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Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

Verfasst: Sonntag 17. Februar 2019, 23:13
von Liebelilla
mahlekolben hat geschrieben:
Was ist das denn für ein Ding - und welche Aufgabe hat es? Schaut mal, da:

IMG_7895.JPG
Du meinst bestimmt das was an der Welle dran ist... das Teil treibt die Automatic an. Deine hat eh keine, darfst ruhig drehen und schauen ob der Unwucht besser wird. Es gibt eine Markierung an der Welle und an den Teil, so dass man es wieder in die ursprüngliche Position bringen kann wenn man möchte.

Hast du vielleicht ein Bild von der Stelle wo der Gabel mit den Gussteil stößt?

PS: Auch wenn die Maschine nicht wirklich gewartet wurde und möglicherweise sogar verstellt ist, hast du trotzdem ein wenig benutzte und sehr gut erhaltene Maschine bekommen. Das ist auch was wert. wite

Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

Verfasst: Sonntag 17. Februar 2019, 23:32
von mahlekolben
Hmmmm. Hab' jetzt verschiedene Stellungen ausprobiert - war ja auch gerade keiner da, der mich von diesem Blödsinn abgehalten hätte... biggrin

Doch ändert sich nichts. Wie vermutet, scheint die Masse zu gering, um da wirklich was auszuwirken.

Hab' ich hier vielleicht einen kastrierten Zwitter stehen? Irgend so eine Frankenpfaff?

Oder sollten die Vibbies tatsächlich normal sein - was ich aber eigentlich und tatsächlich nicht glauben kann...

Nochmal mein Gedanke: Pfaff stellt die Spitze der Nähmaschinen-Ingenieurs-Kunst in Deutschland dar. Zumindest für die Zeit, in der diese Maschine entstanden ist.

Wenn die Kiste ab einer bestimmten Drehzahl rappelt, wäre sie entweder nicht auf den Markt gekommen oder man hätte - dem Ingeniör ist halt nichts zu schwör - einfach die Drehzahl zurück genommen.

Ich glaube nicht, dass diese Maschine in Konkurrenz zur Krups Dreimix laufen sollte (die es damals wohl noch nicht gab - ich schau' gleich mal nach, das interessiert mich jetzt mal wieder... HA! 1959! Das hätte ich echt nicht gedacht...)

Oh - Liebelilla hat sich zwischendurch gemeldet, während ich hier beim Tippen bin...

Natürlich sehe ich, dass die Maschine wenig bis fast gar nicht genutzt wurde - und ich will mich ja auch mit ihr beschäftigen. Und diese Beschäftigung war ja auch eingeplant - bis zu einem gewissen Grad zumindest. Der Rest sind alte Kamellen und stehen weiter oben, ich will mich nicht wieder aufregen und Euch nicht weiter damit belasten. Ist ja auch doof sowas und drückt die Stimmung. Das will ich nicht.

Ich schau' mal gerade, ob ich die Linse so einigermaßen ausgerichtet bekomme - einen Augenblick, bitte...

Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

Verfasst: Sonntag 17. Februar 2019, 23:42
von mahlekolben
Feddich! biggrin

Da:
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IMG_7899.JPG
Die Gabel klackert in der Aufwärtsbewegung gegen das Gussgehäuse - das ist das Tickern. Wenn ich den Hebel nur ganz leicht nach innen drücke, ist das Tickern weg.

Ein weiteres, klackerndes, Geräusch kommt unten vom Greifer, das aber nur, wenn man oben am Rad hin- und herdreht. Das wird wohl ein Umkehrspiel sein und in Ordnung.

Andere Geräusche kommen noch von den Schnurriemen - aber die schätze ich als systemgegeben und normal ein. Naja, der Motor macht auch noch Geräusche - aber so ganz ohne geht's ja auch nicht.

Nach der Ölung hört sich die Maschine jedenfalls viel gesünder und lauffräudiger an. Das Klackern oben ist noch doof - ja, und halt die Unwucht. Die hätte ich gerne noch weg.

Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

Verfasst: Sonntag 17. Februar 2019, 23:59
von det
Hallo,
mahlekolben hat geschrieben:Was ist das denn für ein Ding - und welche Aufgabe hat es? Schaut mal, da:
das Teil dient auch dazu, das Armwellenspiel einzustellen. Es wird so dicht nach links geschoben, dass die Armwelle kein merkbares Spiel hat, aber auch nicht schwer geht.
Ich stelle es lieber einen µ zu locker als zu stramm ein.

Du kannst aber noch schauen, ob das große Schnurkettenrad und der Transportexzenter korrekt nach technischem Handbuch montiert sind, das Schnurkettenrad dürfte zusammen mit der Armkurbel (links) den größten Einfluss auf die Unwucht haben.

Wenn du das Teil aus dem Fenster werfen willst, dann besser eine Woche oder zwei in den letzten Winkel räumen und nicht mehr anschauen oder von mir eine Schlachtmaschine nehmen.

Ich habe auch schon stundenlang eine Maschine montiert und justiert usw. und in dem Moment, wo ich dachte, dass ich fertig bin, dann festgestellt, dass da eine Unterlegscheibe, ein Sprengring oder sonstwas fehlt und ich die halbe Maschine wieder auseinander nehmen muss, um das Teil montieren zu können.

Gute Nacht
Detlef

Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

Verfasst: Montag 18. Februar 2019, 00:06
von mahlekolben
det hat geschrieben: Ich habe auch schon stundenlang eine Maschine montiert und justiert usw. und in dem Moment, wo ich dachte, dass ich fertig bin, dann festgestellt, dass da eine Unterlegscheibe, ein Sprengring oder sonstwas fehlt und ich die halbe Maschine wieder auseinander nehmen muss, um das Teil montieren zu können.

Gute Nacht
Detlef
Jau, passt!

:lol27:

Habe übrigens ein riiieeeesen Loch im Schnurkettenrad entdeckt, das definitiv gegen Unwuchten wirken soll.

Ich schaue mal in die Unterlagen (soweit ich sie ausreichend hier habe...). Der Tipp ist richtig gut, vielen Dank und gut's Nächtle!

Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

Verfasst: Montag 18. Februar 2019, 13:40
von conny
Bin mal gespannt, ob du der Unwucht auf die Spur kommst.

Ich habe jetzt mal wieder etwas länger mit meiner alten schwarzen 230 Automatic genäht und meine, sie vibriert bei hohem Tempo viel weniger, als meine 260.

Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

Verfasst: Montag 18. Februar 2019, 20:36
von Liebelilla
mahlekolben hat geschrieben: Die Gabel klackert in der Aufwärtsbewegung gegen das Gussgehäuse - das ist das Tickern. Wenn ich den Hebel nur ganz leicht nach innen drücke, ist das Tickern weg.
Die Gabel ist zu weit nach hinten. Ich hätte eine Theorie woher das kommt. Siehe Bild...
DSC02594_.JPG
wenn zwischen diesen Teilen einen zu großer Spalt ist, dann wandert der ganze Zickzack-Mechanismus nach hinten und drückt die Gabel gegen das Gehäuse. Die Teile sollten bündig an einander sitzen, ohne Spiel. Die Feder in der Mitte versteckt meistens der Spalt. Kannst du das prüfen?

Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

Verfasst: Dienstag 19. Februar 2019, 01:33
von mahlekolben
Du hast schon Recht: Die Gabel sitzt zu weit am Gehäuse. Zum Kunststoffrad sind es noch 0,8mm.

Diese Gabel mit ihrem Hebel ist in Verbindung mit dem Rad und der Nadelverstellung vorn verantwortlich dafür, dass die Nadel zum Zickzackstich ausgelenkt wird.

Die von Dir genannten Punkte habe ich geprüft, allerdings konnte ich da kein zu großes Spiel feststellen.

Ich habe dann vorn die betreffenden Schraubverbindungen gelöst, Fühlerblattlehren an der Gabel untergelegt (sodass auf beiden Seiten 2 x 0,4mm anlagen) und alles wieder fixiert.

Hmmm... nun ist vorn auch ein Klackern hinzu gekommen - und die Gabel steht genau so, wie vorher auch... Doof. Da muss ich noch mal ran.

Ich schau' mal in das technische Handbuch, vielleicht finde ich ja was.

Aha:

"Zur Bildung des Zickzackstichs und der mannigfachen Ziernähte darf die Nadelstange im Kopf der Maschine nicht statt gelagert sein, sondern sie muss sich außer auf und ab auch quer zur Nahtrichtung bewegen können."

OK, das leuchtet ein. Ohne dem geht's halt nicht. Doch es geht weiter:

"Um das zu erreichen, lagert man die sie bei Zickzackmaschinen in einer pendelnden Führung, die durch den Zickzackexzenter über eine Exzentergabelstange nach Maßgabe der eingestellten Stichbreite seitlich hin- und herbewegt wird."

Ah, OK. Die Nadel ist oben so aufgehangen, dass sie unten hin- und herbewegt werden kann. Die Bewegung bestimmt der Zickzackexzenter in Verbindung mit der Einstellmimik für die Stichbreite. Ausschlaggebend ist hier die Exzentergabelstange - und die ist es, die in ihrem Eingriff zu nahe am Gehäuse ist.

Dann folgen Erklärungen zur Entstörung, zur Beleuchtung, zum Motor, zum Zug-, Fuß- und Knieanlasser...

Irgendwie bin ich da im flaschen Dokument gelandet. Aber auf S. 46 heißt es:

"Die Stellung des Schnurkettenrades auf der Armwelle ist für eine gut ausgewuchtete Maschine von entscheidender Bedeutung."

Also: Da weiterlesen, wenn das Klackern beseitigt wurde.

Jetzt aber erst mal schauen, dass das Klackern weg kommt. Das sollte der erste Schritt sein. Irgendwie denke ich an eine verbogene Exzentergabelstange. Das ist echt nicht leicht, zumal die Lagerung in der Mitte, da, wo ein Kulissenstein die Bewegung des Hebels beeinflusst, schwimmend gelagert ist...

Neu für mich ist die Fülle an Bolzen und Extendern, die verdrehbar einstellbar sind und über Madenschrauben fixiert werden. Da muss ich echt noch üben, wenn das hier was werden soll...

Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

Verfasst: Dienstag 19. Februar 2019, 18:08
von Liebelilla
mahlekolben hat geschrieben: Die von Dir genannten Punkte habe ich geprüft, allerdings konnte ich da kein zu großes Spiel feststellen.
Hmmm.. was bedeutet für dich "kein zu großes Spiel"? Ist da etwas Spiel?
mahlekolben hat geschrieben: "Die Stellung des Schnurkettenrades auf der Armwelle ist für eine gut ausgewuchtete Maschine von entscheidender Bedeutung."
Das klingt sehr versprechend smile

Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

Verfasst: Dienstag 19. Februar 2019, 20:23
von mahlekolben
Hi!

Die Stelle im Reparaturleitfaden kann tatsächlich eine Spur werden. Auch wird darauf hingewiesen, dass (zum Einstellen von irgendwas) eben das nicht am Schnurkettenrad gemacht werden darf, sondern nur unten an der kurzen irgendwas-Welle. Das lese ich noch mal nach.

Aber es ist auch ein deutlicher Hinweis darauf, dass es Arbeiten an dieser Maschine gibt, die einem erfahrenen Handwerker einfach so durch die Hand gehen, ohne näher darüber nachdenken zu müssen. Bei dieser Arbeit wurde wohl gerne das Schnurkettenrad verstellt: Überall üblich, nur an dieser bestimmten Maschine nicht.

Also habe ich da einen wahrscheinlichen Aufhänger. Das find' ich gut!

Die Sache mit der Gabel schaue ich mir gleich noch mal an. Bin da ja auch neugierig. Ich muss hier aber noch Fernwartungen machen, also muss die Maschine noch ein wenig warten...