Nähmaschinentechnik-Forum

Hallo liebe Community !
Vorweg bitte - ich habe mich in der Suchfunktion um Beiträge bemüht, bin aber nicht fündig geworden oder weis einfach nicht nach den richtigen Stichwörtern zu suchen.

Ich habe eine Pfaff 1212er bei der irgendetwas mit dem Stichwahlrad nicht passt.
Die Nähnadel steht etwas gegen links aus der Mitte und am Stichwahl-Rad dreht sich die weisse Markierung mit dem äusseren Rad mit.
Die Nadelposition-Wahlscheibe ist eigentlich in beide Richtungen verstellbar, in gewissen Stellungen jedoch nur im Uhrzeigersinn drehbar und dann 360 Grad drehbar.

Soweit ich vermute sollte die Stichwahl frei drehbar sein, die Anzeigemarkierung dabei jedoch immer auf 12 Uhr stehen bleiben und die Nadelposition immer nur zwischen den drei Wahloptionen hin- und herschaltbar sein.
Ich habe bereits die englische Reparaturanleitung heruntergeladen, finde aber nur einzelne Einstellanleitungen und nicht das von mir beschriebene Problem behandelt.

Kann mich bitte jemand zu den entsprechenden Reparaturschritten leiten, ich glaube das ist ein schon öfter vorgekommenes Problem.

Danke

Hallo,
bei der Reparatur braucht man Unterlagen und/oder viel Erfahrung.

Ich habe mir den relativ neuen Maschinen wenig Erfahrung.
die Unterlagen kannst Du schnell bekommen.

Weil ich jedoch eine 1229 habe weiß ich wo die Unterlagen zu finden sind

in diesem Thread (kannst gleich auf Seite 2 lesen) :

viewtopic.php?p=118418#p118418

Beitrag 13 ist für Deine Modelle : viewtopic.php?p=121820#p121820

bei den Unterlagen fehlen die Seiten 112-115 sowie 127 und 128. Ravemachine hat keinen Fehler gemacht, wir hatten schon lückenhaftes Rohmaterial.
(Da ist beim Scann Marathon etwas schief gelaufen - das kommt schon mal vor) . trotzdem kommt man damit sehr gut klar.

Da kannst Du dich schon mal einlesen. Diese Reparaturunterlagen sind eigentlich Einstellunterlagen.
Du musst erstmal herausfinden ob etwas und wenn ja was kaputt ist.
es kann genau so gut sein, dass nichts kaputt ist sondern nur gereinigt, gepflegt und "gängig" gemacht werden muss.
Sei vorsichtig und warte auf Dieter Kohl. Der hat viel Erfahrung mit diesem Maschinentyp.

Moin Moin,es ist wie du sagst = ein häufig verkommendes Problem... oder besser gesagt 3 "Altersschwächen" bei der 12XX Reihe;
wenn der Drehknauf für die Nadelposition (li-mi-re) sich nicht mehr ganz genau auf dem weissen Strich befindet, ist das die erste Baustelle;
klassisches Indiz dafür ist der Geradstich, der dennoch immer leichte Zickzackstiche macht;
dann hat sich hinten dran (innendrin, was für Profis) in die vordere Lagerbuchse gelockert und ist zur klassischen "Wanderbuchse'" geworden
(dass der Drehknauf sich -ab der Nadelposition "links" hinaus- dann nur noch rechtsrum drehen lässt, ist normal und hat etwas mit der Knopflochfunktion zu tun)
zweite Baustelle ist ein gerissener Kulissenblock (oben drin, relativ easy),
dritte Baustelle ein gerissenes Kunststoffzahnrad (unten rechts drin, nur was für Profis)
und evtl. noch eine vierte Baustelle, ein Wanderlager (s.o.) der Greiferwelle (unten links drin, nicht einfach)...
dafür sollte wirklich nur jemand an die Maschine, der damit Erfahrung hat
oder du traust dich doch, bei Null anzufangen, dann gibts hier dafür sicher auch Unterstützung (Werkzeug usw. vorausgesetzt), auch von mir;
warte auch einfach mal ab, was Dieter dazu meint

Ich hatte die Reparatur des Stichwahlrad-Problems hier mal beschrieben. Es gibt auch noch einige andere Threads mit solchen Beschreibungen dazu hier im Forum:
https://www.naehmaschinentechnik-forum. ... 727#p58727

Viele Grüße, Gerd

Wow ! Das ging schnell.

Vielen Dank an alle ! Ich nehme an aufgrund Eurer Antworten sind jetzt auch gleich im PFAFF-Chapter einige Ausbau- und Einstellanleitungen an erster Stelle zu finden. Da muss ich mich erst mal einlesen und schau dann was ich an meiner Maschine anwenden kann.

Danke füe Eure Beiträge !

zeige uns bitte trotzdem schon mal verschiedene Fotos DEINER Maschine

Soweit bin ich mal gekommen
Jetzt brauch ich aber 'ne Zange für den Seegerring

Beim nächsten Mal können wir ja auch mal ein upskirt machen. Jetzt hab ich keine Lust extra unten aufzumachen.

du hast also die Lager-Welle gleich mit dem Wählrad rausgezogen
da kannst du auch gleich die Welle von der Rückseite aus dem Währad rausdrücken

anschließend bringst du die "Knopfloch-Kulisse" in die richtige Position und verbohrst diese Lager-Welle so, daß diese Kulisse nicht mehr nach vorne "wandern" kann.

weiterer Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge

da kannst du auch gleich die Welle von der Rückseite aus dem Wählrad rausdrücken

Das dachte ich auch aber die sitzt bombenfest. Deshalb hat sich auch das Mittelrad mit der weissen Markierung mit dem Wählrad mitgedreht.
Ich dachte den Seegerring abzunehmen und die Welle von vorne nach hinten aus dem Stichwahlrad rauszudrücken.

Keine Ahnung warum das so fest sitzt. Eingetrocknete Ölrückstände ? Eingeklebt ?

Das mit dem Verstiften überleg ich mir noch und mach es erst wenn ich die Vorgänge in der Mechanik verstehe.
Vielleicht war das ja auch so konzipiert als eine Art Sicherheits-Rutschkupplung.

Wie sieht es denn in meinem Wählrad-Baukomplex aus. Hast du ein Foto parat von den Einzelteilen ? (Wählrad, Achse, Kurvenbauteil)
Die Achse muss sich ja im Wählrad leichtgängig drehen können denke ich. Oder ? Weil die ist ja durch die Zapfen fest verbunden mit dem Anzeigepunkt-Rad.

der Drehring, der jetzt fest auf der Hohlachse sitzt, muss sich (jetzt noch ohne die Vorspannung des Federsterns) ganz leicht auf ihr drehen lassen,
vermutlich ist er verharzt, aber äusserste Vorsicht, wenn dazu mit Heissluft o. ä. gearbeitet wird, das würde ich erst als ultima ratio machen;
vorher in den snkrechten Schlitz der Hohlachse einen genau reinpassenden fetten Schraubendreher o. ä. rein und dann gut Ballistol, Caramba,WD40 usw. von beiden Seiten dran,
dann das Dings im Hohlachsen-Schlitz gut festhalten und durch langsames hinundher, nachölen usw. den Stellring wieder gangbar machen;
wenn die Hohlachse dann raus ist, oben etwa mittig ins Alu eine 3,5 mm Bohrung* und ein 4 mm Gewinde reinschneiden; an der Hohlachse selbst wird dann nix gebohrt,
sondern diese wird -nachdem die Schlitze korrekt senkrecht stehen, die Hohlachse bündig mit der Abtasterwelle, also tief genug drin ist und die Abtaster deshalb dann auch alle auf ihrer richtigen Spur laufen- mit einem später nicht zu viel überstehendem M4 Gewindestift + Loctite fixiert; steht der Gewindestift später dann mehr als ca. 1-1,5 mm über, kollidiert er mit dem Nylonkranz oder blockiert diesen sogar...
* mit Staubsauger o. ä. die Späne dabei sofort absaugen!
Die hinten sitzende Anlaufbuchse für die Abtasterwelle begrenzt ihre Position nach hinten, die vordere Hohlachse begrenzt ihr Axialspiel nach vorne,
somit laufen dann alle Abtaster auf ihren Spuren ...und nicht dahinter... evtl. müssen diese Abtaster deshalb beim Einschieben der Hohlachse noch auf ihre Spuren angehoben werden...