Bernina 125: Motor "schleift durch"
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Bernina 125: Motor "schleift durch"
Hallo zusammen
Zuerst einmal: Ich bin komplett neu hier im Forum und auch neu in der Nähwelt. In der Grundschule war ich super an der Nähmaschine, aber das habe ich in den letzten Jahren alles verlernt. Ich möchte aber in Zukunft gerne wieder ein wenig nähen, sachen reparieren und einfache Stücke herstellen.
Ich habe von meiner Grosstante eine Bernina 125 aus den 50ern vererbt bekommen. Die Maschine sieht noch tip top aus und läuft grundsätzlich auch nicht schlecht. Ich werde mir ev. im Winter die Zeit nehmen, das Teil zumindest zum Teil ein wenig zu revidieren. Ich bin ursprünglich gelernter Feinmechaniker und kenne mich mit solchen Maschinen grundsätzlich aus, allerdings nicht mit Nähmaschinen.
Meine Bernina hat nun das folgende Problem: Die Maschine läuft normal an und läuft auch bei geringer Drehzahl gut. Gehe ich auf etwas erhöhte Drehzahl, dann wird der Motor immer schneller, aber die Nadel langsamer, bis sich diese nicht mehr bewegt. Es scheint, also ob irgendwie ein Antriebsriemen durchschleift oder so. Auch bei eingefädeltem Faden und mit einem Stük Stoff auf dem Nähtisch kann es sein, dass die Maschine nicht richtig anspringt, insbesondere wenn die Nadel sich oben befindet, dann schleift der Motor einfach durch. Mit ein wenig Starthilfe vom Handrad funktioniert es dann wieder.
Nun meine eigentliche Frage: Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Fehlerbeschrieb ein Klassiker ist. Kann mir da gleich wer weiterhelfen, wie ich anfangen soll zu suchen?
Ebenso wäre ich froh über ganz grundsätzliche Infos, was bei so alten Maschinen bei einer Revision ersetzt werden sollte, also gibt es Verschlessteile, eben genau so Sachen wie Riemen usw. ich denke, dass ich die Maschine wohl kaum komplett auseinander nehmen muss und alle Lager usw. ersetzen muss. Die Maschine scheint mir nicht so intensiv genutz worden zu sein.
So, nun bin ich gespannt auf eure Inputs!
Herzliche Grüsse
Fabian
Zuerst einmal: Ich bin komplett neu hier im Forum und auch neu in der Nähwelt. In der Grundschule war ich super an der Nähmaschine, aber das habe ich in den letzten Jahren alles verlernt. Ich möchte aber in Zukunft gerne wieder ein wenig nähen, sachen reparieren und einfache Stücke herstellen.
Ich habe von meiner Grosstante eine Bernina 125 aus den 50ern vererbt bekommen. Die Maschine sieht noch tip top aus und läuft grundsätzlich auch nicht schlecht. Ich werde mir ev. im Winter die Zeit nehmen, das Teil zumindest zum Teil ein wenig zu revidieren. Ich bin ursprünglich gelernter Feinmechaniker und kenne mich mit solchen Maschinen grundsätzlich aus, allerdings nicht mit Nähmaschinen.
Meine Bernina hat nun das folgende Problem: Die Maschine läuft normal an und läuft auch bei geringer Drehzahl gut. Gehe ich auf etwas erhöhte Drehzahl, dann wird der Motor immer schneller, aber die Nadel langsamer, bis sich diese nicht mehr bewegt. Es scheint, also ob irgendwie ein Antriebsriemen durchschleift oder so. Auch bei eingefädeltem Faden und mit einem Stük Stoff auf dem Nähtisch kann es sein, dass die Maschine nicht richtig anspringt, insbesondere wenn die Nadel sich oben befindet, dann schleift der Motor einfach durch. Mit ein wenig Starthilfe vom Handrad funktioniert es dann wieder.
Nun meine eigentliche Frage: Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Fehlerbeschrieb ein Klassiker ist. Kann mir da gleich wer weiterhelfen, wie ich anfangen soll zu suchen?
Ebenso wäre ich froh über ganz grundsätzliche Infos, was bei so alten Maschinen bei einer Revision ersetzt werden sollte, also gibt es Verschlessteile, eben genau so Sachen wie Riemen usw. ich denke, dass ich die Maschine wohl kaum komplett auseinander nehmen muss und alle Lager usw. ersetzen muss. Die Maschine scheint mir nicht so intensiv genutz worden zu sein.
So, nun bin ich gespannt auf eure Inputs!
Herzliche Grüsse
Fabian
Re: Bernina 125: Motor "schleift durch"
moin Fabian
Schau mal in unser Museum: https://www.naehmaschinenverzeichnis.de ... n/bernina/
ich glaub der Riemen rutscht oder die Bremse hängt.
Schau mal in unser Museum: https://www.naehmaschinenverzeichnis.de ... n/bernina/
ich glaub der Riemen rutscht oder die Bremse hängt.
Re: Bernina 125: Motor "schleift durch"
diese 125er besitzen afair noch keine Spannvorrichtung des Zwischenrads für die beiden Riemen (= Motor-Zwischenrad und Zwischenrad-Handrad);
da diese Rundriemen sich im Laufe der über 60 Jahre ihre Elastizität verloren bzw. sich gedehnt haben, verwende ich in solchen Fällen
runde Polyurethan-Meterware mit 5 mm Durchmesser; diese schneide ich nach dem Maß der alten Riemen minus 3-4 mm zu; beide Enden lassen sich über einem Feuerzeug
mit etwas Übung praktisch nahtlos verkleben, leichte Überstände von der Verklebung können gut weggeschnitten werden...
...falls sie dann doch immer noch etwas zu locker sein sollten, nochmal 3-5 mm weg und gut ist...
da diese Rundriemen sich im Laufe der über 60 Jahre ihre Elastizität verloren bzw. sich gedehnt haben, verwende ich in solchen Fällen
runde Polyurethan-Meterware mit 5 mm Durchmesser; diese schneide ich nach dem Maß der alten Riemen minus 3-4 mm zu; beide Enden lassen sich über einem Feuerzeug
mit etwas Übung praktisch nahtlos verkleben, leichte Überstände von der Verklebung können gut weggeschnitten werden...
...falls sie dann doch immer noch etwas zu locker sein sollten, nochmal 3-5 mm weg und gut ist...
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Re: Bernina 125: Motor "schleift durch"
Aha - Danke für den Link!Nopi hat geschrieben: ↑Dienstag 10. August 2021, 20:29 moin Fabian
Schau mal in unser Museum: https://www.naehmaschinenverzeichnis.de ... n/bernina/
ich glaub der Riemen rutscht oder die Bremse hängt.
OK, Super! ich glaube, das kriege ich auch hin... Wie immer ist das Problem natürlich, so ein einzelnes Band im Handel zu finden.... Vermutlich über das Netz fast einfacher. Wo kaufst du das Material? Baumarkt? Ich lebe in der Schweiz...uu4y hat geschrieben: ↑Dienstag 10. August 2021, 20:47 diese 125er besitzen afair noch keine Spannvorrichtung des Zwischenrads für die beiden Riemen (= Motor-Zwischenrad und Zwischenrad-Handrad);
da diese Rundriemen sich im Laufe der über 60 Jahre ihre Elastizität verloren bzw. sich gedehnt haben, verwende ich in solchen Fällen
runde Polyurethan-Meterware mit 5 mm Durchmesser; diese schneide ich nach dem Maß der alten Riemen minus 3-4 mm zu; beide Enden lassen sich über einem Feuerzeug
mit etwas Übung praktisch nahtlos verkleben, leichte Überstände von der Verklebung können gut weggeschnitten werden...
...falls sie dann doch immer noch etwas zu locker sein sollten, nochmal 3-5 mm weg und gut ist...
Ich habe den Übeltäter auch bereits gefunden, beziehungsweise die beiden Übeltäter! Ich werde also als allererstes diese beiden Riemen ersetzen. Nun noch eine Frage: Mir ist gleich aufgefallen, dass ein Stück Plastik, welches mit dem Kniebügel verbunden ist, den einen unteren Riemen berührt (siehe Foto). Muss das so sein? Ist das irgendwie ein Teil einer Bremse oder so? Oder ist das einfach, weil der Riemen so locker ist? Ebenso ist da ziemlich viel Abrieb drin. Ist das nur von den Gummiringen oder kommt das von sonst noch was?
Liebe Grüsse und Danke!
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Re: Bernina 125: Motor "schleift durch"
die frühen Ausführungen der 121 und 125 hatten noch etwas andere Motoren, die -nur beim Spulen- zum Überdrehen neigten und deshalb zwischen Motor und Chassis noch eine Bremse besassen, die beim Spulen den Motor leicht abbremste -afair war dafür ein kleiner Filz drauf-
das z. B. ist einer =
https://www.ebay.de/itm/133659334890?ha ... SwUE9fcaTB
das z. B. ist einer =
https://www.ebay.de/itm/133659334890?ha ... SwUE9fcaTB
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Re: Bernina 125: Motor "schleift durch"
Okay, danke auch nochmals dafür. Ich werde nun neue Riemen besorgen!
Nun ist mir noch was aufgefallen: Der Umschalter um den Transportuer auszuschalten (für Steppstich) lässt sich überhaupt nicht bewegen, keinen Milimeter, der sitzt bombenfest wie angeschweisst... Woran könnte das liegen? Hat da noch wer eine Idee?
Nun ist mir noch was aufgefallen: Der Umschalter um den Transportuer auszuschalten (für Steppstich) lässt sich überhaupt nicht bewegen, keinen Milimeter, der sitzt bombenfest wie angeschweisst... Woran könnte das liegen? Hat da noch wer eine Idee?
Re: Bernina 125: Motor "schleift durch"
Da ist gerne gelber "Bernstein" - zu Harz gewordenes Öl
das gelbe Harz einweichen - ggf Petroleum & Wärme & Geduld
oder "HardStyle" mit Bremsenreiniger
oder Natronlauge (NA-OH) aber bitte vorsichtig - das ist kein Kinderkram sondern sehr harte Chemie
irgendwann löst sich das ...
dann den gelben Benstein komplett entfernen (mechanisch und/oder chemisch)
und anschließend mit gutem Öl geschmeidig halten.
das gelbe Harz einweichen - ggf Petroleum & Wärme & Geduld
oder "HardStyle" mit Bremsenreiniger
oder Natronlauge (NA-OH) aber bitte vorsichtig - das ist kein Kinderkram sondern sehr harte Chemie
irgendwann löst sich das ...
dann den gelben Benstein komplett entfernen (mechanisch und/oder chemisch)
und anschließend mit gutem Öl geschmeidig halten.
- det
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Re: Bernina 125: Motor "schleift durch"
Hallo,
oft wurden die Transporteure jahrzentelang nicht versenkt, wodurch dort verharztes Fett die Teile miteinander verklebt.
Die entsprechende Teile mit Kriechöl behandeln und einwirken lassen und anschließend eventuell mit einem Fön erwärmen.
Gruß
Detlef
oft wurden die Transporteure jahrzentelang nicht versenkt, wodurch dort verharztes Fett die Teile miteinander verklebt.
Die entsprechende Teile mit Kriechöl behandeln und einwirken lassen und anschließend eventuell mit einem Fön erwärmen.
Gruß
Detlef
Maschinen: viel zu viele - Zeit dafür: viel zu wenig
- Bekennender Schneckenversender, habt Geduld mit mir -
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Re: Bernina 125: Motor "schleift durch"
OK, danke schonmal für die Tipps. Mir ist jetzt nicht ganz klar, wo ich dieses verharzte Öl behandeln/entfernen muss? Beim Transporteur selbst oder beim Drehrad, welches diesen versenken müsste? ich tippe eher auf diesen, da dieser sich wirklich keinen Zehntelsmilimeter bewegen lässt.Wie komme ich da ran? Von Unten? Auf der Seite bei den Antriebsriemen habe ich bereits offen, da komme ich nicht ran...
Danke!
Danke!
Re: Bernina 125: Motor "schleift durch"
Das ist einfache Mechanik
Du kannst die Stangen und Hebel verfolgen und wirst feststellen, dass unter der Maschine eine Stelle ist, wo eine Stange in einer Hülse halt findet, damit der Transporteur "oben" ist.
"Oben" bedeutet, dass die Zähnchen zeitweise aus der Stichplatte "überstehen" und den Stoff schieben, wenn die Nadel nicht mehr im Stoff ist
Du wirst die Stelle selber finden oder
Du zeigst uns viele scharfe Bilder von Deiner Maschinen Unterseite und Oberseite
Du kannst die Stangen und Hebel verfolgen und wirst feststellen, dass unter der Maschine eine Stelle ist, wo eine Stange in einer Hülse halt findet, damit der Transporteur "oben" ist.
"Oben" bedeutet, dass die Zähnchen zeitweise aus der Stichplatte "überstehen" und den Stoff schieben, wenn die Nadel nicht mehr im Stoff ist
Du wirst die Stelle selber finden oder
Du zeigst uns viele scharfe Bilder von Deiner Maschinen Unterseite und Oberseite