Textima 8014/4530 macht Einzelstiche, aber kein Durchlauf

[Wabbe]

Hallo Nopi, vielen Dank für den Zuspruch und Beistand. Kontaktspray hatte ich gleich als erstes eingesetzt, aber dann hat es ein paar Tage gedauert, bis sich das wohl durch die korrodierten Kontakte gefressen hatte. Eher habe ich das vielleicht zu reichlich dosiert. Und inzwischen denke ich auch, dass das hauptsächlich ein Kontaktproblem ist. Mal sehen, wie die Sache weiter geht.
Oder: Vielleicht gibt es in der Einzelstich-Elektronik so eine Art fehlerhaften "blockiert"-Zustand, aus dem man aber durch Netz-aus-ein wieder 'rauskommt?
Damit betrachte ich die Sache eigentlich als abgeschlossen, und zum Schluss soll es nun noch mal ein Portrait der "Columba NP" geben (was immer "NP" auch heißen mag).
Danke und Gruß -- Wabbe

Columbak.jpg

leicht oxidierte Kontakte ... da gibt es Sprays, die helfen (Kontakt 60)
oder man bewegt die -Kontakte mechanisch so lange bis sie zuverlässig funktionieren.
Das ist bei altem Hifi ähnlich ...

[gelöschter User N]

Es gibt noch einen weiteren möglichen Grund für launenhafte Elektronik - das Netzteil der Elektronik ist altersschwach und die Kondensatoren der Glättung haben zu wenig Kapazität.
Das tritt dann ein paar Minuten nach dem Einschalten auf & die betroffenen Bauteile werden dann wärmer als der Rest.

[Wabbe]

Aha, ja, kann absolut sein, denn da sind ja ein paar Elkos drin, und jetzt nach fast vierzig Jahren sind die ganz sicher altersschwach. Und zwar sowohl in der Netzteilelektronik als auch in der Elektronik für die Nadelsteuerung. Eigentlich müsste man die wirklich erneuern. Mal sehen, ob ich Kraft und Geduld dafür aufbringe.

Es gibt noch einen weiteren möglichen Grund für launenhafte Elektronik - das Netzteil der Elektronik ist altersschwach und die Kondensatoren der Glättung haben zu wenig Kapazität.
Das tritt dann ein paar Minuten nach dem Einschalten auf & die betroffenen Bauteile werden dann wärmer als der Rest.

[Veritaster]

Hallo Wabbe

Als erstes würde ich alle mechanischen Kontakte ausbauen, mit Benzin reinigen und die Kontakte mit einem Tröpfchen Ballistol versehen, das von Alexandra empfohlene Wick-Waporup oder Vaseline hilft auch. Viele sogenannte Kontaktpflegemittel sind agressiv und verschlimmern das Problem eher, als es zu heilen. Falls das nichts hilft: Eine häufige Fehlerquelle sind die sogenannten Schneemänner. Das sind Elektrolytkondensatoren, die zeitweise in der DDR verbaut wurden. Die erkennt man leicht auf der Platine, sie sind zylindrisch, weiß und aus Plastik. Falls diese verbaut sind - alle tauschen. Falls das Schiebepoti wirklich verschlissen sein sollte, hilft nur noch Ersatz, kann man eventuell auch auf ein Drehpoti umbauen.
Zur Not kann man die Elektronik außer Betrieb nehmen und einen modernen Fußanlasser verwenden, der freundliche Chinamann bietet sie günstig in den einschlägigen Quellen an (unter "Universal Fußpedal" suchen). Das Kabel muß man wechseln, der Stecker paßt natürlich nicht, aber das geht einfach zu machen. Diese Anlasser sind Triac-Steller und vermutlich ist die mechanische Lebensdauer begrenzt aber sie funktionieren an den Motoren, hab's an meiner Famula getestet.

[Wabbe]

Hallo Veritaster, vielen Dank. Meinst Du mit "ausbauen" die Tastenschalter ganz auslöten? Oder nur im aufgelöteten Zustand nochmal reinigen? Die Dinger sind ja rundrum ziemlich zu; an einzelne Kontakte ist da wohl schlecht 'ranzukommen.
Beste Grüße -- Wabbe

Als erstes würde ich alle mechanischen Kontakte ausbauen, mit Benzin reinigen

[Veritaster]

Hallo Wabbe

Als erstes würde ich mit dem Ohmmeter die Kontakte im eingebauten Zustand auf Durchgang testen und zwar mehrfach nach Betätigen der Schalter, um sicher zu gehen, daß es auch wirklich daran liegt.
Es gab in der DDR verschiedene Schalterausführungen, die älteren waren hinten offen. Auf Deinem Foto kann man es nicht erkennen.
Habe gerade mal bei meiner 5191 nachgesehen, deren Schalter sind rundum zu. Weder mit Reiniger, noch mit Kontaktmittel käme man denen bei.
Ich meinte nicht auslöten, sondern einfach in die (eventuell) offenen Schalter von hinten tröpchenweise den Reiniger durchlaufen lassen und die Schalter dabei bewegen.
Dazu die Platine so stellen, daß der Reiniger nicht darüber läuft. Die Schalterknöpfe lassen sich nach vorne abziehen.
Falls sie bei Deiner Maschine auch zu sind, hilft wohl nur auslöten. Ein entsprechendes Lötwerkzeug würde ich mir aus einem Streifen Kupferblech selber anfertigen.
Diese Schiebeschalter sind eigentlich recht robust und im ausgelöteten Zustand könnte man sie hinten öffnen und die beschriebene Prozedur durchführen.
Das viel größere Problem ist die Leiterplatte, die aus Hartpapier besteht und mehrmaliges Ein- und Auslöten recht schnell mit dem Ablösen der Lötpunkte quittieren dürfte.
Weiß nicht, ob solche Schalter noch beschaffbar sind. Es handelt sich um zweipolige Umschalter. Mit etwas Fertigkeit kann man das auf entsprechende Kippschalterchen umbauen.
Die sind recht klein zu haben und mit etwas Geschick könnte es gehen. Bei Reichelt z.B. suchen unter "Kippschalter ein-ein" , dann findet sich u.A. eine Ausführung wie dieser:
MS 245 Kippschalter 3A-125VAC, 2x Ein-Ein

[Wabbe]

Hallo Veritaster, vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Das sind wirklich eine Menge Anregungen, wie man sich helfen kann. Gleichzeitig will ich das Thema jetzt erst mal abschließen, weil ich noch nicht weiß, was die Eigentümer mit der Maschine vorhaben. Im Moment läuft sie bei allen Versuchen wirklich stabil und klaglos. Und wie es so schön heißt, soll man ja an einem System, das funktioniert, nicht herumbasteln.
Noch mal an alle, die sich hier gemeldet haben, ganz vielen Dank, und dann erst mal Tschüß bis zur nächsten Maschine.
Beste Grüße -- Wabbe

Als erstes würde ich mit dem Ohmmeter die Kontakte im eingebauten Zustand auf Durchgang testen . . .