Nähmaschinen für die Ewigkeit - eine Gedankensammlung

Fragen zu Ersatzteilen und Bezugsquellen könnt Ihr hier posten.
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mahlekolben
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Re: Nähmaschinen für die Ewigkeit - eine Gedankensammlung

#21 Beitrag von mahlekolben »

"Billig ist geil!" wäre ja sogar richtig - wenn man dem Wort "billig" keinen falschen Charakter angedichtet hätte.
Beste Grüße!

Michael

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314ter
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Re: Nähmaschinen für die Ewigkeit - eine Gedankensammlung

#22 Beitrag von 314ter »

Ja: Preiswert kann auch ganz schön teuer sein...

Grüße, Peter...

Veritas_now
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Re: Nähmaschinen für die Ewigkeit - eine Gedankensammlung

#23 Beitrag von Veritas_now »

Ich habe mich mal mit einem Herrn unterhalten, der vierzig Jahre Veritas Maschinen vertrieben hat, das war ein sehr interesanntes Gespräch. Zum Beispiel hat er gesagt, dass bei einer Messe einem der Parteibonzen die Maschinen sehr gelobt wurden aber die Direktive rausgegangen ist, dass sie um die hälfte leichter und wesentlich billiger in der Herstellung werden mussten. Ich hatte ihn gefragt was die beste Maschine von Veritas war und er hat geantwortet es sei die 8014/3 mit Zierstichen und auf die Frage was sie heute kosten müßte wenn man sie neu auflegen würde kam die Zahl 5000€, kein Tipp Fehler! Des weiteren war die Rede von 15 Millionen Maschinen per anno aus China alleine und sie kommen mit dem produzieren nicht nach, was nicht weiter verwunderlich ist, denn nachdem man stolz gefeiert hatte dass die von Singer erfundene Sollbruchstelle überwunden war, baut man heute Maschinen aus dem Patent "Plastik" und der Herr meinte, dass dieses Konzept die Sollbruchstelle darstellt, absolut absurd!

Man sollte die moderne Technik verbinden mit den Haltbarkeitsparametern der alten Maschinen und sich endlich mal was neues einfallen lassen, um das absichtlich geschaffene Verschleißproblem zu lösen. So sind zum Beispiel Kunststoffe nicht zwingend schlechter als Gußeisen oder Stahl, das Wort Kunststoff wird sehr oft verwechselt mit dem Spezialfall von Kunsstoff eben dem berüchtigten Patent "Plastik". ALLES was damit hergestellt wird kommt in Palletform also Föngehäuse, Kaffemaschinen und der Rest. Aus Europa kommen FÜR Europa in Form von Palletsäcken die beachtliche Summe von 12 millionen Tonnen zu stande die dann zum großen Teil im Meer landen.
Daneben gibt es Kuststoffe mit denen man Maschinengewehre herstellen kann, das ist natürlich ein sehr negatives Beispiel aber, rein technisch gesehen, beweißt dieses Beispiel wie wiederstandsfähig Kunststoffe schon sehr lange hergestellt werden können, es müßten also keine Plasikbomber hergestellt werden wenn man das nicht wollte. Es gibt beispielweise auch eine Knetmasse die aushärtet und danach 10 mal härter als Stahl ist, leider habe ich vergessen wie das heißt, der Stoff wurde, angeblich, von einem englischen Startup entwickelt und den konnte man im Internet bestellen und war nicht teuer.

Die ganze Misere hat einen anderen Grund als fehlende Lösungen und das ist die Geldwertschöpfung des Bankensystems, das bei dieser Schöpfung aus dem Nichts die Zinsen nicht mitgeneriert und als Folge die Zinsbelastung dermaßen groß wird, dass das Gesamtkonzept namens Wirtschaft das sogenannte Wachstum von entscheidender Bedeutung ist, denn ohne dieses Wachstum kann man diese Zinsen nicht berappen. Das zweite Problem ist die Bindung des Ölpreises an den Dollar, denn der US Dollar ist der PEDRODOLLAR an dem er gekoppelt ist, daher ist alles mit Erdöl verbunden, auch der Lippenstift und viele Zahnpaßtas, Haargels und alles mögliche andere....Plastik. Das ist der Grund für kaufen wegwerfen kaufen wegwerfen kaufen wegwerfen...und eben auch die ganzen sog. Endgeräte, eben auch Nähmaschinen.
Die Lösungen sind alle da ich meine ALLE, es ist die Steuerung der Massen zum Konsumverhalten, wenn die aufhören würden zu kaufen würden die Produzenten gezwungen sein anders zu produzieren oder eingehen.
Ich selbst lehne das Konsumverhalten seit mehr als zwanzig Jahren ab und versorge mich fast nur über den zweite Hand Markt und Trödelmärkte und doch höre ich immer wieder "was hat dich das gekostet" bei dieser Qualität. Alles geht wenn man wach beobachtet und seine Bezugsquellen sorgfältig auswählt. Auch das Lebensgefühl verbessert sich. Wie schön ist es sich an eine 138 zu setzen die gut funktiioniert und was für ein Krampf ist es sich an eine Plastikmaschinen zu setzen, außerdem braucht man Ohrenstöpsel, mit unter. mx

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dieter kohl
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Re: Nähmaschinen für die Ewigkeit - eine Gedankensammlung

#24 Beitrag von dieter kohl »

serv

ich sag ja immer :
wenn die Nähmaschine es nicht schafft (ohne Hand am Handrad) eine Jeanshose zu kürzen,
ist das keine Nähmaschine, sondern ein Spielzeug
gruß dieter
der mechaniker

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nicole.boening
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Re: Nähmaschinen für die Ewigkeit - eine Gedankensammlung

#25 Beitrag von nicole.boening »

Wow - die Infos des Veritas Menschen sind der Hammer. Die Maschine muss ich gleich mal stalken.
Schön, dieser Austausch mit euch.
Näh und schraub wie du dich fühlst.

Neuestes Video über Brillengreifer
https://youtu.be/R-8Pf68mo90

Veritas_now
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Re: Nähmaschinen für die Ewigkeit - eine Gedankensammlung

#26 Beitrag von Veritas_now »

Die ist gut im Verzeichnis beschrieben:

https://www.naehmaschinenverzeichnis.de ... a-textima/

veritas
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Re: Nähmaschinen für die Ewigkeit - eine Gedankensammlung

#27 Beitrag von veritas »

dieter kohl hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 10:38 serv

ich sag ja immer :
wenn die Nähmaschine es nicht schafft (ohne Hand am Handrad) eine Jeanshose zu kürzen,
ist das keine Nähmaschine, sondern ein Spielzeug
Hallo.
das würde ich nicht sagen,
ich habe eine Singer 211U Dreifachtransport,
wenn es über die dicken Nähte geht, dann schiebt sie auch erst einmal die Naht nach vorn, sie macht zwar drüber, aber schön sieht anders aus! Ich habe auch bei dieser NM, bei solchen Arbeiten die Hand am Handrad,
meine Arbeiten müssen immer gut aussehen!
Natürlich kann die Maschine auch alles schnell, so sieht es dann aber auch aus!
Gruß
veritas

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314ter
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Re: Nähmaschinen für die Ewigkeit - eine Gedankensammlung

#28 Beitrag von 314ter »

Aber was wären denn die Kriterien, die eine Maschine heute können müsste um "wettbewerbsfähig" zu sein?
Also mal neben robustem Gehäuse, langlebiger Mechanik und ausreichend kräftigem Motor.
Denn wenn das allein reicht, dann kann ich wirklich ein gebrauchtes Eisenross nehmen, da gibt es reichlich Modelle die sogar schon einen gewissen Komfort bieten, der für den allergrößten Teil der anfallenden Arbeiten mehr als ausreichend sind.

Sobald es mit (Mikro-) Elektronik los geht, ist es ganz schnell Essig mit der Ewigkeit.
Demnach müsste es fast schon ein (ewiges) Mechanik-Grundmodul sein, welches durch (tausch- und aktualisierbare) Elektroniken auf aktuellem Stand gehalten werden kann (?)
Die Stückzahl (über Jahrzehnte?) würde dann die Mehrkosten für langlebige Werkstoffe kompensieren???

Oder habe ich eh verloren weil ich im Billiglohnland produzieren lassen muss und schon allein die Transportkosten einer schweren Maschine die Produktkosten deutlich in die Höhe treiben?
Kann ich (wie z.B. beim Fahrrad) durch faserverstärkte Kunststoffe ("Carbon") hohe Gehäuse-Steifigkeit mit geringem Gewicht für bezahlbaren Transport und gute "Tragbarkeit" vereinen?

Oder was würde es kosten als Firma alte Modelle ggf. auf zu bereiten und mit Garantie zu verkaufen? So etwas kenne ich im HH z.B. noch nicht. Dann würde es sich evtl. auch lohnen die "neuralgischen" Teile neu u. ggf. verbessert auf zu legen und für einen stabilen Ersatzteilmarkt zu sorgen.
Wäre solch ein Ansatz im größeren Stil wettbewerbsfähig in einer Ich-will-aber-schon-das-neueste-Modell-Gesellschaft?

... nur so ein paar Gedanken halt.

Grüße, Peter...

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dieter kohl
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Re: Nähmaschinen für die Ewigkeit - eine Gedankensammlung

#29 Beitrag von dieter kohl »

veritas hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 14:10
dieter kohl hat geschrieben: Freitag 23. August 2019, 10:38 serv

ich sag ja immer :
wenn die Nähmaschine es nicht schafft (ohne Hand am Handrad) eine Jeanshose zu kürzen,
ist das keine Nähmaschine, sondern ein Spielzeug
Hallo.
das würde ich nicht sagen,
ich habe eine Singer 211U Dreifachtransport,
wenn es über die dicken Nähte geht, dann schiebt sie auch erst einmal die Naht nach vorn, sie macht zwar drüber, aber schön sieht anders aus! Ich habe auch bei dieser NM, bei solchen Arbeiten die Hand am Handrad,
meine Arbeiten müssen immer gut aussehen!
Natürlich kann die Maschine auch alles schnell, so sieht es dann aber auch aus!
Gruß
veritas
serv

bitte Bild davon
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Re: Nähmaschinen für die Ewigkeit - eine Gedankensammlung

#30 Beitrag von veritas »

Hallo,
ein paar Fotos!
Gruß
veritas
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