230 V an der Ankerwelle - warum? false !!!

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Hosenkürzer
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Re: 230 V an der Ankerwelle - warum? Eine kleine Demo

#21 Beitrag von Hosenkürzer »

Hallo Rolf,

Die 115 Vrms (root medium square) sind an der pos. Halbwelle der Wechselspannung gemessen und entsprechen 230 Veff (effektive Nennspannung).
Die Scheitelspannung Vss (oder Vpp = peak to peak) ist (bei einer sinusförmigen Spannung) ungefähr 1,4 (Quadratwurzel aus 2) mal höher.


edit: das ist Unsinn, siehe https://naehmaschinentechnik-forum.de/v ... 149#p59149

Mit diesem Beitrag wollte ich zeigen, daß es völlig normal ist, an der Masse eines UNGEERDETEN Geräts, das mit einer xy-Kombination entstört ist, 230 V Netzspannung zu messen, wenn man ein hochohmiges Messgerät ohne Lastwiderstand verwendet. Das ist BEI INTAKTEN y-Kos auch völlig harmlos, ABER EBEN NUR DANN.

edit: muss heissen: die halbe Netzspannung = 115 V

Daß dieser Zustand nicht wünschenswert ist und durch Erdung der Gerätemasse und einen funktionierenden FI-Schalter (der dann bei einem Defekt eines der y-Kos auslöst) zu beheben ist, habe ich auch mehrmals geschrieben.
Noch einfacher: y-Kos bei ungeerdeten Geräten entfernen!

Daß an Starkstromapplikationen nur diejenigen arbeiten sollten, die wissen, was sie tun, ist selbstverständlich. Ob das immer auch bei sog. ausgebildeten Fachleuten der Fall ist, ist hinterfragenswert.

lG Helmut
Zuletzt geändert von Hosenkürzer am Mittwoch 19. Dezember 2018, 19:21, insgesamt 1-mal geändert.

hutzelbein
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Re: 230 V an der Ankerwelle - warum? Eine kleine Demo

#22 Beitrag von hutzelbein »

Hosenkürzer hat geschrieben:Noch einfacher: y-Kos bei ungeerdeten Geräten entfernen!
Was passiert, wenn das Gerät vorschriftsmäßig geerdet ist und der y-Ko einen Defekt wie bei Benderman hat und gleichzeitig das Motorgehäuse aus Metall ist (also keine Schutzisolierung aus Kunststoff hat) und sich der Motor auf der Rückseite einer Nähmaschine befindet? Ich hoffe nichts oder nicht viel. Der Motor läuft in so einem Fall möglicherweise noch einwandfrei. Oder ist das kaum denkbar?

Bei ungeerdeten Geräten, die keine Schutzisolierung besitzen, müsste ein FI-Schutzschalter den Stromschlag abmildern, richtig?
Wenn aber kein FI-Schutzschalter vorhanden ist oder der Schalter nicht einwandfrei funktioniert, könnte das auch tödlich enden?
Zuletzt geändert von hutzelbein am Mittwoch 19. Dezember 2018, 16:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Hosenkürzer
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Re: 230 V an der Ankerwelle - warum? Eine kleine Demo

#23 Beitrag von Hosenkürzer »

Hallo hutzelbein,

wenn ein Gerät (irgendeines) vorschriftsmäßig geerdet ist UND DER FI-SCHALTER FUNKTIONIERT (DEINER IST JA OFFENSICHTLICH NICHT IN ORDNUNG, darüber solltest Du dir Sorgen machen!), dann schaltet er bei irgendeinem Masseschluss, sei es wegen eines Kondensatordefekts oder aus anderen Gründen, die Stromzufuhr ab, genau dazu ist er da (und nicht "um einen Stromschlag abzumildern").

Wenn KEIN FI - Schalter vorhanden ist (heutzutage fast unmöglich) oder defekt ist (wie z.B. offensichtlich bei Dir) kann ein Masseschluss sehr gefährlich werden und u.U. auch tödlich enden.

Und wenn das Gerät NICHT GEERDET ist, hilft auch der beste FI-Schalter bei einem Masseschluss gar nichts!

Also sei vorsichtig und lasse Deinen FI-Schalter VON EINEM FACHMANN überprüfen und gegebenenfalls austauschen!
Und erde Deine Nähmaschinen und Deine Motoren, jedenfalls die alten aus Metall!

(Und wenn keine y-Kondensatoren vorhanden sind, weil man sie, wie ich vorgeschlagen habe, entfernt hat, dann können wenigstens DIE keinen Masseschluss verursachen. Naturgemäß.)

GROUND YOUR DEVICES BEFORE THEY GROUND YOU !

lG Helmut

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Rolf_McGyver
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Re: 230 V an der Ankerwelle - warum? Eine kleine Demo

#24 Beitrag von Rolf_McGyver »

Hosenkürzer hat geschrieben:...
Die 115 Vrms (root medium square) sind an der pos. Halbwelle der Wechselspannung gemessen und entsprechen 230 Veff (effektive Nennspannung).
Die Scheitelspannung Vss (oder Vpp = peak to peak) ist (bei einer sinusförmigen Spannung) ungefähr 1,4 (Quadratwurzel aus 2) mal höher.
...
@Hosenkürzer
schau nochmal in einem Lehrbuch (oder auch https://de.wikipedia.org/wiki/Effektivwert) nach, dann wirst Du sehen, dass das Unsinn ist, was Du da schreibst...

Du speist den kapazitiven Spannungsteiler (Y-Cs) von L nach N mit 230Vrms (bzw. 230Veff) und erhältst dann 115Vrms zwischen dem Verbindungspunkt und PE, da N im Verteilerkasten mit PE verbunden ist. Ein Multimeter würde dann auch max. 115V Wechselspannung anzeigen, die sind auf Effektivwert (bzw. RMS) für Sinusform kalibriert oder messen wirklich RMS, wenn es bessere sind.
Vpp (bzw. Vss) ist das Doppelte von der Scheitelspannung Vs, die ist bei Sinusform 1,4 x Veff (oder Vrms). Das spielt hier aber keine Rolle.

Wer ein Messgerät hat, sollte auch damit umgehen können. Sonst gilt: wer misst, misst Mist

@Hutzelbein: stelle doch mal ein Foto von Deinem FI rein, der Aufruck soll lesbar sein. Dann kann man den Auslösewert erkennen und sehen, ob es ein AC oder A Typ ist. Das mit den A-Typen ist weder etwas Neues noch österreichisches... Aber egal ob A oder AC-Typ, beim Drücken der Prüftaste muss es zur Abschaltung kommen. Sonst ist er defekt und muss ersetzt werden. Wie alt ist die Elektroinstallation?

Gruß
Rolf

hutzelbein
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Re: 230 V an der Ankerwelle - warum? Eine kleine Demo

#25 Beitrag von hutzelbein »

Rolf_McGyver hat geschrieben: @Hutzelbein: stelle doch mal ein Foto von Deinem FI rein, der Aufruck soll lesbar sein. Dann kann man den Auslösewert erkennen und sehen, ob es ein AC oder A Typ ist. Das mit den A-Typen ist weder etwas Neues noch österreichisches... Aber egal ob A oder AC-Typ, beim Drücken der Prüftaste muss es zur Abschaltung kommen. Sonst ist er defekt und muss ersetzt werden. Wie alt ist die Elektroinstallation?
https://www.google.de/search?q=ABB+F372 ... e3c9s032QM:
(ist nicht genau der gleiche, aber ziemlich ähnlich und vermutlich bereits zu alt. Ich habe wohl einen 40 A Eingang, statt 25 A).

Das Teil werde ich ganz schnell austauschen lassen, nachdem ich das Problem verstanden habe. Bereits morgen früh wird ein Elektriker beauftragt. Vermutlich bekomme ich einen ganz neuen Sicherungskasten mit neuster Technik. Hab mir das bei meinem Nachbarn angeschaut, wie so ein Schutzschalter im Normalfall funktionieren sollte.

Wenn ich es richtig verstanden habe, schlägt der FI-Schutzschalter nur an, wenn das Gerät (Motor) geerdet ist. Eine fachgerechte Erdung ist nur erreichbar, wenn das PE-Kabel im Kabeln, das von der Steckdose kommt, auch enthalten ist. Das ist bei alten Nähmaschinen Anlasserkabeln meistens gar nicht der Fall und bei den neueren Anlasser-Kabeln so gut wie nie. Fast alle Anlasserkabel, die ich kenne, sind ungerdet. Nur sehr oft gibt es in den Motoren 5- oder 3-adrige Funkentstörkondensatoren und die haben dann ein PE-Kabelchen, das mit dem Motorgehäuse verbunden ist. Das ist mE keine ausreichende Erdung, weil es keine Verbindung zum Schutzschalter gibt. Im Grunde ist es nur dieses kurze PE-Kabel im Motor vor dem ich am meisten Angst habe. Wenn es nicht vorhanden wäre, könnte ich mit dem Risiko der ungesicherten Technik relativ gut leben. So einfach geht ein Elektromotor elektronisch nicht defekt. Die Kondensatoren können dagegen relativ leicht defekt gehen, wenn sie qualitativ sehr minderwertig sind und nach etwa 50 Jahren Lebensdauer sowieso. In die alten Netzfilter kann man leider nicht hineinsehen und nicht erkennen, welchen Scheiß der Hersteller da eingebaut hat. Wenn meine Betrachtung richtig ist, dann gibt es nur ein Urteil. Alle Hersteller haben voneinander abgekupfert und kaum einer hat sein Gehirn angestellt.
Zuletzt geändert von hutzelbein am Mittwoch 19. Dezember 2018, 19:55, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: 230 V an der Ankerwelle - warum? Eine kleine Demo

#26 Beitrag von Hosenkürzer »

Hallo Rolf,
Rolf_McGyver hat geschrieben:
Hosenkürzer hat geschrieben:...
Die 115 Vrms (root medium square) sind an der pos. Halbwelle der Wechselspannung gemessen und entsprechen 230 Veff (effektive Nennspannung).
Die Scheitelspannung Vss (oder Vpp = peak to peak) ist (bei einer sinusförmigen Spannung) ungefähr 1,4 (Quadratwurzel aus 2) mal höher.
...
@Hosenkürzer
schau nochmal in einem Lehrbuch (oder auch https://de.wikipedia.org/wiki/Effektivwert) nach, dann wirst Du sehen, dass das Unsinn ist, was Du da schreibst...

Du speist den kapazitiven Spannungsteiler (Y-Cs) von L nach N mit 230Vrms (bzw. 230Veff) und erhältst dann 115Vrms zwischen dem Verbindungspunkt und PE, da N im Verteilerkasten mit PE verbunden ist. Ein Multimeter würde dann auch max. 115V Wechselspannung anzeigen, die sind auf Effektivwert (bzw. RMS) für Sinusform kalibriert oder messen wirklich RMS, wenn es bessere sind.
Vpp (bzw. Vss) ist das Doppelte von der Scheitelspannung Vs, die ist bei Sinusform 1,4 x Veff (oder Vrms). Das spielt hier aber keine Rolle.

Wer ein Messgerät hat, sollte auch damit umgehen können. Sonst gilt: wer misst, misst Mist


Gruß
Rolf
Du hast völlig recht.

Ich bedanke mich für die Richtigstellung und bitte für den geschriebenen Unsinn um Entschuldigung.

Der Titel des Themas müsste also lauten:

"115V an der Ankerwelle - warum?"

Leider kann ich das jetzt nicht mehr ändern. Könnte das bitte ein Moderator tun?


Die 230V an der Ankerwelle, die Bendermann gemessen hat, weisen also auf einen gefährlichen Masseschluss hin und sind keineswegs durch ordnungsgemäße xy-Entstörung verursacht.
Das ist daher ein ganz anderes Problem als das von mir beschriebene normale Phänomen der 115V durch den kapazitiven Spannungsteiler (danke Rolf!) der y-Kondensatoren.

Ich hoffe, es war nicht ALLES Unsinn, das ich geschrieben habe
Wer ein Messgerät hat, sollte auch damit umgehen können. Sonst gilt: wer misst, misst Mist
Daran werde ich arbeiten. Vor allem an der Interpretation des Gemessenen.
Gemessen hat das Oszi ja völlig richtig 115Vrms und 324Vss.
115 Vrms * 1,414 = 162,61 Vs
162,61 Vs * 2 = 325,22 Vss (~~324)
Leider war ich mir über die Zusammenhänge nicht im Klaren.

Danke nochmals für die Belehrung!

lG (zerknirscht) Helmut

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Rolf_McGyver
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Re: 230 V an der Ankerwelle - warum? Eine kleine Demo

#27 Beitrag von Rolf_McGyver »

hutzelbein hat geschrieben:... https://www.google.de/search?q=ABB+F372 ... e3c9s032QM:
(ist nicht genau der gleiche, aber ziemlich ähnlich und vermutlich bereits zu alt. Ich habe wohl einen 40 A Eingang, statt 25 A).

Das Teil werde ich ganz schnell austauschen lassen, nachdem ich das Problem verstanden habe. Bereits morgen früh wird ein Elektriker beauftragt. Vermutlich bekomme ich einen ganz neuen Sicherungskasten mit neuster Technik. Hab mir das bei meinem Nachbarn angeschaut, wie so ein Schutzschalter im Normalfall funktionieren sollte.
ich wollte DEINEN sehen, nicht ein Bild aus dem Internet. Nur auf DEINEM kann das genaue Modell und den Bemessungsstrom ablesen. ABB hat für bestimmte Bauserien einen Rückruf laufen, da diese nicht richtig auslösten. Für diese stellt(e) ABB Ersatz. Sage das Deinem Elektriker, falls er nicht selbst drauf kommt...
Wenn Du nach dem ABB F372 gegockelt hast, bist Du sicher auf Hinweise zu dieser Produktwarnung gestoßen.
...
Wenn ich es richtig verstanden habe, schlägt der FI-Schutzschalter nur an, wenn das Gerät (Motor) geerdet ist. ...

Nein, das hast Du falsch verstanden. Die lösen auch bei ungeerdeten Geräte aus, sobald ein bestimmter Fehlerstrom bei Berührung durch Deinen Körper fließt. Die Fehlerströme können aber zu hoch sein, um sicher keine Gefahr darzustellen. Daher kannst Du nicht sicher sein, dass Du den Schlag überlebst. Vielleicht hast Du einen Herzschrittmacher oder der Fehlerstrom findet einen für Dich ungünstigen Weg durch Deinen Körper...
Jeder FI-Schutzschalter hat seine Berechtigung aber ist nicht das Allheilmittel für elektrische Sicherheit!
In Verbindung mit Schutzklasse I Geräten (Geräte mit Schutzleiter) ist allerdings sichergestellt, dass der FI bei einem Fehlerstrom auslöst, BEVOR am Gehäuse eine gefährliche Spannung vorhanden ist und BEVOR jemand das Gehäuse berühren muss.
Eine fachgerechte Erdung ist nur erreichbar, wenn das PE-Kabel im Kabeln, das von der Steckdose kommt, auch enthalten ist. Das ist bei alten Nähmaschinen Anlasserkabeln meistens gar nicht der Fall und bei den neueren Anlasser-Kabeln so gut wie nie. Fast alle Anlasserkabel, die ich kenne, sind ungerdet. Nur sehr oft gibt es in den Motoren 5- oder 3-adrige Funkentstörkondensatoren und die haben dann ein PE-Kabelchen, das mit dem Motorgehäuse verbunden ist. Das ist mE keine ausreichende Erdung, weil es keine Verbindung zum Schutzschalter gibt. Im Grunde ist es nur dieses kurze PE-Kabel im Motor vor dem ich am meisten Angst habe. Wenn es nicht vorhanden wäre, könnte ich mit dem Risiko der ungesicherten Technik relativ gut leben. So einfach geht ein Elektromotor elektronisch nicht defekt. Die Kondensatoren können dagegen relativ leicht defekt gehen, wenn sie qualitativ sehr minderwertig sind und nach etwa 50 Jahren Lebensdauer sowieso. In die alten Netzfilter kann man leider nicht hineinsehen und nicht erkennen, welchen Scheiß der Hersteller da eingebaut hat. Wenn meine Betrachtung richtig ist, dann gibt es nur ein Urteil. Alle Hersteller haben voneinander abgekupfert und kaum einer hat sein Gehirn angestellt.
Wenn die Nähma nach Schutzklasse II aufgebaut ist, die Bauteile heil sind und KEINER DARIN RUMPFUSCHT sind die Maschinen ebenfalls sicher, da durch eine doppelte/verstärkte Isolierung nach den Normen (Regeln der Technik) die Risiken minimiert sind. Zusätzlich angebrachte Verbindungen von isolierten Teilen zum Gehäuse können gefährlich werden. Die Verbindung von Motorkorpus zu den Y-Cs ist KEINE PE-VERBINDUNG sondern eine interne EMV-Funktionsverbindung. Diese Verbindung muss eine interne Verbindung bleiben. Sie darf auch keine grün-gelben Leitungen im vollisolierten Bereich enthalten.
Nicht die Hersteller haben ihr Gehirn nicht angestellt, sondern diejenigen, die die Sicherheitprinzipien nicht kennen und trotzdem meinen, mit ihrem Nichtwissen die Elektrik verändern oder nicht passende Komponenten zusammenschalten.

Nochmals: lasst eure Finger bitte von der Elektrik der Maschinen, wenn ihr weder Fach- noch Normenkenntnisse besitzt. Und hört als 'Dummies' vor allem auf, anderen irgendwelche falschen Ratschläge zu geben.

Gruß
Rolf

Hosenkürzer
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Re: 230 V an der Ankerwelle - warum? Eine kleine Demo

#28 Beitrag von Hosenkürzer »

Hallo Rolf,

ich hoffe aber schon, wenigstens mein Vorschlag, alte Metallmaschinen und nicht schutzisolierte Motoren (die ohnehin keiner modernen Norm entsprechen) zu ERDEN, war nicht ganz so falsch.

Und y-Kondensatoren zu ENTFERNEN, kann auch kein Sicherheitsrisiko darstellen, bitte korrigiere mich, wenn ich da falsch liege.

Meinen Rat, hutzelbeins FI-Schalter auszutauschen, weil er bei Drücken der Prüftaste nicht auslöst, hast Du ja selbst bekräftigt.

An weitere "Ratschläge" kann ich mich eigentlich nicht erinnern, welche meinst Du da genau?

Es bleibt uns ja gar nichts anderes übrig, als bei alten Maschinen selbst Hand anzulegen, finde Du einmal einen ausgebildeten Fachmann, der bereit wäre, das zu tun. Schon aus rechtlichen Gründen werden das die meisten ablehnen, eben wegen strenger Normen und Sicherheitbestimmungen.

Nichts desto weniger ist Dein Rat und Deine Kritik als offensichtlich sehr kompetenter Fachmann hier hochwillkommen.

lG Helmut

hutzelbein
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Re: 230 V an der Ankerwelle - warum? Eine kleine Demo

#29 Beitrag von hutzelbein »

Rolf_McGyver hat geschrieben:
hutzelbein hat geschrieben:... https://www.google.de/search?q=ABB+F372 ... e3c9s032QM:
(ist nicht genau der gleiche, aber ziemlich ähnlich und vermutlich bereits zu alt. Ich habe wohl einen 40 A Eingang, statt 25 A).

Das Teil werde ich ganz schnell austauschen lassen, nachdem ich das Problem verstanden habe. Bereits morgen früh wird ein Elektriker beauftragt. Vermutlich bekomme ich einen ganz neuen Sicherungskasten mit neuster Technik. Hab mir das bei meinem Nachbarn angeschaut, wie so ein Schutzschalter im Normalfall funktionieren sollte.
ich wollte DEINEN sehen, nicht ein Bild aus dem Internet. Nur auf DEINEM kann das genaue Modell und den Bemessungsstrom ablesen. ABB hat für bestimmte Bauserien einen Rückruf laufen, da diese nicht richtig auslösten. Für diese stellt(e) ABB Ersatz. Sage das Deinem Elektriker, falls er nicht selbst drauf kommt...
Wenn Du nach dem ABB F372 gegockelt hast, bist Du sicher auf Hinweise zu dieser Produktwarnung gestoßen.
...
Wenn ich es richtig verstanden habe, schlägt der FI-Schutzschalter nur an, wenn das Gerät (Motor) geerdet ist. ...

Nein, das hast Du falsch verstanden. Die lösen auch bei ungeerdeten Geräte aus, sobald ein bestimmter Fehlerstrom bei Berührung durch Deinen Körper fließt. Die Fehlerströme können aber zu hoch sein, um sicher keine Gefahr darzustellen. Daher kannst Du nicht sicher sein, dass Du den Schlag überlebst. Vielleicht hast Du einen Herzschrittmacher oder der Fehlerstrom findet einen für Dich ungünstigen Weg durch Deinen Körper...
Jeder FI-Schutzschalter hat seine Berechtigung aber ist nicht das Allheilmittel für elektrische Sicherheit!
In Verbindung mit Schutzklasse I Geräten (Geräte mit Schutzleiter) ist allerdings sichergestellt, dass der FI bei einem Fehlerstrom auslöst, BEVOR am Gehäuse eine gefährliche Spannung vorhanden ist und BEVOR jemand das Gehäuse berühren muss.
Eine fachgerechte Erdung ist nur erreichbar, wenn das PE-Kabel im Kabeln, das von der Steckdose kommt, auch enthalten ist. Das ist bei alten Nähmaschinen Anlasserkabeln meistens gar nicht der Fall und bei den neueren Anlasser-Kabeln so gut wie nie. Fast alle Anlasserkabel, die ich kenne, sind ungerdet. Nur sehr oft gibt es in den Motoren 5- oder 3-adrige Funkentstörkondensatoren und die haben dann ein PE-Kabelchen, das mit dem Motorgehäuse verbunden ist. Das ist mE keine ausreichende Erdung, weil es keine Verbindung zum Schutzschalter gibt. Im Grunde ist es nur dieses kurze PE-Kabel im Motor vor dem ich am meisten Angst habe. Wenn es nicht vorhanden wäre, könnte ich mit dem Risiko der ungesicherten Technik relativ gut leben. So einfach geht ein Elektromotor elektronisch nicht defekt. Die Kondensatoren können dagegen relativ leicht defekt gehen, wenn sie qualitativ sehr minderwertig sind und nach etwa 50 Jahren Lebensdauer sowieso. In die alten Netzfilter kann man leider nicht hineinsehen und nicht erkennen, welchen Scheiß der Hersteller da eingebaut hat. Wenn meine Betrachtung richtig ist, dann gibt es nur ein Urteil. Alle Hersteller haben voneinander abgekupfert und kaum einer hat sein Gehirn angestellt.
Wenn die Nähma nach Schutzklasse II aufgebaut ist, die Bauteile heil sind und KEINER DARIN RUMPFUSCHT sind die Maschinen ebenfalls sicher, da durch eine doppelte/verstärkte Isolierung nach den Normen (Regeln der Technik) die Risiken minimiert sind. Zusätzlich angebrachte Verbindungen von isolierten Teilen zum Gehäuse können gefährlich werden. Die Verbindung von Motorkorpus zu den Y-Cs ist KEINE PE-VERBINDUNG sondern eine interne EMV-Funktionsverbindung. Diese Verbindung muss eine interne Verbindung bleiben. Sie darf auch keine grün-gelben Leitungen im vollisolierten Bereich enthalten.
Nicht die Hersteller haben ihr Gehirn nicht angestellt, sondern diejenigen, die die Sicherheitprinzipien nicht kennen und trotzdem meinen, mit ihrem Nichtwissen die Elektrik verändern oder nicht passende Komponenten zusammenschalten.

Nochmals: lasst eure Finger bitte von der Elektrik der Maschinen, wenn ihr weder Fach- noch Normenkenntnisse besitzt. Und hört als 'Dummies' vor allem auf, anderen irgendwelche falschen Ratschläge zu geben.

Gruß
Rolf
Bild hängt an. Das Ding wird egal wie schnellstmöglich getauscht, nicht wegen ein paar Nähmaschinenmotoren. Ich sagte bereits, dass ich auf diesem Gebiet pingelig bin. Jedenfalls dann, wenn ich ein Problem begriffen habe.

Vielen Dank für deine Hinweise. Das hilft mir als Denkbasis massiv weiter. Kannst du mir ein Buch oder eine bestimmte Literaturstelle empfehlen, wo ich mich genau auf diesem Gebiet schlauer machen kann? Ich habe keine Fachkenntnis und kenne auch keine Normen. Aber was nicht ist, kann noch werden. Wenn ich etwas mache, dann will ich es richtig machen, zumindest bei den Maschinen, die ich noch habe. I.d.R. sind das alte Trittbrettmaschinen, die ich motorisiert habe. Schrotteile habe ich keine und ich selbst habe auch keine Angst, weil noch nie was passiert ist. Alte verformte Kondensatoren habe ich weitgehend erneuert. Das habe ich auch früher bei Computern bereits so gemacht. Ein Fachmann hätte es nicht besser gekonnt. Die Motoren laufen gut und machen keinen Stress. Nur die Gefahr, das irgendwann mal was passieren könnte, wenn ich die Maschine nicht mehr besitze, ist für mich offensichtlch und die treibt mich um. Ich will verhindern, dass etwas passieren kann und will mir auch nicht nachsagen lassen, dass ich gepfuscht habe. Im übrigen wüsste ich gar nicht, welcher Fachmann mir hier lokal weiter helfen könnte. Ich kenne keinen und selbst die Leute die in Frage kämen, haben entweder im Zweifel weniger Ahnung als ich oder beschäftigen sich mit so einen Kleinkram erst gar nicht. Hutzelbein gibt nicht auf, wenn er was wissen will. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er alles weiß, was er wissen will und Zeit hat er jede Menge. Ich denke ich habe in meinem Leben bereits mehrmals wesentlich schwierigere Aufgaben gelöst und auch gelernt, wie das geht. Wenn ich aufhören würde, selbstständig zu denken, würde ich anfangen einzurosten. Das wird mit Sicherheit nicht passieren. Selbst wenn ich es nicht selbst mache, will ich in diesem Fall wissen, was der Fachmann mir vorsetzt und muss mitdenken können. Geht gar nicht anders. Hutzelbein vertraut auch keinen Arzt oder Professor. Nicht weil es besser weiß oder besser wissen will, weil er schon mehrmals in seinem Leben feststellen musste, dass Diagnosen, die von Fachleuten abgegeben wurden, sich nachträglich als falsch herausgestellt haben.

Der Motor, den ich hier im 2. Post im Thread beschrieben habe, entspricht so wie ich das verbaut habe vermutlich voll der Schutzklasse 1 mit VDE-Absegnung. Trotzdem ist mir das viel zu unsicher, weil ich nicht wissen kann, ob einer meiner Nachfolger einen funktionierenden FI-Schutzschalter besitzt. Ich werde mir was einfallen lassen, das Problem noch sicherer zu lösen und vermutlich einen anderen schutzisolierten Motor verbauen. Meine eigene Norm wird zukünftig lauten, baue keinen Motor mit Metallgehäuse als Rucksackmotor an. Wenn ein solcher Motor intern verbaut ist (das war er ursprünglich), ist das Risiko, dass etwas passieren kann, deutlich kleiner. Das habe ich mittlerweile begriffen.

Ich habe Motoren, die sind ausreichend gut schutzisoliert. Normalerweise kann nichts passiern, obwohl die Motoren keine Erdung besitzen.

Was machst du in einem Fall, wenn da ein ziemlich flacher 3-adriger Funkentstörkondensator eingebaut ist, den es in dieser Form nicht mehr zu kaufen gibt und das Teil ziemlich verformt ist, also abzusehen ist, dass es irgendwann ein Problem geben wird? z.B. in einem alten Singer BAG Motor. Genau das gleiche oder ein ähnliches Teil kaufen geht nicht. Selbst herstellen kannst du ihn vielleicht, wenn du weiß, wie er aufgebaut war. In so einem Fall habe ich den alten Kondensator, der vor fast 70 Jahren verbaut wurde, rausgeschmissen und einen neuen X2 Funkentstör-Kondensatoren eingebaut. Die alte EMV-Funktionsverbindung (oder wie das Ding heißt) gibt es nicht mehr. Die Ankerwelle sind noch in einem guten gebrauchsfähigen Zustand, da habe ich keine Besorgnis. Ich habe sie sogar gründlich durchgemessen und keine Probleme gefunden. Neue Kohlebürsten habe ich ebenfalls verbaut. Der Staub aus den Ritzen am Kollektor wurde entfernt und der Kollektor poliert. Ich kann mir das nicht vorstellen, dass da etwas passieren könnte. Wenn ich da etwas falsch gemacht haben sollte, dann sag mir das bitte und auch genau warum. Ich bin bereits Fehler einzusehen und zu korrigieren.

Weiter Probleme oder Fragen habe ich derzeit kaum.
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Zuletzt geändert von hutzelbein am Donnerstag 20. Dezember 2018, 05:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 230 V an der Ankerwelle - warum? Eine kleine Demo

#30 Beitrag von Hosenkürzer »

Liebes Forum,

ich habe dem Moderator Dieter Kohl soeben folgende PM geschickt:
Lieber Dieter,

ich habe in meinem thread "230V an der Ankerwelle - warum? Eine kleine Demo"
in meinem ersten Beitrag ein Messergebnis fehlerhaft interpretiert und daraus grob falsche
Schlussfolgerungen gezogen sowie ebenso falsche Behauptungen aufgestellt.
Das hätte mir nicht passieren dürfen!
Der user Rolf_McGyver hat mich dankenswerterweise auf meinen Fehler hingewiesen.
Da eine Korrektur zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich ist, weil dadurch die Kontinuität
des threads zerstört würde, ist er somit als ganzes obsolet geworden.
Ich bitte Dich daher, diesen thread aus SICHERHEITSGRÜNDEN komplett zu löschen.
Danke!

lG Helmut
Ich bitte alle Leser dieses threads bis zu dessen Löschung (oder sollte diese aus irgendwelchen Gründen nicht erfolgen, auch weiterhin)
ALLE MEINE BEITRÄGE oder deren Zitate als NICHT GESCHRIEBEN zu betrachten und daher zu IGNORIEREN.
Insbesonders meine ich damit ALLE EXPLIZITEN oder IMPLIZITEN RATSCHLÄGE, VORSCHLÄGE und ANREGUNGEN.

lG und frohe Weihnachten,
Helmut

Gesperrt