Tur 2 reparieren?

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hutzelbein
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Re: Tur 2 reparieren?

#11 Beitrag von hutzelbein »

Mit dem ASPA Tur2 Typ KN-4a 90W mit Kohledruck-Anlasser ASPA Typ U-118/1, den ich mit einer Adler Kl. 8 Maschine bekommen habe, bin ich nicht glücklich. Wieder so ein Teil, das defekt ist und eine Reparatur bedarf. Im übrigen sieht man schon sehr deutlich, dass an einigen Stellen die Herstellungs-Präsizion stark verbesserungswürdig ist. Qualität made in W-Germany ist das mE nicht.

Folgendes habe ich festgestellt:

- Der Motor läuft ohne Druck auf den Anlasser bereits auf vollen Touren. Zu vermuten ist, dass der Kondesator im Motor defekt ist. Dieser ist in einem silbernen Metallgehäuse verbaut. Scheint ein polnischer Hersteller zu sein (Aufschrift: S.I.Silesia KPpz U-17 (oder KFpz 0-12 ??) 0,05uF +-20%, 2xf250pF 0-40%, 250V 407885/21 - unten kommen drei Drähte heraus - die Aufschrift ist teilweise unleserlich oder für mich nicht genau identifizierbar).

- Die Kohlebürsten habe ich überprüft. Die sind noch in Ordnung. Allerdings sind die Messingkammern, in denen die Bürsten verbaut sind, ein schlechter Witz. Die Öffnungen muss man auf und zubiegen. Die Federn für den Druck sind mehr oder weniger nur hineingequetscht und die Bürsten sind in den Kammern leicht verklemmt. Die Kammern kann man auch nicht herausnehmen. Sie wurden scheinbar in Plastik eingeschweißt (Kann sein, dass da jemand herumgepfuscht hat!).

- Der Kommutator war ziemlich verrußt. Den habe ich mit ziemlich abgenutzten feinsten Schleifpapier poliert und mit Spiritus gereinigt.

- Der Anlasser war etwas tricky aufzuschrauben. Man muss die Schraube unter dem Anlasser leicht öffnen. Den Gelenkstift, der auf beiden Seiten zu sehen ist, kann man dann seitlich herausdrücken. Danach geht der Anlasser auf.

- Sofort erkennbar war für mich, dass der Entstörkondensator im Anlasser Typ MIFLEX KSPpz-5 0,1µF 250VAC X2 defekt ist. Er hat auf einer Seite einen ziemlich dicken Bauch, so als wenn er bereits im 9. Monat schwanger wäre.

- Die beiden Keramik-Kohleplättchenbehälter sind ziemlich ungünstig und umständlich verbaut. In jedem Behälter befinden sich 62 Kohleplättchen. Die sind ziemlich dünn, waren aber noch in einem relativ guten Zustand und bedurften keiner Reinigung. Allerdings stimmt etwas nicht an den Kurzschlußkontakten, die bei diesem Anlasser mit runden Messingplättchen verbunden sind, die in der Mitte ein kleines Loch haben und die die beiden Kohleplättchenkammern abschließen. Die Kammern sind nicht nur umständlich befestigt (Vorsicht: Der erneute Zusammenbau fällt gar nicht so einfacht!) An den Kontakten sind verschraubbare Stifte an-gelötet und das auch noch sehr ungleichmäßig. Einer ragt etwa 1 mm aus dem Blech heraus, möglicherweise zu wenig. Beim anderen sind es gleich etwa 3mm, möglicherweise zu viel. Wenn der gegen das Messingplättchen gedrückt wird, bleibt etwa 2mm Luft. Das kann aus meiner Sicht nicht ordentlich funktionieren. Da vermute ich stark, dass da am Anlasser bereits jemand herumgepfuscht hat. Für mich ist das Schwachsinn, wenn jemand die vorhandenen Schrauben zum Einstellen der Kurzschlusskontakte mit Lötzinn vollkleistert, so dass an den Schrauben nicht mehr gedreht werden kann. Wenn er die Einstellung wenigstens richtig vorgenommen hätte, würde ich ja nichts sagen. Aber das passt nicht. Das habe ich sofort gesehen.

Ich wollte wie folgt vorgehen:

Zunächst besorge ich mir den Milflex Kondensator für den Anlasser. Das passende Ersatzteil gibt es wohl relativ preiswert auf Ebay. Danach wollte ich erst den Anlasser wieder ordentlich zusammenbauen und nachsehen, ob der Motor dann immer noch sofort auf vollen Touren läuft. Das ist zwar Lötarbeit erforderlich, aber das ist für mich wohl kein Problem. Mehr Respekt habe ich vor dem Kondensator, der im Motor verbaut ist. Das sehe ich bereits, dass die Leitungen da etwas komplizierter verbaut sind und teilweise aus der Wicklung herauskommen. Bevor ich mich da ran wage, mache ich definitiv erst Bilder. Die Chance besteht mE, dass der Kondensator im Motor noch ok ist. Optisch sieht er noch ganz gut aus. Möglicherweise war der Anlasser auch nicht ordentlich zusammengebaut und hat dafür gesorgt, dass der Motor sofort lief. Das ist zumindest meine derzeitige Hoffnung. Wenn sich der Kondensator im Motor auch als defekt herausstellt, bin ich ziemlich angefressen.
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Alex..
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Re: Tur 2 reparieren?

#12 Beitrag von Alex.. »

duesenberg hat geschrieben:... Mit dem ASPA Tur2 Typ KN-4a 90W mit Kohledruck-Anlasser ASPA Typ U-118/1 ... bin ich nicht glücklich. Wieder so ein Teil... Im übrigen sieht man schon sehr deutlich, dass an einigen Stellen die Herstellungs-Präsizion stark verbesserungswürdig ist. Qualität made in W-Germany ist das mE nicht...
Der ASPA Motor und dessen Fußanlasser komman aus Polen, genauer aus Breslau (polnisch: Wrocław [ˈvrɔtswaf], schlesisch "Brassel", und war gewissermaßem der Hauslieferant für das "Nähmaschinenwerk Wittenberge" (VEB Nähmaschinenwerk Wittenberge: Kombinat TEXTIMA) und folglich Made in Poland, bzw. Made in DDR

hutzelbein hat geschrieben:... der Motor läuft ohne Druck auf den Anlasser bereits auf vollen Touren. Zu vermuten ist, dass der Kondesator im Motor defekt...
dodgy Sorry; das hat als Ursache (in fast allen Fällen) einen defekt des Funkentstörkondensators im Fußanlasser.

Zu Deine anderen Aussagen halte ich mich zurück. Die ASPA hat meiner bescheidenen Elektroingenieurinnen-Meinung nach; ganz hervorragende Elektrotechnik an die Nähmaschinenbauer der VEB Nähmaschinenwerk Wittenberge: Kombinat TEXTIMA geliefert!!!

PS.: Ich bin übrigens auch so'ne verkappte "Zonentante" (Ostzonen-Elektroingenieurin) aus Altgeringswalde im schönrauen Sachsen, mit der wunderbar blumig-singenden Sprach. wite
Masch.: Angela 40, Elna Lotus SP, Pfaff tipmatic 6122, creative 7550, Veritas 8014/4139, Famula 4891, 4892, Husqvarna Designer Jade 35, Singer 81A1, Victoria Artisan 400, Babylock BL4-838DF, Singer 14U454B, Pfaff coverlock 4852,

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Re: Tur 2 reparieren?

#13 Beitrag von hutzelbein »

Tut mir leid, beim ersten Ansatz war ich noch vorsichtig zurückhaltend, da ich keine(n) Ostzonen-Elektroingeneur(in) beleidigen wollte. Beim Öffnen der Teile habe ich mit meinem bescheidenen Wissen aber sofort gesehen, dass die Teile aus irgendeinem VEB Sachsenring Zwickau Werk stammen. Ich sage ja nicht, dass die Elektroingeneurleistung schlecht sein muss, möglicherweise ist die Theorie, die sich dahinter verbirgt, sogar sehr gut. Bei der praktischen Ausführung, bei den Kohlbürstenkammern, bei der Art und Weise wie die Kohleplättchenbehälter und die Kurzschlusskontakte befestigt sind, wie der Anlasser zusammengebaut ist, bei der Qualität der Kondensatoren und bei den Lötarbeiten kann ich wohlwollend bestensfalls die Schulnote "ausreichend" vergeben. Jeder YDK oder Singer Motor mit Anlasser ist aus meiner Sicht erheblich einfacher zu warten und geht auch nicht so schnell kaputt.

Qualität steckt möglicherweise in der Wicklung des Motors (das kann ich nicht beurteilen). Vermutlich funktioniert der Anlasser auch ganz gut, wenn er wieder funktioniert. Bei der Anzahl der Kohleplättchen, die da eingebaut sind, erwarte ich eigentlich nichts anderes.

Die Hoffnung steigt, dass mein Problem nur am schwangeren Miflex Kondensator vom Anlasser liegt. Irgendwo habe ich eine Anzeige gelesen. "Ihre Nähmaschine näht einfach von selbst los, ohne den Fußanlasser zu betätigen? Warum gleich einen neuen kaufen! (kostet um die 40.-Euro). Ich kann Ihnen eine Reparatur des Anlassers anbieten. Schicken Sie mir den Fußanlasser (118/1) mit Kabel einfach zu." Das scheint ein lohnendes Geschäft zu sein, bei Kondensatorpreisen von 30 Cent pro Stück. Jede Wette aber, dass ich mindestens genauso gut oder noch besser löten kann, wie der Anbieter. Wenn ich irgendwo Messingblech finde, erneuere ich die Kurzschlusskontakte, an denen aus meiner Sicht bereits jemand rumgepfuscht hat (warum wohl?) und dabei die beiden Einstellschrauben eingelötet hat, auch komplett.

Den S.I.Silesia Kondensator im Motor gibt es scheinbar nirgendwo zu kaufen. Scheinbar gibt es da auch kaum Nachfrage nach einem passenden Ersatzteil. Das spricht eigentlich auch für meine Vermutung, dass er noch funktioniert (hoffentlich!).

Ich werde meine Behauptungen noch mit Bildern untermauern. Derzeit kann ich noch niemanden empfehlen, sich einen Tur2 Motor aus alten DDR-Zeiten zu kaufen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass da irgendetwas defekt ist und dass man dann mit relativ komplizierten Lötarbeiten konfrontiert wird.

@Alex.. Schöne Grüße ins schöne Sachsen. Die nächste Urlaubsreise dort hin habe ich gestrichen, weil da so viele Wolfsrudel frei rumlaufen.
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det
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Re: Tur 2 reparieren?

#14 Beitrag von det »

hutzelbein hat geschrieben:Im übrigen sieht man schon sehr deutlich, dass an einigen Stellen die Herstellungs-Präsizion stark verbesserungswürdig ist. Qualität made in W-Germany ist das mE nicht.
Jepp, ist ja Made in Poland, wie Alex schon schrieb.
Ich vergleiche ihn auch nicht mit einem Elte o.ä., der würde heute wahrscheinlich + 200,- Euro kosten, wenn er noch Made in Germany wäre.

Aber ein Vergleich mit einem YDK 90 W-Motor sei erlaubt, er ist neben den Billig-Chinamotoren der einzige Rucksackmotor, der regelmäßig noch in neu angeboten wird:
Der Asel Tur 2 90 W (Neupreis inkl. Anlasser, Halter, Riemen usw. um 80,- Euro, Farbe schwarz) wird genau wie der ASPA Tur 2 (hier im Bild) mit 4 Schlitzschrauben (davon eine versiegelt) gehalten. Das Rausdrehen der Schrauben und Abnehmen des Deckels ist in 1 Minute erledigt. Das Umbiegen und Herausnehmen, Neueinsetzen und Fixieren der Kohlen ist auch nur eine Sache von ein, zwei Minuten, wenn alles noch intakt ist. Das Umbiegen des Messingblechs wird irgendwann zum Bruch führen, aber ein Tausch der Kohlehalter ist ja nicht schwer.
2017-04-16 13.05.50.jpg
Ich schätze, das ein Kohlentausch in einem durchschnittlichen Motorenleben heutzutage wohl null bis zwei Mal erforderlich ist. Das Trickeligste ist das Aufsetzen des Deckels, ohne die Leitungen zum/vom Kondensator zu quetschen.
2017-04-16 13.05.57.jpg
Werkzeug: Mehr als ein Schlitzschraubendreher und einen Lötkolben braucht man beim Tur 2 nicht.

Der YDK YM-261A 90W (Neupreis inkl. Anlasser, Halter, Riemen usw. zwischen 50,- und 80,- Euro) lässt sich nur mit einem speziellen Schraubendreher öffnen, den nicht jeder parat hat (man kann natürlich einen alten Schraubendreher mit einer Feile bearbeiten, aber das steht einer Spontanreparatur im Wege).
2017-04-16 13.07.38.jpg
Außerdem muss die Riemenscheibe abgezogen werden, wofür ein kleiner Inbus erforderlich ist - beim Tur bleibt die Riemenscheibe auf der Welle.
Nach dem Abziehen der Riemenscheibe und des Deckels sieht es dann aufwendiger und auch hochwertiger aus:
Der Kohletausch ist dann ein Klacks, die Feder wird einfach nach unten geschoben.
2017-04-16 13.06.09.jpg
Also: Wartungstechnisch ist der Tur 2 besser - typisch (ehem.) Ostblock, meine ich. Qualität nicht so toll, aber man kommt mit Bordmitteln überall hin und zurecht.
Verarbeitungsmäßig ist der YDK besser, aber in der Reparatur aufwendiger.

Es bleibt bei gleicher Leistungsaufnahme von 90 Watt die niedrigere Drehzahl des Tur 2 (4.500 zu 6.000/min beim YDK), was bei niedrigerer Drehzahl für ein höheres Drehmoment sorgt.
hutzelbein hat geschrieben:Ich werde meine Behauptungen noch mit Bildern untermauern. Derzeit kann ich noch niemanden empfehlen, sich einen Tur2 Motor aus alten DDR-Zeiten zu kaufen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass da irgendetwas defekt ist und dass man dann mit relativ komplizierten Lötarbeiten konfrontiert wird.
Von insgesamt sieben gebrauchten Tur 2-Motoren, die ich in der Hand hatte, war genau einer defekt (Rotor). Ein zweiter lief schwer. Den habe ich mit Teilen des defekten kombiniert, jetzt läuft er auch wieder.
Von den YDK-Motoren, die mir über den Weg gelaufen sind, klang einer sehr ungesund, die anderen waren in Ordnung.
Insgesamt waren es vielleicht fünf oder sechs YDK bisher.

Gruß
Detlef
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hutzelbein
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Re: Tur 2 reparieren?

#15 Beitrag von hutzelbein »

Danke Detlef! beerchug

Ich mache Motoren grundsätzlich nur auf, wenn eine Wartung mal wichtig erscheint und bin dabei äußerst vorsichtig. Defekte Motoren lasse ich besser nicht ins Haus. Einen defekten von Singer habe ich noch. Den werde ich demnächst mal besprechen. Den wollte ich bereits als Elektronikschrott entsorgen, weil er auf mich lebensgefährlich wirkt. Der dreht zwar noch, aber da hat bereits jemand ziemlich übel rumgepfuscht und möglicherweise gab es auch schon eine Explosion.

Dass es einen Unterschied zwischen Asel und ASPA gibt, ist mir neu. Ich dachte, das sind die gleichen Hersteller. Beide sind für mich unbekannt. Einen anderen ASPA ASM 22-6 Motor habe ich noch. Den habe ich noch nicht aufgemacht. Aber der funktioniert mit einem speziellen Optibelt Zahnriemen toll und ist sehr leise.

Die Versiegelung der einen Schlitzschraube sah für mich wie getrockneter Kaugummi aus. Das gleiche klebrige Zeugs war auch an der Schlitzschraube vom Anlasser.

Die Kohlehalter auf deinen Bildern sehen genauso in Plastik eingeschweißt aus, wie bei mir. Ich glaube nicht, dass ein Austausch so einfach geht und passende Ersatzteile findet man vermutlich auch nicht leicht. Im übrigen sind die Kohlen bei mir zwar noch gut, aber im Halter sind sie verklemmt. Raus bekommt man die Kohlebürsten nicht leicht. Am besten wohl, wenn man die Motorachse ausbaut. Dann kommen sie von vorne raus oder auch nicht, obwohl sie das eigentlich sollten. Dass man am Messingblech zum Öffnen und Schließen der Kammer biegen muss und dabei einen Abbruch riskiert, ist für mich ein schlechter Witz.

Dein Kondensator im Motor wurde scheinbar bereits erneuert. Bei mir ist von oben nur ein Metallgehäuse sichtbar und ich vermute, dass es noch der Originalkondensator ist. Die drei Drähte kommen unten raus und sind nicht einfach sichtbar. Meine Hoffnung ist, dass alle Drähte noch richtig verschraubt sind. Es würde mich interessieren, was für ein Kondensator bei dir im abgebildeten Tur2 Motor eingebaut ist.

Einen speziellen Schraubenzieher für YDK-Motoren brauchte ich noch nicht. Aber den Trick mit der Feile werde ich mir wohl merken. Bei den alten YDK-Motoren, die ich samt Kondensatoren aus zwei Riccar Maschinen ausgebaut habe und jetzt wie Rucksackmotoren verwende, brauchte man nur einen passenden Maul- oder Rohrschlüssel, M7 oder M8 glaube ich. Am neuen YDK Motor, den ich auch habe, musste ich noch nicht schrauben. Beim ELTE Motor habe ich auch noch nicht rumgeschraubt. Da braucht man einen M7 Rohrschlüssel zum Öffnen, glaube ich.

Beim Vergleich zwischen Tur2 und YDK hast du den Anlasser ausgespart und scheinbar ist der Originalanlasser beim Tur2 auch der größte Problemverursacher. Die alten und die neuen YDK Kohledruckanlasser sind ziemlich einfach zu öffnen, zu warten und auch wieder leicht zusammenzuschrauben. Auch das Reinigen der Kohleplättchen geht relativ einfach. Beim 118/1 Anlasser sind deutlich mehr Koleplättchen verbaut (94 bei YDK und 124 beim 118/1 glaube ich). Das ist der einzige Aspekt, der für den ASPA Anlasser sprechen könnte. Dafür braucht man vermutlich erstmal Übung und einige vergebliche Versuche, bis der Zusammenbau wieder gelingt. Bis dahin gehen dann einige Kohleplättchen defekt. Ich habe die Behälter zunächst mit Tesa Band etwas verklebt, um zu verhindern, dass die Plättchen beim Einbau wieder rausfallen. Der ASPA Anlasser ist für mich auch eine Art Black Box. Nach dem Zusammenbau weiß nicht wirklich, ob innen alles richtig sitzt und die Kurzschlusskontakte einwandfrei eingestellt sind. Dieses Problem gibt es beim YDK Hufeisenanlasser aus meiner Sicht nicht, und selbst die Billiganlasser aus China sind auf diesem Gebiet ziemlich einfach zu handhaben. Das technische Prinzip ist bei allen Kohledruckanlassern gleich und relativ einfach zu begreifen. Nur beim Tur2 Anlasser wirkt die Ausführung auf mich unnötig verkompliziert. Dass dann auch die Einstellschrauben bei den Kurzschlusskontakten bei mir noch dick mit Lötzinn versehen wurden, ist für mich einfach nicht zu begreifen. Hab schon versucht, den Lötzinn zu entfernen und die Schrauben wieder gangbar zu machen. Aber das werde ich wohl nicht schaffen. Leichter ist es vermutlich, die Kontakte aus Messingblech neu herzustellen. Die Art und Weise, wie die Kontaktbleche in den Tur2 Anlasser hineingeklemmt sind, ist für mich auch ein schlechter Witz. Da hat der Ingenieur keine Lust gehabt, eine bessere Lösung zu finden. Ich hätte eine bessere Lösung vermutlich relativ schnell gefunden und möglicherweise muss ich sie noch finden.

Ich mach jetzt mal Bilder, damit klar ist, von was ich hier rede.
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Re: Tur 2 reparieren?

#16 Beitrag von det »

Hallo hutzelbein,
hutzelbein hat geschrieben:Dass es einen Unterschied zwischen Asel und ASPA gibt, ist mir neu. Ich dachte, das sind die gleichen Hersteller. Beide sind für mich unbekannt.
Ich kenne auch keinen Unterschied zwischen Asel und Aspa. Früher stand ASPA auf den Motoren, neuerdings Asel. Weitere Unterschiede sind mir nicht bekannt. Auf den Anlassern steht mal Aspa und mal Spamel drauf, sind sonst aber auch nahezu identisch.
2017-04-18 00.47.18.jpg
hutzelbein hat geschrieben:Die Kohlehalter auf deinen Bildern sehen genauso in Plastik eingeschweißt aus, wie bei mir. Ich glaube nicht, dass ein Austausch so einfach geht und passende Ersatzteile findet man vermutlich auch nicht leicht. Im übrigen sind die Kohlen bei mir zwar noch gut, aber im Halter sind sie verklemmt. Raus bekommt man die Kohlebürsten nicht leicht. Am besten wohl, wenn man die Motorachse ausbaut. Dann kommen sie von vorne raus oder auch nicht, obwohl sie das eigentlich sollten. Dass man am Messingblech zum Öffnen und Schließen der Kammer biegen muss und dabei einen Abbruch riskiert, ist für mich ein schlechter Witz.
Die Halter sind nicht verklemmt. Ich kann einfach mit einem Schraubendreher druntergehen und die Halter vorsichtig nach oben drücken, dann spart man sich sogar das Aufbiegen der Bleche. Bei meinen Motoren hatte ich noch keine Probleme mit den Kohlehaltern.
hutzelbein hat geschrieben:Dein Kondensator im Motor wurde scheinbar bereits erneuert. Bei mir ist von oben nur ein Metallgehäuse sichtbar und ich vermute, dass es noch der Originalkondensator ist. Die drei Drähte kommen unten raus und sind nicht einfach sichtbar. Meine Hoffnung ist, dass alle Drähte noch richtig verschraubt sind. Es würde mich interessieren, was für ein Kondensator bei dir im abgebildeten Tur2 Motor eingebaut ist.
0,05 µF und 2x1250 bzw. 2x2500 pF das ist unterschiedlich, je nach Motor. Trotzdem scheinen beide Entstörfilter original zu sein, hier mal Fotos:
2017-04-18 00.58.41.jpg
2017-04-18 00.54.05.jpg
hutzelbein hat geschrieben:Bei den alten YDK-Motoren, die ich samt Kondensatoren aus zwei Riccar Maschinen ausgebaut habe und jetzt wie Rucksackmotoren verwende, brauchte man nur einen passenden Maul- oder Rohrschlüssel, M7 oder M8 glaube ich. Am neuen YDK Motor, den ich auch habe, musste ich noch nicht schrauben.
Ich habe neulich auch einen YDK-Motor von einer in eine andere Riccar verbaut. Die eine Riccar hatte einen Motorschaden, die andere ein defektes Schnurkettenzahnrad. Leider waren beide Motoren etwas unterschiedlich, obwohl sie äußderlich praktisch gleich aussahen.
Alle Tur 2, die ich bisher gesehen habe, ware prinzipiell gleich aufgebaut und die Teile untereinander austauschbar, egal ob von 1979 oder aus den 1990er Jahren, was ich sehr angenehm finde.
hutzelbein hat geschrieben:Beim Vergleich zwischen Tur2 und YDK hast du den Anlasser ausgespart und scheinbar ist der Originalanlasser beim Tur2 auch der größte Problemverursacher. Die alten und die neuen YDK Kohledruckanlasser sind ziemlich einfach zu öffnen, zu warten und auch wieder leicht zusammenzuschrauben. Auch das Reinigen der Kohleplättchen geht relativ einfach. Beim 118/1 Anlasser sind deutlich mehr Koleplättchen verbaut (94 bei YDK und 124 beim 118/1 glaube ich). Das ist der einzige Aspekt, der für den ASPA Anlasser sprechen könnte.
Sowohl die Tur- als auch die YDK-Anlasser finde ich recht unproblematisch, aber zerlegen und Kohleplättchen tauschen und polieren mache ich nicht - vielleicht wenn ich mal Rentner bin.
2017-04-18 00.40.44.jpg
2017-04-18 00.48.48.jpg
hutzelbein hat geschrieben:Die Art und Weise, wie die Kontaktbleche in den Tur2 Anlasser hineingeklemmt sind, ist für mich auch ein schlechter Witz. Da hat der Ingenieur keine Lust gehabt, eine bessere Lösung zu finden. Ich hätte eine bessere Lösung vermutlich relativ schnell gefunden und möglicherweise muss ich sie noch finden.

Ich mach jetzt mal Bilder, damit klar ist, von was ich hier rede.
Ja bitte, Bilder würden helfen!

Gruß
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hutzelbein
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Re: Tur 2 reparieren?

#17 Beitrag von hutzelbein »

Bild

Man sieht auf den Bildern sehr schön, wie primitiv die Kohlebürstenbehälter montiert sind. Der rechte Kohlebürstenhalter ist bei mir definitiv verklemmt. Den werde ich nochmal von innen polieren. Möglicherweise ist er nicht mehr genau viereckig oder es gibt innen eine scharfe Kante, die ich noch nicht entdeckt habe. Außerdem fällt mir auf den Bildern auf, dass er rechts auch weiter aus dem Behälter herausragt. Durch die kleine Öffnungen unter den Lötstellen kann ich sehen, dass die Feder mehr oder weniger nur hineingequetscht ist. Gleichmäßigen Druck auf die Kohlen übt sie mE nicht aus.

Bild

Der Kondensator lässt sich nur bei Lösen der Motorachse herausnehmen und identifizieren. Die Identität habe ich wie im ersten Post von mir beschrieben, bereits festgestellt. Es handelt sich um einen Kondensator mit Aufschrift S.I.Silesia. Unten kommen drei Drähte raus. Derzeit weiß ich noch nicht, ob er defekt ist.

Bild

Kohleplättchen reinige ich erst, seit ich den Billiganlasser von einem älteren Motor made in China mal genau untersuchen musste. Dabei war der Lerneffekt für mich sehr groß. Aus den Kohleplättchenbehälter kamen sichtbar und massiv Funken raus, was dafür sorgte, dass ein Lötkontakt immer zu heiß wurde und wegschmelzte. Danach ging nichts mehr. Nach der Neuverlötung wieder das gleiche Spiel. Die Kurzschlußkontakte waren stark verrußt (das hat das Elektronenfeuer regelrecht angezogen) und leicht verschoben, so daß es eine kleine Öffnung gab. Die Kohleplättchen waren innen überwiegend auch verrußt und bedurften definitiv einer Polierung. Nach meiner Wertarbeit funktionierte der Anlasser genauso gut wie jeder YDK Anlasser. Das technische Prinzip ist bei allen Kohledruckanlassern genau das gleiche. Nur der Aufbau ist halt unterschiedlich, beim YDK halt etwas aufwändiger und besser durchdacht als bei den Billiganlassern Made in China.

Bei den beiden älteren YKD Anlassern, die ich habe, habe ich die Kohleplättchen auch gereinigt. Verrußt waren in jedem der vier Kammern etwa 10 Stück. Die Polierarbeit auf Klopapier war schnell erledigt und der Zusammenbau auch. Man muss da zwei Schrauben und die Kurzschlusskontakte abschrauben, dann kann man die beiden Keramikteile öffen und die Plättchen der Reihe nach kerausholen, wenn es erforderlich ist. Die Plättchen lassen sich einfach in die Form zurücklegen, ohne dass dabei ein Plättchen wieder rausfliegen und kaputt gehen kann. Ich denke bei Singer Anlassern funktioniert das ähnlich. Habe ich allerdings noch nicht gemacht. Werde ich aber noch machen müssen, weil ein Singer Anlasser bei mir nicht mehr gut funktioniert. Kann sein, dass ich da den Kondensator auch tauschen muss. Aber es interessiert mich natürlich auch, wie da die Kohleplättchen und die Kurzschlußkontakte aussehen. Nur wenn man diese Dinge gründlich untersucht, bekommt man die Erfahrung, die man zur Reparatur von alten Nähmaschinenanlassern braucht.

Beim ASPA Anlasser war kein einziges Kohleplättchen verrußt. Die Plättchen sind scheinbar auch leicht dünner, dafür aber empfindlicher, brechen leichter. Das Problem ist bei den ASPA Kohleplättchenbehälter, dass sie sich von beiden Seiten leicht öffnen lassen und dabei alle Plättchen herausfliegen könnnen. Das verkompliziert auch den Wiedereinbau deutlich. Man kann schlecht gleichzeitig beide Seiten zusammenhalten. Genau bei dieser Aktion habe ich im ersten Versuch zwei Plättchen ruiniert. Beim zweiten Versuch habe ich die Behälter zunächst mit etwas Tesaband verklebt. Möglicherweise gibt es bei den Kohleplättchen im Hinblick auf die Verrußungserscheinungen auch Qualitätsunterschiede. Es kann aber auch sein, dass der ASPA Anlasser nicht lange gelaufen ist, weil der Kondensator schnell defekt ging. Erst nach Entfernung der Kohleplättchenbehälter habe ich die verlöteten Schrauben an den Kurzschlusskontakten gesehen, die unterschiedlich lang auf der Kontaktseite zum Messingplättchen, die beim 118/1 die Kohleplättchenkammer abschließen, herauskommen.

Das sieht man auf den nächsten Bild sehr gut. Links ragt der Stift etwa 3,5mmm heraus. Auf der rechten Seite sind es nur etwa 1 mm. Aus meiner Anfängersicht müssten die Abstände bei beiden Kontakten eigentlich gleich lang sein. Wenn meine Ansicht richtig ist, was ist dann zu vermuten?

Bild

Auf den nächsten Bild sieht man die verlöteten Einstellschrauben und den defekten alten Miflex Kondensator.

Bild

Detlef, diese Schrauben sind bei deinem Anlasser, soweit ich das auf den Bildern erkennen kann, scheinbar auch verlötet. Normalerweise müsste man mit diesen Schrauben den Kurzschlußkontakt gut einstellen können. Wenn ein Kohleplättchen unbrauchbar gebrochen ist, müsste man die Schraube leicht weiter hinein drehen können. Man kann sich aber auch mit einem weiteren Metallplättchen, etwa einer Beilagescheibe aus Messing oder Kupfer behelfen. Ein bis zwei Plättchen durch Metallplättchen ersetzen, dürfte kein Problem sein und sich auch nicht bemerkbar machen. Zu kaufen gibt es Kohleplättchen ja nicht. Man kommt preiswert an Ersatzteile ran, wenn man sich einen alten Anlasser besorgt, den keiner mehr haben will. Problem ist bei einer solchen Ersatzbeschaffung nur, dass fast jeder Anlasser nach einer fachgerechten Reparatur wieder funktioniert. Kaputtgehen kann da außer den Kondensatoren kaum was. Kohleplättchen gehen nur dann defekt, wenn man sie beim Ausbau unvorsichtig behandelt. Polieren geht mit etwas Übung relativ schnell. Die Gewissheit, dass die Kohleplättchen in Ordnung sind, kann helfen, alle Probleme mit einem alten Anlasser zu beheben.

Detlef, danke für deine Bilder. Jetzt weiß ich wie ich den ASPA Anlasser wieder richtig zusammenbauen muss.

Sollte der Kondensator im Motor bei mir auch defekt sein, werde ich einen Conrad Elektrofachmann aus der Bauteileabteilung befragen, was für einen Ersatz ich einbauen muss. Der kennt sich auf diesem Gebiet sehr gut aus. Nur preiswert ist Conrad leider nicht. Den Miflex Kondensator aus dem Anlasser gibt es bei Ebay für etwa 3,50 incl. Versandkosten zu kaufen. Bei Mercador gibt es den auch für 54 Cent. Nur liegen da die Versandkosten gleich bei 4,90 Euro. Das lohnt sich aber, wenn man gleich eine größere Stückzahl bestellen will.

Erstaunlich. Alte ASPA Anlasser gibt es nur selten zu kaufen. An gebrauchte Tur2 für etwa 15 Euro kommt man dagegen relativ einfach heran. Nur meistens ohne Riemen, Kabel und Anlasser. Hab mich schon gefragt, was die Leute mit den Kabeln und den alten Anlassern machen.
Zuletzt geändert von hutzelbein am Dienstag 18. April 2017, 19:02, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Tur 2 reparieren?

#18 Beitrag von hutzelbein »

Ich werde die Löstellen an den Kurzschlusskontakten im Anlasser vermutlich sauber entlöten. Danach an gleicher Stelle ein M3 Gewinde für eine Schraubverbindung hineinbohren. Bei den Ausbauarbeiten von den beiden alten Riccar-Motoren habe ich gelernt, wie ein Profi sich aus den Drähten von jedem Kabel perfekt einen Ring für eine Schraubverbindung zusammenlöten kann, der wie ein Ringkabelschuh funktioniert. Der Vorteil bei diesem Vorgehen liegt darin, dass man dann die Drähte nur zusammenschrauben und an alten Lötstellen nicht mehrmals herumpfuschen muss. Auf diese Weise ist ein Austausch von defekten Kondensatoren auch deutlich einfacher, die Schraubverbindung hält im Zweifel besser, insbesondere dann, wenn der Lötzinn sehr heiß wird, und das Ganze sieht auch wesentlich professioneller zusammengebaut aus.

Dazu gibt es zwei Methoden. Bei der ersten befreie ich den Draht von seiner Ummantelung um etwa 2,5cm. Drehe den freistehenden Draht um einen Stift, der etwas dicker als eine M3 Schraube ist, herum und verdrehe ihn mit dem hinteren Teil des Kabels. Das verdrehte Kabel verzinne ich dann mit dem Lötkolben. Die zweite Methode geht ähnlich. Da reicht etwa 1,5cm freistehender Draht aus. Den teile ich in zwei Hälften und verdrehe die beiden Teile dann auf der anderen Seite des Stifts. Auch da verzinne ich dann den gesamten Ring. Das Ergebnis ist ein etwas dünnerer Ring als bei der ersten Methode.

Die Lötstellen im ASPA Anlasser und auch im Motor sehen aus meiner Sicht ziemlich primitiv aus. Chinesen können aus meiner Sicht besser löten. Ich vermutlich auch.

Mein Phantasie ist groß, wenn ich mich nach der Herkunft der Tur2 Motoren und der ASPA Anlasser frage. Die Technik dahinter war ursprünglich möglicherweise sehr intelligent, das schließe ich nicht aus. Die Durchführung der Lötarbeiten und der Zusammenbau sieht für ich mich eher nach Strafgefangenenarbeit oder nach Behindertenwerkstatt aus. In neuere Tur2 Motoren kann ich leider nicht hineinstehen. Ich befürchte allerdings, dass die Technik die gleiche ist und nicht weiterentwickelt wurde.
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Re: Tur 2 reparieren?

#19 Beitrag von hutzelbein »

ASEL wurde 2007 in Polen gegründet und hat dabei die Elektromotoren-Produktion von ASPA SP (ebenfalls eine polnische Firma) vollständig übernommen. ASPA ist heute hauptsächlich im Bereich der Schweißtechnik tätig. Auf diesem Gebiet ist die Firma bereits seit 1969 aktiv und gehört heute zu den führenden polnischen Anbietern. Wie lange es ASPA bereits gibt und wer den Tur2 Motor ursprünglich entwickelt hat, konnte ich nicht herausfinden. Auch zu DDR Zeiten wurden die Tur2 Motore bereits als ASPA Tur2 bezeichnet. Mein Motor wurde vermutlich 1989 im Jahr der Wende von ASPA hergestellt.

Ich muss noch herausfinden, wie ich die Lichtleitung installieren kann. Das geht scheinbar relativ einfach. Unter dem weißen Steckergehäuse gibt es ein Ausgang, da ist ein zweipoliger Anschluss scheinbar bereits vorgesehen (oben auf meinem 3. Bild zu sehen).
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det
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Re: Tur 2 reparieren?

#20 Beitrag von det »

hutzelbein hat geschrieben:Die Lötstellen im ASPA Anlasser und auch im Motor sehen aus meiner Sicht ziemlich primitiv aus. Chinesen können aus meiner Sicht besser löten. Ich vermutlich auch.

Mein Phantasie ist groß, wenn ich mich nach der Herkunft der Tur2 Motoren und der ASPA Anlasser frage. Die Technik dahinter war ursprünglich möglicherweise sehr intelligent, das schließe ich nicht aus. Die Durchführung der Lötarbeiten und der Zusammenbau sieht für ich mich eher nach Strafgefangenenarbeit oder nach Behindertenwerkstatt aus. In neuere Tur2 Motoren kann ich leider nicht hineinstehen. Ich befürchte allerdings, dass die Technik die gleiche ist und nicht weiterentwickelt wurde.
Vielleicht kann ja jemand, der einen neuen Asel Tur 2 hat, mal einen Blick hinwerfen - nach Ablauf der Gewährleistung. Ich vermute aber auch, dass ich einen 1979er Tur 2 mit Teilen eines 2017er Tur 2 reparieren kann, wenn das nicht intelligent, ressourcenschonend und nachhaltig ist rolleyes
hutzelbein hat geschrieben:Ich muss noch herausfinden, wie ich die Lichtleitung installieren kann. Das geht scheinbar relativ einfach. Unter dem weißen Steckergehäuse gibt es ein Ausgang, da ist ein zweipoliger Anschluss scheinbar bereits vorgesehen (oben auf meinem 3. Bild zu sehen).
Genau so ist es, sehr praktisch gelöst. Oft hängt da auch schon ein kurzes Kabel mit Eurostecker dran.

Wenn die Fertigungsqualität schon nicht so dolle ist, dann muss das Teil ja wenigstens mit anderen Vorzügen aufwarten wink

Gruß
Detlef
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