Langschiff – Nähmaschine der Fa. Carl König, Werksnummer 9875
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Langschiff – Nähmaschine der Fa. Carl König, Werksnummer 9875
Leider löste ein Flohmarktbesuch mal wieder den Kaufreflex bei mir aus, obwohl eine Langschiff – Nähmaschine bei mir nicht reinpasst und ich Nähmaschinen – Laie bin.
Es handelt sich gemäß Werkschild um ein Produkt der Nähmaschinenfabrik Carl König.
Den Webangaben zufolge bestand diese Fabrik nur von 1882 bis 1892, dann wurde sie wie andere vom Konkurrenten Pfaff aufgekauft. Bauart wohl Saxonia B, vielleicht Übergangszeit von A zu B, alte Grundplatte, schon neue bessere Mechanik. Handkurbel – Tischmaschine angesetzter Untersetzung, konnte aber auch auf eine Grundplatte mit Tretantrieb aufgesetzt werden, div. Bohrung in der Holzplatte vorhanden. Solche Maschinen wurden wohl auch von Weißnäherinnen mitgeführt, die auf die „Stör“ gingen, also von Hof zu Hof zogen, um Bettwäsche, Näharbeiten etc. vor Ort zu erledigen.
Der Zustand ist für das Alter recht gut, verharztes Öl war größtenteils leicht entfernbar. Leider sind aber zwei Schrauben so fest angezogen, dass sie nicht zu lösen waren. Dem unbekannten Schraubenanzieher möchte man wohl posthum nachrufen: Eine Nähmaschine ist nicht der Panzerkreuzer Potemkin. Der Lack hat natürlich gelitten, an den Kanten abgewetzt, Abplatzer und Riefen, eine Perlmutterintarsie beschädigt. Die Grundplatten-Verschlußschraube nicht original, die Goldverzierung aber größtenteils noch gut erhalten. Die Grundholzplatte mit Blechwanne ist auch noch relativ gut erhalten, zwei Löcher mit Holzwachs reparierbar, der Lack gehört aufgearbeitet. Leider war keine Haube vorhanden. Eigentlich sammelwürdig.
Leider war kein Zubehör vorhanden, nur noch ein Nadelreststück (d 1 mm). Maschine ist leichtgängig, ein Langschiffchen war eingelegt. Nach einer Systemtabelle müsste eine 138 Nadel (Kolben d 1,1 – 1,2; Länge 40) passen. Leider habe ich keine solche Nadel. Um aber zu testen, ob im Prinzip eingefädelt wird, habe ich eine Perlnadel d 1 mm gekürzt und mit dem Öhr nach unten eingesetzt. Natürlich kann man damit nicht nähen, aber die Einfädelung in die Schlinge funktionierte. Der Spuler war auch funktionsfähig.
Da die Nadeln wohl zwischenzeitlich mit Gold aufgewogen werden und die Maschine seltsamerweise Platz benötigt, werde ich sie wohl wieder meistbietend weiterreichen müssen.
Es handelt sich gemäß Werkschild um ein Produkt der Nähmaschinenfabrik Carl König.
Den Webangaben zufolge bestand diese Fabrik nur von 1882 bis 1892, dann wurde sie wie andere vom Konkurrenten Pfaff aufgekauft. Bauart wohl Saxonia B, vielleicht Übergangszeit von A zu B, alte Grundplatte, schon neue bessere Mechanik. Handkurbel – Tischmaschine angesetzter Untersetzung, konnte aber auch auf eine Grundplatte mit Tretantrieb aufgesetzt werden, div. Bohrung in der Holzplatte vorhanden. Solche Maschinen wurden wohl auch von Weißnäherinnen mitgeführt, die auf die „Stör“ gingen, also von Hof zu Hof zogen, um Bettwäsche, Näharbeiten etc. vor Ort zu erledigen.
Der Zustand ist für das Alter recht gut, verharztes Öl war größtenteils leicht entfernbar. Leider sind aber zwei Schrauben so fest angezogen, dass sie nicht zu lösen waren. Dem unbekannten Schraubenanzieher möchte man wohl posthum nachrufen: Eine Nähmaschine ist nicht der Panzerkreuzer Potemkin. Der Lack hat natürlich gelitten, an den Kanten abgewetzt, Abplatzer und Riefen, eine Perlmutterintarsie beschädigt. Die Grundplatten-Verschlußschraube nicht original, die Goldverzierung aber größtenteils noch gut erhalten. Die Grundholzplatte mit Blechwanne ist auch noch relativ gut erhalten, zwei Löcher mit Holzwachs reparierbar, der Lack gehört aufgearbeitet. Leider war keine Haube vorhanden. Eigentlich sammelwürdig.
Leider war kein Zubehör vorhanden, nur noch ein Nadelreststück (d 1 mm). Maschine ist leichtgängig, ein Langschiffchen war eingelegt. Nach einer Systemtabelle müsste eine 138 Nadel (Kolben d 1,1 – 1,2; Länge 40) passen. Leider habe ich keine solche Nadel. Um aber zu testen, ob im Prinzip eingefädelt wird, habe ich eine Perlnadel d 1 mm gekürzt und mit dem Öhr nach unten eingesetzt. Natürlich kann man damit nicht nähen, aber die Einfädelung in die Schlinge funktionierte. Der Spuler war auch funktionsfähig.
Da die Nadeln wohl zwischenzeitlich mit Gold aufgewogen werden und die Maschine seltsamerweise Platz benötigt, werde ich sie wohl wieder meistbietend weiterreichen müssen.
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Re: Langschiff – Nähmaschine der Fa. Carl König, Werksnummer 9875
Nadelsystem 138 ?
gruß dieter
der mechaniker
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Re: Langschiff – Nähmaschine der Fa. Carl König, Werksnummer 9875
Ich würde versuchen, die Nadelaufnahme auf 1,6 mm aufzubohren bzw. anzupassen, um dann damit 1738er-Rundkolbennadeln zu verwenden. Die sind gut zu bekommen,zackennaht7 hat geschrieben: ↑Mittwoch 15. Juli 2020, 20:36Nach einer Systemtabelle müsste eine 138 Nadel (Kolben d 1,1 – 1,2; Länge 40) passen. Leider habe ich keine solche Nadel.
38 mm lang (also müßte man die Nadelstangenhöhe entsprechend anpassen) und bei meinem OPEL-Langschiffchen haben die einwandfrei funktioniert.
(STRG-Taste gedrückt halten beim Anklicken des Links)
https://www.amazon.de/Schmetz-Rundkolbe ... B06XGJDBNN
Viele Grüße, Gerd
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Re: Langschiff – Nähmaschine der Fa. Carl König, Werksnummer 9875
Hallo,
hier gibt es die Nadeln für's halbe Geld oder für's selbe Geld die doppelte Menge.
Gruß
Detlef
ich persönlich versuche ja, amazon zu meiden, wo es nur geht und kaufe lieber vor Ort oder wenn das nicht geht, zumindest deutlich günstiger:GerdK hat geschrieben: ↑Donnerstag 16. Juli 2020, 11:04(STRG-Taste gedrückt halten beim Anklicken des Links)
https://www.amazon.de/Schmetz-Rundkolbe ... B06XGJDBNN
hier gibt es die Nadeln für's halbe Geld oder für's selbe Geld die doppelte Menge.
Gruß
Detlef
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Re: Langschiff – Nähmaschine der Fa. Carl König, Werksnummer 9875
Hallo GerdK
Danke für die Information mit den Schmetznadeln mit Rundkolben. Die "mißbrauchte" Perlnadel ist normal 120 mm lang.
Man könnte sie versuchsweise vorne entsprechend anschleifen.
Dies ist mein erster realer Ausflug in die "Langschiffchenwelt", die ich bisher nur auch historischem Interesse an alter Technik theoretisch kannte.
Gruß
zackennaht7
Danke für die Information mit den Schmetznadeln mit Rundkolben. Die "mißbrauchte" Perlnadel ist normal 120 mm lang.
Man könnte sie versuchsweise vorne entsprechend anschleifen.
Dies ist mein erster realer Ausflug in die "Langschiffchenwelt", die ich bisher nur auch historischem Interesse an alter Technik theoretisch kannte.
Gruß
zackennaht7
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Re: Langschiff – Nähmaschine der Fa. Carl König, Werksnummer 9875
Noch ein Nachsatz: Zum Aufbohren, das materialmäßig drin ist, müsste ich die
verdXXte Schraube auf der Stirnseite aufkriegen, die leider schon ziemlich angebissen ist.
Schlagschrauber verbietet sich wohl bei Gußeisen, erwärmen geht wegen der Goldabziehbilder nicht.
Momentan etwas ratlos.
Gruß
zackennaht7
verdXXte Schraube auf der Stirnseite aufkriegen, die leider schon ziemlich angebissen ist.
Schlagschrauber verbietet sich wohl bei Gußeisen, erwärmen geht wegen der Goldabziehbilder nicht.
Momentan etwas ratlos.
Gruß
zackennaht7
Re: Langschiff – Nähmaschine der Fa. Carl König, Werksnummer 9875
Welche Schraube meinst Du da? Kannst Du ein Bild davon machen?
Viele Grüße, Gerd
Viele Grüße, Gerd
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Re: Langschiff – Nähmaschine der Fa. Carl König, Werksnummer 9875
Hallo GerdK,
Schraube 1 an der Stirnseite der Maschine,
Schraube 2 an der Transportstange.
Werde wohl ums aufbohren nicht herumkommen.
Gruß
zackennaht7
Schraube 1 an der Stirnseite der Maschine,
Schraube 2 an der Transportstange.
Werde wohl ums aufbohren nicht herumkommen.
Gruß
zackennaht7
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Re: Langschiff – Nähmaschine der Fa. Carl König, Werksnummer 9875
Bei Schraube 1 würde ich versuchen, die Maschine so hinten abzustützen, dass Du Dich mit Deinem vollen Gewicht gegen den Schraubendreher stützen kannst, und dann ein fester Ruck...Manchmal weicht so ein Ding dann der Gewalt..
Schraube 2 vielleicht mit einer Wasserpumpenzange mit noch scharfen "Zacken".
Aufbohren geht sicher, aber die Schrauben sind i.d.R. nicht metrisch, so dass man hinterher das Gewinde auf eine "passende" metrische Größe nachschneiden muss. Zum Glück haben beide Schrauben nicht viel zu halten, so dass die Qualität des geschnittenen Gewindes nicht übermäßig wichtig ist.
Viele Grüße, Gerd
Schraube 2 vielleicht mit einer Wasserpumpenzange mit noch scharfen "Zacken".
Aufbohren geht sicher, aber die Schrauben sind i.d.R. nicht metrisch, so dass man hinterher das Gewinde auf eine "passende" metrische Größe nachschneiden muss. Zum Glück haben beide Schrauben nicht viel zu halten, so dass die Qualität des geschnittenen Gewindes nicht übermäßig wichtig ist.
Viele Grüße, Gerd
- Benno1
- Edelschrauber
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Re: Langschiff – Nähmaschine der Fa. Carl König, Werksnummer 9875
oder mit einem Dremel mit der Frexscheibe den Schlitz der Schraubesäubern
Elna supermatic, ZZ und SU sind meine Hauptmaschinen, Singer 66, Singer-Klon von Rast & Gasser, Kayser L und noch so einige