Neues Projekt: 30er Jahre Phoenix M mit umlaufendem Fadengeber und Industrietisch

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carco
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Re: Neues Projekt: 20er Jahre Phoenix M mit umlaufendem Fadengeber und Industrietisch

#11 Beitrag von carco »

Hallo Nicole,

Deine Maschine ist eine Phoenix M/B mit Möbel Nr. 3
Sie wurde erstmals um etwa 1918 vorgestellt und wenn sie erst 1927 gekauft wurde, war sie wohl sehr teuer.

Der Antrieb des Greifers erfolgt mittels Pleuel und Schubstange wie beim Modell R.

Es ist eine Gewerbe-Nähmaschine mit entsprechendem Untergestell.

Eine feine Maschine. Anhand der Deko lässt sich das Baujahr der Maschine auch als frühe Maschine eingrenzen.
Vermutlich wurde die Maschine schon lange vor 1925 gebaut. Ab den frühen Zwanzigern änderte Phoenix die Deko und ging zum Flattermann über.
Auch dieser wurde mehrfach dem Zeitgeist angepasst.
Pfaff 130 - 134 - 138-6 - 145H2 - 545H3 - Pfaff W&G, Phoenix R - 429-50, Singer 12 - 28 - 29 - 15D-88 - 66 - 201K, Sunbeam TT90, Unknown, Winselmann Titan, Triumph TR4, Frister & Rossmann...

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nicole.boening
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Re: Neues Projekt: 20er Jahre Phoenix M mit umlaufendem Fadengeber und Industrietisch

#12 Beitrag von nicole.boening »

carco hat geschrieben:Hallo Nicole,

Deine Maschine ist eine Phoenix M/B mit Möbel Nr. 3
Sie wurde erstmals um etwa 1918 vorgestellt und wenn sie erst 1927 gekauft wurde, war sie wohl sehr teuer.

Danke für die Info. Die Anleitung gehört nicht zur Maschine, die habe ich extra gekauft. Also kann die Maschine selbst schon älter sein.
carco hat geschrieben: Der Antrieb des Greifers erfolgt mittels Pleuel und Schubstange wie beim Modell R.
Hast du die Bilder der rotierenden Kulisse gesehen, die den Greifer dreht? So eine Konstruktion habe ich persönlich noch nie gesehen. Ist das üblich bei der Baureihe?
carco hat geschrieben: Es ist eine Gewerbe-Nähmaschine mit entsprechendem Untergestell.

Eine feine Maschine. Anhand der Deko lässt sich das Baujahr der Maschine auch als frühe Maschine eingrenzen.
Vermutlich wurde die Maschine schon lange vor 1925 gebaut. Ab den frühen Zwanzigern änderte Phoenix die Deko und ging zum Flattermann über.
Auch dieser wurde mehrfach dem Zeitgeist angepasst.
Das hat mir echt geholfen, danke für die Info.

Melde mich, falls vor lauter heiraten Zeit für Nähmaschinen bleibt.
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Re: Neues Projekt: 30er Jahre Phoenix M mit umlaufendem Fadengeber und Industrietisch

#13 Beitrag von carco »

Hallo Nicole,

bei dieser Maschine ist der Antrieb des Greifers Standard gewesen. Das Modell R, welches schon früher auf dem Markt erschien, hat den gleichen Antrieb. Das funktioniert auch ganz gut.

Das Modell MM hat einen Antriebsriemen und das Modell MM/F hat einen Königswellenantrieb.

Alle M Maschinen wie auch das Modell N/B sind Gewerbemaschinen.

Die Modelle M/B, MM und N/B eigneten sich auch für Kraftantrieb.

Dem Modell MM/F mit der Königswelle traute man diesen Antrieb nicht zu.
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nicole.boening
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Re: Neues Projekt: 30er Jahre Phoenix M mit umlaufendem Fadengeber und Industrietisch

#14 Beitrag von nicole.boening »

carco hat geschrieben:Hallo Nicole,

bei dieser Maschine ist der Antrieb des Greifers Standard gewesen. Das Modell R, welches schon früher auf dem Markt erschien, hat den gleichen Antrieb. Das funktioniert auch ganz gut.

Das Modell MM hat einen Antriebsriemen und das Modell MM/F hat einen Königswellenantrieb.

Alle M Maschinen wie auch das Modell N/B sind Gewerbemaschinen.

Die Modelle M/B, MM und N/B eigneten sich auch für Kraftantrieb.

Dem Modell MM/F mit der Königswelle traute man diesen Antrieb nicht zu.

Super Interessant. Wenn ich zur Maschine komme, muss ich die ganzen Infos noch mal für mich sortieren. Ich finde zur Phoenix R im Netz irgendwie keine Informationen. Hat jemand von euch eine und könnte diesen weißen Fleck auf meiner Landkarte mit Leben füllen.

Auf Needle Bar habe ich weitere interessante Infos zu den Maschinen gefunden.
Wenn die Datierung der fortlaufenden Seriennummer stimmt, dürfte meine Nähmaschine mit der Seriennummer 826557 ins Jahr 1914 datieren.
k-20190519_230928.jpg
http://needlebar.org/main/makers/german ... el/br.html
Falls es richtig ist, dass sie erst gegen 1918 gebaut wurde, kann da etwas nicht ganz stimmen. Es bleibt also spannend.

Reinigung Holz
Habe gerade die ersten Tipps umgesetzt und mich um das Holz des Tisches gekümmert. Am effektivsten ist die Reinigung des intensiv genutzten Holztisches durch Alkohol mit einer Messingbürste. Zahnbürste und Mikrofaserlappen waren nicht stark genug, den Dreck aus dem Holz zu holen. Stahlwolle hatte ich nicht da. Die geposteten Links waren echt hilfreich:

So hab ich es gemacht:
- Isopropanol oder Spiritus reichlich auf das Holz gießen.
- mit der Messingbüste in Faserrichtung in das Holz einarbeiten
- irgendwann kommt der Punkt, an dem der Dreck sich aus dem Holz löst und im Alkohol schwimmt - darüber hinaus eine Weile weiter bürsten
- braune Soße mit einem saugfähigen Lappen aufnehmen
- wiederholen bis der Lappen nicht mehr beim Abwischen auf dem Holz bappt (unbedingt festes nicht fusselndes Reinigungstuch verwenden)

Hinweis, dem ich noch nachgehen möchte:
Zusätzlich zum Isopropanol (möglichst Wasserfrei) solle man auch gut Reinigungsbenzin verwenden können. Eines der beiden entferne polare Verbindungen, das andere unpolare. So würde man also sämtliche Arten von Dreck aus dem Holz ziehen. Diese Aussage habe ich nicht geprüft.

Vorher / Nachher-Bilder … ich putze aber noch ein wenig weiter. Als nächstes sind dann das zerstörte Funier und die Holzwurmlöcher dran.
Hier im Bild war vorher schon der Bereich in der Mitte gereinigt:
k Reinigung Alkohol 1.jpg
k Reinigung Alkohol 3.jpg
k Reinigung Alkohol 2.jpg
hier ein Link zum Thema "Funier ausbessern" - und da ist definitiv einiges zu tun. Wie habt ihr das Problem gelöst? Also komplette Löcher im Funier und Absplitterungen an den Kanten?
https://www.mein-eigenheim.de/einrichte ... ssern.html
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Re: Neues Projekt: 30er Jahre Phoenix M mit umlaufendem Fadengeber und Industrietisch

#15 Beitrag von carco »

1914 kann schon hinkommen. Das Dekor wurde bis ca. 1919 verwendet. 14-18 war WK1. Da ist einiges passiert.

Hier das Model R, bzw. 3:
132903.jpg
203102ww.jpg
nummer.jpg
Das Model R war ist ebenfalls eine Gewerbemaschine.
Besonders für Leder, schwere Stoffe, gebräuchlich in der Uniformschneiderei.

Folgebezeichnung nach Modell R war dann Modell 3, als man mir Buchstabenbezeichnungen aufhörte und mit Zahlen anfing.

Modell 26 war eine Weiterentwicklung des Modells 3.

Entwicklungsstufen betrafen in erster Linie nur den Greifer, bzw. den Greiferantrieb.
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Re: Neues Projekt: 30er Jahre Phoenix M mit umlaufendem Fadengeber und Industrietisch

#16 Beitrag von nicole.boening »

Oh, genial - super lieben Dank für die Bilder und die Infos.
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Re: Neues Projekt: 30er Jahre Phoenix M mit umlaufendem Fadengeber und Industrietisch

#17 Beitrag von mahlekolben »

Wenn's denn Schellack war...

Reinigen:

- mit Knubbel aus Baumwollsocken
- 10 Teile Wasser + 1 Teil Weinessig
- Reinigen in leichten, kreisenden Bewegungen
- am Folgetag wiederholen, in entgegengesetzter Richtung kreisen

Wenn noch Risse vorhanden sind bzw. Neuauftrag:

- 1 Teil Schellack mörsern und in 1 Teil Spiritus (vergällter Alkohol) auflösen
- diese Paste mit Baumwollsockenknubbel auftragen und einreiben
- am Folgetag mit Leinentuch und einem Tropfen Olivenöl polieren

Hochglanzpolitur:

- Wasser und feinstes Mehl zu einem leicht pastösen Schlamm verrühren
- mit Baumwollsocken locker auftragen und polieren

Spiegelglanz:

- Leintuch und ein Tropfen Olivenöl
Beste Grüße!

Michael

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Re: Neues Projekt: 30er Jahre Phoenix M mit umlaufendem Fadengeber und Industrietisch

#18 Beitrag von Museumsfritze »

Na, denn mal frohes Hochzeiten und Glückwunsch ;-) (Falls es Dich betrifft …) ;-)
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nicole.boening
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Re: Neues Projekt: 30er Jahre Phoenix M mit umlaufendem Fadengeber und Industrietisch

#19 Beitrag von nicole.boening »

mahlekolben hat geschrieben:Wenn's denn Schellack war...

Reinigen:
- mit Knubbel aus Baumwollsocken
- 10 Teile Wasser + 1 Teil Weinessig
- Reinigen in leichten, kreisenden Bewegungen
- am Folgetag wiederholen, in entgegengesetzter Richtung kreisen
Wenn noch Risse vorhanden sind bzw. Neuauftrag:
- 1 Teil Schellack mörsern und in 1 Teil Spiritus (vergällter Alkohol) auflösen
- diese Paste mit Baumwollsockenknubbel auftragen und einreiben
- am Folgetag mit Leinentuch und einem Tropfen Olivenöl polieren

Hochglanzpolitur:
- Wasser und feinstes Mehl zu einem leicht pastösen Schlamm verrühren
- mit Baumwollsocken locker auftragen und polieren

Spiegelglanz:
- Leintuch und ein Tropfen Olivenöl
Der Tipp ist super, aber was auch immer den Tisch mal geschützt hat, ist lange nicht mehr drauf und seit meiner Alkohol Aktion komplett verschwunden. Zurück bleibt rohes löchriges Funier von maximal 2 mm Dicke.

@Museumsfritze: Ich war dieses Mal nicht das Opfer ... angel - aber ich nehme die Glückwünsche entgegen - allein dafür einen Tag auf hochhackigen Schuhen überlebt zu haben.

Bezüglich des Tisches werde ich wohl die Löcher mit Ersatzfunier und Leim schließen, die Wurmlöcher und Risse mit Holzkitt schließen, denn Tisch fein schleifen und mit Leinöl behandeln - eventuell im Anschluss noch Hartwachs. Klingt das vernünftig?
Näh und schraub wie du dich fühlst.

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mahlekolben
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Re: Neues Projekt: 30er Jahre Phoenix M mit umlaufendem Fadengeber und Industrietisch

#20 Beitrag von mahlekolben »

Kleinere Macken kannst Du gut retuschieren, indem Du Holzleim mit Sägespänen und Sägemehl vermischst.

Leinöl ist eine feine Sache, wenn Du das richtige erwischst, das schnell einzieht und trocknet (das billige Zeug zieht einfach nicht weg).

Wo Du es mit Leinöl übertrieben hast, kannst Du mit Orangen-Reiniger das Leinöl wieder aufnehmen.

Mit Wachs hab' ich noch nichts gemacht.
Beste Grüße!

Michael

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