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29D58, Hand-Schwungrad, zentrale Schraube

Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 18:56
von Harri
Hallo,
vorgestellt habe ich mich als "Darmstädter Heiner" und dann waren erst mal ein paar Tagen Pause.
Aber nun möchte ich anfangen meine 29D58 ein bischen auf Vordermann zu bringen. Fadenheber und eine Faden-Klemmscheibe ist abgebrochen, aber ich möchte erstmal Bestandsaufnahme machen um nicht alle Ersatzteile einzeln zu bestellen...

Nun meine aktuelle Frage: Nachdem ich das Hand-Schwungrad ab und ordentlich geschmiert wieder montiert hatte, löst sich die zentrale Befestigungsschraube immer sehr schnell. Ich würde das nun mit Schraubensicherung fixieren. Aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass man damals schon Schraubensicherungsmittelchen verwendete. Also, wo liegt mein Denkfehler? huh

Ist mir doch noch was eingefallen: Die Abdeckung über der Unterspule rastet nicht ein und es besteht Gefahr beim verdrehen, dann die Nadel zu killen. Wie hat die ursprünglich die Position sauber gehalten? Zuerst dachte ich an eine Kugel in der einen Bohrung aber die Unterseite der Abdeckung hat keine Einrastung!?

Und warum ist das Metallteil in der Ausbuchtung des Arms so verkleppert? Gab es einen Grund da drauf zu hämmern?

Danke und viele Grüße
Harri

Re: 29D58, Hand-Schwungrad, zentrale Schraube

Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 19:23
von adler104
Harri hat geschrieben: Freitag 17. Juli 2020, 18:56 Hallo,
vorgestellt habe ich mich als "Darmstädter Heiner" und dann waren erst mal ein paar Tagen Pause.
Aber nun möchte ich anfangen meine 29D58 ein bischen auf Vordermann zu bringen. Fadenheber und eine Faden-Klemmscheibe ist abgebrochen, aber ich möchte erstmal Bestandsaufnahme machen um nicht alle Ersatzteile einzeln zu bestellen...

Nun meine aktuelle Frage: Nachdem ich das Hand-Schwungrad ab und ordentlich geschmiert wieder montiert hatte, löst sich die zentrale Befestigungsschraube immer sehr schnell. Ich würde das nun mit Schraubensicherung fixieren. Aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass man damals schon Schraubensicherungsmittelchen verwendete. Also, wo liegt mein Denkfehler? huh

Vermutlich ist dein Handrad nicht weit genug aufgesteckt (warum auch immer), die "zentrale Schraube" müsste fest ein und bündig mit dem "Kragenrand - Teil #4" mit dem Innengewinde für die zentrale Schraube # 11 abschließen. Ich hänge ne Sprengzeichnung an, vielleicht hilft es dir. Hinweis: #4 auf dem Bild gehört anders herum


Ist mir doch noch was eingefallen: Die Abdeckung über der Unterspule rastet nicht ein und es besteht Gefahr beim verdrehen, dann die Nadel zu killen. Wie hat die ursprünglich die Position sauber gehalten? Zuerst dachte ich an eine Kugel in der einen Bohrung aber die Unterseite der Abdeckung hat keine Einrastung!?

da Klemmt wohl der Hebel #25 und verhinder das Pin + 26 nach oben drückt wird (der sicher die Platte vorm verdrehen) siehe Bild 2

Und warum ist das Metallteil in der Ausbuchtung des Arms so verkleppert? Gab es einen Grund da drauf zu hämmern?

Weiß nicht was Du meinst

Danke und viele Grüße
Harri

Re: 29D58, Hand-Schwungrad, zentrale Schraube

Verfasst: Freitag 17. Juli 2020, 19:47
von adler104
Eigentlich kann sich die Schraube nicht lösen, weil es Rechtsgewinde ist und das Handrad auch nach rechts gedreht wird... Oder drehst du es nach links? Dann funktioniert eh gar nichts an der Maschine wink

Re: 29D58, Hand-Schwungrad, zentrale Schraube

Verfasst: Samstag 18. Juli 2020, 02:06
von Harri
Ah ja, total hilfreich deine Explosionszeichnungen.
Stimmt das Handrad sitzt anscheinend nicht tief genug, da werde ich erst mal schauen das Rad weiter aufzuschieben. Aber die 4 andersherum kapiere ich jetzt gar nicht. Klar, ist auf der Explosionszeichnung schon so, aber... Muss ich erst nochmal anschauen.
IMG_7563.JPG
Ok jetzt sehe ich, der Hebel 25 drückt den Stift 26 nach unten der ansonsten auf der hinteren Seite in ein Loch eintaucht. Mal sehen ob der Stift 26 bei mir noch da ist und nur klemmt.
Das verklepperte Teil das ich meinte, ist die Betätigungsseite vom Hebel 25. Sieht irgendwie zerklopft aus in seiner Mulde.
Danke hast mir richtig gut geholfen! Ich gehe morgen da ran...

Re: 29D58, Hand-Schwungrad, zentrale Schraube

Verfasst: Sonntag 19. Juli 2020, 11:46
von Harri
Zwischenbericht:
Ich war jetzt dran und durfte erst mal feststellen, warum das Handrad nicht tief genug auf dem Zapfen (Nr.4) saß. Da hat offensichtlich jemand, auf dem Handrad, mit dem Hammer gearbeitet und die Bohrung war etwas nach innen deformiert. Habe ich ausgefeilt, bis es wieder gut draufrutschte. Jetzt steht der Rand des Zapfens ca. 0,5 mm vor und die Schraube kann sich sauber aufsetzen. Allerdings sind durch die Hammerschläge auch an der Planfläche noch einige Hügel und es reibt beim Spulenbetrieb und nimmt das Nähwerk (beim ausgekoppelten Spul-Betrieb) leicht mit. Da man dort zum Feilen nicht hinkommt, werde ich fragen ob mir ein Dreher in der Firma da einen (1/10 mm) Span runterdreht. Dann sollte es flutschen.

Wie das mit dem Teil Nr. 4 andersherum funktionieren soll erschließt sich mir aber wirklich nicht! Oder meintest Du die Darstellung in der Zeichnung gehört anders herum?

Re: 29D58, Hand-Schwungrad, zentrale Schraube

Verfasst: Sonntag 19. Juli 2020, 11:51
von dieter kohl
Harri hat geschrieben: Sonntag 19. Juli 2020, 11:46 Zwischenbericht:
Ich war jetzt dran und durfte erst mal feststellen, warum das Handrad nicht tief genug auf dem Zapfen (Nr.4) saß. Da hat offensichtlich jemand, auf dem Handrad, mit dem Hammer gearbeitet und die Bohrung war etwas nach innen deformiert. Habe ich ausgefeilt, bis es wieder gut draufrutschte. Jetzt steht der Rand des Zapfens ca. 0,5 mm vor und die Schraube kann sich sauber aufsetzen. Allerdings sind durch die Hammerschläge auch an der Planfläche noch einige Hügel und es reibt beim Spulenbetrieb und nimmt das Nähwerk (beim ausgekoppelten Spul-Betrieb) leicht mit. Da man dort zum Feilen nicht hinkommt, werde ich fragen ob mir ein Dreher in der Firma da einen (1/10 mm) Span runterdreht. Dann sollte es flutschen.

Wie das mit dem Teil Nr. 4 andersherum funktionieren soll erschließt sich mir aber wirklich nicht!
serv

versucht das erstmal mit 1/100 mm Span

wir haben es hier mit Feinmechanik zu tun

und dem Grobmotoriker solltest du mal dahin treten, wo es richtig AUA macht

Re: 29D58, Hand-Schwungrad, zentrale Schraube

Verfasst: Sonntag 19. Juli 2020, 16:29
von Harri
Zitat: "und dem Grobmotoriker solltest du mal dahin treten, wo es richtig AUA macht"

Ach Dieter,
sei mal nicht so streng! wink Ok, dem Mechaniker tut das ein bischen weh. Ich denke der Hammertäter ist schon lange tot, RIP. Und es war ja dann recht einfach wieder auszubügeln.
Bis auf ein paar verkorkste Schrauben und Schläge hat das Maschinchen anscheinend nicht so viel durchgemacht. Mir war's wichtig, dass sie sich bewegte. Angesichts dessen, dass ich mit sehr wenig Ahnung gekauft habe ist es für mich bisher noch kein Fehlgriff gewesen.

Zitat: "versucht das erstmal mit 1/100 mm Span"

Rantasten könnte ich mich, wenn ich's selber drehen würde. Aber ich muss den Kollegen anbetteln und was meinst du was passiert, wenn ich 3 mal ankomme: "och noch mal 1/100stel" -boewu-
An der Stelle macht mir 1/10 mm Spiel eher wenig aus. Aber danke für den Hinweis! Ich werde weiter berichten.

Gruß
Harri

Re: 29D58, Hand-Schwungrad, zentrale Schraube

Verfasst: Sonntag 19. Juli 2020, 18:22
von Harri
Zweiter Akt:
Nachdem ich, dank der Explosionszeichnung, verstehen konnte wie das mit der Sicherung der Abdeckplatte funktioniert ging‘s drum das wieder gängig zu bekommen.
1. Der Stift der in das Loch einrasten soll war inkl. Feder noch da und nach dem Reinigen auch ok.
2. Aber der Betätigungshebel wollte sich nicht bewegen. Also den Stift des Drehpunkts ausgetrieben. (Hier war ich anfänglich sehr unsicher, da ja oft konische Stifte verwendet wurden, die nur nach einer Seite auszutreiben sind. Der ist aber zylindrisch, also egal in welche Richtung man arbeitet.)
3. Trotzdem machte der Betätigungshebel keine Anstalten sich zu bewegen. Erster Versuch mit einen Nagel schräg darunter zu treiben, brachte nix. Zweiter Versuch von unten, wo der Hebel den Stift nach unten drückt. Mit einem kleinen Durchtreiber durch den Ausschnitt auf den Hebel gesetzt und nach ein bischen hämmern bewegt sich was.
Genauer betrachtet, sehe ich jetzt dass das an der Betätigungskante keine Schlagspuren sind sondern Rostfraß. Da hat der gute Schumacher wohl ordentlich geschwitzt. Und deswegen war dann der Hebel auch ziemlich fest gegammelt. Aber ein wenig auf Schleifpapier abgezogen und es ist fast wie neu!
Damit sind diese zwei Probleme behoben. Nochmals Danke Adler 104, für die Explosionszeichnungen. Das war echt die wesentliche Hilfe!