Hummelbrummel hat geschrieben: ↑Freitag 23. Juli 2021, 23:08
@ Nopi Die T-Shirts bei Kik werden aber gerade nicht von ausgebildeten Näherinnen auf eigenen Tretmaschinen gefertigt, sondern in Fabriken von Leuten, die selbst keine Nähmaschine haben und oft genug auch keine Ausbildung
Zu den von Dir bereits verlinkten neuen Industrieparks in Äthiopien gibt er hier übrigens auch eine sehr hörenswerte Sendung:
https://www.ardaudiothek.de/episode/rep ... e/78540574
Da kommen keine 100 Jahre alten Tretnähmaschinen vor, aber reichlich bildungs - und perspektivlose junge Menschen, die gnadenlos ausgebeutet werden.
*seufz*
Ich hab grad nochmal in den Spiegel geschaut, ob auf meiner Stirn " Idiot " steht - aber hey, das Wort stand da nicht drauf.
Ich hatte jetzt vorausgesetzt dass der eine oder der andere in der Lage sein könnte 1 & 1 zusammen zu zählen.
Ihr wollt mir also erklären ich sei etwas ... zu einfach strukturiert?
Glaubst Du - Hummel- ernsthaft der Nopi denkt die Afrikanerinnen nähen in Afrika die Kik T-Shirts mit historischen Tretnähmaschinen?
Du weiß wie eine Overlock Naht aussieht? klasse - ich auch
Nein, ich war es, der etwas zu voreilig voraus gesetzt hat, dass Ihr eins und eins zusammenzählen könnt ... wenn ihr wollt - ich hatte vorausgesetzt, dass ihr mündige Bürger seid.
Ich hab aber geahnt, das die Erkenntnis für Euch unangenehm sein könnte. Den Teil von meinem Beitrag, der darauf Bezug nimmt "sich eine eigene Meinung leisten zu können ist nicht zu übersehen. Den könnte ja mal jemand zitieren - bei Gelegenheit.
Der Schnellzug des Turbokapitalismus ist mindestens planmäßig unterwegs - er ist Euerm Vorstellungsvermögen jedoch meilenweit voraus.
Es ist klar, dass ein 12 Jähriges Mädchen wenn es zum ersten mal vor Stoff und Nähmaschine sitzt nicht gleich Ware produziert, die gewinnbringend verkaufbar ist
die Jungs, die da unten die Industrieparks aufgebaut haben, produzieren im Dreischichtbetrieb.
Jeder Ausbildungsplatz kostet Geld
Da wird etwas outgesourced in Bereiche wo es nicht das eigene Geld kostet sondern wo mit Spenden von Euch und Entwicklungshilfe (siehe Link zur Panorama Sendung) günstigere Voraussetzungen geschaffen werden um dort zu produzieren. Darum auch Dein Link zur "hoerenswerten" Sendung. Das ist eine flankierende Maßnahme um die Entwicklungshilfe Förderungen zu bekommen.
Ich war in Südafrika, in Namibia, in Marokko Kammerun & auf den Kap Verdischen Inseln. Und das nicht um dort 14 Tage Urlaub zu machen.
Hummelbrummel hat geschrieben: ↑Freitag 23. Juli 2021, 23:08Ein Freund von uns (gebürtiger Sudanese/ sudanesicher Flüchtling, jetzt im Ruhestand) hat jahrelang in Tansania in einer Einrichtung gearbeitet, in der u.a. Schneiderinnen ausgebildet und dort am Ende ihrer Lehrzeit dann mit einer eigenen Nähmaschine ausgestattet wurden, um sich selbstständig zu machen.
Das ist SEHR sinnvoll.
(Sie bekommen dort aber in Ermangelung alter Singers zumeist die China-Nachbauten, und machen die gleichen Erfahrungen damit, wie in Sierra Leone beschrieben.)
In Sierra Leone (besonders im Hinterland) laufen die meisten Menschen fast unbekleidet rum. Es ist dort warm. Wer will da eine Ausbildung machen und mit seinen Nähfertigkeiten eine kleine Existenz aufzubauen?
Kein Afrikaner braucht irgendwas von einem Europäer. Aber im Deutschen Supermarkt finden sich - seit dem "arabischen Frühling" - Kartoffeln aus Afrika !
In Europa ist es kalt. Hier wird Kleidung nicht nur aus Scham getragen. In Europa wird Kleidung gebraucht.
Der über Jahrhunderte gewachsene Reichtum Europas (und den außereuropäischen Regionen die aus dem Netzwerk der
Bank of England entstanden sind)
fußt auf
- Sklavenhandel,
- Rohstoffraub
- Kriege um Rohstoffe und Kreditabhängigkeiten
(von Menschenrechtsverletzungen und Kunstraub gehören eigentlich auch genannt sind aber marginal)
Hört auf die Menschen auszubeuten.
Backt Euer Brot selbst, näht Eure Hosen und T-Shirts und Schuhe selbst und stellt Eure Fernseher auf den Sperrmüll.
Dann kann eine friedliche menschengerechte Zukunft beginnen. Die Voraussetzung ist die Kulturleistung zu erkennen, das (gesteuertes) Konsumverhalten zwangsläufig Profit
maximierende Produktionsbedingungen schaffen wird.
Seid ihr Konsumenten seid ihr Teil des Problems. Seid ihr Produzenten steht der Profit/Materialismus täglich hinter Euch. Jeden Tag aufs neue... Ihr habt die Wahl.
Es gäbe einen dritten Weg, aber der ist nur gehbar wenn die Menschen hinterfragen & verstehen
wie Geld entsteht und dann mit den gewonnenen Erkenntnissen umgehen wie die Sonne, die uns seit Millionen von Jahren ihre Energie
bedingungslos und kostenlos liefert.
Das ist unsere Existenzgrundlage - nicht der Zwang zu Arbeiten, um Geld "zu verdienen"