und wenn die Welle butterweich zu drehen ist - erst dann kann man schauen ob man den Stichlagensteller(Hebelchen für L-M-R) abbaut und ebenfalls reinigt oder mit Soda flutet.
Bei meiner Hammerschlag lackierten 138 6-u (siehe =>
https://www.naehmaschinentechnik-forum. ... 25&t=10234)
kann man schon auf dem Lack sehen, wo der hemmende Dreck liegt. Bei Deiner schwarz lackierten älteren Maschine ist dass nicht so einfach zu sehen.
Die Sache bei diesen Pfaff Modellen (38, 130, 138, 230, 332) ist die ...
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IMG_20220113_138U6-10520 keine Schraube.jpg
wie Du sehen kannst ist genau der Regler für die ZZ Weite ( 4,5mm bis 0mm / kein ZZ)
braun eingeschmatzt. Das sieht richtig lecker aus.
Wer so eine Pfaff mal komplett zerlegt, der hat dann gesehen und erkannt, dass es
komplett sinnfrei ist die Mechanik an dieser Stelle zu ölen.
Aber die Erklärung ist einfach => geölt wird, wo es schwergängig ist
da dieser Knopf schwer zu drehen ist, kommt genau da Öl hin.
Das kann nicht funktionieren,
denn die schwergängige Welle ist von außen gar nicht erreichbar!
Also kommt da noch mehr Öl hin. (Möglicherweise sogar minderwertiges Öl oder gar Pflanzenöl
)
Da der Knopf immer noch zu schwergängig ist, macht dem Näher das Nähen mit dieser Maschine keinen Spaß.
Also wird sie wieder in die Ecke gestellt und ein paar Jahre vergehen. Das Öl ist in der Zeit weiter verharzt und die verklebte Mechanik noch schwergängiger geworden.
Dann kommt nach einigen Jahren der nächste Held vorbei
und markiert den ZZ Steller erneut mit dem Öl der Unwissenheit an genau den immer brauner werdenden Stellen.
Das geht ein paar Jahre so und wenn die Maschine dass überlebt hat, dann kommt irgendwann einer "von uns" ...
Ein Teil vom Problem ist aber nicht nur der DAU (dümmste anzutreffende Anwender (User)
sondern auch die Herstellung und Montage im Werk der Firma Pfaff.
Die Maschine wurde sehr genau gefertigt. die Toleranzen der wichtigen mechanischen Teile liegen im Bereich von wenigen tausendstel mm. Darum waren die Maschinen so hochwertig und langlebig und nur wenige kamen an die feinmechanische Qualität dieser Maschinen heran. Datum gibt es auch noch so viele Pfaff Maschinen aus gewerblichem Einsatz.
Die zweite Sache passierte wohl bei der Montage im Werk. Genaues weiß unser Mechanikermeister Dieter Kohl, der zu der Zeit im Pfaff Werk an der Werkbank saß. Diese ZZ Welle wurde leicht eingefettet, weil die Welle nur per Hand ab und zu verstellt werden muss. Die Welle darf nämlich auch nicht zu leichtgängig sein! siehe
ab etwa Beitrag #34 ff
Also Fett...
Dieses Fett ist 60-80 Jahre später ausgetrocknet und wirkt jetzt
wie Zement!
Darum darf man am Kopfstück der geschlitzten ZZ Welle
die nur aussieht wie eine Schraube nicht "schrauben" - der Schlitz ist deshalb in der Welle, weil man diese ZZ Welle zum Gleitstein
beim Justieren der ZZ Mechanik
eventuell - minutenweise - also gaaaanz wenig - verdrehen muss.
Jede Pfaff, die man retten kann ist ein Geschenk an die Enkel und der beste Beweis dafür, dass man früher auch in Deutschland gute Arbeit leisten konnte.