Anlasser einer Zündapp Zeta ist eine Ruine (?)

[willi_the_poo]

Ich habe neulich eine Zündapp Zeta gegen ein Fläschchen Wein getauscht, der mir eh nicht schmeckte. Gute bis sehr gute Substanz. Ein guter Deal also.
Allerdings machte es BUFF, als ich die Maschine ans Netz anschloss. Die Ursache war schnell gefunden: Der Anlasser hatte einen Kurzschluss verursacht, da der Porzellankern der Spule an einem Ende zerbröselt ist und das Gehäuse des Anlassers Kontakt zu der Spulenwicklung hatte. Dadurch sind einige Wicklungen kaputtgegangen. Siehe die Gesamtansichten. Das Porzellan ließe sich vermutlich wieder kleben.
Würde der Anlasser mit den kaputten Wicklungen an dem einen Ende trotzdem funktionieren?

Desweiteren ist jede Menge Elektrolyt aus dem Kondensator rausgelaufen. Beim Entfernen des Elektrolyts ist leider auch die Beschriftung des Kondensators abgegangen. Daher habe ich keine Ahnung, welcher Ersatz gebraucht wird.

Mit einem 70er Jahre Anlasser einer Pfaff läuft das Motörchen. Sieht aber nicht sehr authentisch aus, auch wenn der Anlasser natürlich die meiste Zeit unten steht...
Sollte/kann ich den originalen Anlasser wieder reparieren? Vielleicht gibt es ja irgendwo einen netten Zeta-Besitzer, der mal in seinen Anlasser reinschaut und mir die Werte des Kondensators verrät.
Sodann wäre nach dem Kleben des Porzellankerns zu testen, ob sich die Maschine wieder regulieren lässt. Aber es ist die Frage, ob das nicht zu sehr improvisiert ist und man aus Sicherheitsgründen nicht die Finger davon lassen sollte. Was meinen die Elektrolurche hier im Forum dazu?

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Kondensator ist zweipolig. Das weiße Kabel hat keine Verbindung dazu.

[claude]

Porzellan mit Epoxy kleben, die beschädigten Wicklungen überbrücken und einen X2 Entstörkondensator von 47nF = 0,047 µF als Ersatz für den alten Knallbonbon einbauen.

Um ganz sicher zu gehen, daß auch längere Langsam-Näh-Aktionen die Klebestelle nicht durch Erwärmung wieder trennen, kannst Du zusätzlich den Porzellanbalken noch mit Epoxy-Knete stabilisieren.

[willi_the_poo]

Porzellan mit Epoxy kleben, die beschädigten Wicklungen überbrücken...

Durch den Kurzschluss sind die Kabel am Ende der Wicklung praktischwerweise wie verschweißt, siehe Foto. Reicht das?

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...und einen X2 Entstörkondensator von 47nF = 0,047 µF als Ersatz für den alten Knallbonbon einbauen.

Wie kommst du auf die Werte? Ist das einfach "Nummer Sicher"?

Um ganz sicher zu gehen, daß auch längere Langsam-Näh-Aktionen die Klebestelle nicht durch Erwärmung wieder trennen, kannst Du zusätzlich den Porzellanbalken noch mit Epoxy-Knete stabilisieren.

Wüsste jetzt nicht, wie ich den noch zusätzlich mit der Knete stabilisieren könnte. Meinst du quasi "einpacken"?

[willi_the_poo]

Meinst du quasi "einpacken"?

Also, mit einpacken meine ich natürlich nur die Enden.

[claude]

Solange durch den Kurzschluss die elektrische Verbindung nicht unterbrochen ist, funktioniert der Anlasser. Die paar Wicklungen machen keinen spürbaren Unterschied.

Das ist der übliche Standardwert in solchen Pedalen. Du kannst ja mal hier nach "Entstörkondensator" suchen, da findest Du auch Bezugsquellen, falls Du keine eigenen Elektroschrott-Vorräte hast, wo Du einen passenden auslöten könntest...

Ja, genau, einpacken. Falls das Epoxy durch Wärme loslässt und die Bruchstelle dadurch nicht mehr gehalten wird, sollte die Epoxy-Knete verhindern, daß sich das Ganze bewegen kann und wieder ein Kurzschluss entsteht.

[willi_the_poo]

Ich habe den Anlasser wie empfohlen restauriert und tut wieder, was er soll - ohne Kurzschluss.

Solange durch den Kurzschluss die elektrische Verbindung nicht unterbrochen ist, funktioniert der Anlasser. Die paar Wicklungen machen keinen spürbaren Unterschied.

Kann ich bestätigen.

Das ist der übliche Standardwert in solchen Pedalen. Du kannst ja mal hier nach "Entstörkondensator" suchen, da findest Du auch Bezugsquellen, falls Du keine eigenen Elektroschrott-Vorräte hast, wo Du einen passenden auslöten könntest...

Ich habe mir eine Familienpackung für kleines Geld gekauft. Einzelkauf lohnt sich online nicht. Die hiesige Conrad-Filiale hat erst den kleinen Elektronik-Laden in Bonn kaputt gemacht und ist dann selbst geschlossen worden.

Ja, genau, einpacken. Falls das Epoxy durch Wärme loslässt und die Bruchstelle dadurch nicht mehr gehalten wird, sollte die Epoxy-Knete verhindern, daß sich das Ganze bewegen kann und wieder ein Kurzschluss entsteht.

Ich habe einfach durch Zurückbiegen die Spannung der Klammern, die den Porzellan-Kern der Spule halten, reduziert. Die waren verdammt "spack". Jetzt hat das Material m.E. keinen Anlass mehr, zu bröseln.

Danke nochmal.

[claude]

Schön, daß es geklappt hat und Du dieses schöne historische Nähmaschinen-Ensemble weiterhin mit authentischen Komponenten betreiben kannst.

Und danke, daß Du von Deinem Erfolg berichtet hast.
Das ist leider nicht selbstverständlich.

[willi_the_poo]

Und danke, daß Du von Deinem Erfolg berichtet hast.
Das ist leider nicht selbstverständlich.

Wenn ich noch das Licht repariert habe und die erste Nähprobe bestanden ist, mache ich mal eine Fotostrecke. Man sieht das den Fotos zwar nicht an, aber so gehört das eben.

[willi_the_poo]

Fotostrecke ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Technisch seinerzeit schon nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Aber schön und unkaputtbar. Besonders freue ich mich, dass sogar der Koffer dabei ist. Danke an Frau Wagner an dieser Stelle, die die Maschine gegen ein Fläschchen Rotwein getauscht hat.

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[claude]

Das war eine gut investierte Flasche Rotwein.

Herzlichen Glückwunsch zu diesem mit allen Originalteilen betriebsfähigem Prachtexemplar in Museumsqualität.

Ein Nachkriegs-Schwingschiffchen mit integriertem Elektro-Motor, das hat es vermutlich nicht oft gegeben.