Leder - Taschenhobel - Messer zum Ausdünnen / Schärfen Leder

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Walter
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Re: Leder - Taschenhobel - Messer zum Ausdünnen / Schärfen Leder

#21 Beitrag von Walter »

Henry Leder hat geschrieben: Sonntag 15. Dezember 2019, 12:42 PS.:
ich verwende in meinem "Dremel" auch Werkzeuge vom Zahnarzt... die kosten das selbe, wie im Baumarkt, sind aber Welten besser!
Gruß
Henry
Hallo Henry
2 Fragen:
Wie kommst du an das Zahnarztwerkzeug?
Hast du dir schon mal einen Kantenhobel geschliffen?

Danke und es Grüessli

Walter

Henry Leder
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Re: Leder - Taschenhobel - Messer zum Ausdünnen / Schärfen Leder

#22 Beitrag von Henry Leder »

Hallo Walter,
bin irgendwie lange nicht hier gewesen... sorry.
Also Zahnarztwerkzeug? ... Ich hab einfach meinen Zahnarzt gefragt, ob er was mitbestellen kann für mich. Da sagte er, er hat das da. Und dann haben wir gekungelt (also Handwerker haben ja immer dreckige Hände... eine wäscht die andere...)

Ja, und den Kantenhobel brauchst Du (fast) nie schleifen! Immer nur polieren.
Ich habe eine Scheibe aus ca. 8-10 cm Durchmesser aus Gürtelleder (4 mm) gemacht. Dann habe ich von jeder Seite noch eine kleinere Lederscheibe (vielleicht 5 cm) drauf geklebt (Kövulfix) und noch jeweils eine noch kleinere Scheibe (vielleicht 3 cm) draufgeklebt. Dadurch ist es Formstabil.
Alle zusammen habe ich sehr sorgfältig vorher MITTIG gelocht, ca. 6 mm Loch für meine Spindelaufnahme am Schleifbock. So, das Gebilde ist zwar recht hart, aber nicht wirklich rund und mittig... Also Schleifleinen her und laufen lassen und rund abrichten. Die größte Scheibe habe ich auf beiden Seiten mit dem Kantenhobel angeschärft. Dadurch entsteht eine feinere Kante, ca 1-2 mm stark. Damit könnte man schon den Kantenhobel polieren. Verbessert wird das noch mit Polierwachs (den grünen vom "China-billig-und nicht-gut"; oder auch von Dremel, etc.) Einfach kurz daran halten. Wachs schmilzt etwas und bleibt an der Scheibe haften. Es gibt ein Set mit 2 Wachsblöcken, braun und blau, im Baumarkt, das ist gut genug dafür. Scheibe rotieren lassen und Kantenhobel mit der Nutseite (ACHTUNG Laufrichtung!!!) ziehend darauf halten und etwas hin und her. Wenige Sekunden reichen meist. Dann ist auf der Gegenseite der Schneide meist ein Grad, den ich über ein Stück Leder mit der Hand abziehe. Das Ding müßte dann sauscharf sein...
Gruß
Henry

Henry Leder
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Re: Leder - Taschenhobel - Messer zum Ausdünnen / Schärfen Leder

#23 Beitrag von Henry Leder »

Thema:
Klingen schleifen.... eine echte Kunst von alten Meistern...

Hallo Leute,
Also ICH mache das alles gaaaanz anders. Und zwar so:
(ich bin Elektriker ( feilen auf 100stel mm gelernt...) und habe auch im Maschinenbau gearbeitet, darum habe ich vielleicht auch eine andere Herangehensweise)
Da in meinen Gehirnwindungen so ein Umstandskrämer sitzt, der immer erst mal andere Wege denkt, als Otto Normal, schaue ich mir an, was soll das Tool leisten. Dann hat mir mein Opa noch gesagt, mit Schleifsteinen versaut man das beste Messer.... also kommt der "elektrische" nur die grobe Vorarbeit in Frage. Wenn derbe Dellen, oder der Grundschliff einmal rein muß. Habe beispielsweise ein Halbmondmesser aus HSS-Stahl selbst gefertigt. Meine Einhandflex hat das nicht gewollt... Also bin ich zur Bundeswehr in die Panzerwerkstatt. Die haben noch einen "richtigen" Schleifstein. Maße der Scheibe ware schätze ich 50 cm x 8 cm. Das Ding lief noch am nächsten Morgen nach, nachdem ich es abends abgestellt hatte... Ich habe 3 Tage geschliffen, um die Grundform zu bekommen und 2 weitere Tage, um die schräg zulaufende Form der Klinge zu erhalten. Hat sich gelohnt, ist heute noch mein bestes Messer...

Für solche Schliffe nehme ich den "elektrischen", alles andere wäre Wahnsinn.

Um eine Klinge, gleich welcher Form zu schärfen (Voraussetzung: die grobe Form ist gegeben) nehme ich einen feinen Sandstein. Ich habe meinen ersten von Opa... Belgischer Brocken. Der Welt allerbester Abziehstein. Den echten gibt es nur noch zu erben, da der Berg schon lange abgeerntet ist. Was heute noch unter Belgischer Brocken verkauft wird, ist eigentlich nut 2. Wahl Ersatz, ist aber noch gute Qualität.

Von China-Produkten lasse die Finger. Oder verschenke Dein Geld gleich an Not-leidende. Das macht mehr Sinn.
Von "Arkansas"-Steinen für ca. 30 € kannste auch die Finger lassen... Taugt nämlich auch nicht.
Gute Klingen aus hartem Stahl werden nur mit Wasser geschliffen. Öl braucht man nur bei billig-Klingen, also gar nicht...

Mein sehr feiner Sandstein mit wenigen Einschlüssen ist denn auch von der Baustelle, Hand verlesen sozusagen. Damals wurde der Dom saniert, feinster Sandstein. Und dort stand eine Mulde mit sehr vielen Steinen. Ich habe einfach gefragt, ob ich einen aus der Mulde bekommen könnte. --- Die??? Ach, das ist Ausschuß, die kannste alle haben....
Nun, ich bin bescheiden und habe "nur" so viele mitgenommen, wie ich tragen konnte. Und ich konnte einige tragen...

So, nun ist die Klinge grob vorgeschliffen und mit Dom-Sandstein geschlichtet. Scharf ist sie noch immer nicht...

Jetzt bin ich wieder zur Marmorschleiferei (Steinhauer, Granitschleifer, Grabsteinmetz, oder so etwas) und habe mir einseitig polierte Granitreste (notfalls auch Marmor) geholt. Mit der Flex kann man das schneiden, wenn man einen Aquariumluftschlauch in die Gießkanne legt und das Wasser auf den Stein pieseln läßt. Am Besten mit einer weiteren Person. Das saut heftig rum. Aber naß kann man mit Heimwerker-Mitteln auch Granit schneiden.

Nach dem Trocknen kommt auf die grobe Seite ein Stück Leder mit der (fusseligen) Fleischseite nach oben. Auf die polierte Seite ( oder einen 2. Stein) habe ich ebenfalls mit 2 Komponenten-Kleber (von dieser Marke mit dem großen Nacht-Vogelnahmen und PLUS) ein Stück Leder mit der Haarseite (Narben) nach oben geklebt. Damit das Leder auch wirklich glatt liegt habe ich einen polierten Granitstein, der etwas größer ist, darauf platziert. Allse schön und mäßig pressen und mind. 12 Stunden abbinden lassen. Dann ist der Kleber chemisch ausgehärtet. Noch einigermaßen gleichmäßig Polierwachs drauf gerieben und fertig ist der Abziehklotz.
Wenn die Klingen stumpf sind, einfach "ziehend" (aus Schneidensicht!) darüber, einmal rechts, einmal links, einmal rechts, einmal links, ... dann ist die Klinge wieder scharf.

Schleifsteine nehme ich seit Jahren nur, wenn das Messer mal runter gefallen ist und die Schneide eine Macke hat.
So hält ein Messer ewig, zumindest viel länger als ich leben könnte. Viele meiner Klingen sind schon in der 3. Generation in Gebrauch und immer noch deutlich größer als die Hälfte der originalen Länge. Wenn man den heutigen Preis eines guten Messers betrachtet, ist das ein MUß! Schaut mal was ein echtes "TINA-Sattlermesser" mit Holzgriff kostet... (Das sind nicht die billigen gebogenen Klingen von "Langlauf"!!!

Und wenn ich es auf die Spitze treiben will mit der Schärfe, nutze ich "Zahnarzt-seine" Polierscheibchen mit Diamantstaub. Natürlich im "Dremel-Handbetrieb".
Das glänzt nicht nur. Das schneidet dann sogar Metall...

(Hätte gerne noch`n paar Bilder angehängt, weiß aber nicht, wie das geht...)

Gruß
Henry

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GerdK
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Re: Leder - Taschenhobel - Messer zum Ausdünnen / Schärfen Leder

#24 Beitrag von GerdK »

Henry Leder hat geschrieben: Freitag 19. März 2021, 21:03(Hätte gerne noch`n paar Bilder angehängt, weiß aber nicht, wie das geht...)
Hallo Henry,
Zum Anhängen von Bildern musst Du unten im Fenster, das sich nach dem Klick auf "antworten“ öffnet, unten auf „durchsuchen" klicken und ein Bild von Deiner Festplatte auswählen. Dann "Datei hinzufügen" und "im Beitrag anzeigen" anklicken. Maximalgröße der Bilder: 1100 x 1100 Pixel (wenn Du Hilfe beim Verkleinern von Bildern brauchst, sag Bescheid, am besten mit Angabe des Gerätes, dass Du benutzt :)

Viele Grüße, Gerd

Henry Leder
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Re: Leder - Taschenhobel - Messer zum Ausdünnen / Schärfen Leder

#25 Beitrag von Henry Leder »

Danke Gerd. Habe es jetzt hin bekommen. Das Problem ist zwar immer noch die maximale Größe, aber hat jetzt auch geklappt. Habe Irfan View zu Hilfe genommen...
Gruß
Henry

gelöschter User N

Re: Leder - Taschenhobel - Messer zum Ausdünnen / Schärfen Leder

#26 Beitrag von gelöschter User N »

Henry Leder hat geschrieben: Freitag 19. März 2021, 21:03 Um eine Klinge, gleich welcher Form zu schärfen (Voraussetzung: die grobe Form ist gegeben) nehme ich einen feinen Sandstein. Ich habe meinen ersten von Opa... Belgischer Brocken. Der Welt allerbester Abziehstein. Den echten gibt es nur noch zu erben, da der Berg schon lange abgeerntet ist. Was heute noch unter Belgischer Brocken verkauft wird, ist eigentlich nut 2. Wahl Ersatz, ist aber noch gute Qualität.

Von China-Produkten lasse die Finger. Oder verschenke Dein Geld gleich an Not-leidende. Das macht mehr Sinn.
Von "Arkansas"-Steinen für ca. 30 € kannste auch die Finger lassen... Taugt nämlich auch nicht.
Gute Klingen aus hartem Stahl werden nur mit Wasser geschliffen. Öl braucht man nur bei billig-Klingen, also gar nicht...
dodgy

ich hab auch noch Belgische Brocken aus den alten Werkstätten. So überragend wie Du die Brocken schilderst sind die aber nicht (mehr) denn die Welt des Schärfens hat sich mit dem Herstellen von Diamantplatinen verändert.

Das was früher der Brocken machte mache ich heute mit der 400er Diamantplatine oder einer Keramikplatte. Belgische Brocken werden zu stark abgenutzt. Mann müsste die Brocken dauernd abrichten, damit sie eben bleiben. light ab ins Museum.

Also den Schliff mit der Diamantplatine oder der Korundplatte
Dann die Oberflächenvergütung oder das Läppen der Schneidfläche mit Öl oder Keramik

und wenn ich Dir dann die Schneidfläche noch mikrofein verdichte ... lol drei bis 5 fache "Standzeit" bzw Standweg (=> Strecke im zu Schneidenden Stoff) ist die Folge light
Zuletzt geändert von gelöschter User N am Samstag 20. März 2021, 12:07, insgesamt 1-mal geändert.

Henry Leder
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Re: Leder - Taschenhobel - Messer zum Ausdünnen / Schärfen Leder

#27 Beitrag von Henry Leder »

@ Nopi
Hallo Nopi,
ja, Diamantplatten sind schon eine echte Hilfe. Aber wenn Du z. B. Halbmondmesser schleifenmußt, dann zieht das schnell eine Spur in Deine Diamanten... und dann is nix mehr an dieser Stelle...
Und auf Mittelalter-Festen sehen die Veranstaltenden das gar nicht gerne mit dem neumodischen Zeugs... Da nähe ich auch mit der Schweineborste...

Aber Du hast natürlich Recht, die Entwicklung der Schleifmittel hat große Fortschritte gemacht. Ich habe auch schon diverse Diamant-Schleifmittel im Einsatz.
Nur zum Schärfen reicht ein Leder aus! Alles andere raubt Dir deine Klinge heimlich aus der Hand... Weißt Du noch, als Opa sein Rasiermesser jeden Tag schärfen mußte? Der hatte ein Lederband (Juchte) an der Wand, oder sogar schon den guten Handschärfer mit 2 Seiten Leder. Und der Barbier im Western hat auch immer vom Leder abgezogen. Schleifsteine hatte nur der Schmied.

Und mit Korund kann man die Klinge schnell zerstören. Wird einfach zu heiß und kommt nicht voran oder doch zu viel abgenommen. Habe gerade ein sehr altes Halbmondmesser mit Scharten und Macken wieder hergestellt. Klar, auch mit der Diamantplatte und grobem Stein, aber am Ende eben mit Leder und Polierpaste richtig scharf gemacht. Jetzt ist es super.

Gruß Henry

corax1301
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Re: Leder - Taschenhobel - Messer zum Ausdünnen / Schärfen Leder

#28 Beitrag von corax1301 »

Zum schleifen meiner Messer, habe ich mir das Edge Pro Apex 4, Schleifsystem zugelegt.

Damit erzielt man echt gute Ergebnisse. OK. Halbmondmesser gehen darauf nicht.

gelöschter User N

Re: Leder - Taschenhobel - Messer zum Ausdünnen / Schärfen Leder

#29 Beitrag von gelöschter User N »

corax1301 hat geschrieben: Samstag 20. März 2021, 12:34 Zum schleifen meiner Messer, habe ich mir das Edge Pro Apex 4, Schleifsystem zugelegt.
250 Dollar :lol27:

da will jemand mit Gewalt reich werden light

corax1301
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Re: Leder - Taschenhobel - Messer zum Ausdünnen / Schärfen Leder

#30 Beitrag von corax1301 »

-boewu- Gute Schleifsteine kosten numal Geld. Und die sind ihr Geld wert!

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