neuen Greifer für Naumann 65

[dieter kohl]

diese Greifer kamen doch damals schon aus Fernost

[3607]

diese Greifer kamen doch damals schon aus Fernost

...könnte sein. Dem steht aber entgegen, dass in der größten DDR der Welt auf peinlichste Weise mit Devisen gespart wurde. Was irgendwie ging wurde selber gebaut und eher für sehr wenig "konvertierbare Währung" in die Welt geschickt. Aus diesem Grund scheint mir die Annahme eher fraglich. Bei Singer im Westen kann das völlig anders sein.

Grüße aus Sachsen, Jürgen

[inch]

Es gab in der DDR noch eine komplette Nähmaschinen- und Textilindustrie.
Das ehemalige Nähmatag Werk in Radebeul,produzierte diese Nähmaschinenteile sowohl für den Inlandsbedarf,als auch für den Export.
Diese Fabrik wurde 1990 von der Treuhandanstalt plattgemacht.
Wer weiß schon,wohin die Maschinen verscherbelt wurden

[det]

Der Greifer, den ich testweise in die Naumann gebaut habe, stammt von einer Riccar-Maschine und damit tatsächlich aus Fernost. Es sei denn, Riccar hat in den 1970er/1980er Jahren die Greifer aus der DDR bezogen, was ich für unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen halte.

[inch]

Wer weiß,vielleicht ist es einfach nur Zufall,das der Riccar Greifer in die Naumann 65 passt.
Ich kann mich Jürgen nur anschließen,importiert aus dem Westen wurde wegen permanenter Devisenknappheit nur,was anders nicht zu realisieren war.
Und wenn man sich mal das Baudatum der Naumann 65 anschaut,Ende der 30iger Jahre und dann direkt weiter ab 1945 im verstaatlichten Naumann-Werk,da steckt nichts aus Fernost drin.
Im übrigen ging das "Devisenspiel" später so,daß der DDR "Lieferwünsche" von der Sowjetunion diktiert wurden. Wenn Rohstoffe,oder Halbzeuge im Westen dafür eingekauft werden mußten,hatte sich die DDR darum zu kümmern,sprich,harte Währung aufzutreiben. Die Sowjetunion bezahlte aber nur in "Transfer-Rubel",deren Kurs sie außerdem noch nach Gutdünken zu ihrem Vorteil festlegte.
Ein Schelm,wer Böses dabei denkt

https://www.mdr.de/heute-im-osten/transferrubel100.html

[duesenberg]

Die Greifer in Ost und West müssen einer gemeinsamen Norm entsprechen. Anders ist das Passen des Riccar-Greifers nicht zu erklären.

[inch]

Alles Spekulationen Genauso gut könnte es sein,das Riccar damals die Greifer aus dem "fernen Osten",sprich DDR, importiert hat und dafür andere HighTech geliefert hat.
Schade,das wir hier keinen aus der ehemaligen "Schiffchenbude" haben,der evtl. etas Licht ins Dunkle bringen könnte

[duesenberg]

Ja, natürlich ist das Spekulation. Die Naumann hat einen Umlaufgreifer, der soweit ich weiß, den Singer-Greifern entspricht. Daraus hatte ich abgeleitet, daß durch Singer eine "Norm" kreiert worden ist.

[3607]

Hallo,

ich gehe mal davon aus, dass es an so einem Umlaufgreifer ca. eine Hand voll Maße gibt, die stimmen müssen. Wie diese angeschraubten Bleche da ringsum aussehen, wird sich vielleicht nicht viel auf die Funktion auswirken.
Wenn ich mal Zeit für eine Bastelei habe will ich mir mal den Spaß machen und für so einen gut erhaltenen Veritas Greifer (Loch hinten 7,???) eine Hülse drehen auf die 5,5 mm der Naumann. Und ich möchte wetten, wenn die Greiferspitze an der richtigen Stelle zur richtigen Zeit vorbeigerauscht kommt ist alles gut....??? Dieser Einsatz im Greifer passt ja auch von Veritas auf Naumann und da ist nichts zum Einstellen.
Wenn Singer und Veritas ihre Greifer zwar weiterentwickelt, aber die Spulenkapseln kompatibel lassen wollten, sind wesentliche Maße einfach geblieben.

Grüße aus Sachsen, Jürgen

[Ariadnefaden]

Sooooooo, wir können uns ja mal original verpackte Greifer für die Naumänner ansehen Da ist nix mit „Fernost“. Sondern entweder Naumann selber (was ich bei der alten Schachtel vermute) oder NTW Dresden (durchsichtige Schachtel). Die Sachen stammen aus dem Nachlass eines DDR-Nähmaschinenreparateurs. Ich muss meine Naumänner ja auch irgendwie am Leben erhalten…