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Re: Adler 532 - Einstellung nach Zahnriementausch (530, 531, Klasse 71)

Verfasst: Samstag 13. Februar 2021, 22:31
von det
karofant hat geschrieben: Samstag 13. Februar 2021, 22:12Zum Schluß habe ich noch die Nadelhöhe bzw. die Nadelstange so eingestellt, dass zwischen Oberkante des Nadelöhrs und der Unterkante der Greiferspitze noch ca. 0,5 mm Abstand bestehen (Nadel in linker Zick-Zack Stellung).
Nur zur Sicherheit: Die Greiferspitze ist dann über dem Nadelöhr?
Wird es mit anderer Nadel und Garn besser?
Welches Nähgut nimmst du zum Testen?
Stimmt der Nähfußdruck?
Gruß
Detlef

Re: Adler 532 - Einstellung nach Zahnriementausch (530, 531)

Verfasst: Sonntag 14. Februar 2021, 11:33
von karofant
Hallo Detlef,

korrekt die Greiferspitze ist über dem Nadelöhr und sollte die Schlinge erfassen können. Leider ist die Stelle schlecht einzusehen, von vorne verdeckt der Greifer die Sicht und von oben die Stichplatte und der Transporteur. Ich kann erkennen, dass sich eine Schlinge vor und hinter der Nadel bildet. Die Greiferspitze kann ich jedoch nur sehen, wenn ich die Stichplatte mitsamt Stoffauflage entferne. Ich habe erfolglos versucht Bilder im eingebauten Zustand zu machen.
Eine neue NAdel habe ich probiert, jedoch noch kein anderes Garn. => Werde ich testen.
Im Hobbyraum habe ich jetzt nur mit lose gewebten alten Stoffresten getestet. Ich habe den Stoff einfach als auch doppelt und dreifach übereinandergelegt, so dass der Faden mehr Reibung hat und nich nach oben mitgezogen wird. Ich hoffte, dass der Stoffeinfluss nicht so groß ist, da man ja auch unterschiedliche Stoff Nähen möchte.
Den Nähfuß musste ich entfernen und neu einstellen. Eingestellt habe ich ihn so, dass er bei Nähstellung und kleinster Füßchendruckeinstellung (Federandruck mittels drücken des äußeren Rings komplett gelöst) auf der Stichplatte mit versenktem Transporteur aufliegt. Zum Nähen habe ich dann den Federandruck des Füßchens etwa auf die Hälfte betätigt.
Noch was: Die Fadenanzugsfeder wurde durch die reparaturversuche des Vorbesitzer verbogen und eingeklemmt. Beim Versuch des Richtens ist dann noch ein Stück abgebrochen. Eine neue ist bestellt. Aktuell bewegt sie sich etwa zweidrittel des Bewegungsbereiches frei, auf dem letzten Drittel berührt sie jedoch das Gehäuse des Oberfadenspanners. Daher steigt die Federkraft auf dem letzten Drittel des Federweges wohl an.
Kann das die Ursache sein?

Re: Adler 532 - Einstellung nach Zahnriementausch (530, 531)

Verfasst: Sonntag 14. Februar 2021, 13:59
von det
Hallo,
anderes Garn würde ich auf jeden Fall mal testen.

Webware sollte eigentlich immer fehlerfrei vernäht werden können, bei Wirkware wie Jersey oder kann es schon mal zu Problemen wie Stichaussetzern kommen.

Werden die Stichaussetzer weniger, wenn du mit höchster Fußdruckeinstellung arbeitest?

Die Fadenanzugsfeder könnte eine Rolle spielen. Schaue dir mal den Oberfaden an: Wenn die Nadel im Nähgut ist darf er nicht stramm sein, sonst bildet sich keine Fadenschlinge hinter der Nadel.
Erst wenn die Nadel das Nähgut verlässt geht der Fadenhebel nach oben und zieht den Oberfaden stramm.

Mit der optischen Kontrolle ist es so eine Sache. Man muss Nähfuß, Stichplatte und Transporteur abbauen, damit man einen Blick auf das Zusammenspiel von Nadel und Greifer bekommt. Ich arbeite dann meist noch mit zwei Lichtquellen und einer Handlupe, damit ich "dort unten" wenigstens etwas sehen kann.
Gruß
Detlef

Re: Adler 532 - Einstellung nach Zahnriementausch (530, 531)

Verfasst: Sonntag 14. Februar 2021, 17:12
von karofant
Vielen Dank für die Tipps.
Mit stärkerem Füßchendruck klappt es tatsächlich besser, warum ist das so?
Außerdem habe ich den gesamten Oberfadenspanner leicht verdreht, sodass die Fandenanzugsfeder nun einen "weiteren Weg" macht. Aufgrund der Fadenführung und der verbogenen Feder betrug der Federweg zuvor weniger als ein Viertelkreis - geschätzt max 2/12 Vollkreis. Nun bewegt sich die Feder zwischen losem und straffen Faden etwa eine Viertelkreisumdrehung.
Aktuell habe ich so nun keine Aussetzer mehr. Ich werde also mal auf die neue Feder warten und mit dieser erneut Testen.

Re: Adler 532 - Einstellung nach Zahnriementausch (530, 531)

Verfasst: Sonntag 14. Februar 2021, 19:16
von det
karofant hat geschrieben: Sonntag 14. Februar 2021, 17:12Mit stärkerem Füßchendruck klappt es tatsächlich besser, warum ist das so?
Vermutlich ist der Nähfuß einen Tick zu hoch justiert und dadurch der Nähfußdruck in Normalstellung etwas zu schwach. Im angehobenen Zustand sollte der Nähfuß ca. 6,5 bis 7mm Abstand zur Stichplatte haben.

Ich würde die Drückerstange ein 1/10 mm tiefer setzen und dann nochmal probieren.

Viel Erfolg
Detlef

Re: Adler 532 - Einstellung nach Zahnriementausch (530, 531)

Verfasst: Mittwoch 15. September 2021, 23:25
von OpitZle
Habe sehr interessiert die Fragen und Kommentare hier gelesen. Wir hatten vor kurzem in unserem Reparatur Café genau diese Maschine, bei der sich nix mehr bewegt/drehte. Nach dem Öffnen mussten wir feststellen, das im gesamen "Unterbau" früher mal mit falschem Öl "gearbeitet" wurde und nun alles hart, verklebt und verharzt war.

Darauf haben wir "unten" alles ausgebaut. Teilweise mit ziemlicher Gewalt. Inklusive der zwei Wellen und allen aufgesteckten "Scheiben" und Exzentern. Und komplett gereinigt. Und wieder zusammengebaut.

Ohne Nadel schnurrte das Ding schon wieder wie ein Kätzchen.

Und dann gings ans Einstellen: Nadelhub zu Transport zu Greiferstellung.

Mit den Infos aus diesem Forum haben wir es hinbekommen. Die Maschine näht wieder: Alle Stiche und auch rückwärts. Meinen Dank an alle Beteiligten.
Roland Oberle - Reparatur Café Hemmingen

Re: Adler 532 - Einstellung nach Zahnriementausch (530, 531)

Verfasst: Donnerstag 16. September 2021, 10:55
von dieter kohl
OpitZle hat geschrieben: Mittwoch 15. September 2021, 23:25 Habe sehr interessiert die Fragen und Kommentare hier gelesen. Wir hatten vor kurzem in unserem Reparatur Café genau diese Maschine, bei der sich nix mehr bewegt/drehte. Nach dem Öffnen mussten wir feststellen, das im gesamen "Unterbau" früher mal mit falschem Öl "gearbeitet" wurde und nun alles hart, verklebt und verharzt war.

Darauf haben wir "unten" alles ausgebaut. Teilweise mit ziemlicher Gewalt. Inklusive der zwei Wellen und allen aufgesteckten "Scheiben" und Exzentern. Und komplett gereinigt. Und wieder zusammengebaut.

Ohne Nadel schnurrte das Ding schon wieder wie ein Kätzchen.

Und dann gings ans Einstellen: Nadelhub zu Transport zu Greiferstellung.

Mit den Infos aus diesem Forum haben wir es hinbekommen. Die Maschine näht wieder: Alle Stiche und auch rückwärts. Meinen Dank an alle Beteiligten.
Roland Oberle - Reparatur Café Hemmingen
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