Naumann klasse 65 / 70 - was ist hinter dem Deckel?

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3607
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Naumann klasse 65 / 70 - was ist hinter dem Deckel?

#1 Beitrag von 3607 »

Hallo in die Runde!

Bei mir hat sich eine Naumann 65 angefunden und näht schon schön.
Beim Ölen der Maschine sind allerdings paar Dinge aufgetreten, die mich noch nicht ganz glücklich sein lassen:
1. Wie bekommt man am besten zugestopfte / verdreckte Öllöcher frei so dass man sich sicher sein kann: das Öl ist auch angekommen wo es soll...(...die Maschine hat viele Öllöcher und ich sehe am liebsten wenn das öl an der Welle ins Lager zieht...)
2. Weiß ich , dass hinter dem besagten Deckel die ZZ-Mechanik ist. Man hat aber wieder nur die Möglichkeit, das Öl durch Löcher zu "schütten" ohne sich wirklich sicher sein zu können, ob es wirklich angekommen ist wo es hinsoll.
Lässt sich dieser Deckel "einfach" abschrauben ohne dass einem ein Wulst an Mechanik entgegengeflogen kommt und man mehrere Tag zu tun hat, alles wieder an die richtige Stelle zu bekommen? Dann könnte man sicher auch sehr gezielt ölen.

Vielen Dank für Eure sachdienlichen Hinweise.

Grüße aus Sachsen, in dessen Hauptstadt die Naumann zu Welt gekommen ist, Jürgen
Naumann65deckel.jpg
...ich sehe grad auf dem Bild: es geht natürlich nicht um den blanken Deckel, sondern um den schwarzen Gussdeckel an dem die an dem die Fadenspannung usw. dranhängt.
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GerdK
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Re: Naumann klasse 65 / 70 - was ist hinter dem Deckel?

#2 Beitrag von GerdK »

3607 hat geschrieben: Samstag 28. August 2021, 09:55 Hallo in die Runde!

Bei mir hat sich eine Naumann 65 angefunden und näht schon schön.
Beim Ölen der Maschine sind allerdings paar Dinge aufgetreten, die mich noch nicht ganz glücklich sein lassen:
1. Wie bekommt man am besten zugestopfte / verdreckte Öllöcher frei so dass man sich sicher sein kann: das Öl ist auch angekommen wo es soll...(...die Maschine hat viele Öllöcher und ich sehe am liebsten wenn das öl an der Welle ins Lager zieht...)
Bei den meisten Öllöchern kann man es mit Pfeifenreinigern versuchen:
(STRG-Taste gedrückt halten beim Anklicken des Links)
---> Link

Viele Grüße, Gerd

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nicole.boening
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Re: Naumann klasse 65 / 70 - was ist hinter dem Deckel?

#3 Beitrag von nicole.boening »

Huhu. Es ist ja selten, dass einem Teile bei Nähmaschinen entgegen springen. Wenn du die silberne Abdeckung entfernst, müsstest du eigentlich sehen, was dich dahinter erwartet. Ich bin gerade mitten im Umzug, wenn du noch etwas warten kannst, schau ich gerne nach.
Liebe Grüße
Näh und schraub wie du dich fühlst.

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christian74
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Re: Naumann klasse 65 / 70 - was ist hinter dem Deckel?

#4 Beitrag von christian74 »

Mit einer großen Stecknadel, Sicherheitsnadel oder Zahnstocher hat das bis jetzt wunderbar geklappt!
4 x Phoenix Universa 29, Phoenix 50, Phoenix 283 + 283F, Phoenix 288 Dupomatic, Singer 99, Afrana RM, Bijou des Familles, Anker RZ, Ernst Rabinger, Gritzner Extra (Handkurbel), Phoenix A (mein Schatz heart )

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Alfred
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Re: Naumann klasse 65 / 70 - was ist hinter dem Deckel?

#5 Beitrag von Alfred »

3607 hat geschrieben: Samstag 28. August 2021, 09:55
Lässt sich dieser Deckel "einfach" abschrauben ohne dass einem ein Wulst an Mechanik entgegengeflogen kommt und man mehrere Tag zu tun hat, alles wieder an die richtige Stelle zu bekommen? Dann könnte man sicher auch sehr gezielt ölen.
wenn du die beiden Schrauben etwas locker drehst dann kannst du fühlen ob der Deckel frei ist oder ob was befestigt ist, die Fadenspannung wird sicher kontakt haben.
kein Import von Soja, Rindfleisch und Holz zum Schutz der Regenwälder
im Einsatz: Pfaff Jeans, OL AEG NM 760A, die Anderen kommen und gehen angel
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3607
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Re: Naumann klasse 65 / 70 - was ist hinter dem Deckel?

#6 Beitrag von 3607 »

....so, jetzt hab ich mich getraut, den Deckel abzuschrauben. Asche auf mein Haupt: ich habe keine Bilder gemacht weil die Finger ölig und ich im Eifer des Schraubens war.
Es war in der Tat nicht soooo kompliziert wenn man sich denn die richtigen Werkzeuge zurecht geschliffen hat.
1. die großen Schrauben haben eine recht schmalen Schlitz - breite Schraubenzieher sind dicker, also schleifen....bevor ich die Schraube mit einer kleinen Piepe misshandle.
2. Schlag mit leichtem Hammer auf den in die Schraube gesetzten Schraubenzieher, dann löst die sich leichter.
3. - könnte auch 1. sein - ZZ-Knuffi abschrauben - 2. Spezialdrecher: Breite knapp unter 6mm, geschlitzt und ziemlich scharf: es gilt eine runde Mutter zu lösen mit Schlitz - Gewinde M3 ??? guckt aber bissl raus. Also Mutter lösen, Knuffi abziehen.
4. feststellen, dass sich im Deckel noch 2 Lagerungen für Blechhebel befinden - einer davon ist zum Fadenspannung trennen - sind 2 kleine Bolzen ca. 4 mm glatt und am Ende Gewinde zum ins Gehäuse schrauben. Kein Problem also.

Und daaaan: der Blick ist frei. Wengen nicht Benutzung ging mein Stichlagenversteller fast gar nicht mehr. Etwas WD40 hat dem geholfen aber ohne Deckel ab: keine Chance.
Die Maschine hat - von dem silbernen Deckel gesehen recht weit hinten noch 2 Zahnräder für die zz- Bewegung und an der Hinterseite des getriebenen Rades ist noch die Kurbel/Exzenter der so eine Kulisse antreibt - dort muss man durch das Ölloch auch Vertrauen haben, dass der Tropfen an der richtigen Stelle landet.

In einer halben Stunde ist der Spaß nicht gemacht, für mich hat sich das aber gelohnt.

Nochmal ein Wort zum Ölloch, klingt ja recht primitiv die Frage.
Aber wenn da eine Welle drunter ist, ist mir da schon die Frage, ob man mit Metall kratzen oder lieber Holz nehmen sollte.
Und dann gibt es noch den ganz verrückten Fall: Das Loch sollte auf der Welle enden, es ist so weit sauber, dass man Metall am Grund sieht, aber das Metall dreht sich nicht huh huh huh

Ich höre heute lieber auf mit der Verwirrung.

Grüße aus Sachsen, Jürgen

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nicole.boening
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Re: Naumann klasse 65 / 70 - was ist hinter dem Deckel?

#7 Beitrag von nicole.boening »

Hallo Jürgen - die alten Modelle benötigen immer einen schmalen Schlitzschraubendreher. Ich hatte mal das Glück, hochfeste und sehr schmale Bits für meine Mini-Knarre zu finden. Die eignen sich super und verformen sich nicht. Selbst mit dem kleinen Teil bekomme ich so richtig viel Kraft auf die Schraube, wenn der Bit gut greift und stabil ist - ist das die halbe Miete. Auch die passenden Werkzeuge von früher sind super dafür. Deshalb behalte sich die alten Schraubendreher auch immer.
Näh und schraub wie du dich fühlst.

Neuestes Video über Brillengreifer
https://youtu.be/R-8Pf68mo90

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Alfred
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Re: Naumann klasse 65 / 70 - was ist hinter dem Deckel?

#8 Beitrag von Alfred »

Werkzeuge bzw. Schraubendreher für Büchsenmacher haben auch oft Klingen für schmale Schraubenschlitze
Narex, Forster, Grace...
https://www.brownells-deutschland.de/MA ... -080150225
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Ariadnefaden
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Re: Naumann klasse 65 / 70 - was ist hinter dem Deckel?

#9 Beitrag von Ariadnefaden »

Endlich, noch ein Naumann 65/70-Besitzer... biggrin

Ich war etwas unvorsichtiger als Du, und mehr dran herumgefriemelt, wie der Sachse so schön sagt. Entgegengeflogen ist mir nix, aber "nu isse kaputt". Nein, nicht wirklich- aber das Auslösen des Nähwerks geht nicht mehr (obwohl ich da hinten eigentlich nix gefummelt habe), und das Nahtbild ist jetzt schlechter. Aber so ist das, wenn man denkt "Schraube auf- Schraube zu" reicht. sad Irgendwie werde ich es schon wieder hinkriegen.

Reinigen: Da die Maschine ja Vollmetall ist, musst Du weder auf Plasteteile noch Schnurketten Rücksicht nehmen. Ich habe die mit Petroleum erst mal grob gereinigt. Dafür hab ich sie im Garten auf die Feuerschale gestellt (bissel Holz drunter!), und in alle Löcher Petroleum gemacht. Löcher vorher mit Draht/Pfeifenreiniger "geöffnet" (man kann auch eine Nadel nehmen, die fusselt nicht), und das Petroleum mit einer Spritze (Apotheke!) verabreicht. Hab die dann ein paar Tage stehenlassen, danach reichlich Nähmaschinenöl rein. Und dann noch ein paar Tage "abtropfen" lassen. Das Petroleum/Öl was unten rausgetropft ist, ist ins Feuerholz gezogen und hat dann bei der nächsten Grillerei gleich als Grillanzünder gedient...

Wenn Du die "Stirnplatte" abschraubst, kommst Du mit dem WD40 ganz gut von vorne rein. Da fällt Dir auch nix entgegen! Falls deine WD40-Flasche so nen Strohhalm dranhat, kommst Du da ein ganzes Stück weit rein.

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