Hu - Du gehst ja forsch ran!
Cool!
Nur kurz und grundsätzlich: "Funktion des Elektromotors"
Ein Kabel ist erst mal nur ein Kabel. Fließt jedoch Strom hindurch, baut sich ringförmig um das Kabel ein elektromagnetisches Feld auf. Und dieser Elektromagnet kann einen Motor antreiben.
Lege Dir gedanklich einen Leiter (ein Kabel) in die rechte Faust, sodass er oben und unten raus schaut. Dann spreizt Du Zeigefinger und Daumen ab, als ob Du die Zahl "2" zeigen wolltest.
- Der Daumen zeigt nun in die Richtung, in die der Strom fließen soll (
technisch fließt Strom von Plus- zu Minuspol, der Daumen zeigt also nach Minus).
- Der Zeigefinger zeigt nun von Nord nach Süd in die Richtung, in der sich das Magnetfeld bewegt, Ring- und Kleiner Finger verdeutlichen das noch mal
Und jetzt kommt der Mittelfinger und die Kraft für den Elektromotor dazu. Den Mittelfinger einfach nur am mittleren Gelenk öffnen.
- Bewegst Du diesen Leiter jetzt in einen Magneten und legst die Spannung wie oben an, zeigt Dir der Mittelfinger in die Richtung, in die der Leiter aus dem Magneten "gedrückt" wird (-> "Lorenzkraft").
Das ist die "Rechte Hand Regel". Vertauschst Du die Pole ("kehrst Du die Stromrichtung um"), dann wirkt die Kraft in die andere Richtung und der Leiter wird in die andere Richtung geschoben.
Um den Effekt zu verstärken, legt man Leiter als Spule aus (das sind die ganzen Schlaufen) und baut sich somit einen starken Elektromagneten. Damit's keine Kurzschlüsse gibt, hat der Kupferdraht einen Lack aufgetragen ("Kupferlackdraht" oder nur "Lackdraht"). Jede von den Schlaufen ist ein eigener Elektromagnet, der über die Kohlen und Kontakte vorn Strom bekommt und ein- und abgeschalten wird, "wenn er denn an der Reihe ist". Die Lorenzkraft lässt den Anker ein Stück weiterdrehen und die nächsten Kontakte mit der nächsten Spule sind dran. Wieder ein Stück. Lorenz sorgt also dafür, dass sich ein Elektromotor dreht.
(Herr Lenz kam dann später auf die Idee, diesen Effekt quasi anders herum zu nutzen und entwickelte daraus die Wirbelstrombremse, mit der LKW bergab auf Geschwindigkeit gehalten werden und ganze Güterzüge abgebremst werden - in der Materie steckt also schon ordentlich Power!)
Jetzt, wo Du den ganzen Krempel schon so schön offen vor Dir liegen hast, kannst Du den Motor durchprüfen. Dazu brauchst Du eigentlich nur ein einfaches Multimeter.
Da:
https://www.youtube.com/watch?v=lmjFzukDhqI
Die Idee mit der Tabelle ist nicht schlecht, so kannst Du Tendenzen erkennen und brauchst Dir den ganzen Kram nicht merken. Vielleicht markierst Du Dir mit einem Edding noch einen Kontakt, dann zählt es sich leichter.
Mit dieser Methode ist noch nicht sichergestellt, dass der Motor funktioniert - aber Du kannst prüfen, ob er einen Fehler hat, der die Funktion grundsätzlich ausschließen würde.
Ein wenig ausfegen würde dem ganzen Teil sicher nicht schaden.
Die Kontakte vorn sind nicht mehr so hübsch. Richtig wäre es sicherlich (ob es erforderlich ist, kann ich so nicht erkennen), den Anker in eine Drehmaschine einzuspannen und die Kontakte vorn ein wenig abzudrehen. Möglich und vielleicht schon ausreichend ist es aber auch, den gröbsten Schmutz mit einer alten Zahnbürste abzuputzen. Es geht dabei nur darum, es "etwas sauberer" zu machen. Dieters Tipp mit der Bohrmaschine finde ich klasse!