von "Kremer Pigmente" bekam ich vor Minuten diese Antwort.
Das ist das Ausführlichste, was ich bisher habe.
.... es gibt auch Nähmaschinenlacke, nur wird es schwierig die Zutaten zu bekommen, falls Sie das nachzustellen wollen.
Das Tauchlackverfahren beim Lackieren von Nähmaschinengestellen beschreibt Louis Edgar Andés: Praktisches Handbuch für Anstreicher und Lackierer. Wien und Leipzig 1922.
In Louis Edgar Andés: Praktsiches Rezeptbuch für die gesamte Lack- und Farbenindustrie. Wien und Leipzig 1916 finden Sie auf S. 286 einen Nähmaschinengestelllack: "Tauchofenlack für Nähmaschinengestelle usw.: 120 kg gebrannte Umbra und 60 kg bester Asphalt, 1360 kg gekochter Leinölfirnis. Der Asphalt wird in Öl warm gelöst, die Umbra mit Öl verrieben und dem warmen, gekochten Öl zugesetzt. Die nahezu erkaltete Mischung wird entsprechend mit Terpentinöl verdünnt."
Seligmann, Franz/Zieke, Emil: Handbuch der Lack- und Firnisindustrie. Berlin 1910, S. 898:
"Rezept 20. (Nähmaschinen- und Fahrradlack.)
30 Kaurikopal,
30 gekochtes Leinöl (mit Bleizucker und Zinksulfat gekocht).
Diese Schmelze in
100 geschmolzenem amerikanischen Asphalt gießen und bis zum Fadenzug kochen. Dann
1,5 harzsaures Bleimangan
180 Terpentinöl hinzu.
Rezept 21. (Nähmaschinen-Oberteillack.)
12 Hartkopal,
5 syrischer Asphalt,
12 Firnis,
24 Terpentinöl.
Der Kopal wird allein geschmolzen, dann wird der Asphalt, hierauf der Firnis und nach Abkühlung das Terpentinöl zugegeben."
Einen Stearinpechlack, glänzend, ofentrocknend bis 180-200°C beschreibt Erich Stock in seinem Taschenbuch für die Farben- und Lackindustrie sowie für den einschlägigen Handel, Stuttgart 1940, S. 398:
"Stearinpech ...42
Gilsonitasphalt....8
Leinölfirnis.........2
Lackbenzin......48"
Und dann noch den
"Ofenlack für Nähmaschinen, Fahrräder:
50 kg Leinöl,
1,5 kg Bleiglätte bei 240°C,
10 kg Pariser Blau bis 280°C,
50 kg Gilsonitasphalt,
15 kg Holzteer,
130 kg Lackbenzin."
aus: Stock, Erich: Rezepttaschenbuch für die Farben- und Lackindustrie. Stuttgart 1949, S. 150-151
- Ich würde allerdings davon abraten, Pariserblau zu erhitzen.
Falls Sie weiterforschen wollen, denke ich nicht, dass Sie im Internet viel finden werden. Allenfalls in historischen Publikationen, aber auch da habe ich Online auch nicht viel gefunden. Gute Chancen haben Sie in der Bibliothek des Deutschen Museums, die haben viele Bücher über Technik und Industrie, das ist eine Fundgrube für ähnliche Bücher vorhanden sein wie die oben genannten
Die Biliothek vom Deutschen Museum habe ich vor sehr vielen Jahren oft besucht und ein paar für mich sehr erfreuliche Funde dort gemacht.
Zum Beispiel konnte ich 3 Bände über Metall-Technik - von um 1900 - kopieren, die ich mir habe binden lassen.
Da kucke ich gerne rein, weil ich die Beschreibungen weit besser verstehe als die, die heutzutage in Fachbüchern zu finden sind.
Aber inzwischen ist München weit für mich ...