Meister Anlaufprobleme (Näh- und Anlaufgeschwindigkeit)

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hutzelbein
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Meister Anlaufprobleme (Näh- und Anlaufgeschwindigkeit)

#1 Beitrag von hutzelbein »

Ich habe hier noch eine Meister Noblesse und eine Meister Programatic stehen (Typ 150 und 70). Diese Maschinen haben folgendes gemeinsam.

Beide Maschinen habe ich vor etwa 1 Jahr bereits gründlich gewartet. Ich bin allerdings scheinbar noch nicht fertig. Sie nähen beide relativ gut. An der Stichqualität gibt es nichts zu meckern. Aber, beide sind als CB-Greifermaschinen relativ laut. Das laute Geräusch kommt vermutlich vom Greifer. Da habe ich bereits alles mögliche versucht. Das habe ich hier im Forum auch bereits beschrieben. Auch die Treiberfeder habe ich jetzt bei beiden Maschinen noch auf ziemlich genau 0,35 mm Abstand zum Greiferende verbogen. Das kann ich mittlerweile, hat aber kaum was gebracht. Mit der Lautstärke der Maschinen werde ich mich wohl abfinden müssen. (Die ersten Meister ZZ Nähmaschinen waren gemäß meiner Erfahrung deutlich leiser. Mit dem Unterschied CB-Greifermaschine zu Doppelumlaufgreifermaschine hat mein Problem nichts zu tun). Ich vermute jetzt, dass es noch ein größeres Problem gibt, dass vermutlich maßgeblich auch für die Lautstärke verantwortlich ist. Möglicherweise ist das sogar der Hauptverursacher.

Es ist die Näh- und Anlaufgeschwindigkeit, mit der ich bei beiden Maschinen nicht wirklich zufrieden bin. Beide Maschinen kennen mehr oder weniger mit leichten Nuancen nur zwei Zustände. Vollgas oder Stillstand. Für einen Anfänger ist es deshalb relativ schwer, mit diesen Maschinen präzise zu nähen und wenn sich die Maschinen im Vollgas Modus befinden, machen Sie eben auch ordentlich Lärm. Beide Maschinen können noch deutlich schneller nähen, aber diese Geschwindigkeit braucht kein normaler Mensch und niemand, der mit einer Nähmaschine vernünftig nähen will. Ich brauche das jedenfalls nicht. Deutlich langsamer und damit auch erheblich leiser wäre für mich wichtiger. Aber genau das geht bei beiden Maschinen nicht. Wenn ich hier von Vollgas rede, dann meine ich eine Geschwindigkeit, die für meine Begriffe und vermutlich für jedem Profi-Näher bereits deutlich zu schnell ist, aber noch nicht die maximal erreichbare Geschwindigkeit dieser Maschinen darstellt.

Ich habe zuerst vermutet, dass es an den Anlassern liegt. Beide Anlasser sind Kohleplättchenanlasser. Einer ist vom Typ FT-1A und der andere vom Typ FKT-1A. Die äußere Form ist stark unterschiedlich. Innen ist die Technik allerdings fast exakt die gleiche. Je ein Kohlepättchenbehälter mit zwei Abteilungen. Alle Kohleplättchen in den Anlassern sind in Ordnung. Soweit es ein oder zwei gebrochene Plättchen gab, habe ich sie bereits ersetzt. Da waren auf jeder Seite etwa 41 Plättchen drinn. Im Rahmen meiner Experimente habe ich zum Schluss auf einer Seite nur 39 Plättchen reingemacht, in der Hoffnung, dass Anlassverhalten könnte sich so leicht verbessern. Das hat kaum was gebracht. Ansonsten kann man in den Anlassern mit einer Schraube nur einstellen, ob die Maschine früher oder später loslaufen soll. Das habe ich wohl halbwegs richtig gemacht. An den Kurzschlusskontakten kann man ansonsten in beiden Anlassern kaum was fummeln. Die ERO-Kondensatoren wirken in beiden Anlassern noch in Ordnung.

Nächstes Untersuchungsmotor waren die Motoren und die Keilriemen. In beiden Maschinen sind Motoren vom Typ PNE 30 verbaut. Bei diesen Motoren kann man das Teil an dem die Kohlebürstenbehälter verbaut sind verdrehen, so dass die Motoren auch als Rechtsläufer zu gebrauchen wären. Ich habe in beiden Motoren die Ritzen am Kommutator vorsichtig ausgekratzt und die Kommutatoren poliert. Die Kohlebürsten waren noch in Ordnung. Die anderen Motorseiten, wo das Kabel in den Motor geht, habe ich nicht untersucht, weil die Kabel relativ kurz waren und ich kein Kabel beschädigen wollte. Ich kann deshalb nicht sagen, wie es da drinnen aussieht. Kondensatoren sind darin vermutlich keine verbaut. Möglich wäre es aber. Beide Motoren lassen sich butterweich drehen, so wie es normalerweise sein soll.

Mit der Keilriemenspannung habe ich bei beiden Maschinen längere Zeit gespielt. Die Spannung ist bei beiden Maschinen relativ locker. Mir wäre das für einen normalen Keilriemen an einem Rucksackmotor viel zu locker. Da ich für diesen internen Motor keine anderen Maßstäbe habe, der Riemen relativ lange ist und in den Meister Reparatur- und Einstellanweisungen 1974 steht, dass der Riemen nicht zu stark gespannt werden sollte, habe ich die Spannung gerade so eingestellt, dass die Riemenscheibe beim Nähen nicht durchrutscht. Sobald ich die Spannung etwas erhöhe, hört sich die Maschine noch lauter an. Warum das so ist, weiß ich nicht. Wenn die Spannung bereits deutlich fühlbar zu stark wäre, könnte ich dieses Problem verstehen.

Als nächstes habe ich mir noch die Kondensatoren in diesen beiden Nähmaschinen angesehen. Die sitzen bei beiden Maschinen hinter den Steckerbuchsen, da wo das Anlasserkabel eingeschoben wird. In beiden Fällen ist ein ERO Kondensator mit 0,06µF + 2x2000pF +0,02µF fo=2,3 MHz HPG F1313/1 E 560-2-7 verbaut. Nach VDE 0560/7 ist das ein XY-Kondensator mit radial herausgeführten Anschlüssen. Wie die Kondensator angeschlossen sind, konnte ich nicht (oder noch nicht) genau sehen. Scheinbar ist zusätzlich noch ein Entladewiderstand verbaut. In den Meister Reparatur- und Einstellanweisungen 1974 gibt es auf Seite 12 unten ein Schaltbild. Das ist ausgedruckt so klein, dass ich auch mit der Lupe kaum was erkennen kann. In der Anlage habe ich es dreifach vergrößert. Ein besseres Bild von Meister findet sich vermutlich nirgendwo. Ein Kondensator ist reingeklebt, der andere hat sich scheinbar aus seiner Verklebung bereits befreit. Kann auch sein, dass jemand bereits sehen wollte, um welchen Kondensator es sich handelt. Die Papierummantelung dieses Kondensators ist an einer Stelle aufgeplatzt. Die darunter befindliche Metallumhüllung aber scheinbar noch in Ordnung. Beide Kondensatoren würde ich nur ungern austauschen, weil sie schwer zugänglich sind, relativ klein sind und sich vermutlich über relativ kleine und schwer zugängliche Steckverbindungen nicht einfach tauschen lassen. Verformt sind die Kondensatoren noch nicht. Die Hoffnung besteht, dass sie vielleicht noch in Ordnung sind.

Ob die Kondensatoren für das Anlassproblem verantwortlich sein können, weiß ich nicht. Wenn es nur Funkentstörkondensator sind, könnte ich sie vermutlich einfach rausschneiden. Deshalb komme ich zu der für mich wichtigsten Frage. Was ist der wahrscheinlichste Grund dafür, dass beide Nähmaschinen so schnell anlaufen? Bei den beiden Anlassern würde ich normalerweise die größte Wahrscheinlichkeit vermuten. Ich finde allerdings, dass beide Anlasser technisch betrachtet noch in einem ausgezeichneten Zustand sind. Viel besser geht gemäß meiner Erfahrung nicht. Da habe ich schon wesentlich schlechtere Kohleplättchenanlasser gesehen, die eher für einen relativ kraftlosen Antrieb sorgten. Was ich noch tun kann. Ich kann die Anlasser noch gegen einen einwandfrei funktionierenden YDK-Anlasser und/oder einen Pfaff Widerstandsanlasser tauschen und die Original Meister Anlasser auch an einer anderen Nähmaschine ausprobieren, um einen eindeutigen Vergleichsmassstab zu bekommen. Das will ich noch machen. Irgendwie kann ich nicht glauben, daß Meister solche Vollgas Maschinen oder Vollgas Anlasser verkauft hat. Ich vermute, dass es doch ein verschleißbedingtes Problem gibt, dass ich mangels Erfahrung noch nicht identifiziert habe. Am wahrscheinlichsten dafür wären eingentlich die Kondensatoren. Bei den Kondensatoren im Anlasser sehe ich kein Problem und die könnte ich auch relativ einfach tauschen. Vermutlich habe ich die sogar bereits auf Vorrat. Um die Bestellung von Ersatzkondensatoren für die Nähmaschinen hätte ich vermutlich bereits bemüht, wenn der Austausch relativ einfach ginge. So wie Meister die Kondensatoren in kleine Steckerverbindungen hinter die Steckerbuchsen reingepfuscht hat, wird der Austausch der Kondensatoren für mich vermutlich ein Riesenproblem, wenn sich doch herausstellt, dass die Kondensatoren die Verursacher meines Problems sind. In jedem Pfaff oder Singer Motor geht der Austausch vermutlich erheblich einfacher.
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Veritas_now
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Re: Meister Anlaufprobleme (Näh- und Anlaufgeschwindigkeit)

#2 Beitrag von Veritas_now »

Hallo,
also was ich bisher zu diesem Problem aus dem Forum extrahieren konnte ist die nicht Regelbarkeit eines Motors entweder auf einen defekten Kondensator im Pedal zurück zu führen oder es ist der Kondensator im Motor.

Zum besseren Verständnis: Bei der Meister Noblesse sprechen wir von einem Anbaumotor AN der Maschine?
Das Pedal auf zu schrauben ist meistens sehr einfach, ist der Kondensator dort defekt kann man das vermutlich sofort sehen. Der Sinn eines Kondensators ist ja beim Pedal die Höchstgeschwindigkeit praktisch auf Null zu minimieren (Kondensator Geräusch meist brummen) und durch treten den Widerstand des Kondensators herabzusetzen bis er ganz weg ist = Volle Geschwindigkeit. Also tippe ich auf eines von beiden, wobei ich der Meinung bin, zuerst das Pedal zu untersuchen weil es eifacher ist. Ich hatte ein ähliches Problem, ein Kondensator von Conrad hat das Problem komplett und schnell gelöst, dieser war im Motor.
Was ebenfalls in Frage käme ist die Feder im Pedal, auch das ist mir schon passiert, die Feder war verrutscht und man hat gleich voll durch getreten. Fotos wären hilfreich. mx

hutzelbein
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Re: Meister Anlaufprobleme (Näh- und Anlaufgeschwindigkeit)

#3 Beitrag von hutzelbein »

Im Motor ist kein Kondensator verbaut, glaube ich jedenfalls. Ich habe allerdings nur eine Hälfte angeschaut. Bei der anderen Hälfte waren mir die Kabel zu kurz. Der Kondensator befindet sich bei beiden Maschinen hinter der Steckerbuchse, wo das Anlasserkabel rein muss und da geht es in beiden Fällen, obwohl unterschiedlich verbaut, leider ziemlich eng zu. Allein das Rauswursteln des Kondensators ist ein Qual. In einem Fall müsste ich sogar Gewalt anwenden, weil der Kondensator hineingeklebt wurde.

Fotos von den Pedalen kann ich noch machen. Das macht auch Sinn, weil ich das einfache Prinzip noch nicht ganz verstanden habe. Mich irritiert da eine Messingscheibe, die bei Druck auf die Kurzschlußkontakte trifft. Möglicherweise passiert das zu früh. Ab welchen Punkt Druck auf die Kohleplättchen ausgeübt wird, kann ich leider nicht sehen. Dass es an einer verrutschten Feder liegt, schließe ich aus. Auf so etwas achte ich natürlich. Mit beiden Anlassern habe ich mehr oder weniger das gleiche Problem. Die Federn sind unterschiedlich. Ansonsten sind die gesamte Technik und auch der Kondensator innen identisch. Wie es der Zufall will, müsste ich bei beiden Anlassern die gleiche Krankheit haben. Brummen tut keiner. Wenn ich das Pedal trete, gehen beide viel zu schnell zu Sache. Volle Wahnsinnsgeschwindigkeit ist allerdings erst erreicht, wenn ich das Pedal ganz durchtrete. Soweit will ich gar nicht erst kommen.

Ich werde das gleich sehr schnell herausfinden. Ich schließe an das Anlasserkabel, das mit beiden Maschinen funktioniert, einen alten Regina Kohleplättchenanlasser an. Genau von dem Schweizer Entwickler Rutishauser, der Meister mal verlassen hat, weil es nach der Entwicklung der Meister R6 Krach mit Meister gegeben haben soll. Das geht relativ schnell und von dem Anlasser weiß ich, dass er hervorragend mit einem Singer BAK Motor funktioniert, fast so gut wie ein Pfaff Widerstandsanlasser. Wenn die Maschinen dann entsprechend gut funktionieren, dann liegt es mit Sicherheit an den beiden Anlassern. Ich hoffe, dass ich nicht zu dem abschließenden Urteil komme, dass Meister Schrott-Anlasser verkauft hat. Dass die Qualität der Meister Maschinen irgendwann mal nicht mehr stimmte und sich Meister damit ein eigenes Grab geschaufelt hat, ist mir bereits länger klar. Die frühen Meister Maschinen (meine Ex-Trittbrettmaschinen, die ich motorisiert habe) waren alle hervorragend und mindestens eine oder sogar zwei Klassen besser. Die Meister Noblesse müsste eigentlich noch halbwegs in diese Kategorie der alten Maschinen passen. Nur was ich sehe und höre tut sie das leider nicht. An der Mechanik der Maschine liegt es aber möglicherweise nicht.

Wenn ich einen Kondensator in einem Anlasser im geringsten Verdacht habe, dass er bereits hinüber ist, dann tausche ich den normalerweise sofort aus. Bei den beiden Kondensatoren, die in den Anlassern stecken, habe ich diesen Verdacht allerdings noch nicht. Die sehen beide noch ziemlich gut und rund aus.
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inch
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Re: Meister Anlaufprobleme (Näh- und Anlaufgeschwindigkeit)

#4 Beitrag von inch »

Veritas_now hat geschrieben:Hallo,
Der Sinn eines Kondensators ist ja beim Pedal die Höchstgeschwindigkeit praktisch auf Null zu minimieren (Kondensator Geräusch meist brummen) und durch treten den Widerstand des Kondensators herabzusetzen bis er ganz weg ist = Volle Geschwindigkeit.
Der Sinn der Kondensatoren ist die Funkentstörung,bzw. bei Kontakten den Abrißfunken zu reduzieren. Lediglich bauartbedingt kommt es beim Kurzschluß des Kondensators zu max. Geschwindigkeit des Motors,weil die Regelung im Anlasser dadurch kurzgeschlossen ist.

@ hutzelbein
Ein Foto deines Anlassers würde hier weiterhelfen. So kann man nur raten,eventuell falscher Zusammenbau (Position Messingscheibe?) oder die Einstellung der Graphitplättchen (Abstand/Vorspannung) stimmt nicht.
Слава Україні!
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Re: Meister Anlaufprobleme (Näh- und Anlaufgeschwindigkeit)

#5 Beitrag von Veritas_now »

Hallo Hutzelbein,

ich probiere, wenn ich mich mit Motoren beschäftige, manchmal mit dem Konkurenzausschlussprinzip den Fehler zu finden. Das heißt, wenn du die Möglichkeit hast, währe es vielleicht sinnvoll , einen anderen Rucksackmotor anzubringen um die Fehlerqelle der Pedale auszuschließen und umgekehrt. Zum anderen habe ich mir auch angewöhnt zu komplizierte Probleme mit Ersatz zu lösen. Ich habe einen Phönix Motor hier von dem ich die Finger gelassen habe, weil er von Grund auf neu gemacht werden müßte (Unterbau Motor) den verschiebe ich wenn wesentlich mehr von Elektrik verstehe und geschliffenen Mtallstaub nicht im Wohnzimmer haben will.
Mit anderen Worten, bei mir hat sich manchmal gelohnt Machinen die zu verschenken waren zu holen und die Motoren zu übernehmen. biggrin

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Re: Meister Anlaufprobleme (Näh- und Anlaufgeschwindigkeit)

#6 Beitrag von Veritas_now »

@inch: Dann scheine ich den Kondensator nicht begriffen zu haben! heul Bisher war ich, aufgrund der Beiträge, der Meinung, dass der Kondensator die Geschwindigkeit drosselt und und je weiter man ihn zurückfährt die Gechwindigkeit wieder herstellt.
Jetzt bricht gerade mein Motorenweltbild zusammen huh
Woran liegt es dann, dass bei zunehmenden Druck auf das Pedal die Drehzahl höher wird wenn es nicht der Widerstand ist der Stück für Stück die Drehzahl drosselt und sie wieder frei gibt? huh

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GerdK
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Re: Meister Anlaufprobleme (Näh- und Anlaufgeschwindigkeit)

#7 Beitrag von GerdK »

hutzelbein hat geschrieben:..Ich werde das gleich sehr schnell herausfinden. Ich schließe an das Anlasserkabel, das mit beiden Maschinen funktioniert, einen alten Regina Kohleplättchenanlasser an...
Gute Idee. Alternativ mal bei geöffnetem Anlasser das Pedal drücken (bzw. die Betätigungsstange drücken, wenn das Pedaloberteil weg ist) und schauen, wann der Motor "kommt". Wenn das erst passiert, wenn die kleine Messingscheibe den Kurzschluss schaltet, liegt es an den Kohleplättchen, die dann keinen vernünftig niedrigen Widerstamd mehr hinbekommen.

Viele Grüße, Gerd

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Re: Meister Anlaufprobleme (Näh- und Anlaufgeschwindigkeit)

#8 Beitrag von hutzelbein »

Die erste Annäherung an das Problem ist gefunden. Einen Regina Anlasser konnte ich nicht verwenden, weil die Leitungen im Stecker verlötet waren. Die wollte ich nicht entlösten. Ich habe zwei mir unbekannte Kohleplättchen-Anlasser aus meiner Sammlung genommen. Einen Hufeisen-Anlasser von YDK, den ich noch nie benutzt habe. Das Anlassverhalten war sofort bei beiden Maschinen so, wie es als normalweise erwarten würde. Man konnte noch relativ langsam annähen und das Geräusch beider Maschine hörte sich sofort ziemlich normal an. Damit kann ich jetzt was anfangen. Den zweiten Versuch habe ich mit einen mir unbekannten belgischen ACEC Kohleplättchen Anlasser gemacht. Das Anlassverhalten war noch einen Tick besser als mit den YDK-Anlasser. Das habe ich bereits vermutet. Das technische Prinzip in diesem Anlasser schaut ziemlich gut durchdacht aus, ähnlich gut wie in dem Regina Anlasser. Wenn ich jetzt noch einen Pfaff Widerstandsanlasser ausprobieren würde, gibt es vermutlich einen richtigen AHA-Effekt. Dann könnte ich mich vielleicht in die Meister Maschinen noch verlieben.

Damit steht für mich das Ergebnis meiner Untersuchung fest. Ich habe den Verdacht, dass Meister Schrott-Anlasser verkauft hat. In zwei Fällen, die eine vollkommen unterschiedliche Herkunft haben, aber von Meister als Original-Zubehör verkauft wurden, das gleiche Problem. Ich glaube noch nicht mal, dass es an den Kondensatoren liegt. Das werde ich sicherlich noch eindeutig rausfinden. Ich habe den Verdacht, dass es an der Konzeption der von Meister verkauften Anlasser liegt. Theoretisch könnte natürlich auch sein, dass ich in den Anlassern etwas verstellt habe. Das glaube ich aber nicht wirklich. Ich habe die Wartung schon relativ häufig ähnlich gemacht und noch nie bin auf solche Probleme gestoßen. Bereits vor einem Jahr hatte ich ähnliche Probleme mit diesen Maschinen und nach meiner Erinnerung damals an den Anlassern noch gar nicht gefummelt.

Bilder vom Innenleben der beiden Anlassern mache ich noch. Mal sehen, ob ich auch genau passende Kondensatoren zum Austesten habe und ob sich nach dem Austausch etwas ändert. Wenn die ERO-Kondensatoren in den Anlassern die Übeltäter sind, dann sehen die derzeit noch verdammt gut aus, so gut, dass ein Defekt normalerweise kaum vermutet werden kann.
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Re: Meister Anlaufprobleme (Näh- und Anlaufgeschwindigkeit)

#9 Beitrag von hutzelbein »

Bilder von beiden Anlassern mache ich wenn geht heute noch - innerhalb der nächsten halben Stunde. Ich will jetzt natürlich genau wissen, woran es liegt. Zwei schöne Anlasser, die auch innen noch relativ gut aussehen, einfach in die Tonne werfen, mach ich nicht so gerne. Theoretisch könnte auch vor mir bereits jemand an den Anlassern gefummelt haben. Mit Sicherheit gibt es einen Grund, warum ich beide Maschinen relativ günstig für etwa 10 Euro das Stück einkaufen konnte.

Nur traurig aber wahr, dass ich zunächst das ganze Problem auf die Mechanik geschoben habe, alles möglich versucht habe und erst jetzt herausgefunden habe, dass die Anlassgeschwindigkeit bei beiden Maschinen viel zu hoch war und entsprechend auch die Geräuschkulisse.
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Re: Meister Anlaufprobleme (Näh- und Anlaufgeschwindigkeit)

#10 Beitrag von inch »

Veritas_now hat geschrieben:@inch: Dann scheine ich den Kondensator nicht begriffen zu haben! heul Bisher war ich, aufgrund der Beiträge, der Meinung, dass der Kondensator die Geschwindigkeit drosselt und und je weiter man ihn zurückfährt die Gechwindigkeit wieder herstellt.
Jetzt bricht gerade mein Motorenweltbild zusammen huh
Woran liegt es dann, dass bei zunehmenden Druck auf das Pedal die Drehzahl höher wird wenn es nicht der Widerstand ist der Stück für Stück die Drehzahl drosselt und sie wieder frei gibt? huh
Eventuell verwechselst du Widerstand und Kondensator.
Der Kondensator soll entstören,der Widerstand soll über den Spannungsabfall die Drehzahl regulieren. Je mehr du auf das Pedal drückst,desto geringer wird der elektrische Widerstand,sprich,der Motor bekommt mehr Spannung und dreht schneller.
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