Gritzner SSZ

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lunetta
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Gritzner SSZ

#1 Beitrag von lunetta »

Habe eine Gritzner SSZ gekauft, die ich heute in arbeitsbereit gemacht habe;)

Toller Zustand - naja optisch hat sie Gebrauchsspuren, aber technisch scheint sie vollkommen in Ordnung zu sein, zumindest ist mir nichts aufgefallen.

Nur eine Frage hätte ich an euch, vielleicht hatte ja schon mal jemand diese Maschine:

Ist es normal dass sich das Handrad etwas schwer drehen läßt?

Ich hatte das Handrad schon abmontiert, es läuft ohne den abschraubbaren Innenteil wie von selbst, also keine Verharzung, sondern wirklich wie geschmiert, sobald man aber den Innenteil wieder anschraubt wird es schwergängig.

Habe das Handrad innen poliert, 1 Tropfen Öl auf die Welle, es geht aber etwas schwer zu drehen. Nicht extrem schwer, aber doch mit Kraftaufwand.

Ist das normal bei dieser Maschine oder sollte das sehr leichtgängig drehen?

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dieter kohl
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Re: Gritzner SSZ

#2 Beitrag von dieter kohl »

serv

grundsätzlich sollten alle Maschinen leicht zu drehen sein
natürlich rundum
also keine stellen beim drehen, bei denen es schwerer geht

die alten Grauguß-Handräder haben natürlich mehr Schwungmasse

eine Pfaff 30 oder 130 sollte nach dem anschubsen 3 bis 4 Umdrehungen machen
gruß dieter
der mechaniker

lunetta
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Re: Gritzner SSZ

#3 Beitrag von lunetta »

Oh, da bin ich weit davon entfernt:( Da dreht sich nur was wenn ich mit der Hand stark drehe.

Was könnte ich da machen, damit das leichter geht? Poliert und geölt habe ich Handrad und Welle schon....

Du sagst und ich mache es :))) Ich liebe solche challenges:)

Diese Maschine ist ja auch etwas komisch, die kann man oben nicht aufmachen... kenne ich so gar nicht - keine Ahnung wie man zu den oberen mechanischen Teilen ran kommt.... die schaut aus als ob sie aus einem Guß wäre.. nur unten kann man reinschauen.

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det
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Re: Gritzner SSZ

#4 Beitrag von det »

Hallo,
ich würde mir jedes Loch genau anschauen und zunächst davon ausgehen, dass alle Löcher, die von oben zugängig sind, auch Schmierstellen sind, in die zunächst Petroleum/WD40 und später dann Nähmaschinenöl kommt.

Mit dem dünnflüssigen Petroleum erwarte ich so 5 bis 10 Stiche auf Papier, wenn sie leicht läuft - ohne Faden.

Mit Öl und normal eingefädelt sollten es dann noch die von Dieter beschriebenen 3 bis 4 sein.

Gruß
Detlef
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det
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Re: Gritzner SSZ

#5 Beitrag von det »

lunetta hat geschrieben:Diese Maschine ist ja auch etwas komisch, die kann man oben nicht aufmachen... kenne ich so gar nicht -
Eigentlich (fast?) alle Maschinen, die bis Anfang der 1950er Jahre gebaut wurden, waren so konstruiert, dann hast du bisher nur junges Gemüse in der Hand gehabt tongue

Erst ca. Mitte der 1950er Jahre wurden die Maschinen dann oben offen.

Gruß
Detlef
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lunetta
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Re: Gritzner SSZ

#6 Beitrag von lunetta »

So, ich habe herausgefunden:

Meine Maschine wird ja mit einem Untertischmotor über einen Riemen angetrieben.
Ist der Riemen drauf, also dass sie vom Motor angetrieben wird, dann geht das Handrad schwer.

Ist der Riemen abgenommen, dann läßt sich das Handrad spielend leicht bewegen und macht auch bei Anschubsen ein paar Umdrehungen ganz leicht.

Ich denke aber dass es mit dem Riemenbetrieb so schwer gehen muß - habe die Welle auf der der Riemen am Motor aufliegt kontrolliert und die geht so schwer.
Aber dort kann ich ja nicht gut schmieren, die muß vielleicht so schwer gehen bei dem starken Motor, der muß ja richtig antreiben.... oder?

Die Maschine läuft im Motorbetrieb auch 1A, allein ohne Riemen alles tippi-toppi leichtgängig, mit eingespannten Riemen, läßt sich das Handrad schwerer drehen.

lunetta
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Re: Gritzner SSZ

#7 Beitrag von lunetta »

Und noch was ist mir aufgefallen:

Bei längerem Vollgasgeben, und da bewegt sich schon wirklich was bei dieser Gewerbemaschine, lockert sich immer die Handradauslösung, sodaß nach ein paar Minuten schnellem Nähen plötzlich die Nadel immer langsamer wird und dann stehen bleibt.
Dann muß ich die Auslösescheibe wieder festdrehen, dann nähe ich wieder ein Weile und dann passiert es wieder.

Ich habe schon meinen Mann festdrehen lassen, fester kann man sie nicht zudrehen.
Schraube ist auch festgezogen an diesem Auslöserad.

Zusammengebaut ist das Handrad auch richtig, der Auslösemechanismus funktioniert perfekt,
Aber das Innenrad lockert sich immer durch das Vibrieren wenn man ein paar minuten Vollgas gibt, egal wie fest man zudreht.

Weiß da noch jemand einne Rat?

Linus
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Re: Gritzner SSZ

#8 Beitrag von Linus »

Hallo Lunetta,

die Unterbaumotoren haben oft eine Bremse. Zieh doch mal den Stecker und trete das Pedal. Dann sollte es leichter gehen. Ich kenne es so das bei einem leichten druck auf das Pedal sich die Bremse löst noch bevor die Maschine anläuft.
Das mit dem Lösen des Handrades hatte ich bei meiner Pfaff 130 auch mal. Ich habe dann dort die Schraube vom Öl befreit und dann hat es gepasst.
Pfaff 138 6-U · Pfaff 38 · Pfaff 262 Automatic (1968) · Pfaff 130 mit Rucksackmotor. Müssen noch weg: Pfaff 30 (1936) · Pfaff 30 (1952) · Pfaff 260 (1960) im Koffer · Nicht mehr: Victoria Graziella 602 · AEG Mod. 11220

lunetta
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Re: Gritzner SSZ

#9 Beitrag von lunetta »

Linus, danke, ich habe das probiert.
Abgesteckt, Pedal gedrückt, ist aber gleich wie vorher.

Es ist nicht so, dass das Handrad steckt, aber es läßt sich so drehen wie ein Handrad einer normalen Nähmaschine.
Nicht richtig Schwergang und auch nicht unrund, als ob es irgendwo haken würde, sondern die Welle, die vom Motor weggeht, auf der der Riemen liegt, das ist nur eine kleine runden Schreibe, die dreht sich wenn man sie mit der Hand drehen will sehr schwer.

Ich weiß nicht ob das so sein soll.......ich trau mich aber nicht dort Öl dran zu geben, das ist nur 1 cm vom Motor entfernt....

Ohne Riemen bewegt sich das Handrad wie von selbst.

Die Handradscraube habe ich schon gleich zu Beginn gereinigt, als ich das Handrad außeinandergebaut hatte und alles poliert und geölt haben. Da ist alles blitzeblank.

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det
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Re: Gritzner SSZ

#10 Beitrag von det »

Hallo,
wenn die Maschine ohne Riemen leicht läuft ist doch (fast) alles gut.
Den Motor nicht ölen - es sei, es gibt dort ausgewiesene Schmierstellen.

Gruß Detlef
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