Identifikation Langschiff

[gelöschter User N]

Beim zerlegen meiner Singer 29K51 ist mir auf der Rückseite auch so ein Schlitz aufgefallen !

An ähnlicher Stelle?



besser

https://ismacs.net/singer_sewing_machin ... chine.html

ich sehe hier was:

Bilder kann ich gerne nachliefern.

unbedingt.

bei meiner kleinen Haushaltsmaschine ...

DSC_5333_NTF.JPG

hab ich da mal einen Pfeifenteiniger durchgesteckt

Die aufrechte Welle ist an der Stelle rund - das habe ich geprüft, um der Montage- bzw Werkzeugvermutung nachzugehen.
Wenn die Welle an der Stelle abgeflacht oder gelocht wäre könnte man die Maschine mit einem entsprechend geformten Blech (wie Maulschlüssel) oder Dorn => blockieren. Das ist aber nicht der Fall. Die Welle ist an der Stelle ebenmäßig & rund

[Ostrod]

Die aufrechte Welle ist an der Stelle rund - das habe ich geprüft, um der Montage- bzw Werkzeugvermutung nachzugehen.
Wenn die Welle an der Stelle abgeflacht oder gelocht wäre könnte man die Maschine mit einem entsprechend geformten Blech (wie Maulschlüssel) oder Dorn => blockieren. Das ist aber nicht der Fall. Die Welle ist an der Stelle ebenmäßig & rund

Das wäre auch schwer zu erklären, weil man doch wenig höher ganz einfach herankommt, wenn man den Deckel öffnet. Das wäre auch mein Gedanke zur Ölerei, da ja oben innen auch geschlitzt ist und das Öl wohl schnell durchlaufen würde.

Kannst Du ertasten, welchen Durchmesser die Welle an der Stelle hat?
Hintergedanke ist der, daß die Welle ja in ihrer Höhenlage fixiert werden musste und man dort vielleicht eine Abstandlehre einführte. Klemmen wäre doof und Hochdrücken gegens Kegelrad auch. Da muß es doch ein definiertes Spiel geben.

Gruß, Lukas

PS: Das mit dem Hochdrücken gegens Kegelrad war eher Quatsch, aber irgendwie muß die Welle ja auch nach oben fixiert sein. Man wird sich wohl nicht nur auf die Schwerkraft verlassen.

[claude]

Den Argumenten von Lukas folgend, halte ich das mit dem Ölloch auch für eher unwahrscheinlich.
Andererseits sind ja darüber, unter dem kleinen Blechschild mit der Zuordnung von Nadel- zu Garnstärken, die Kegelräder zwecks einfacherer Ölung zugänglich.

Aber der untere Ring scheint mir verstiftet zu sein (zweites Foto in Beitrag #4), es sei denn der vermeintliche Stift ist in Wirklichkeit eine üble Guss-Pestbeule ;-)
In Beitrag #28 ist er nochmal in einer anderen Position zu sehen.

Mich würden weitere Details über die Singer 29-Schlitze und Fotos davon sehr interessieren, vielleicht ist es bei einem so lange gebauten, immer noch aktuellen Modell einfacher, herauszufinden, was das soll...

[ravemachine]

Claudes Gedankengang unterstütze ich allein schon deshalb, weil von den 10 Langschiffen (kleine Haushalsmaschinen und ein Langschiff als Sattler Monster von Kochs - später Adler) - aber nur dieses eine hat den Schlitz und 9 konnten darauf verzichten. Bei der Thuringia (Ebay Link) ist der Schlitz und alles (ausgenommen Spuler Details) absolut gleich.

Hallo,

den Schlitz kann ich an keiner Naumann Beispielmaschine ausmachen.


Gratulation zum Fund der Thuringia, die die Seidel & Naumann Kl.4 vom Sockel stößt.


Ursprünglich war die "Thuringia" eine Schwingschiff-Nähmaschine, nach dem System White, von Tittel & Nies, Saalfeld.

Thuringia.jpg

Die 1863 gegründete Firma Tittel & Nies wurde am 14.11.1911 von der Firma Adolf Knoch übernommen und mit ihr fusioniert.


Und somit kommt die Adolf Knoch-Langschiff, mit ihrem floralen Muster, wieder nach vorne:

Knoch_Adolf_Langschiff_ba_p_05.jpg

Knoch_Adolf_Langschiff_ba_web.pdf

Titel & Nies wurde als Vertriebsgesellschaft wegen ihrer wertvollen Verbindungen, insbesondere ins Ausland, weitergeführt.

Der fehlende Hersteller-Name lässt Deine Langschiff-Nähmaschine als Export-Modell erkennen.

Die deutsche Herkunft war z.B. in England und Frankreich beim Publikum verpönt, so dass jeder Hinweis auf deren Hersteller verschleiert wurde.

DSC_5151_NTF (3. Kopie).JPG

Von Tittel & Nies gab es die "Optima"-Langschiffnähmaschine mit verbessertem Stichsteller.

Hier ist eine Abbildung um 1912:

Optima_Langschiff_ca.1912.jpg

Evtl. gab es eine Version des Stichstellers, bei welcher die Kulisse nicht vorgelagert war, sondern sich im Arm befand.

Das könnte den Schlitz an Deiner Langschiffnähmaschine erklären.

[gelöschter User N]

Danke für die neuen Hinweise - Paul

ich hab mir die Mühe gemacht die Bilder abzugleichen.



Ein Bild meiner Maschine aus möglichst gleichen Winkel und Handradstellungen Garn und Spulen

DSC_5434_PRV_B_NTF.JPG

dann etwas "antikisiert" (sepia effekt)

DSC_5434_PRV_B_N_Montage_A.JPG

und zum Schluss nebeneinander montiert:

DSC_5434_PRV_BF_NTF.JPG

minimale Abweichung beim Fororafieren und die Zeichner der BDA haben das Handrad mit der Kurbel teilweise demontiert als Vorlage benutzt ...

Dennoch - Chapeau!

[gelöschter User N]

Den Argumenten von Lukas folgend, halte ich das mit dem Ölloch auch für eher unwahrscheinlich.
Andererseits sind ja darüber, unter dem kleinen Blechschild mit der Zuordnung von Nadel- zu Garnstärken, die Kegelräder zwecks einfacherer Ölung zugänglich.

Aber der untere Ring scheint mir verstiftet zu sein (zweites Foto in Beitrag #4), es sei denn der vermeintliche Stift ist in Wirklichkeit eine üble Guss-Pestbeule ;-)
In Beitrag #28 ist er nochmal in einer anderen Position zu sehen.

DSC_5425_Claude.JPG

Auf der Welle es ist ein Splint der den unteren Ring verstiftet

DSC_5425_NTF.JPG

DSC_5426_ND_NTF.JPG

DSC_5426_ND.JPG

DSC_5426_NTF.JPG

[claude]

Evtl. gab es eine Version des Stichstellers, bei welcher die Kulisse nicht vorgelagert war, sondern sich im Arm befand.

Das könnte den Schlitz an Deiner Langschiffnähmaschine erklären.

Danke, Paul, endlich haben wir eine plausible Erklärung!
Denke mal, Du hattest Dir schon Bier und Chips rausgeholt und amüsiert unser Gestocher im Nebel beobachtet ;-)

Die Maschine dürfte damit Seltenheitswert haben, weil das neue Oberteil mit einer alten Grundplatte kombiniert wurde.
Vermutlich haben sie sich in der Gießerei vertan und es waren noch alte Grundplatten übrig, aber nur noch neue Oberteile...

[Ostrod]

Danke, Paul, endlich haben wir eine plausible Erklärung!

Glaub ich noch nicht.
Erstens würde das den rückwärtigen Schlitz nicht erklären und zweitens hab ich jetzt zu viele Bilder gesehen die die Schlitze zeigen, aber keines, wo der genutzt wird.
An der Stelle etwas zu montieren oder zu warten, dürfte auch eine Herausforderung sein.

Gruß, Lukas

[claude]

Womöglich gab es die Maschine auch linksständig und sie wollten keine zwei Varianten des Oberteils ;-)

[Ostrod]

Hmm, nicht schlecht.
Aber Deckel vorn und Nadelschildchen hinten...
Ich weiß nicht.

Gruß, Lukas