Nähmaschinentechnik-Forum

Meine bislang 3 und letzte Maschine möchte ich hier mal vorstellen. Die Phoenix Universa 29 kommt in Biesenausstattung daher, der Originale Motor wurde in grauer Vorzeit wohl mal nachgerüstet, was Sie für mich Interessant gemacht hat. Nach einer Gründlichen Reinigung und Ölung, habe ich einen "Holzfuß" angefertigt, und die Elektrik überholt. Einen der beiden Nadelhalter musste ich neu anfertigen, da dieser fehlte. Die Biesenzunge, die ebenfalls fehlte (ich wusste bis dahin nicht das es dieses Bauteil überhaupt gibt), habe ich mit Hilfe dieses Forums ebenfalls nachfertigen können. Eine Sache mit der ich mich einfach nicht anfreunden konnte, ist das mittlerweile seltene Nadelsystem 1910. Mit etwas Aufwand kann ich jetzt aber 705er Nadeln nutzen.

Hallo Christian,

christian74 hat geschrieben: ↑Mittwoch 11. Dezember 2019, 20:43Eine Sache mit der ich mich einfach nicht anfreunden konnte, ist das mittlerweile seltene Nadelsystem 1910. Mit etwas Aufwand kann ich jetzt aber 705er Nadeln nutzen.

welchen Aufwand hast du denn betrieben?
Ich hatte mich hier mal versucht, aber leider ohne Erfolg.

Gruß
Detlef

Guten Morgen Detlef.
Also erstmal vorab, bearbeiten musste ich: die Nadelstangenschwinge und die Nadelaufnahme an der Nadelstange!
Die Nadelstangenschwinge musste ich unten etwas Kürzen damit die Nadelstange etwas weiter nach oben geht. Die hinter Backe der Nadelklemmung (die im Langloch bei der Biesennadelstange verschoben wird) habe ich die V-Kerbe zugelötet und flachgefeilt, um eine Ebene Flache für die Flachkolbennadel zu bekommen. In der Vorderen "Spannbacke" habe ich die V-Nut wieder hergestellt, die die Nadel fixiert. Zuletzt musste ich die Höhe der Nadel und die Position und Abstand des Greifers einstellen. Jetzt näht die 29 auch mit voller Geschwindigkeit oder Fehler mit den 705er Nadeln.

Achtung: Die Nadelstange musste ich nicht kürzen, nur hochschieben!

Ok, danke.

Dann hast du am Nadelstangenrahmen den Millimeter "rausgekitzelt", den man die Nadelstange höher setzen muss, damit die 705er Nadeln gut funktionieren, da diese länger sind als 1910er.
Wenn man einfach so die Nadelstange hochsetzt schlägt ja der Nadelhalter im OT am Nadelstangenrahmen an.

Da ich noch einige 1910er Nadeln da habe belasse ich meine 29, 329 und 39 zunächst mal im Originalzustand.

Anstatt die V-Kerbe des Nadelhalters zuzulöten hättest du auch einfach 134er Nadeln nehmen können, die müssten eigentlich passen.

Tipp: Man kann auch einfach die Nadelstange so lassen, wie sie original ist und die 134er oder 705er Nadeln mit Flex oder Schleifmaschine am Kolbenende um ca. 2 mm kürzen, sagte zumindest mal ein Mitforisti.

Gruß
Detlef

christian74 hat geschrieben: ↑Mittwoch 11. Dezember 2019, 20:43 Nach einer Gründlichen Reinigung und Ölung, habe ich einen "Holzfuß" angefertigt...

Den Holzkasten finde ich klasse! Wie hast du das gemacht? Hast du Werkzeuge o.ä. um das Holz so toll zu bearbeiten?

det hat geschrieben: ↑Freitag 13. Dezember 2019, 17:09
Anstatt die V-Kerbe des Nadelhalters zuzulöten hättest du auch einfach 134er Nadeln nehmen können, die müssten eigentlich passen.

Tipp: Man kann auch einfach die Nadelstange so lassen, wie sie original ist und die 134er oder 705er Nadeln mit Flex oder Schleifmaschine am Kolbenende um ca. 2 mm kürzen, sagte zumindest mal ein Mitforisti.

Gruß
Detlef

Also wenn ich ehrlich bin, wusste ich bis vor 2 oder 3 Jahren überhaupt nicht das es verschiedene Nadelsysteme gibt, da ich nur gelegenheitsnäher bin! Über das kürzen der Nadeln hatte ich mir auch ganz kurz Gedanken gemacht, aber die Kasperei wollte ich dann doch nicht. Es hätte ja jede Nadel exakt präpariert werden müssen, etwas zu kurz oder zu lang und die Probleme sind wieder da. Also wenn ich schon umbaue, dann so, das ich für sowas wie Nadeln nur ins Regal greifen muss. Aber letztendlich macht mir so eine Bastelei ja riesen Spaß.

Berit hat geschrieben: ↑Freitag 13. Dezember 2019, 20:50

christian74 hat geschrieben: ↑Mittwoch 11. Dezember 2019, 20:43 Nach einer Gründlichen Reinigung und Ölung, habe ich einen "Holzfuß" angefertigt...

Den Holzkasten finde ich klasse! Wie hast du das gemacht? Hast du Werkzeuge o.ä. um das Holz so toll zu bearbeiten?

Danke! Spezielle Werkzeuge für die Holzbearbeitung habe ich nicht wirklich, eher Heinwerkerkram wie Stichsäge, Winkelschleifer, Bandschleifer und so. Die Seitenteile hab ich aus ca. 20mm Fichtenleimholz auf Gerung geschnitten und die Bodenplatte ist Sperrholz. Nach dem Leimen und Schleifen habe ich in Nussbaum geheizt und zum Schluss mit Bootslack mit der Schaumstoffrolle lackiert.

christian74 hat geschrieben: ↑Freitag 13. Dezember 2019, 22:36 Danke! Spezielle Werkzeuge für die Holzbearbeitung habe ich nicht wirklich, eher Heinwerkerkram wie Stichsäge, Winkelschleifer, Bandschleifer und so. Die Seitenteile hab ich aus ca. 20mm Fichtenleimholz auf Gerung geschnitten und die Bodenplatte ist Sperrholz. Nach dem Leimen und Schleifen habe ich in Nussbaum geheizt und zum Schluss mit Bootslack mit der Schaumstoffrolle lackiert.

Ja, das kommt auch bald auf mich zu. Ich möchte meiner PFAFF 31 ein neues Bettchen geben. Schau'n wir mal, wie das wird...