Verifizierte Singer Seriennummern aus Wittenberge bis 1945 zur Baujahrbestimmung

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hutzelbein
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Re: Verifizierte Singer Seriennummern aus Wittenberge bis 1945 zur Baujahrbestimmung

#121 Beitrag von hutzelbein »

carco hat geschrieben:Anders als in Wittenberge ist von der Singer Fabrik in Kilbowie nichts mehr übrig.

Das einzige was da noch an Singer erinnert ist der Name einer Zughaltestelle (Singer Station) und im Museum vor Ort wird noch an Singer erinnert.

Auf dem Gelände der ehemaligen Fabrikhallen steht heute, wie kann es auch anders sein, ein großes Einkaufszentrum.

Normalerweise sind die Briten sehr traditionsbewusst, aber als die Fabrik ende der Siebziger Jahre schließen musste, fiel ein großer Steuerzahler der Stadt aus. Es fand sich auch niemand der in die alten Fabrikhallen einziehen wollte. 1998 wurde letztlich alles abgerissen. Zu dieser Zeit war die Fabrik bereits eine Industrieruine.
Was ist den in Wittenberge heute noch übrig? Eine falsche Erinnerung an die alten Zeiten. Von der Agentur Culture-Management Berlin, die die Produktionszahlen vom Werk Wittenberge bis 1945 meines Erachtens frisiert hat, ist scheinbar auch nichts mehr übrig. Als ich versucht habe herauszufinden, welche Organisation da dahinterstecken könnte, bin ich in einer Berliner Plattenbausiedlung gelandet. Mir fallen einfach keine Motive ein, die jemand veranlassen könnte, solche Zahlen in die Welt zu setzen. Ich will noch herausfinden, was in dem geheimen Zusatzprotokoll der Konferenz von Jalta (Krimkonferenz) vom 11.2.1945 im Hinblick auf das Singer-Werk in Wittenberge stand, vielleicht geht mir dann ein Licht auf.

Für den Grund- und Boden in Wittenberge soll Singer noch Miete von Veritas bekommen haben.
Für die während des Krieges verschlissenen Maschinen soll Singer eine Abfindung in Gold-Dollar von den Russen bekommen haben.
Für das ganze technische Know-How im Zusammenhang mit den in Wittenberge überwiegend bis Kriegsende hergestellten Haushalts-Nähmaschinen hat Singer vermutlich über viele Jahre noch Lizenzzahlungen von den Japanern erhalten. Dazu hat man den Japanern auch noch Kredite gegeben und vermutlich auch neue Produktionsmaschinen verkauft.

Die Japaner haben dann zunächst das hergestellt, was in Wittenberge überwiegend hergestellt wurde. Danach sind sie dazu übergegangen, die ganze deutsche Konkurrenz mit dumping-Preisen aus den Markt zu drängen. Diese Zusammenhänge muss man erst mal begreifen. In Deutschland gibt es davon kaum was zu lesen. Stattdessen wurde wiederholt unsere soziale Marktwirtschaft gefeiert.
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dieter kohl
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Re: Verifizierte Singer Seriennummern aus Wittenberge bis 1945 zur Baujahrbestimmung

#122 Beitrag von dieter kohl »

serv

… und mittlerweile lassen die Japaner auch in China produzieren

frage : in wieviel Jahren wird in Europa nur noch chinesisch gesprochen und geschrieben ?
gruß dieter
der mechaniker

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inch
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Re: Verifizierte Singer Seriennummern aus Wittenberge bis 1945 zur Baujahrbestimmung

#123 Beitrag von inch »

Eine Antwort wäre,
je nach dem,welche (wirtschafts)-politischen Entscheidungen in Deutschland und Europa getroffen werden und ob Max+Maxi Mustermann bereit dazu sind,ihr Konsumverhalten zu überprüfen und bewußter zu agieren.
Ich kann nicht einerseits ständig sozialpolitische+wirtschaftliche+Umwelt-Forderungen stellen und die Kosten hochtreiben,mich aber andererseits über höhere Preise für deutsche und europäische Produkte aufregen und stattdessen nach "Billig" gieren.
Die Billig-Produzenten können nur das verkaufen,was wir ihnen hier abkaufen.
Unser Verhalten ist also leicht an der Geschwindigkeit der Invasion,bzw. des Ausverkaufs zu messen. biggrin
Слава Україні!
Hier geht`s zur Ukraine-Direkthilfe:
https://prytulafoundation.org/en
https://www.ldc-ua.org/en
RTL Kinderhilfe - 10 €/SMS 44844 Stichwort: "Ukraine"

MiW

Re: Verifizierte Singer Seriennummern aus Wittenberge bis 1945 zur Baujahrbestimmung

#124 Beitrag von MiW »

Ein wahres Wort!
Man denke nur an die jüngeren Tarifabschlüsse.

Für die, die sie bekommen, ist es schön, die die außen vor bleiben (Rentner, Hartz4-Empfänger), sind aber von dieser Preisschraube, die dadurch in Gang gesetzt wird, ebenso betroffen.

Ergo, es wird immer Menschen geben, die diese Billigangebote aus Fernost kaufen (müssen).
Und die, die es nicht müssten..., Du weißt ja, Geiz ist geil.

carco
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Re: Verifizierte Singer Seriennummern aus Wittenberge bis 1945 zur Baujahrbestimmung

#125 Beitrag von carco »

Es ist müssig hier eine Preisdiskussion anzufangen.

Der Verbraucher agiert so wie kann und wie es ihm vermittelt wird.

Die deutsche Industrie lässt einen großen Teil ihrer Waren ihm Ausland produzieren. Und zwar dort wo es am billigsten ist. Die machen es somit vor.
Hier stellen sie sich dann hin und beweinen dass die Verbraucher das selbe tun. Nämlich ihre Waren vermehrt auch aus dem Ausland beziehen.

Weil die Industrie das vorgemacht hat, hat sie Milliarden an Gewinnen gemacht und zwar deshalb, weil sie die günstige Fertigung im Ausland als zusätzliche Gewinnabschöpfung mitgenommen hat, anstelle dem Verbraucher daran teilhaben zu lassen.

Jetzt in Zeiten von Internet und globale Märkte für jedermann, beschwert sich die deutsche Industrie, dass die Deutschen ihre Waren nicht mehr abnehmen und drohen mit weiteren Arbeitsplatzabbau.

Und so wird eine bis dato funktionierende Marktwirtschaft kontinuierlich dezimiert, weil die Industrie mehr am kurzfristigen Gewinn (Aktionäre befriedigen) interessiert ist, als an Nachhaltigkeit.

Beispiele im großen sind die China Projekte Transrapid und Airbus sowie die Fertigung von Waren für Addidas, Webasto und vielen anderen Firmen, die ihr KnowHow an die Chinesen weitergaben, um kurzfristig ihren Gewinn zu maximieren.

Eine Webasto Standheizung chinesicher Fertigung kostet bei Webasto in Deutschland 1400 Euro.
Die gleiche Standheizung direkt aus China importiert kostet incl. Zoll und Umsatzeinfuhrsteuer 225 Euro.

Noch Fragen?
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Re: Verifizierte Singer Seriennummern aus Wittenberge bis 1945 zur Baujahrbestimmung

#126 Beitrag von adler104 »

Off Topic - aber wer von "immer mehr" die Schnauze voll hat, der sollte sich mal ein (oder die) Programm(e) von Volker Pispers gönnen und (vielleicht) überlegen wen oder was er beim nächsten mal wählt - ist ja nicht so dass er nur braune Alternativen gibt wink

https://www.youtube.com/watch?v=adcRYPb0nDc
Mit'm Öl nich sparsam sein!

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hutzelbein
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Re: Verifizierte Singer Seriennummern aus Wittenberge bis 1945 zur Baujahrbestimmung

#127 Beitrag von hutzelbein »

Ich habe letzte Nacht auf Phoenix zufällig die Sendung Mythos oder Masterplan? gesehen.
https://www.youtube.com/watch?v=WRJFecTKM-Y
Das wusste ich auch nicht. Die Amis haben uns im Grunde nur ihre Baumwolle und ihren Tabak auf Kredit verkauft und auch nur deshalb, weil sie befürchteten, dass die Deutschen alle Kommunisten werden und dann für die Amis ein Absatzmarkt wegbricht. Unterstützt haben sie damit zunächst nur amerikanische Farmer. Später mussten wir das alles wieder in Dollar zurückbezahlen, was an Krediten aufgelaufen war. Das war mehr oder weniger der ganze Marshall-Plan. Als ich versucht habe herauszufinden, wie das in Japan ablief, bin ich leider nicht entscheiden weitergekommen. Einen Marshall-Plan für Japan gab es nicht. Dafür vermutlich einen anderen, den auch keiner genau kennt.

Wie die Preisverhälte Mitte der 60er Jahre in Westdeutschland bei Nähmaschinen in etwa waren, habe ich bereits mal gepostet:
Historischer Test Nr. 1 (April 1966): Zick-Zack-Nähmaschinen – Jede dritte ein Japaner. (14 Seiten gibt es da zum Download!)
Die durchschnittlichen westdeutschen Fabrikarbeiter hatten damals auch nicht viel Geld in der Tasche, trotz Wirtschaftswunder und relativ guten Löhnen. Also haben sie überwiegend die billigen Nähmaschinen aus Japan gekauft. Eine gute Pfaff 362 kostete damals dem Endkunden etwa 800 DM. Ein deutscher Fach- oder Versandhändler konnte eine relativ gute japanische Maschnine bereits für etwa 150 DM einkaufen. Das habe ich aus einem Spiegel-Artikel aus der damaligen Zeit herausgefunden. Eine solche Maschine wurde dann für knapp unter 300 DM an die Endkunden verkauft.

"Und ist der Handel noch so klein, bringt er genug zum Leben ein" hat man früher gesagt. Fachhändler und kleine Einzelhändler gibt es in Deutschland auch kaum noch. Die großen Discounter haben all die ganzen Tante Emma-Läden und Einzelhändler inzwischen platt gemacht. Selbst Bäcker und Metzger gibt es nur noch wenige. Dafür aber große Schlachtbetriebe und Großbäckereien, die den Mindestlohn nicht bezahlen wollen. Selbst auf diesem Gebiet ist Deutschland aber mittlerweile Exportweltmeister. Damit der Arbeitsmarkt in Deutschland möglichst nicht ins Gleichgewicht kommt und die Gehälter langsam oder gar nicht steigen, braucht man möglichst viele Ausländer, die bereit sind, für einen Niedriglohn zu arbeiten. Dann boomt der größte Niedriglohnsektor in ganz Europa.

Hier in der Großstadt gibt es vielleicht noch ein oder zwei Nähmaschinen-Mechaniker, die ein kleines Geschäft betreiben. Selbst die haben den Beruf nicht mehr erlernt. Das habe ich inzwischen herausgefunden.
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Re: Verifizierte Singer Seriennummern aus Wittenberge bis 1945 zur Baujahrbestimmung

#128 Beitrag von dieter kohl »

hutzelbein hat geschrieben: **********
Hier in der Großstadt gibt es vielleicht noch ein oder zwei Nähmaschinen-Mechaniker, die ein kleines Geschäft betreiben. Selbst die haben den Beruf nicht mehr erlernt. Das habe ich inzwischen herausgefunden.
serv
nun interessiert es mich noch, wo du domizilierst
gruß dieter
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Re: Verifizierte Singer Seriennummern aus Wittenberge bis 1945 zur Baujahrbestimmung

#129 Beitrag von hutzelbein »

dieter kohl hat geschrieben:
hutzelbein hat geschrieben: **********
Hier in der Großstadt gibt es vielleicht noch ein oder zwei Nähmaschinen-Mechaniker, die ein kleines Geschäft betreiben. Selbst die haben den Beruf nicht mehr erlernt. Das habe ich inzwischen herausgefunden.
serv
nun interessiert es mich noch, wo du domizilierst
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Belegte Maschinen aus Wittenberge - Tabelle

#130 Beitrag von Hosenkürzer »

Hier eine Tabelle der bisher gesammelten Daten belegter Maschinen:
190404p.doc
lG Helmut
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