So, dann lass uns mal etwas diagnostische Medizin an der Oberfadenspannung betreiben:
Da sind zunächst mal zwei Federn:
Die eine drückt die beiden Spannungsscheiben zusammen und durch Drehen an der entsprechenden Schraube kannst Du das in einem sehr weiten Bereich verstellen. Ist ja auch klar, Allesnäher braucht eine engere Einstellung als 16er Garn mit ner 140er Nadel...
Normal sind das bei Haushaltsmaschinen so um die 60-80 Gramm Widerstand, wenn das Füßchen unten ist.
Ja, ich weiß, die korrekte Maßeinheit für sowas ist Newton, aber Federwaagen, mit denen man sowas misst, sind nun mal in Gramm skaliert.
Das ist nur eine Grundeinstellung, letztlich wichtig ist natürlich, daß die Naht gut aussieht ;-)
Die andere Feder erzeugt im Verlauf des Nähzyklus Spannung auf den Oberfaden.
Normalerweise keine Verstellmöglichkeit, aber sie darf weder gebrochen, noch bei der Montage der OFS in der falschen Position befestigt worden sein.
Falls Du da Zweifel hast, das
https://www.naehmaschinenverzeichnis.de ... maschinen/ ist eine tolle Quelle für Nahaufnahmen von solchen Details.
Dann ist da noch der kleine Stab, der dafür sorgt, daß die OFS entspannt wird, wenn das Füßchen oben ist.
Ein häufiges Problem besteht darin, daß dieser Stab in einem Röhrchen verläuft, in dem möglicherweise älteres Öl ausgehärtet ist.
Im Anfangsstadium klemmt es manchmal, geht dann wieder, wenn man heftiger dran gewackelt hat etc.
Dann hilft:
OFS am Stück aus der Maschine ausbauen, Stäbchen saubermachen, Röhrchen auch, das Ganze ölen und wieder zusammenbauen.
Vorm Ausbauen den Übergang der OFS zum Korpus anzureißen, spart später Fummelei beim Justieren.
Wenn das nicht hilft, musst Du wirklich mal die komplette OFS fotodokumentiert auseinandernehmen, komplett saubermachen und auf Defekte inspizieren (Garnreste,
Schwarzes nicht unter den Fingenägeln, Scharten etc.), sparsam ölen (Öl am Garn ist doof) und wieder zusammenbauen.