Meister ZZ - Ausbau Oberfadenspannung

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hutzelbein
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Meister ZZ - Ausbau Oberfadenspannung

#1 Beitrag von hutzelbein »

Ich habe vor einigen Tagen beim Versuch, die Oberfadenspannung einer Meister ZZ (Klasse 101) auszubauen, leider den Spannungstift im vorderen Bereich halbiert. Das abgebrochene Teil habe ich noch. Herausbekommen habe ich den Stift aber nicht. Nun will ich es nochmals versuchen. Ersatzteil habe ich vermutlich, entweder von ein baugleichen Meister Geradstichmaschine oder von einer Singer. OFS ist bis auf Spannungstift, Fadenanzugsfeder, Auslösestift und einer kleineren Feder, die den Auslösestift ummantelt, aussgebaut. An keiner Stelle sehe ich eine Madenschraube, die den Spannungstift sichern könnte.

Weiß jemand, wie ich das Ding ausbauen kann. Ich will es nicht nochmal mit Gewalt probieren.
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Adler 8 - Meister ZZ Automatik - Pfaff 130 - 230 - Phoenix DD 6 - Singer 206D - (u.v.m.)

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nicole.boening
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Re: Meister ZZ - Ausbau Oberfadenspannung

#2 Beitrag von nicole.boening »

Davon habe ich auch noch zwei auf dem Tisch - die mechamische braucht noch viel Aufmerksamkeit. Wenn ich wieder Zuhause bin, schau ich mal, wie ich dir helfen kann - meiner ist wegen Schwergang reichlich zerlegt. Bis dahin verfolge ich diesen Beitrag und seine Entwicklung still. Ich finde das sind wundervolle Maschinen.
Näh und schraub wie du dich fühlst.

Neuestes Video über Brillengreifer
https://youtu.be/R-8Pf68mo90

hutzelbein
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Re: Meister ZZ - Ausbau Oberfadenspannung

#3 Beitrag von hutzelbein »

Ich habe aktuell drei unterschiedliche. Eine wunderschöne schwarze mit Goldverzierung und die beiden anderen in Hammerschlag grünlich. Eine davon bietet die Möglichkeit zum Schabloneneinsatz für Zierstiche. Ich habe noch keine weitere Meister ZZ Klasse 101 gesehen, die das kann und meine Schablonen sind noch wie neu. Es scheint eine Sonderanfertigung zu sein. Alle drei Maschinen funktionieren wie ein Schweizer Uhrwerk extrem leichgängig. Schwergang lässt sich mit Petroleum sehr einfach beseitigen. Problematisch ist aus meiner Sicht nur die Transporteurversenkung. Den Versenkzapfen musste ich bei allen drei Maschinen ausbauen und reinigen. Das war allerdings sehr einfach.

Eine weitere habe ich, die kann nur Geradstich und ist Klasse 99, ebenfalls Hammerschlag grünlich. Da habe ich noch die Verkaufsrechnung und die Original-Bedienungsanleitung samt kompletten Zubehör. 368 DM hat sie am 8.10.1957 samt Schrankmöbel Model 94 gekostet. Ansonsten ist sie aber fast identisch konstruriert. Die OFS ist die gleiche. Wenn es geht, will ich die nicht ausschlachten und den Spannungstift von einer bereits ausgeschlachteten Singer Maschine verwenden.
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nicole.boening
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Re: Meister ZZ - Ausbau Oberfadenspannung

#4 Beitrag von nicole.boening »

Eine 101 mit Zierstichen ist mir auch noch nicht unter gekommen - hast du die hier mal wo abgebildet?
Näh und schraub wie du dich fühlst.

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hutzelbein
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Re: Meister ZZ - Ausbau Oberfadenspannung

#5 Beitrag von hutzelbein »

Nein, werde ich aber gelegentlich mal vorstellen. Ich habe die schon fast zwei Jahre und habe in dieser Zeit nie eine andere gesehen. Sie ist sehr selten und es würde mich auch nicht wundern, wenn nur sehr wenige davon hergestellt wurden. Möglicherweise nur eine Hand voll oder es sogar ein Entwicklungs-Unikat. Auffallend ist aber schon, dass es auch bei anderen Meister ZZ Maschinen Bohrlöcher für den Anbau der Schablonenvorrichtung gab. Mit den Schablonen wird im Grunde nur der Zick-Zack-Mechanismus über ein Gestänge, das hinten angebaut ist, automatisch bewegt und tatsächlich gibt es einen zweiten Spulergummit, der nur die Schablone beim Nähen bewegt. Dieser Spulergummi wird aktiv, sobald eine Schablone eingesetzt ist. Die Schablonen werden über der Spulervorrichtung eingesetzt. Der Deckel von der Spulervorrichtung am Handrad kann dazu zur Hälfte hochgeklappt werden.

Was ich zu dem Versenkzapfen noch ergänzen wollte ist die Tatsache, dass da vorne eine Rolle angebaut ist. Die rollt tatsächlich. Nur habe ich das Rollen bei keiner Maschine bisher kontrolliert. Das ist erforderlich. Ich schätze, dass bei allen Meister ZZ Maschinen, bei denen der Versenkzapfen festgefahren ist, also die Transporteurversenkung nicht funktioniert, auch die Rolle dringend einer Pflege bedarf. Die Rolle muss genau mittig auf der Transporteurschiebestange rollen. Bei der Geradstichmaschine der Klasse 99 habe ich das heute gemacht. Die Maschine ist extrem leichtgängig. Es ist ein Spass damit zu nähen. Alle Maschinen der Klasse 101 sind aber entsprechend leichtgängig, wenn sie gut gepflegt sind.

Bei den Spannungsstift von der OFS gibt es definitiv keine Madenschraube, die ihn sichert. Ich vermute, dass sich am Spannungstift ein Gewinde befindet und er rausgedreht werden kann oder muss. Habe ich noch nie gemacht. Deshalb weiß ich auch nicht, wie das geht. Wenn man daran drehen kann, muss man aber richtig möglichst weit hinten drehen. Vorne wo sich der Spannungsstift teilt ist er sehr empfindlich und kann leicht brechen.
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hutzelbein
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Re: Meister ZZ - Ausbau Oberfadenspannung

#6 Beitrag von hutzelbein »

Das Problem ist gelöst.

Es gab bei der Meister ZZ zwei Versionen von Spannungsstift und Fadenanzugsfeder. Beiden Versionen ist folgendes gemeinsam:

- es gibt ein Außengewinde hinten am Spannungsstift, das bei beiden Versionen die gleiche Stärke hat, etwas stärker als das Außengewinde bei einem Fahrradventil.
- zunächst wird eine kleine kurze Feder in die Gewindeöffnung am Gehäuse hineingedrückt
- dann kommt der Auslösestift in die Feder hinein
- der Auslösestift wird von hinten in den Spannungsstift eingeführt

Bei der ersten Version der Fadenanzugsfeder wird das hintere Teil in ein kleines Loch, das sich in 12 Uhr Positon in der OFS Buchse im Gehäuse befindet, gesteckt. Bei der zweiten Version wird die Fadenanzugsfeder am hinteren Ende des Spannungsstiftes, aber noch vor dem Gewinde verklemmt. Der Spannungsstift ist deshalb bei dieser Version vor dem Gewinde etwas stärker. Am besten macht man das wohl so, dass die Feder beim Hineinschrauben des Spannungsstiftes bei dieser Version etwa auf 2 Uhr Position steht. Die Spannung der Feder entspricht dann in etwa der ersten Version der Feder.

(Wenn sich kein kleines Loch in der der OFS Buchse im Gehäuse befindet, kann man das auch leicht mit etwa 1mm Durchmesser in die Buchse hineinbohren).

Wenn man nicht weiß, welche Version an Fadenanzugsfeder sich in der Maschine befindet, sollte man immer zunächst den Spannungstift herausdrehen, bevor man die Fadenanzugsfeder herausholt. Der Spannungsstift geht nicht kaputt, wenn man ihn möglichst weit hinten mit einer Zange anfasst. Vorne am Spannungsstift sollte man allerdings definitiv keinen Schraubenzieher als Drehhebel ansetzen.

Ich habe die Spannungsstifte und Fadenanzugsfedern von zwei Meister Maschinen einfach getauscht. Der Schaden, der bei der einer frühen Meister ZZ sichtbar war, ist jetzt bei der Meister Geradstich Maschine Klasse 99 unter der Scala-Hut-Rädelmutter versteckt. Die OFS funktioniert noch einwandfrei, obwohl am Spannungstift etwas abgebrochen ist.
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