Automatic - die Evolution der Zierstiche

Alte und selten gewordene Maschinen, oft als Dekoobjekte zu finden.
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duesenberg
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Re: Automatic - die Evolution der Zierstiche

#21 Beitrag von duesenberg »

Hallo,

der äußerliche Unterschied ist der über der Zickzackbreitenverstellung liegende Hebel. Die Gritzner GU-K hat so ein aussehenden Hebel auch und dort ist das die "Knopflochtaste".

Viele Grüße
Klaus

gelöschter User N

Re: Automatic - die Evolution der Zierstiche

#22 Beitrag von gelöschter User N »

Museumsfritze hat geschrieben: Mittwoch 17. Februar 2021, 16:09 @nopi: na, dann mal her mit den Bildern, die sieht interessant aus ;-)
welche Bildergröße (Pixelmaße) verwendet ihr im Nähma VZ ?
die Farbtiefe komprimiere ich dann auf ca 75% (oder ähnlich)

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Museumsfritze
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Re: Automatic - die Evolution der Zierstiche

#23 Beitrag von Museumsfritze »

Ich nehmen alles, möglichst groß ;-) Bis 40 MB je Mail kein Problem.
Ich bearbeite sowieso nach, deshalb immer her damit ;-)
www.naehmaschinenverzeichnis.de
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HusPfaSing
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Re: Automatic - die Evolution der Zierstiche

#24 Beitrag von HusPfaSing »

Was ich bis heute weiss ist, dass es mindestens zwei komplett unterschiedliche Systeme gibt, per Kuvenscheiben die Nadel zu steuern:

Bei dem einen Prinzip laufen die Kurvenscheiben Synchron mit der Nähmschine mit und steuern exakt und immer gleich die Nadel oder je nach Modell auch den Transporteur. Für Nutzstiche perfekt, für Zierstiche weniger, ausser den Zierstichvarianten mit Transporteursteuerung. Häufig wird auch der normale Zickzack so gesteuert.
Mir bekannte Maschinen: Elna, Singer, Husqvarna, Pfaff 1222 nur die Nutzstiche.

Bei dem anderen Prinzip laufen die Kurvenscheiben nicht synchron mit der Nähmaschine, die Kurvenscheiben steuern die Nadel kontinuierlich, die Stiche sind im Prinzip alle einmalig, nicht genau gleich. Pefekt für normale Zierstiche.
Mir bekannt ist da nur die Keller mit Zierstichautomat, angetrieben durch einen Gummiriemen. Man kann dabei wählen, ob nur die Stichlage, die Zickzackbreite oder beides zusammen gesteuert wird. Die normale Zickzacksteuerung erfolgt unabhängig davon und kann auch gleichzeitig laufen.

Prinzipiell das gleiche Prinzip aber technich viel besser, ist der Antrieb der Ziertich-Kurvenscheiben mit einem Schieber. Immer wenn die Nadel oben ist wird die Zierstichschablone mehr oder weniger weitergeschoben. Ein Zierstich wird dadurch stufenlos zwischen wenigen bis fast endlos vielen Stichen lang. Der Zickzack muss bei diesem Prinzip unabhängig vom Zierstichautomat laufen.
Mir bekannte Maschinen: Pfaff 330, 360, 362, 1222 nur die Zierstiche.

Sehr bemerkenswert dabei ist, dass Pfaff dies bei der 1222 offensichtlich genau richtig einsetzt!
Nutzstiche per Synchron laufenden Kurvenscheiben, Zickzack separat und die Zierstiche mit dem stufenlos verstellbaren Schiebersystem. Absolut verrück ist, dass alle 3 Systeme (sogar gleichzeitiges laufen von 1 bis 4 Nutz + 1 - 4 Zierstichen + etwas Zickzack = ein Mix aus 9 Stichen) gleichzeitig laufen können, sowohl vorwärts und sogar rückwärts, was zu dieser schon fast sinnlosen Anzahl von Stichen führt.

Gruss Jürg
Aktuell im Einsatz:
Pfaff 1229, 1471, Coverlock 4.0, Hobbylock 799 / Elna Carina TSP.
Sammelstücke:
Singer 431G (Kettenstich) / Pfaff 362 (Kleeblatt) / Elna1 (Motorbremse) / Keller 28 (Flachkolben, links drehend)

gelöschter User N

Re: Automatic - die Evolution der Zierstiche

#25 Beitrag von gelöschter User N »

HusPfaSing hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 00:18 Was ich bis heute weiss ist, dass es mindestens zwei komplett unterschiedliche Systeme gibt, per Kuvenscheiben die Nadel zu steuern:
es gibt mehrere Systeme und mehrere möglichkeiten die Systeme zu steuern.

im wesentlichen wird
- zwischen direkter und indirekter Steuerung der Nadel unterschieden.
- direkten starren Antrieb,
- einen stufenweise veränderlichen und
- einen stufenlos veränderlichen Antrieb

die Zierstichscheibe wird nur gedreht, wenn die Nadel nicht im Stoff ist (also wie beim Stoffvorschub der Transporteur nur dann bewegt wird, wenn die Nadel nicht im Nähgut ist )

weil man nur dass erklären kann, was man wirklich verstanden hat ... und es kaum jemand besser versrtanden hat als Wilhelm Renters (Auflage 8, Band 3 ab Seite 228) kann ich seine Ausführungen nur wiederholen.

Aber vorsichtig: Renters hat nur die Maschinen bis 1957 berücksichtigt.

Singer 316, 306, 319 waren zu der Zeit nicht oder nur als Prototypen vorhanden (aber auch uninteressant, weil technisch rückständig bzw veraltet)
HusPfaSing hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 00:18 Mir bekannt ist da nur die Keller mit Zierstichautomat, angetrieben durch einen Gummiriemen. Man kann dabei wählen, ob nur die Stichlage, die Zickzackbreite oder beides zusammen gesteuert wird. Die normale Zickzacksteuerung erfolgt unabhängig davon und kann auch gleichzeitig laufen.
wie du siehst, hat die Brother ebenfalls zwei Abtastfinger
einen für die Zierstichlage
einen für die Zierstichbreite

hätte die Brother jetzt noch einen dritten Abtastfinger für den Transporteur, dann wäre ein vollständiges Abdriften in die Zierstich Matrix möglich.

3607
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Re: Automatic - die Evolution der Zierstiche

#26 Beitrag von 3607 »

Hallo Nopi,

mir war gar nicht mehr so geläufig, dass du dich schon mal so in die Automatic (-en) - sollte jetzt die Mehrzahl werden huh huh huh - der verschiedenen Hersteller reingedacht hast.

Von zwei ganz wesentlichen Maschinen war in den Abhandlungen noch gar nicht die Rede (du ahnst es schon) :

die Altenburg ZZ-Automatic und die Veritas (en) 8014-3 und 8014-33 und vielleicht gibt es davon noch mehr Ausführungen.

Die Altenburg ist meine Lieblingsauto...! Ich weiß nicht, wie das da drin funktioniert, traue mir hier auch nicht die Frage zu stellen weil es im ganzen Forum keinen gibt, der eine Altenburg 51 sein Eigen nennt.
Ich mag an ihr, dass sie immerhin 5mm breit sticht (statt 4 mm bei der Veritas). Sie arbeitet nicht mit Musterscheiben - zumindest was die Stichlageauto angeht. Ich sehe aber auch in der Stichbreitenverstellung
keine. Sie hat eine feingerastete Musterdehnung und alles wird an 3 Knöpfen eingestellt.
Auch bei Veritas gibt es die Musterscheiben erst später. Die ersten haben 2 auf und abststeigende Sterngriffe (Lage und Breite), 4mm Stichbreite und keine Musterdehnung.

Von den Veritasmaschinen werden werden immer mal welche verschenkt. Die Altenburg ist - vermutlich auch wegen der überschwänglichen Einschätzung im Verzeichnis - eher selten für geschenkt zu bekommen. Da muss man schon mal 30 oder 50 € legen. Eine Altenburg Autom. ist in der Bucht noch wesentlich seltener zu sehen, als eine Naumann 65.

Ich meine aber, dass diese beiden Maschinen sich im Aufbau ihrer Autom. wesentlich von den bisher hier beschriebenen unterscheiden.

Grüße, Jürgen

PS.: ich kann auch noch Fotos machen, die Funktionsweise wird sich damit aber nur sehr schwerlich darstellen lassen...

gelöschter User N

Re: Automatic - die Evolution der Zierstiche

#27 Beitrag von gelöschter User N »

3607 hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 15:56 Von zwei ganz wesentlichen Maschinen war in den Abhandlungen noch gar nicht die Rede (du ahnst es schon) :
Jürgen, Du hast völlig Recht. Die Maschinen aus der ehemaiigen ... wurden beim Renters nicht berücksichtigt, weil damals (politisch gewollt) der tiefe Graben gezogen war. Ich hätte gerne Bilder vom Inneren gesehen bzw haben wir durch das Nähmaschinenverzeichnis die Möglichkeit, hier entsprechende Bilder zu zeigen.

Bild

Die Musterdehnung ist in der maximal kleinen Stellung (Schrumpfung) nachvollziehbar (etwa 18-20 Stiche pro Muster?) => Dann kann man ja erkennen ob sich dieser Wert in etwa vervierfachen, verfünfachen oder versechsfachen läßt.

Bild

Man kann erkennen wie die Grundmuster erzeugt werden und ob Variationen möglich sind.

Bild

Man kann erkennen ob das Muster unterschiedlich gefüllt werden kann

Bild

Man kann erkennen ob der Transporteur gesteuert werden kann oder nicht.

Jedenfalls hat die Maschine einen CB Greifer, was robuste Nähte in jedem Material erwarten läßt, aber auch Abstriche bei hoher Nähgeschwindigkeit bedeutet.

3607
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Re: Automatic - die Evolution der Zierstiche

#28 Beitrag von 3607 »

...ach so, Transporteur habe ich vergessen: im Osten gab es kleine Zierstiche mit gesteuertem Transporteur.
So wie ich weiß, ist die Veritas 8014-43 die erste gewesen, die für die entsprechenden Nutzstiche 2x vor / 1 zurück transportiert hat.
Das mag so in den Ende 70gern gewesen sein, da ging bereits alles über den 8-fachen oder 2x 8-fachen Schablonenblock.

Grüße, Jürgen

PS.: ...auf deinem 1. Bild ist keine Automatic zu sehen...

3607
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Re: Automatic - die Evolution der Zierstiche

#29 Beitrag von 3607 »

...jetzt hab ich doch glatt nochmal in das Verzeichnis geguckt und festgestellt:

Im Verzeichnis kommt die Veritas 8014-3 bzw33 Automatic gar nicht vor!

Da werde ich wohl doch noch paar Bilder machen müssen aber bitte, lasst mir etwas Zeit dafür...

Jürgen

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js_hsm
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Re: Automatic - die Evolution der Zierstiche

#30 Beitrag von js_hsm »

3607 hat geschrieben: Montag 13. März 2023, 19:49 Da werde ich wohl doch noch paar Bilder machen müssen aber bitte, lasst mir etwas Zeit dafür...
Jürgen
Ok, Zeit bis morgen :lol27:
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Adler 30,48,67,69 Pfaff 130,141,142,145,335,1222, Typical GC20606-18, Sailrite 9" Clone und.....
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