Nähmaschinentechnik-Forum

Moin Moin Gemeinde;
hab (aus einem Konvolutvon vorletzter Woche mit 29 Maschinen für unglaubliche CHF 300,-) mir eine Brother NX 400 vorgenommen;
sie war blockiert bzw. anfangs lief sie auch einige Minuten, bis sie dann immer schwerer lief und voll blockierte;
mit Try and Error (Unterwelle abkoppeln, Armwelle abkoppeln = yes) habe ich so nach und nach die Ursache gefunden;
es war eine allgemeine Verharzung der Hebelmechanik von Nadelstange und Fadenheberhebel;
nachdem das klar war, habe ich -als Syncron-Referenz) das Honeycombmuster getestet;
leider fand dabei praktisch kein Rückwärtsstich statt; auch bei der Rückwärtstaste nähte sie nur höchstens 1 mm oder so...
nun gings an die Fehlersuche; möglich wäre natürlich ein verschlissener Stellmotor
(richtig gross und damit Verschleissarm wie alte von Elna sind diese leider nicht);
nach dem Wegbau des Stellmotors zeigte sich jedoch, dass er sich von Anschlag zu Anschlag(wird hart justiert) voll bewegte, ist also ok;
da dieser jedoch auf einer verstellbaren Platte sitzt und die Justierung über eine stark gefederte Imbusschraube erfolgt,
habe ich versucht, wären des Nähens diese zu verstellen und somit die Nullposition zu finden;
leider ging dabei so gut wie nix...
!!! bis ich dann noch eine 2. Imbusschraube gefunden hatte, mit welcher offensichtlich -jedoch erst NACH der Justierung- die Position fixiert wird
diese weggeschraubt, eine kleine Feder dazwischen und mässig angezogen
=mit der ersten Imbusschraube lässt sich jetzt die vor-zurück Position problemlos einstellen;
die Markierungen von Ritzel und Zahnung mussten zuvor in Deckung gebracht werden;
davor schlug der Stellmotor -im Rückwärtsbetrieb- bereits viel zu früh an seinem Endanschlag an;
dadurch war dann auch so gut wie kein kein Rückwärtsstich möglich;
vermutlich hatte der erste Stellmotor seinen Geist aufgegeben und es wurde dieser dafür eingesetzt,
leider ohne dass dabei die Markierungen in Deckung gebracht wurden...
nun näht sie zwar oben drauf optisch gut, macht aber unten immer dicke Schlaufen;
daher muss ich jetzt noch suchen, wo ich was verstellt habe (der Schlingenhub und die Nadelhöhe auf ganz links stimmen jedoch 100%ig)
vielleicht hat jemand einen Tipp für diese NX 400 ?

da wären Fotos sehr erhellend

da sind sie...
kann es sein, dass da der Unterfaden sich irgendwo einhängt und deshalb fette Schlaufen bildet ?
Die Oberfadenspannung ist absolut ok und funktioniert auch einwandfrei;
wäre es möglich, dass sich der Unterfaden beim Durchflutschen zwischen Spulenkapsel und Anhaltefeder schwertut ?
Sollte ich diesen Abstand auf das Minimum reduzieren -also so knapp,
dass die Anhaltefeder die Spulenkapsel grad noch sicher auf Position hält ?
auch die unterfadenspannung ist mit ca. 15 g durchaus im Rahmen... oooder ?
das ist ja ein maximales "Gewurschtel" unten drunter -nicht nur ein bisschen-
ach so = das Anhaltestück mit der Feder habe ich auf den Fotos weggebaut---

so, hab den Fehler gefunden...
bei meiner Blockade-Fehlersuche hatte ich den Greifer ausgebaut und auch das Kupplungsstück,
das unten drin die rechte mit der linken Welle verbindet, auf beiden Wellen komplett gelöst
(nur dadurch konnte ich ausschliessen, dass die Blockade im Greiferbereich sitzen könnte);
danach habe ich auf beiden Seiten wieder die jeweils zwei (um 90 Grad versetzte) Madenschrauben angezogen;
beide Halbwellen besitzen eine abgeflachte Seite, damit gewährleistet ist, dass es nur diese Positionen gibt,
auf denen sie fixiert werden können... allerdings gibt es dabei auch noch zusätzlich zu beachten,
dass sich dann auch beide abgeflachte Seiten radial in derselben Position befinden;
das ist mir leider entgangen = ich habe eine Seite davon um 90 Grad verkehrt befestigt
(also offensichtlich mit der falschen zweiten Schraube auf der abgeflachten Stelle fixiert),
danach hatte ich zwar das Timing von Greifer und Nadel korrekt positioniert;
später beim Probenähen sah ich dallerdings, dass schon beim Herausfahren -der Nadel aus dem Stoff-
der Feeddog schon begonnen hatte, den Stoff zu transportieren;
somit zog dieser beim nach hinten Fahren noch einigen Unterfaden nach und produzierte damit diese riesigen Schlaufen;
im Endeffekt habe ich also nur das Timing von Greifer zu Nadel zu Feedog wieder korrigiert,
indem ich einerseits die Kupplung um 90 Grad (also auf genau das richtige Timing für den Feeddog) auf später gesetzt
...und musste danach natürlich auch das Greifer-Nadel Timing neu justieren ...
kleine Ursache, grosse Wirkung...

Schöner Fehler ;-)

Da zeigt sich mal wieder, Fotodokumentation ist unentbehrlich...

danke Claude,
dafür waren die Fotos eigentlich leider nicht gedacht, weil sie dafür viel zu ungenau,
nicht die wichtigen Stellen gezeigt hätten und ohne Reihenfolge gewesen wären
oooder war deine Bemerkung nur ironisch gemeint ... ?

Das war sehr ernst gemeint.

Die (eigene) Erfahrung lehrt, daß man sich denkt, das ist ja alles logisch konstruiert, das kriege ich schon wieder zusammen, dann muss das Ganze wegen anderer Prioritäten ein paar Tage liegen und am Ende passiert sowas wie bei Dir.

Deshalb bin ich inzwischen dazu übergegangen, eher zuviel als zu wenig Bilder zu machen, wenn ich irgendwas zerlege und wenn Bilder nicht sinnvoll machbar sind, Notizen oder Markierungen am Objekt.

vollkommen richtig, ich werde fürderhin versuchen, deinen Tipp zu beherzigen, weil =
hinterherist es zu spät dafür...
angenehmes WE, Gert

und sollte jemand einen Brother - Kniehebel übrig haben, bitte melden...
danke....