Nähmaschinentechnik-Forum

Guten Tag

Für was genau braucht es eigentlich die explosiven Kondensatoren in Motor und Pedal? Seit bei meinem (Singer 421G) Motor der Kondensator explodiert ist läuft der Motor einfach ohne Kondensator. Allerdings musste ich zuerst den Schaden welche die Explosion verursachte beheben.

Lebt der Motor mit Kondensator länger? läuft er besser an? Wird er weniger heiss?

Ich habe heute einen neuen Kondensator erhalten, den ich nun wegen der Bauform ausserhalb des Motors einbauen möchte.

Und beim Pedal? Was verrichtet er dort für eine Arbeit?

Gruss Jürg

i.d.R. sind es Funkenstörfilter damit dein Nachbar beim Nähen nicht im Radio srsrsrsrsrsrsrkrächz hört und ist ggf. kontaktschonender durch Funkenlöschung. Bei bestimmten Motoren sind es Betriebskondensatoren die für den Lauf notwendig sind.
Explodieren können sie bei Alterung und langer Stromlosigkeit oder Überlastung.

Hallo Jürg,
die Kondensatoren dienen der Entstörung, weil die Maschine (wenn man zum Beispiel aufs Pedal tritt - oder auch grundsätzlich, wenn der Motor läuft) hochfrequente "Wellen" aussendet, die in (alten) Radios und Fernsehern und bei Funkamateuren Störungen hervorrufen.
Das ist heute wg. Digitalisierung nicht mehr ganz so wichtig wie früher, als Mittelwellen- und Kurzwellenempfang in Radios noch eine große Bedeutung hatte. Aber es ist immer noch Vorschrift und hat sicher seinen Sinn.

Viele Grüße, Gerd

Alfred hat geschrieben: ↑Dienstag 16. Juni 2020, 21:19..und ist ggf. kontaktschonender durch Funkenlöschung.

Ja, das liest man oft. Ob es stimmt, weiß ich nicht. Denn das Prinzip ist ja, dass im Betrieb bei der Drehung des Motorrotors der Stromfluss an einer Kollektorplatte abreisst und der Kontakt auf die benachbarte Platte wandert. Die Physik versucht, den Stromfluss zur "alten" Platte aufrecht zu erhalten und ein Funken wird gezogen. In wiefern ein Kondensator das verhindern sollte, erschliesst sich mir nicht. Vielleicht kennt sich einer damit wirklich aus und kann das erläutern?

Viele Grüße, Gerd

Und beim Pedal?

HusPfaSing hat geschrieben: ↑Dienstag 16. Juni 2020, 21:41Und beim Pedal?

Derselbe Grund: Entstörung durch Unterdrückung hochfrequenter Signale.

Viele Grüße, Gerd

auch bei den alten Röhren Fernsehern, genügte schon das ein- oder aus-schalten der Beleuchtung um einen "Knackser" zu erzeugen

jedenfalls können bei "günstigen" Bedingungen alle möglichen und unmöglichen Funkgeräte, Wifi, Schrittmacher ......
irritiert werden

oder warum, glaubt ihr, daß in Krankenhäusern keine Handys eingeschaltet werden sollen ?

Hi, ich habe jetzt gelernt (Wikipedia!), dass die Kapazität der Kondensatoren in Farad (von Faraday) gemessen wird.

Ein befreundeter Elektrotechniker hat mir das Löten erklärt und überprüft meine Arbeiten, denn ich ersetze die alten Kabel, die teilweise älter als ich sind
durch neue, wie auch die Funkentstörkondensatoren, die bei meinen alten Pfaffs und Berninas in den Fußpedalen meistens ausgelaufen, also kaputt sind.

Wenn die Kapazität auf dem alten 0,05 ist, dann müsste ich doch alles verwenden können, was mehr ist, oder? Natürlich immer für Wechselstrom.
Ich sitze immer vor dem Angebot bei ebay und blicke nix mehr. Die Preisunterschiede sind horrend.





was Volt ist, und die angegebene Temperatur, versteh ich auch noch. Leider sind bei den angebotenen Kondensatoren ganz andere Daten drauf.
Selbst, wenn ich in Physik besser aufgepasst hätte, würde ich jetzt scheitern....

Hallo,
statt 0,05 halt dann 0,047 µF nehmen, das entspricht 47 nF, das ganze dann bis 275 oder 305 Volt als X2-Kondensator.

Kostet im Centbereich bei den großen Elektronikversendern (Pollin, Luedecke, Conrad, Reichelt, Völkner usw.). Einfach mal dort "X2 47nF" in der Suche eingeben, dann solltest du schon fündig werden.

Falls es vor Ort noch einen Händler gibt, der so etwas vertreibt, dann kann man besser dort kaufen, selbst wenn der Kondensator fünf Mal teurer ist als im Netz, denn man spart die Versandkosten.

Gruß
Detlef

danke, die Info hilft mir sehr.
Nein, vor Ort gibt es nichts, ich wohne in einem Dorf mit 800 Einwohnern.

Danke!