Fragen zur Inbetriebnahme meiner Phoenix 282

[Johannes123]

Hallo,

ich versuche gerade die Phoenix 282 meiner Ur-Großmutter wieder in Betrieb zu nehmen. Ich habe einige Fragen zur Fadenspannung:
1. Wie funktioniert die Fadenspannung hier grundsätzlich? Ich kann die Schraube eindrehen, sollte ich zwischen niedrigster und höchster Einstllung einen Unterschied spüren wenn ich manuel am Faden ziehe? Ich bin mir nicht sicher ob es einen Einfluss hat. Durch welches Bauteil wird die Spannung reguliert? Durch die 'Fadenanzugsfeder'?
2. Ich habe Bilder von der Unterseite angehängt. Ich habe da teilweise ganz schönen Fadensalat. Meine Annahme ist, dass die Spannung vom Oberfaden zu gering ist? Ist dies korrekt oder liegt (noch) ein anderes Problem vor?

Besten Dank,
Johannes

[js_hsm]

1. Wie funktioniert die Fadenspannung hier grundsätzlich? Ich kann die Schraube eindrehen, sollte ich zwischen niedrigster und höchster Einstllung einen Unterschied spüren wenn ich manuel am Faden ziehe?

Kurze Antwort: Ja (aber nur wenn der Fuß unten ist !)
Ist das nicht so kann evtl. etwas in der Fadenspannung sein (Fadenreste, Dreck) der das Zusammendrücken der Scheiben behindert.

Durch welches Bauteil wird die Spannung reguliert? Durch die 'Fadenanzugsfeder'?

Nicht durch die Fadenanzugsfeder sondern eine Feder unter der Stellschraube drückt 2 Scheiben gegeneinander zwischen denen der Faden laufen muss.

Gruß, Achim

[det]

Hallo und willkommen hier,

der Oberfaden liegt ja nur lose auf den Oberfadenspannungsscheiben auf. Er muss ZWISCHEN die Scheiben!
Normalerweise muss man dazu nur den Nähfuß anheben und den Faden leicht in die Fadenspannung hineinziehen.
Dann Nähfuß wieder absenken und probieren, ob sich die Spannung ändert, wenn du am Einstellrädchen drehst.
Wenn das Rädchen ganz reingedreht ist, dann ist die Spannung so stark, dass der Faden reißt oder zumindest nicht mehr nachgibt.

Dann mache mal Probenähte mit zwei unterschiedlichen Garnfarben und teste dich langsam an eine gute Fadenspannungseinstellung heran.

Vorher aber die Unterfadenspannung prüfen: Spulenkapsel inkl. Spule entnehmen und am Faden baumeln lassen. Da sollte sich nichts nach unten bewegen (wahrscheinlich dreht sich alles wegen der Fadenverdrillung). Nun mit einem leichten Ruck nach oben ziehen (wie ein Jojo), dann sollte die Spulenkapsel etwas nach unten rutschen.

Viel Erfolg
Detlef

PS: Hast du die richtigen Nadeln? Du brauchst 287WH oder 1738er Nadeln.

[Johannes123]

Danke für die Antwort. Ich glaube dann ist bei mir etwas defekt oder fehlt? Der Fadenspanner besteht aus 3 Teilen: Ein rundes, verchromtes Teil, eine Feder, und die 'Mutter' aus Plastik. Anscheinend war das Metallteil fest zusammen und sollte auseinandergehen. Ich hab jetzt mal fest gezogen und das Teil sprang dann auseinander. Ich schätze das ist die Lösung: Das Teil war so fest zusammen, dass der Faden einfach drumrum gelaufen ist, aber jetzt sollte er zwischen den Backen laufen können. Also einmal alles saubermachen und nochmal probieren. Fühlt sich fast so an als wären die durch getrocknetes Öl zusammengeklebt gewesen...

[dieter kohl]

-lich im Forum

wir freuen uns auf einen regen Austausch mit dir

für Fragen zu deinen Maschinen bitte immer am besten gleich mit Fotos

Bilder bitte als Anhang hochladen
verlinktes verschwindet meistens nach kurzer Zeit und macht damit das Thema unbrauchbar

und wenn es erledigt ist, bitte eine kurze Meldung, was es war

[Knopp]

PS: Hast du die richtigen Nadeln? Du brauchst 287WH oder 1738er Nadeln.

Bitte sieh da noch mal nach, das ist der häufigere Fehler, weil man davon ausgeht, wenn ich ne übliche Nadel problemlos fixieren kann, muss das schon passen ...
Weit gefehlt:
Der benötigte Nadeltyp ist deutlich als 287 WH oder 1738 auf der Maschine angegeben. Und ist eine Rundkolbennadel (die Rille muss zu Dir hin zeigen) und ist auch noch problemlos als 1738 erhältlich (z. B. von Schmetz).
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Die heute übliche Nadel 130/705 ist eine Flachkolbennadel passt nur augenscheinlich, macht aber nur Probleme von Fadensalat bis Nadelbruch. Nachtrag: in einer Maschine die Rundkolbennadeln 1738 benötigt, wie z. B. die Phoenix 282 oder auch 283

Die Voreigentümerin meiner Phoenix 283 F hat genau aus diesem Frust und der Unwissenheit heraus ihre Maschine
abgegeben...
Richtige Nadel rein, Fadenspannung eingestellt und die Maschine läuft völlig problemlos.

Ich wünsch Dir viel Erfolg!

[Johannes123]

Ich denke die Nadeln sollte passen (siehe Foto, ich benutze die rechten und die linken sollte ich also meiden).

Nächstes Problem: Die Plastikmutter für die Fadenspannung hat einen Riss sodass ich die Madenschraube nicht festziehen kann und damit kann ich die Fadenspannung nicht mehr einstellen. Ich könnte die Stahlmutter einfach mit Sekundenkleber mit dem Plastik verkleben oder versuchen den Riss zu verkleben. Ersatz wird es dafür ja sicherlich nicht mehr geben...?

Danke an alle für die Tipps!

[Jukianer]

Ich bin kein Profi, aber sind das nicht 2 komplett verschiedene Nadeltypen?
Die 30/705er Nadel hat 2 mm Durchmesser und eine Anflachung am Kolben.
Ich verwende bei meiner Juki eine 287WH Nadel und die hat nur 1,63 mm im Kolbendurchmesser.
Bin neugierig, was die Profis jetzt dazu sagen.
Grüße Anton

[det]

Mensch Leute, verwirrt den Johannes doch nicht.

Ja, 130/705 sind Flachkolbennadeln und 287WH/1738 sind Rundkolbennadeln, aber er nimmt ja die richtigen.

Zum Rädchen: Der Kunststoff hat im Laufe der Jahrzehnte seine Weichmacher verloren und ist geschrumpft. Leider wollte der Metallkern mit dem Gewinde nicht mitschrumpfen. Deshalb hat der Kunststoff nachgegeben und ist gerissen.

Ersatz wird schwierig, da dieses Problem fast alle Phoenizier aus dieser Zeit haben.
Wenn kleben, dann würde ich zum 2K-Kleber tendieren.

Gruß
Detlef

[Knopp]

@ Johannes
Vielleicht lohnt sich wegen Deiner defekten Fadenspannung auch ein Eintrag hier im Forum unter "Marktplatz, Suche
Alles was Ihr für Nähmaschinen oder sonstigem sucht"