liegen auf null ausgeschärft. Hier Zuhause mach ich das auf einer Fliese.
Nun zeichne ich mir mit der Silbermiene die Überlappung an und klebe die Teile mit Gummilösung zusammen.
Jetzt kann es losgehen mit dem Nähen. Das verrichte ich auf meiner 109 Jahre alten Singer 34 KSV 6.
Oberfaden ist Serafil ET 20 Unterfaden ET 60. Stichgröße 3,5mm
Da braucht es etwas Geduld, bis die Fadenspannung richtig eingestellt ist.
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Singer 34 K.S.V 6/ ADLER 30-1/ Altenburg KL.50/ Naumann Kl. 65/ Schubert KL 52/ Pfaff 871
- corax13
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Re: Lederresteverwertung- Schaftbau Teil 1
Lederresteverwertung- Schaftbau Teil 2
Beim Nähen mit meiner „ALTEN“, darf ich das Leder in den Kurven nur drehen, wenn die Nadel im Material ist. Sonst würden die Stiche unregelmäßig groß werden. Das bedarf etwas Übung. So manche neue Maschine, hat nicht so ein sauberes Stichbild, wie die alte Singer.
Das Futter nähe ich auf der Altenburg mit zick- zack. Z-Z aus zwei Gründen: ich habe keine offene Stoßkante und die Naht bleibt flexibel.
Beim Einheften des Futters, wird es ca. 5mm überstehen gelassen und nach dem Nähen, mit einer gebogenen Schere (wie eine Fingernagelschere nur größer) genau abgeschnitten. Die Zugabe, muss man im Zuschnitt mit einberechnen.
Nun noch die Lasche von innen gegen das Futter nähen und die Näherei ist geschafft.
Links habe ich den Schaft schon mal, mit sieben Nägeln über den Leisten gezogen.
Beim Nähen mit meiner „ALTEN“, darf ich das Leder in den Kurven nur drehen, wenn die Nadel im Material ist. Sonst würden die Stiche unregelmäßig groß werden. Das bedarf etwas Übung. So manche neue Maschine, hat nicht so ein sauberes Stichbild, wie die alte Singer.
Das Futter nähe ich auf der Altenburg mit zick- zack. Z-Z aus zwei Gründen: ich habe keine offene Stoßkante und die Naht bleibt flexibel.
Beim Einheften des Futters, wird es ca. 5mm überstehen gelassen und nach dem Nähen, mit einer gebogenen Schere (wie eine Fingernagelschere nur größer) genau abgeschnitten. Die Zugabe, muss man im Zuschnitt mit einberechnen.
Nun noch die Lasche von innen gegen das Futter nähen und die Näherei ist geschafft.
Links habe ich den Schaft schon mal, mit sieben Nägeln über den Leisten gezogen.
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- Kauz
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Re: Lederresteverwertung- Schaftbau Teil 1
Jetzt weis ich schonmal wofür die gebogene Schere gut ist die ich mal vom Schrott mitgenommen hab.
Danke fürs Zeigen !
Gruß Kauz
Danke fürs Zeigen !
Gruß Kauz
- corax13
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Re: Lederresteverwertung- Schaftbau Teil 1
Kauz hat geschrieben:Jetzt weis ich schonmal wofür die gebogene Schere gut ist die ich mal vom Schrott mitgenommen hab.
Danke fürs Zeigen !
Gruß Kauz
Ich hoffe mal, es hilft Dir auch bei deinem Projekt, „Wie könnte man solche Stiefel nachbauen weiter"!
Bis hier hin, sollten die Arbeitsschritte die gleichen sein.
Gruß Thomas
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Re: Lederresteverwertung- Schaftbau Teil 1
Jetzt sind auch Schuhe daraus geworden.
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- det
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Re: Lederresteverwertung- Schaftbau Teil 1
Maschinen: viel zu viele - Zeit dafür: viel zu wenig
- Bekennender Schneckenversender, habt Geduld mit mir -
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-
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Re: Lederresteverwertung- Schaftbau Teil 1
Ganz tolle Arbeit - danke für diesen interessanten Beitrag!
lG Helmut
lG Helmut
- corax13
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Re: Lederresteverwertung- Schaftbau Teil 1
Euch Beiden!
Gruß Thomas
Gruß Thomas
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Re: Lederresteverwertung- Schaftbau Teil 1
Wow ...deine neuen Schuhe sehen hammermäßig aus. An so eine Anfertigung habe ich mich noch nie getraut. Beeindruckend.
Machst du das oft?
Machst du das oft?
Ich brauche einen 28 Stunden Tag! Dann komme ich zum NÄHEN und zum SCHLAFEN.
- corax13
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Re: Lederresteverwertung- Schaftbau Teil 1
Schuhe bau ich von Berufs wegen, bin Orthopädieschuhmacher. Auf Arbeit, bekommen wir die Schäfte allerdings zugeliefert, welche nach Maß, angefertigt werden. Für mich, nähe ich eins zwei Paar Schuhe im Jahr. Ich trage gern Unikate, bin aber auch keine „Frau“ und so, sieht auch mein Schuhschrank aus.Beata hat geschrieben:Wow ...deine neuen Schuhe sehen hammermäßig aus. An so eine Anfertigung habe ich mich noch nie getraut. Beeindruckend.
Machst du das oft?
Gruß Thomas
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