Ab in die Wüste zum Einkleiden

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Keine Ahnung,wieviel neue T-Shirts ein Mensch pro Jahr braucht. Ich glaube,mir reichen zwei.
Mangelnde Nachverfolgbarkeit halte ich eher für ein Schutzargument,weil,wenn man das wirklich wissen will,bekommt man auch die Informationen.
Trigema-Baumwoll-Shirts gibt es ab 23 €,kann sich jeder leisten,wenn er will

[js_hsm]

Mehr brauch ich auch nicht (wenn überhaupt) aber Trigema trifft nicht unbedingt jeden Geschmack
Wenn ich im Geschäft oder im www ein Poloshirt sehe dass mir gefällt ist es schwierig die Herstellung zu eruieren.
Besser wäre eine welt/EU-weite Regelung der Verantwortung in der Produktions und Vertriebskette.
aber wir schweifen ab.......

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Mey hat nicht nur ein Nähmaschinenmuseum https://www.mey.com/de/naehmaschinenmuseum
sondern produziert auch hauptsächlich in Deutschland,Portugal,Ungarn.
https://www.mey.com/de/nachhaltigkeit-produktion
Die Shirts von denen sind das beste,was ich kenne.
https://www.mey.com/de/herren/unterhemden/

[Berit]

Ich kaufe viel second hand. Ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber ich habe damit kein Problem. Allerdings gibt es da nie? Männerkleidung. Aber Männer sind vielleicht sowieso nicht die Zielgruppe für fast Fashion? Es sind doch eher wir Frauen, die den Schrank voll Klamotten haben und trotzdem nie etwas anzuziehen…
Danke für den Hinweis zu Mey!

[julia16]

Ein wenig Mathematik macht die Ausmaße noch deutlicher.
Wenn die Frau in Äthiopien 600 T-Shirts am Tag schafft, 6 Tage Woche (wie im Artikel beschrieben) sind das 14.400 im Monat. Dafür gibts 27 EUR + ein freies Essen am Tag, wenn ich dafür einen in Äthiopien schon sehr hohen Sachbezugswert von 45 EUR/Monat oder knapp 2 EUR/Essen ansetze, komme ich auf 0,5 Cent pro Shirt für eine der Tätigkeiten, die mit die höchste Wertschöpfung haben sollte. Ich hab mal ein paar Leute gefragt, was sie meinen, dass eine Näherin pro Shirt bekommt, die Meinungen gingen so zwischen 50 und 100 Cent also das 100 - 200 fache.
An wen geht dann das Geld, wenn ein Marken T-Shirt für 19,99 über den Ladentisch geht. Gleiche Frage: Woher kommen die Milliardäre an Ihre Knete.
Rechnen wir weiter: Zalando hat kürzlich ca. 8 Milliarden Umsatz gemacht. Tun wir mal so als ob das nur mit T-Shirts gewesen wäre, es ist aber skalierbar. Bei 19,99 pro Artikel hätten die also 400 Millionen Artikel verkauft. Gewinn nach Steuern waren in dem Jahr 226 Millionen, also gute 50 Cent pro verkauftem Artikel hat Zalando netto verdient. Die Gründer halten noch 5 % an dem Unternehmen, also mehr als 2,5 Cent/Artikel. Genauer steht es im Geschäftsbericht nicht, aber wenn es 5 Leute zu gleichen Teilen wären, hätten die an dem Shirt jede(r) mehr als die Näherin verdient.
Ich bin mir auch sicher, dass Bezos und Zuckerberg mehr als die Näherin an dem Shirt verdienen. Das lässt sich nicht so leicht nachrechnen, die Marken lassen sich aber Werbung ein Vielfaches der Nähkosten kosten und ein signifikanter Anteil aller Werbeetats landet bei diesen Herren.

Ich hatte mir für 2021 vorgenommen, aufzuschreiben, was ich alles kaufe (außer Lebensmittel) und wo. 8 neue Kleidungsstücke sind es doch noch geworden, 42 second hand. 58 haben meine Kleiderschrank gegen Geld (meist Vinted oder ebay) verlassen und einige sind selbstgemacht dazugekommen. 2022 habe ich mir noch kein Ziel gesetzt aber vielleicht 4 neue und nochmal einen deutlichen Abfluss aus meinem Schrank. Aber in diesem Forum sind wir halt in unserer Filterblase. Wer in Deutschland Nähmaschinen zum Laufen bringt, der ist nicht der Fast Fashion Typ. Deswegen tragt eure selbstgemachten oder reparierten Sachen mit Stolz. Das bringt manchmal auch mehr Bewunderung von anderen ein als die neuesten Markenklamotten. Und vielleicht denkt dann mal jemand um ....