Nähmaschinentechnik-Forum

Erich T hat geschrieben: ↑Donnerstag 25. Januar 2024, 16:16 Der Tipp mit der Fadenspannung hat zur Lösung des Problems geführt.

Die Fadenspannung stellt man eigentlich bei jedem Projekt neu ein. Wenn man immer mit dem selben Garn näht, stellt man erst die Spannung des Unterfadens an der Spulenkasel ein (am Faden festhalten und wie einen Jojo bewegen, die Spule sollte sich grade so nach unten bewegen). Danach muss man an der Spulenkapsel eigentlich nichts mehr verstellen, sofern man nicht komplett anderes Garn verwenden möchte.

Bevor man anfängt zu nähen, nimmt man sich ein Reststück des Stoffs, den man vernähen möchte und macht ein paar Probenähte. Dabei beobachtet man, wie die Naht aussieht, und an welcher Stelle sich Ober- und Unterfaden verkreuzen. Das sollte innerhalb vom Stoff liegen. Ggf. reguliert man mit der Oberfadenspannung etwas nach. Das ist ein bisschen ausprobieren. Gleichzeitig kann man verschiedene Nadeltypen und -stärken ausprobieren, mit welcher Kombination sich der Stoff am schönsten vernähen lässt. Für diese Prozedur darf man sich am Anfang eines Projektes gern etwas Zeit nehmen. Um so sorgfältiger man hier arbeitet, desto schöner und unkomplizierter wird das Ergebnis.

Ist wirklich ein völlig neues Gebiet für mich und ich habe ne Menge dabei gelernt. Ich heb richtig Lust bekommen auch etwas herumzuprobieren (Versch. Stoffe, Stichweiten etc.) Mal sehen was draus wird.

Wobei ich hier mal erwähnen möchte, daß das

stellt man erst die Spannung des Unterfadens an der Spulenkasel ein (am Faden festhalten und wie einen Jojo bewegen, die Spule sollte sich grade so nach unten bewegen)

nicht immer und überall gelten muß.
Ich hab gerade meine Pfaff 1245 für Lederzeug mit 15er Oberfaden und 30er Unterfaden eingerichtet und da müsste ich wohl etlich Zusatzgewicht an die Spulenkapsel hängen, daß es Jojoen würde.
Die nächste Prüfung wäre nämlich, eine Nähprobe zu machen und hernach die beiden Teile auseinanderzuziehen, um festzustellen, ob die Naht fest genug ist.

Es handelt sich bei dem Jojokram also um eine sehr gute Grundeinstellung, die aber sicher kein Gesetz ist.

Es ist eine Balance zwischen zu locker und Kräuselei.

Gruß, Lukas