Nähmaschinentechnik-Forum

Möchte anfangen zu nähen. Habe vor eine Riccar R 806 ( aus späten 1970er Jahen) in sehr gutem äußerlichen Zustand, wohl wenig benutzt, zu kaufen. Bei der Maschine sind paar Ritzel, ZaHnräder aus Plastik verbaut.
Für Greiferantrieb ist Ritzel noch erhältlich ( könnte auch eine zweite bei ebay zur Ersatzteilgewinnung bekommen)
Gehen PLAstikteile auch bei Nichtbenutzen, allein durch Faktor Zeit kaputt.
Wie ist eure Erfahrung? Ich bin handwerklich nicht ungeschickt. Traue mir Reparatur zu.

AlexPfl hat geschrieben: ↑Mittwoch 24. Januar 2024, 20:06 Möchte anfangen zu nähen. Habe vor eine Riccar R 806 ( aus späten 1970er Jahen) in sehr gutem äußerlichen Zustand, wohl wenig benutzt, zu kaufen. Bei der Maschine sind paar Ritzel, ZaHnräder aus Plastik verbaut.

Hallo erstmal....

AlexPfl hat geschrieben: ↑Mittwoch 24. Januar 2024, 20:06 Gehen PLAstikteile auch bei Nichtbenutzen, allein durch Faktor Zeit kaputt.

Ja, der Kunststoff schrumpft aber der Metallkern bleibt und der Kunststoff reisst

AlexPfl hat geschrieben: ↑Mittwoch 24. Januar 2024, 20:06 Wie ist eure Erfahrung? Ich bin handwerklich nicht ungeschickt. Traue mir Reparatur zu.

Wenn neue Ersatzteile zu bekommen sind.
Schlachtmaschinen habe halt die gleichen alten Kunststoffteile


Gruß, Achim

Hallo,
es gibt imho drei neuralgische Punkte bei diesen Maschinen:
- Zahnräder des Schnurkettenantriebs Armwelle->Greiferantriebswelle: Wenn die gerissen sind hast du eine große Baustelle und in meinen Augen einen wirtschaftlichen Totalschaden, obwohl es Ersatzkits mit Alurädern inkl. Zahnriemen gibt (habe ich da), aber der Austausch ist sehr aufwändig.
- Zahnrad für den Greiferantrieb (sitzt hinterm Greifer): Ist erhältlich, bezahlbar und relativ schnell getauscht. Kostet zwischen 2,30 (aliexpress) und 25,- Euro (deutscher Fachhandel)
- Mechanik für den Rückwärtsgang: Das ist iirc Zinkguss und backt schon mal fest. Also auf jeden Fall das Rückwärtsnähen testen.

Wenn sie laufen sind es schöne und dank Doppelunlaufgreifer ruhig laufende Maschinen.

Gruß
Detlef

Hi,

ich habe eine 8300, die ich mit unverhältnismäßigem Auffand restauriert habe. Völlig verharzt, das Antriebszahnrad auf der Hauptwelle war gebrochen und und der Greifer hatte eine so heftige Kollision, daß er sogar gebrochen war. Ich würde am Ende das Ganze nochmal machen, weil sie eine besonders schöne Maschine ist. Sie ist leise, schnarrt schön und ist besonders kontrollierbar. Für Probleme finden sich schon Lösungen...

Hallo Yannick,
möchtest du schreiben, wie viele Stunden Zeit und wie viel Geld es ungefähr gekostet hat?

Manche wollen ja einfach nur nähen und suchen dafür eine günstige und gute Maschine.
Da spielt es dann schon eine Rolle, was einen da erwarten kann und der Tausch des Zahnrads auf der Armwelle ist ja nicht in einer Stunde erledigt.

Eine 360 beispielsweise ist auch leise und gut kontrollierbar, da sind die Baustellen aber a) überschaubar und b) sehr gut dokumentiert.
Wobei eine 360 natürlich viel weniger Stiche kann als die Riccar.

Gruß
Detlef

@AlexPfl:

Was soll die Riccar denn kosten?
Kannst du vorher nachschauen, ob der Schnurkettenantrieb in Ordnung ist?

Muss es bei einer Nähmaschine bleiben oder hättest du Lust und Platz, eventuell eine zweite als Backup dazuzustellen?

(OK, es bleibt dann meist nicht bei zwei, aber das ist ein anderes Thema)

det hat geschrieben: ↑Freitag 26. Januar 2024, 07:18 Hallo Yannick,
möchtest du schreiben, wie viele Stunden Zeit und wie viel Geld es ungefähr gekostet hat?

Manche wollen ja einfach nur nähen und suchen dafür eine günstige und gute Maschine.
Da spielt es dann schon eine Rolle, was einen da erwarten kann und der Tausch des Zahnrads auf der Armwelle ist ja nicht in einer Stunde erledigt.

Eine 360 beispielsweise ist auch leise und gut kontrollierbar, da sind die Baustellen aber a) überschaubar und b) sehr gut dokumentiert.
Wobei eine 360 natürlich viel weniger Stiche kann als die Riccar.

Gruß
Detlef

Ehrliche Anwort: Bestimmt 50 Stunden. Allerdings, wenn ich es nochmal machen würde nur 5 Stunden. Ich hatte ein Z30 M1.5 Zahnrad aus PA30GF gekauft, abgedreht und geschlitzt. Anschließend im Wasserbad weich gemacht und auf den alten Zapfen geklebt. (Das ist ein Frevel mit einer Evolventenverzahnung einen Keilriemen anzutreiben, funktioniert aber). Diese Lösung zu erarbeiten hatte Zeit gefressen. Mir geht es auch eher ums Basteln und das Erfolgserlebnis. Ein Zahnrand habe ich übrig, daß ich hergeben würde...
- Enharzten,
- Zahnrad wechseln
- Kommutator pflegen, Motorlager ggf fetten.
- Balance einstellen.
- Der Antriebsriemen wird mit Isopropanol wieder griffig.

Wenn man ein Produktionslos hat, bei dem die Zahnräder nach 50 Jahren noch IO sind, dann werden sie sicherlich noch lange bei ordnungsgemäßer Lagerung halten.

https://youtu.be/dE2D5jQeyks?si=CH1no-m-7oZeNt6Y

Ich finde die 806 super. Toller Apparat!