Also ihr Lieben - man soll ja zu Fehlern stehen und immerhin kann man draus lernen. Vielleicht lernt ja auch der ein oder andere von euch aus meinen Fehlern. Deshalb an dieser Stelle die Erkenntnisse, die meinen ersten Kasten begleiten. Hier die Herausforderungen:
- Beize richtig auftragen -
Da ich einfach mal so drauf los gebeizt habe, und das Holz so verdammt schnell die Beize aufgenommen hat, dass man das Färbeergebnis nicht wie gewohnt durch Abwischen beeinflussen konnte, sieht das Holz jetzt nicht gemasert, sondern einfach nur fleckig aus. Da konnte auch eine Lackschicht nichts mehr dran ändern. Leider wurde mir in der letzten Wohnung mein Schleifgerät geklaut. Falls ich noch einmal Beize verwenden sollte, werde ich mich also brav an die folgende Anleitung halten:
https://youtu.be/QGCF6Y9yDHU (Danke Silvia). Allerdings ist ja auch noch die Lasur da, mit der ich auch bei unbehandeltem Holz ein gutes Ergebnis erzielt hatte. Die ist dann die Alternative für Faule wie mich.
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- die richtigen Dreickprofile aus Vollholz finden -
Schwerer als gedacht, ist es, das passende Dreieckprofil als Auflage aus Holz zu finden. In den von mir besuchten Baumärkten gab es maximal eine Seitenläge von 22 mm. Ich brauche mindestens 30. Da durch die Beize das Kind allerdings eh schon im Brunnen lag, habe ich einfach kleine Brettchen vorgenagelt. Schön geht anders, aber was solls. Ist halt der Prototyp. Auch im Internet gibt es keine wirkliche Alternative. Oder hat jemand von euch eine Idee? Das blöde ist, wenn es ein Profil in der passenden Größe gibt, dann ist es aus Kiefer oder Fichte. In dem Fall kann man sich allerdings auch aus Pappmarche selbst ein Dreieckprofil formen. Solche Leisten halten nix aus. Ach ja - ich weiß - das nächste Mal bohre ich vor. So sieht es halt aus, wenn man noch geschockt ist von der Beize und nur schnell fertig werden möchte.
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- die Lage der Auflageflächen für die verschiedenen Maschinentypen anpassen -
Bei den meisten Maschinen reichen die Dreieckprofile in den Ecken als Auflage. Allerdings gib es wie bei der Pfaff im Bild meist mindestens eine Ecke, an der es mit dem Profil nicht passt. Da dicke Leisten für die seitliche Auflage aus beständigem Holz nicht zu bekommen waren, habe ich auch hier gefrickelt und zwei Brettchen aufeinander geschraubt. Gut wäre hier eine Leisten aus etwa 12 mm dicker Buche. Aber man versteht das Prinzip, denke ich.
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- Auflagefilz und Schrammschutz -
Gut sind die Stuhlfilze: 4 kleben unter dem Kasten und auf den Auflageflächen habe ich auch welche aufgebracht. So klappt es am Ende wie erhofft - und ich kann die Greiferabdeckung noch öffnen. Das bringt mir zwar ausgerechnet bei der Pfaff hier rein gar nichts. Aber naja - irgendwann werde ich einen Eingriff machen. Aber bis dahin werde ich wohl noch einige Lehrstücke herstellen.
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- Fügen der Teile -
Die Teile sind alle ausschließlich geklebt, einzig die Bodenplatte und die Leisten sind geschraubt. Die Bodenplatte gibt der gesamten Konstruktion dadurch etwas Stabilität. Anscheinend reicht das aus. Der Kasten wirkt jedenfalls sehr stabil.
Leider wird das nächste Exemplar ebenfalls die gleiche Farbe haben - es wurde in einem Rutsch gebeizt. Ich hoffe aber, wenigstens bei den restlichen Punkten Fortschritte zu erzielen. Erst einmal eine Schleifmaschine anschaffen ... und Schleifpapier in der richtigen Stärke. Auf die nächsten 14 Boxen.