Nähmaschinentechnik-Forum

-710- hat geschrieben: ↑Montag 23. November 2020, 22:35

Hallo,
ich habe gestern mal Chlorbleiche ("Dikbleek") probiert.

Das wäre mit Aceton nicht passiert. Den Steg hättest du dann ganz einfach wegwischen können.

Aber Aceton riecht nicht so "schön" nach Hallenbad ;-)

Danke für die Sicherheitshinweise zu H2O2!

Nach meinen bisherigen Erfahrungen bekommt man farbliche Veränderungen des Kunststoffes nicht weg, die sind i. a. R. auch nicht oberflächlich. Mal abgesehen von Zigaretten-Rauch, der aber auch tiefer eindringt, als man vermuten mag und oft nicht restlos zu beseitigen ist.
Eher bekommt man die Oberfläche angegriffen und richtet mehr Schaden an. Das passiert mit heute weiß gekauften Artikeln durchaus immer noch. Das kann man als Endverbraucher auch oft nicht ahnen oder wissen - und Jahre später... kommt dann die ungeliebte Überraschung.
Überlackieren war lange mein Versuch und Irrtum bei div. Artikeln. Doll und haltbar war das aber nicht.
Das lass ich alles sein. Ordentlich sauber - und gut is.
Wenn möglich lege ich Mat. für ca. 10 min. in warm Wasser und 1Tütchen einfachstes Backpulver (lässt sich gut und preiswert kaufen, gut dossierbar) Dreckecken bürste ich je nach Material mit einer weichen Zahn- oder kräftigeren Nagelbürste aus. Unter fließendem Wasser abgespült (sonst bleibt oft ein Backpulver-Rückstand stehen) abtrocknen, oder blöde Ecken mit dem Föhn trocken pusten)- fertig und gut. Dann sieht alles wieder ordentlich aus.
Auch hier ist Vorsicht mit den Augen geboten.

Was auch gut und schonend reinigt, sind Reinigungstabl. für 3. Zähne. Nehme ich gelegentlich für Thermos-Kannen, Trinkflaschen.

Zitronenreste vom Auspressen könnte ich nochmal ausprobieren,
funktioniert bei Messing super klasse - da hält kein einziges käufliches Mittel mit und ist problemlos in der Anwendung.
(Orange ätzt Kunststoff an)

Aber ich bin gespannt auf Eure effektiven und trotzdem schonenden Methoden den Kuststoff wieder weiß zu bekommen.

Gruss
Knopp

-710- hat geschrieben: ↑Montag 23. November 2020, 22:35
Wasserstoffperoxid wird vergilbten/spröden Kunststoff übrigens auch nicht heller/jünger machen. Was mit Spülmittel, Natronwasser, normalem Kunststoffreiniger oder einem schlichten Radiergummi nicht entfernt werden kann, das wird durch kaum eine Chemikalie zerstörungsfrei besser gemacht.

Übrigens; der Sprühnebel, auch von verdünntem Wasserstoffperoxid ist übrigens wunderbar geeignet um (nicht nur) die Hornhaut der Augen nachhaltig zu oxidieren/zerstören. In den Luftwegen (von der Lippe bis in die kleinsten Lungenbläschen) können schwere Verätzungen die Folge sein.

„Mal eben so“ würde ich nicht damit experimentieren!

Gruß

Keine Sorge, ich siede seit über 10 Jahre Seife und rühre dort starke Laugen an. Schutzausrüstung ist vorhanden und wird auch benutzt!
Warte noch auf die Lieferung von meinem H2O2 und dann berichte ich über meine Experimente.
Es gibt da mehrere Methoden und ich werde ein paar probieren. Die Maschine, zu der die Teile gehören, läuft im Moment eh nicht...also wäre der Verlust nicht so groß!

So, das H²O² ist da, bevor es losgeht, wollte ich mal zeigen, wie vergilbt die Teile sind. Dafür habe ich gestern im Garten schon mal ein Foto bei Tageslicht gemacht.
Ich habe wirklich schon alle anderen Mittelchen versucht, des scheint auch kein Nikotin zu sein, denn es geht wirklich nichts mehr ab.
Besonders am Deckel sieht man an einer hellen Stelle, wie eklig gelb das ist. Ich muss nur noch den einen Metallbügel abbekommen, bevor die Teile ins Bleichbad dürfen...

Weitere Fotos folgen!

Wieviel % hat denn dein H2O2?

evtl mal Sodalösung probieren (Waschsoda + Wasser) Waschsoda ist schon geiles Zeug. Einfach mal über Nacht darin einlegen. Das löst sogar diesen bräunlichen Öl-Staub Schmadder an bzw ab.

-710- hat geschrieben: ↑Montag 23. November 2020, 22:35 Wasserstoffperoxid wird vergilbten/spröden Kunststoff übrigens auch nicht heller/jünger machen. Was mit Spülmittel, Natronwasser, normalem Kunststoffreiniger oder einem schlichten Radiergummi nicht entfernt werden kann, das wird durch kaum eine Chemikalie zerstörungsfrei besser gemacht.

Mit Wasserstoffperoxid bekommt man den Gilb sehr gut weg.
Stichwort zum Nachschlagen bei Google: Retro-Bright

Wenn im Kunststoff Styrol enthalten ist, das Wasserstoffperoxid mit einem Katalysator aktiviert wird und ein Benetzungsmittel untergemischt wird, dann ja. Wasserstoffperoxid alleine dürfte m.M.n. nicht funktionieren.

Zum Stichwort Retrobright gibt es einige Rezepte. Ich werde eine Paste mit dem 12%igen H2O2, Xanthan, Glycerin und Oxyclean herstellen und dann parallel einige Teile in warmes Wasser mit H2O2 einlegen und dann mit UV Licht bestrahlen.

Bin gespannt, was besser funktioniert...

-710- hat geschrieben: ↑Mittwoch 25. November 2020, 17:36 Wenn im Kunststoff Styrol enthalten ist, das Wasserstoffperoxid mit einem Katalysator aktiviert wird und ein Benetzungsmittel untergemischt wird, dann ja. Wasserstoffperoxid alleine dürfte m.M.n. nicht funktionieren.

Der "Katalysator" ist UV-Strahlung,sprich Sonnenlicht. Oxyclean ist eine weitere Bleichmittel-Beigabe,Glycerin dient lediglich dem "Haltbarmachen" des Wasserstoffperoxids. Du kannst das Teil auch komplett nur in Wasserstoffperoxid einlegen. Anleitungen und Vorher-Nachher Beispiele gibt es zuhauf im Internet.