Identifikation Langschiff

Alte und selten gewordene Maschinen, oft als Dekoobjekte zu finden.
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gelöschter User N

Re: Identifikation Langschiff

#41 Beitrag von gelöschter User N »

Ostrod hat geschrieben: Donnerstag 18. Mai 2023, 12:50 Glaub ich noch nicht. smile
Erstens würde das den rückwärtigen Schlitz nicht erklären und zweitens hab ich jetzt zu viele Bilder gesehen die die Schlitze zeigen, aber keines, wo der genutzt wird.
An der Stelle etwas zu montieren oder zu warten, dürfte auch eine Herausforderung sein.
Das sehe ich auch so beerchug
Die Identifikation ist ja mittlerweile ziemlich eindeutig (siehe auch Bild der Vorderseite mit Streichhölzern - in dieser Antwort )

Ich weiß nicht mal, ob es wirklich Sinn macht sich weiter so intensiv mit diesen mysteriösen Schlitzen zu beschäftigen. Ich (Nopi) habe die Schlitze als auffälliges Unterscheidungsmerkmal / Argument eingebracht. Hintergrund ist: Man kann viele Dinge schnell äußerlich ändern – durch an- und abschrauben, anderes Dekor, andere Plakette, Namenszüge auf dem Arm (Händlerbezeichnungen) usw

Diese Schlitze aber sind meiner Meinung nach nicht nachträglich bearbeitet worden sondern bereits in der Gussform enthalten.
Es handelt sich also um ein Detail, welches nicht schnell mal ggf. durch jeden findigen oder windigen Händler geändert werden konnte.
Und weil der Nopi so stur sein kann/ist, hat es dazu geführt, dass wir hier und heute der echten Identität dieses Langschiffchens näher gekommen sind.
ravemachine hat geschrieben: Mittwoch 17. Mai 2023, 22:26 Der fehlende Hersteller-Name lässt Deine Langschiff-Nähmaschine als Export-Modell erkennen.

Die deutsche Herkunft war z.B. in England und Frankreich beim Publikum verpönt, so dass jeder Hinweis auf deren Hersteller verschleiert wurde.
Exportmodell ist sehr einleuchtend - die Markierungen für die Plakette sind vorhandern. Ich habe die beiden Löcher dafür mit Zündhölzern markiert - ebenso das Öl Loch für die stehende Welle (Zündholz unten) .
DSC_5441_NTF.JPG
Aber nun zu Claude, dem Ölpunkt der unteren Welle und der Verstiftung. Denkt bitte daran, das Ganze muss montiert werden, das Lagerspiel sollte nach jahren des Gebrauchs auch gerne nachstellbar sein, Die Gewichtskraft wirkt immer - bei jeder Drehung der Welle reibt sich die stehende Welle langsam aber sicher dem Erdmittelpunkt zu.
Diese stehende Welle muss also gelagert werden (axial drehbar in der Höhe fixiert werden) . Oben wo das Stirnrad ist, geht es nicht.
weiter unten ist der Mechanismus für Schiffchen und Transportschieber - die Lagerung der stehenden Welle muss vorher erfolgen
Das alles erklärt jetzt nicht den Schlitz unter der Maschine, es sei denn zwei Läppchen haben dort das durchlaufende Öl abgefangen dodgy - das ist zwar unwaherscheinlich aber nicht undenkbar. dodgy

Claude - Dir sende ich noch diese Bilder, ich hoffe Du kannst jetzt alles besser sehen.
Der Pfeifenreiniger ist zwei mal zu sehen - auf Bild DSC 5440 NTF und Bild DSC 5439 NTF sieht man die Spitze links von der stehenden Welle
DSC_5440_NTF.JPG
DSC_5439_NTF.JPG
nochmal das Detail "Mechanik" der stehenden Welle oben und unten in guten Makros ...
DSC_5437_N1_NTF.JPG
DSC_5437_N2_NTF.JPG
ich danke allen Betreiligten für den reichhaltigen Input beerchug
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Zuletzt geändert von gelöschter User N am Donnerstag 18. Mai 2023, 19:55, insgesamt 1-mal geändert.

gelöschter User N

Re: Identifikation Langschiff

#42 Beitrag von gelöschter User N »

einer geht noch biggrin

Da war noch ein Langschiff, welches ich noch nicht auf Schlitz untersucht hatte ...

Ahnlichkeiten sind zwar vorhanden
DSC_5379_NTF.JPG
aber irgendwas ist anders biggrin
DSC_5385_N_NTF.JPG
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Ostrod
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Re: Identifikation Langschiff

#43 Beitrag von Ostrod »

Würdest Du tatsächlich ausschließen wollen/können, daß die Schlitze nachträglich gefräst wurden? Zumindest die Unterkante sieht mir eher scharfkantig aus.
Windige Händler würde ich da noch lange nicht verdächtigen. Der müsste ja auch nachlackieren. Ich würde es, ohne jede Ahnung von Gußtechnologie zu haben, für einfacher halten, das in der Nachbearbeitung zu schlitzen.
Taste doch mal, wie die inneren Kanten, besonders seitlich, sind.

Gruß, Lukas
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Re: Identifikation Langschiff

#44 Beitrag von js_hsm »

claude hat geschrieben: Donnerstag 18. Mai 2023, 13:14 Womöglich gab es die Maschine auch linksständig und sie wollten keine zwei Varianten des Oberteils ;-)
Müssten dann nicht auch andere Teile/Elemente doppelt vorhanden sein ??
Der Maschinen(um)bauer
Adler 30,48,67,69 Pfaff 130,141,142,145,335,1222, Typical GC20606-18, Sailrite 9" Clone und.....
https://youtube.com/@Special_Solutions
BLDC-Servos https://www.naehmaschinentechnik-forum. ... 33#p119733

gelöschter User N

Re: Identifikation Langschiff

#45 Beitrag von gelöschter User N »

Ostrod hat geschrieben: Donnerstag 18. Mai 2023, 15:06 Würdest Du tatsächlich ausschließen wollen/können, daß die Schlitze nachträglich gefräst wurden? Zumindest die Unterkante sieht mir eher scharfkantig aus.
Mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit schließe ich das aus.
Ostrod hat geschrieben: Donnerstag 18. Mai 2023, 15:06 Taste doch mal, wie die inneren Kanten, besonders seitlich, sind.
Da müsste ich eine Endoskop Kamera mit 3,5 mm Rüssel haben
oder
die Maschine komplett zerlegen. dodgy
Dass bedeutet nämlich, dass man die 4 Schrauben von Grundplatte zu Arm löst.
Diese 4 Schrauben sind die festeste Verbindung, die eine Nähmaschine hat.
Normalerweise werden diese beiden Teile vor dem Lackieren verschraubt - d.H. die Schrauben sind überlackiert und die Fuge vom Arm zur Grundpllatte auch.

Nur ein Narr würde versuchen dese alte Verbindung - ohne sehr wichtigen Grund - zu öffnen.

Ostrod
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Re: Identifikation Langschiff

#46 Beitrag von Ostrod »

Das mit dem Zerlegen wollte ich nie so direkt aussprechen. biggrin wink
Aber zum Tasten brauchste ja keine Kamera. Ich fänd es interessant, ob die inneren Kanten scharf oder rund sind, weil scharfe Kanten gegen Guß und für fräsen sprechen würden. Die äußere Form der Enden könnten auf beides deuten.
Das wiederum könnte einschränken, ob man das "sinnlos" an allen Köpfen der Gußreihe gemacht hat oder es einem zwingenden Sinn geschuldet war. Ich hänge noch auf der Montagelehre. huh

Gruß, Lukas
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gelöschter User N

Re: Identifikation Langschiff

#47 Beitrag von gelöschter User N »

Ostrod hat geschrieben: Donnerstag 18. Mai 2023, 20:13 Ich hänge noch auf der Montagelehre. huh
Das ist nicht auszuschließen. Für eine Lehre ist es imo nicht präzise genug - aber, um mit einem langen Hebel die beiden Teile (Arm und Grundplatte) bei der Montage zueinander auszurichten - dafür würden die Schlitze ausreichen.

Dieer Gedankengang aber hoch spekulativ. Außerdem konnten alle anderen Maschine auch ohne diese Schlitze erfolgreich montiert werden.
Mag sein, dass die Schlitze ein Experiment waren um irgenwas damit zu erreichen und sich aber dann als Irrweg erwiesen.
Darum sind diese Schlitze nur an diesem Langschiff - der Thuringia - nachweisbar - bis jetzt zumindest.

Ostrod
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Re: Identifikation Langschiff

#48 Beitrag von Ostrod »

Nopi hat geschrieben: Donnerstag 18. Mai 2023, 20:27 Für eine Lehre ist es imo nicht präzise genug - aber, um mit einem langen Hebel die beiden Teile (Arm und Grundplatte) bei der Montage zueinander auszurichten - dafür würden die Schlitze ausreichen.
Ich wollte meinen, daß die Schlitze nur der Zuführung einer Lehre (zweier Lehren, eine von vorn, die andere von hinten) dienen, die das Höhenspiel der Welle definieren.

Gruß, Lukas
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gelöschter User N

Re: Identifikation Langschiff

#49 Beitrag von gelöschter User N »

Ostrod hat geschrieben: Donnerstag 18. Mai 2023, 20:34 Ich wollte meinen, daß die Schlitze nur der Zuführung einer Lehre (zweier Lehren, eine von vorn, die andere von hinten) dienen, die das Höhenspiel der Welle definieren.
die Höhen - Definition ist der spielfreie Lauf des oberen Stirnrades
und das ist leicht einzustellen.

Bild

Das muss imo auch nachstellbar sein wink

Ostrod
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Re: Identifikation Langschiff

#50 Beitrag von Ostrod »

Ja, das Kegelrad ist in der Höhe veränderbar.
Die Welle ist, soweit sichtbar, nur unten gegen "herausfallen" gesichert.
Deshalb fragte ich letztens nach dem Durchmesser der Welle im Schlitz und meinte, daß man sich gewiss nicht nur auf die Schwerkraft verlassen würde.
Wenn Egon an der Montagestrecke das aber nur nach Gefühl zusammengebaut hätte, würde mich das sehr wundern.

Gruß, Lukas
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