Sind 230V an der Ankerwelle/Riemenscheibe normal? (Rucksackmotor)

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Alex..
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Re: Sind 230V an der Ankerwelle/Riemenscheibe normal? (Rucksackmotor)

#21 Beitrag von Alex.. »

Achso: Bei der Bauart mit Y-Kondensatoren ("Y" = diese die gegen "Masse" verschaltet sind) fließt immer ein kleiner Strom über den "Schutzleiter" ab, der sogenannte Ableitstrom. Wenn der Schutzleiter im Fehlerfall unterbrochen ist (bei Schutzisolierung ist er sowieo immer nicht vorhanden), liegt u. U. an leitfähigen Teilen des Gerätes eine (gewisse) Spannung an.
Diese Spannung mit einem hochohmigen Spannungsmesser (bspw. Innenwiederstand 40M-Ohm) zu messen ist nicht zielführend. Sie MUSS parellel zu einer "Last" gemessen werden. z.B. 2000Ohm Wiederstand (oder wie die Autoelektriker (früher) mit ihrer "Messlampe). Deswegen ist ja am Duspol auch diese Überbrückungstaste. Und deswegen ist ein "richtiger" (gute-alter) Duspol ja unersetzbar!!!
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Alfred
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Re: Sind 230V an der Ankerwelle/Riemenscheibe normal? (Rucksackmotor)

#22 Beitrag von Alfred »

oft langt es schon 2 Phasenprüfen als Last bei induktiven Spannungen um sie zu minimieren, beim defekten C ist es immer davon abhängig wie der Defekt innen aussieht.
Der alte Duspol war mir sympathischer, der neue kann zu viel... smile
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hutzelbein
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Re: Sind 230V an der Ankerwelle/Riemenscheibe normal? (Rucksackmotor)

#23 Beitrag von hutzelbein »

Alex.. hat geschrieben:Die vorgeschriebene Funkentstörung der Motoren wird mit DREI Kondensatoren bewerkstelligt. siehe Bild.
Diese Drei Kondensatoren können in einem Gehäuse eingegossen sein.

Oder wie bei den kleinen Rucksackmotoren (auch bei den Pfaff-Dorina Motor) als drei getrennte Bauteile sein.
Die beiden Kondensatoren die an der "Masse" des Motors, also am Blechpacket der Motorstators mit einem Bein verbunden sind, werden "Y"Kondensatoren genannt, und finden sich bei diesen innen unter der Kunststoffverkleidung, meistens direkt neben den Kolebürstenhaltern befestigt. Der Kondensator der sich "außen", also im Klemmbrett befindet (X-Kondensator) ist zwischen L und N verschaltet und immer wesentlich größer als die beiden "kleinen" innen. Weil er (räumlich) größer ist, ist er auch im Klemmbrett verbaut.

Um also die Verursacher dieses, euren "Erdschlusses" zu finden, muss man(n und Frau) also das Motorgehäuse öffnen...
dort werden dann die linsengroßen (sehen auch aus wie braune Linsen (diese zum Essen)) Kondensatoren zu finden sein... einer davon hat sich dann "verabschiedet"... (am besten beide) Auswechseln ... fertig.
Du irritierst mich mit deinen Erklärungen (sehr oft). Meistens kann ich dich leider nicht verstehen und weiß nicht, von was du redest. Das liegt natürlich an mir, weil ich tatsächlich keine Ahnung von Elektrotechnik habe. Ich habe den Komet Motor nochmals aufgeschraubt und komplett ausgepackt. Da gibt es keine braunen Linsen. Ich finde sie nicht. Sie müssten im Stator über den Läufer versteckt sein. Es gibt nur einen silberfarbigen Kondensator und den habe ich bereits beschrieben. Wie viele Kondensatoren da eingebaut sind, kann ich nicht sehen. Es können zwei oder drei sein. Die Komet Motoren laufen sehr gut, leichtgängig und leise. Ich mag sie, weil an den Stecker Pfaff Anlasser passen. Die Motorqualität finde ich hervorragend. Da gibt es aus meiner Sicht nichts zu meckern. Die Motoren sind mindestens so gut, wie die besten Pfaff Motoren. Sie sind etwas groß, aber das stört mich nicht weiter. Dafür laufen sie mit 100W und sind vermutlich entsprechend leistungsfähig. Ich begreife nicht, warum die Herstellung dieser Motoren irgendwann eingestellt wurde und die DDR Führung damals etwa Mitte der 60er Jahre angeblich entschieden hat, die gesamten Elektro-Motoren für Nähmaschinen in Polen von ASPA einzukaufen. Könnte es sein, dass der silberfarbige große Kondensator im Motor öfter mal für Stromschläge gesorgt hat und der DDR-Führung dieses Problem öfter mal unter den Nägeln brennte? Wenn dem so ist, würde ich das gerne wissen. Deine Angst vor Stromschlägen treibt mich mittlerweile um.

Mir ist bewußt, dass die eingebauten Kondensatoren in diesen Motoren mittlerweile sehr alt sind. Da die Motoren aber noch sehr gut laufen und die Kondensatoren sichtbar in einem noch guten Zustand sind, sah ich bislang keinen Grund, die auszutauschen. Wenn sie allerdings als gefährlich bekannt sind, mache ich das auch sofort. Sobald ich einen Kondensator etwas deformiert sehe, mache ich das bereits immer. Auf diesem Gebiet lasse ich nichts anbrennen. Genau deshalb schaue ich mir die Motoren auch erst an, bevor ich sie mit Strom verbinde.
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Re: Sind 230V an der Ankerwelle/Riemenscheibe normal? (Rucksackmotor)

#24 Beitrag von Hosenkürzer »

Hallo Hutzelbein,

was Alex meint ist folgendes: Schalte bei der Messung einen Widerstand (2 kOhm kommen mir ein bißchen wenig vor, da fliessen ja ca. 100mA Strom wenn es wirklich einen Schluss gibt), ich würde vorschlagen 20 kOhm PARALLEL zu deinem Voltmeter. Wenn Du dann noch immer die 230 V misst, ist es gefährlich. Wenn nicht, sind die Kos in Ordnung.
Im Übrigen würde ich aber zur SICHERHEIT bei ungeerdeten Maschinen die Y - Kos ohnehin EINFACH WEGLASSEN. Das Netz ist heutzutage mit Störimpulsen aus div. Schaltnetzteilen für Computer oder LEDs derartig zugemüllt, daß die dadurch etwas verminderte Entstörungsqualität überhaupt keine Rolle spielt. Außer Du hast einen KW-Funkamateur in unmittelbarer Nachbarschaft.

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Alex..
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Re: Sind 230V an der Ankerwelle/Riemenscheibe normal? (Rucksackmotor)

#25 Beitrag von Alex.. »

Dann bringe doch mal Fotos von alles Seiten des (geöffneten) Motors. Da sehen wir ja vielleicht was.

Die kleinen Y-Kondensatoren direkt neben den Kolektoren haben den Grund: Die Störungen gleich am Verursachet, mämlich die Reduzierung der Funkstörungen an der Quelle, durch den plötzlichen intermetierenden Stromanstieg am Kolektor, zu unterbinden.

Funkentstörung ist auch mit einem einzigen Kondensatot möglich. Den würde man dann: "Parallelkondensator" nennen und der wäre zwischen den beiden Leitungen der Motorzuleitung verbaut. (bspw. bei (Travo)Netzteilen für div Geräte.
Glaube aber nicht, dass die von Komet es so gelöst hatten?? dodgy

L.G.

Alexandra

PS.: Natürlich kann'er die Y-Kondensatoren entfernen... aber dazu muss'er sie auch erstmal finden. Ich würde sie allerdings für Pfennigsbeträge erneuern!
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Re: Sind 230V an der Ankerwelle/Riemenscheibe normal? (Rucksackmotor)

#26 Beitrag von Hosenkürzer »

Funkentstörung ist auch mit einem einzigen Kondensatot möglich. Den würde man dann: "Parallelkondensator" nennen und der wäre zwischen den beiden Leitungen der Motorzuleitung verbaut. (
Genau, den lasse ich auch immer drinnen bzw. baue einen ein, wo er nicht vorhanden ist (z.B. bei vielen alten Singer Motoren). Der hat nämlich auch den Sinn, den Kollektor- bzw Kohlenabbrand zu vermindern. Vorschlag MKP 100 nF X2 mind. 275V.

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Alex..
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Re: Sind 230V an der Ankerwelle/Riemenscheibe normal? (Rucksackmotor)

#27 Beitrag von Alex.. »

Hosenkürzer hat geschrieben:Hallo Hutzelbein,

was Alex meint ist folgendes: Schalte bei der Messung einen Widerstand (2 kOhm kommen mir ein bißchen wenig vor, da fliessen ja ca. 100mA Strom wenn es wirklich einen Schluss gibt), ich würde vorschlagen 20 kOhm PARALLEL zu deinem Voltmeter. Wenn Du dann noch immer die 230 V misst, ist es gefährlich. Wenn nicht, sind die Kos in Ordnung.
Im Übrigen würde ich aber zur SICHERHEIT bei ungeerdeten Maschinen die Y - Kos ohnehin EINFACH WEGLASSEN. Das Netz ist heutzutage mit Störimpulsen aus div. Schaltnetzteilen für Computer oder LEDs derartig zugemüllt, daß die dadurch etwas verminderte Entstörungsqualität überhaupt keine Rolle spielt. Außer Du hast einen KW-Funkamateur in unmittelbarer Nachbarschaft.

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Also beim DUSPOL fließen, wenn die Taste gedrück wird etwas mehr als 30mA, (deswegen kann man ja auch damit ganz gezielt den 30mA-FI-Schalter (fürs Badezimmer) prüfen). Also wären das ETWA 7000 Ohm (7kOhm) (korrekt: 7,666kOhm).
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Re: Sind 230V an der Ankerwelle/Riemenscheibe normal? (Rucksackmotor)

#28 Beitrag von Hosenkürzer »

Alles klar.

Mein Vorschlag war ja nur der Einfachheit halber, Hutzelbein hat ja glaube ich so ein Gerät nicht.
Und wenn die kapazitive Spannung schon bei 20 k Last zusammenbricht, umso besser.

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hutzelbein
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Re: Sind 230V an der Ankerwelle/Riemenscheibe normal? (Rucksackmotor)

#29 Beitrag von hutzelbein »

Alex.. hat geschrieben:Dann bringe doch mal Fotos von alles Seiten des (geöffneten) Motors. Da sehen wir ja vielleicht was.

Die kleinen Y-Kondensatoren direkt neben den Kolektoren haben den Grund: Die Störungen gleich am Verursachet, mämlich die Reduzierung der Funkstörungen an der Quelle, durch den plötzlichen intermetierenden Stromanstieg am Kolektor, zu unterbinden.

Funkentstörung ist auch mit einem einzigen Kondensatot möglich. Den würde man dann: "Parallelkondensator" nennen und der wäre zwischen den beiden Leitungen der Motorzuleitung verbaut. (bspw. bei (Travo)Netzteilen für div Geräte.
Glaube aber nicht, dass die von Komet es so gelöst hatten?? dodgy

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PS.: Natürlich kann'er die Y-Kondensatoren entfernen... aber dazu muss'er sie auch erstmal finden. Ich würde sie allerdings für Pfennigsbeträge erneuern!
Nocheinmal. Ich dachte bislang, du kennst diese in der DDR hergestellten Motoren bestens. Es gibt in diesen Motoren nichts zu sehen, was nach Erbsen ausschaut oder was man in Kollektornähe (außer den Kohlebürsten) tauschen könnte. Da kannst du auch 10x schauen, du wirst nichts finden. Aus deinem Kommentar erkenne ich, dass du einen solchen DDR Motor noch nie geöffnet hast und du gar nicht weißt, von was du redest. Nimm mir das bitte nicht übel. Ich sage meistens ziemlich direkt und ehrlich was ich denke und bereue es danach wieder. Der große silberfarbige Kondensator wurde von mir eindeutig identifiziert und beschrieben. Allein mit dieser Beschreibung müsstet du sehr viel anfangen können. Entweder liest du nicht was ich geschrieben habe oder du verstehst wie ich nur Bahnhof. Verwirrt hast du mich auf diese Art und Weise bereits öfter. Nur ich lass mir nicht so leicht den falschen Weg zeigen, wenn ich Orientierungshilfe brauche.

Schöne Grüße in Richtung Nord-Osten.
Zuletzt geändert von hutzelbein am Sonntag 16. Dezember 2018, 02:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sind 230V an der Ankerwelle/Riemenscheibe normal? (Rucksackmotor)

#30 Beitrag von hutzelbein »

Die Komet-Motoren wurde etwa um 1971-1972 höchstwahrscheinlich vom Kombinat VEB Eletrogerätewerk Suhl hergestellt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kombinat_ ... ewerk_Suhl

Ich vermute: Es wurde kräftig von westlichen Nähmaschinen-Motoren abgekupfert. Vermutlich hat man eine dreipolige Steckerbuchse (wie in Pfaff Motoren) verbaut, weil man auf Exportaufträge hoffte. Jeder Pfaff Anlasser mit passenden Stecker funktioniert mit diesen Motoren perfekt. Besser geht nicht. Schlecht waren die Motoren mE nicht. Ich bin damit sehr zufrieden und würde jederzeit weitere im guten Zustand einkaufen, wenn ich günstig an sie herankommen würde. Wenn die Kondensatoren Stress machen, kann man sie vermutlich für 25 Cent einfach ersetzen und damit heute gebräuchlichen VDE Vorschriften einfach anpassen. Wie das geht, will ich ohne Ahnung noch herausfinden. Das Ding ist im Prinzip genauso einfach aufgebaut, wie ein alter Singer Motor oder bestimmte Pfaff Motoren. Nur die Form unterscheidet sich und ist mE praktischer, weil es im Gehäuse nicht so eng zugeht. Man hat sehr gute Rührgeräte und Mixer hergestellt. Also konnte man sehr gute Elektromotore für Nähmaschinen auch herstellen. Warum die Produktion scheinbar schnell wieder eingestellt wurde, begreife ich nicht. Möglicherweise wurden Pfaff Patente oder andere gewerbliche Schutzrechte verletzt.

Ich kann mir das lebhaft vorstellen, wie die Herstellung des Motors per Kommando von oben geplant wurde. Etwa um die gleiche Zeit musste ich an einer Uni 4 Stunden lang eine Klausur über das Thema "Planwirtschaft vs. Marktwirschaft" schreiben. Auch daran kann ich mich noch sehr gut erinnern.
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