Pfaff 362 Fußpedal

[GuestNo2]

Hallo ihr lieben,

mir ist vor kurzem mit großen Schreck beim Knall das Fußpedal "explodiert". Zum Glück saß ich nicht an der Maschine

Nun dachte ich mir, anstatt einem original Ersatzteil - welches früher oder später auch wieder explodieren wird - sollte ich vielleicht neue Technik als Ersatzteil beschaffen und verbauen.

Habt Ihr Empfehlungen dahingehend, bevor ich anfange in alle Richtungen zu suchen ob ich einen Trafo mit ähnlichen Kennwerten beschaffe - oder ob ich ein Dritthersteller Fußpedal besorge welches gut geeignet ist - oder ob ich ein altes original beschaffe ... ?


Danke euch

[js_hsm]

Hallo ihr lieben,

mir ist vor kurzem mit großen Schreck beim Knall das Fußpedal "explodiert". Zum Glück saß ich nicht an der Maschine

Nun dachte ich mir, anstatt einem original Ersatzteil - welches früher oder später auch wieder explodieren wird - sollte ich vielleicht neue Technik als Ersatzteil beschaffen und verbauen.

Habt Ihr Empfehlungen dahingehend, bevor ich anfange in alle Richtungen zu suchen ob ich einen Trafo mit ähnlichen Kennwerten beschaffe - oder ob ich ein Dritthersteller Fußpedal besorge welches gut geeignet ist - oder ob ich ein altes original beschaffe ... ?


Danke euch

Löte für weniger als 2 Euro neue Kondensatoren ein und alles ist gut und hält wieder sehr lange

Gruß, Achim

[dieter kohl]

Kondensatoren sind dazu da, Funken zu unterdrücken und Störfrequenzen zu verhindern

als die 260 bis 362 hergestellt wurden, hatten wir 220 Volt in der Steckdose
nun kommen da aber 235 Volt raus
vereinfacht gesagt : mehr Strom = mehr Wärme
daher werden in den älteren Kondensatoren die Isolations-Schichten weich, verdampfen und es gibt einen Kurzschluß

mit neuen Kondensatoren (bis 270 Volt) ist der Fehler repariert

[claude]

Ausführlicher Beitrag zum Thema ist in meiner Signatur verlinkt.

Das Original-Pedal der 362 ist total super - von den verbauten Knallbonbons abgesehen - , auf jeden Fall reparieren.

[GuestNo2]

Moin,

danke erstmal für die vielen Antworten - welche alle in die Richtung Kondensator - günstigem Tausch - und Erhalt des Fußpedals gehen!
Super - genau so hat ich gehofft kann es ablaufen.

Heute war dann Basteltag:
Lesen der Anleitung von claude,
Zerlegen und säubern des Fußpedals,
und auf Fehlersuche gehen.

Ich bildete mir ein mit der Widerstandsmessung vom Multimeter werd ich dies sicher finden. Erst dachte ich hohe Widerstände würden mir es verraten, aber beim parallelen Datenblatt-Lesen von Kondensatoren merkte ich so ein Kondensator soll ja sogar einen hohen Widerstand haben (im 10Mohm Bereich) wenn er funktioniert.
Der Entstörkondensator am Eingang (0,1µF + 2x 2500pF, 250VAC, 2A) mit 5 Polen hatte dabei auf einer Phase im niedrigen Ohm Bereich Werte, und im Mega-Ohm Bereich auf der anderen. Zudem sieht er etwas aufgeplatzt aus - vmtl. der Schuldige.
Ein weiterer Kondensator (0,05µF, 220VAC, 1,6Mohm) welcher an den Kontakten vom Pedal ist, scheint noch den erwarteten Widerstand zu haben und nicht frei zu überbrücken.

Ein drittes Bauteil welches die geschlossenen "Trafo Kontakte" nochmal verbindet, aus Kermaik bestehend, und vmtl. auch ein Kondensator ist (?) sieht noch in Ordnung aus.

Siehe Bilder:
https://abload.de/gallery.php?key=iit359ff

Bedauerlicherweise klappt der Downloadlink https://www.naehmaschinentechnik-forum. ... p?id=26607 aus der Anleitung für mich nicht:

Du hast keine Berechtigung, diesen Dateianhang herunterzuladen.

Nun suchte ich also nach Ersatzteilen, und dachte mir ich ersetze auch den zweiten Kondensator, auch wenn er noch i.O. scheint.
Da ich nur "deutlich" kleinere 0,05µF, 220VAC+ Kondensatoren gefunden habe, bin ich hier noch nicht ganz sicher ob es das richtige ist:

1. 0.24€ TRU COMPONENTS MKP-X2-Funkentstör-Kondensator radial bedrahtet 0.047 µF 275 V/AC
2. 0.51€ Wima MKP-Y2 47N Funkentstörkondensator, Y2, 47 nF, 10%, 300 VAC, RM 15
3. 0.52€ Wima MKP-X2 Funkentstör-Kondensator radial bedrahtet 0.056 µF 305 V/AC 10 %

Denn, es fehlt die Angabe vom Widerstand. Laut Datenblatt ist diese jedoch >30Mohm bei manchen Kondensatoren. Erst nahm ich an dies ist ein viel zu hoher Widerstand um Kompatible mit meinem alten Kondensator zu sein - nach kurzem Überlegen bin ich jedoch aktuell der Auffassung das dies total unerheblich für mich ist: Mehr Widerstand heißt in dem Fall ja nicht der Kondensator verursacht soviel Widerstand und entwickelt viel Wärme, da dieser Widerstand im Spannungsfluss "wirkt", sondern beschreibt nur seinen Widerstand bis der Kondensator seine Farad Menge erreicht hat, welche er dann trotzdem WIderstandsfrei entlädt, korrekt?
Entsprechend würde jeder der verlinkten Kondensatoren passen, und ich kann nach Vorliebe wählen (ob nun nach Kosten, oder ob ich unbedingt Y2 und 10% Toleranz möchte, oder oder oder), korrekt?

Nun zum etwas schwierigeren:
Der 5 Pol Kondensator.
Da ich bei der Suche bei reichelt, pollin, conrad und Co. Probleme hatte diese zu finden, dachte ich mir schon dass man sie aus mehreren Teilen selber bauen kann. Beim weiteren Lesen der Anleitung wird dies auch erwähnt mit Verweis auf die Pfaff Anleitung - jedoch ist der Link wie oben genannt für mich nicht erreichbar.
Daher habe ich erst mal nach einem passenden 5pol Kondensator mit den selben 0,1µF + 2x 2500pF, 250VAC, 2A Kennwerten und den selben Maßen von 25x23x10mm gesucht.
Genau diese Werte finde ich zwar nicht mehr, jedoch folgende:

1. 4.76€ Miflex KSPpz-10 X1Y2 Kondensator: 0,1µF + 2x 2700pF 250VAC 6,3A Maße: D=16mm L=43mm - Bauform durch 6,3A noch größer als Nummer 2 und vmtl. nicht passend fürs Gehäuse
2. 8,06€ FN 410 E1: 0,1µF + 2 x 2,7nF 250V 4A Y2 Maße: D=16mm L=34mm Radial - der niedrigste Preis ist halbwegs attraktiv, ich vermisse jedoch eine VAC angabe, denke aber Wechselspannung ist kein Problem?, zudem ist das Radialformat baulich etwas nachteilig im engen Gehäuse
3. 16,66€ BV 18.200/500 0,1µF + 2 x 2400pF 250VAC 4A Maße: 40x20x8mm - mein Favorit aufgrund der Bauteilform

Etwas eigenartig: FIndet man diese Teile irgendwie nur bei "kleineren" Shops - nicht aber bei großen. Oftmals finde ich sogar einfacher "dubiose" eBay Angebote mit vmtl. billigsten Gebrauchtteilen aus China zu Mondpreisen jenseits von 10€, weshalb ich mich frage ob ich bei der Suche etwas falsch gemacht habe?

Da die Preise - im Vergleich zu den Cent-Bauteilen - schon deutlich höher sind, wäre ich an eurer Aussage zum "Selbstbau" aus einzelnen Kondensatoren interessiert - bzw. daran das mir jemand die Anleitung aus dem Link weiterleiten kann?

Vielen Dank
und einen schönen Sonntag euch noch

Ps.: Es war sehr mühselig die Bilder extra in ein Album zu legen, da ich nur 10 URLs im Beitrag posten kann. Ich denke die 10 URL Regel ist viel zu gering gewählt und sollte eher 20-50 URLs beinhalten. Ggf. sogar ganz abgeschafft werden wenn es keinen Bedarf dafür gibt.

[claude]

Kondensatoren Widerstände PFAFF 260-362.pdf

Hier ist das PDF, das Du Schwierigkeiten hattest, runterzuladen, damit sollten viele Deiner Fragen beantwortet sein.

Du musst eingeloggt sein und einen Browser haben, der den Referrer mitschickt, sonst kommt diese Fehlermeldung.

Den Widerstand eines Kondensators mit einem Multimeter zu messen, ist eigentlich nur dann aussagekräftig, wenn er einen Kurzschluss hat.

Wenn Du Kondensatoren und generell alle elektronischen Komponenten mit bis zu drei Beinchen bestimmen und testen willst, empfielt sich der "Transistortester" aus dem Dunstkreis des Mikrocontroller.net-Forums:

https://www.aliexpress.com/item/1005005328255044.html

Den habe ich gerade auf die Schnelle rausgesucht, gibts auch in billiger ohne Gehäuse, Akku und mit billigem Monochromen Display und auch in dieser Ausführung vielleicht noch billiger, musste mal gucken...

Ältere Nähmaschinenmotoren-Rucksackmotoren haben in der Regel unter 100 Watt Leistung, es laufen also unter 0,5 Ampère durch das Pedal.

Benutze für Bilder bitte die hiesige "Dateianhänge"-Funktion, dann sind die Bilder auf jeden Fall verfügbar, solange es das Forum gibt.

[GuestNo2]

Hallo,

danke dir!

enn Du Kondensatoren und generell alle elektronischen Komponenten mit bis zu drei Beinchen bestimmen und testen willst, empfielt sich der "Transistortester" aus dem Dunstkreis des Mikrocontroller.net-Forums:

Den großen EIngangskondensator konnt ich ja halbwegs gut testen: Er hatte wie gesagt einen Kurzschluss und daher zu niedrige Werte im einstelligen ohm Bereich

So wie ich den Schaltplan verstehe braucht es also doch einen tatsächlichen 1.8 Mohm WIderstand parallel zum "Kleinen Kondensator" - danke dafür, dann wird das so gemacht.
Ansonsten freuts mich das tatsächlich sogar der verlinkte in der PDF schon in meiner Liste war und ich bei der ersten Kondensator Bestellung schon mal ganz gut lag.

Nur beim "großen" Kondensator bin ich mir unsicher ob ich die Variante mit 3 Pol der 5 Pol bevorzuge.
Der Schaltplan vom 5pol aus der PDF sieht ja schon so aus als wäre tatsächlich die Verdrahtung wie beim 3pol Aufbau und eine simple durchleitung.
Ist dem tatsächlich so?
Wenn ja, gäbe es ja gar keinen Grund für den 5pol Aufbau?

Ferner:
Dazu dachte ich, ich suche mal noch gleich den Entstör-Kondensator für den Motor, damit man den auch schon als Ersatz liegen hat, wurde dann aber direkt gedämpft und fand gar nichts zu dem 7pol Teil?

Und noch eine mini Frage an die Löter:
Ich habe dazu zwar einen Lötkolben, aber egal was: Immer habe ich Benetzungsprobleme und meine Lote bilden kugeln statt zu haften. Soll ich noch mal anderes Lot bestellen, oder Flußmittel, oder sonst irgendwas, was Ihr einem empfehlen könnt sodass es sicher benetzt?


Danke euch!

[claude]

Der Widerstand ist optional, er dient nur dazu, den Kondensator einigermaßen zügig zu entladen, damit Du keinen gefegt kriegst, wenn Du im offenen Pedal oder an den Steckern rumfummelst unmittelbar, nachdem Du den Stecker gezogen hast.

Mach mal ein Foto von Deinem Lötkolben, Lötzinn und einer problematischen Lötstelle.

Ansonsten müssen zu lötende Kabel blank, also sauber und oxidfrei sein.

Mit einem vernünftigen Lötkolben und verbleitem Lot mit Flussmittelseele sollte man solche Komponenten, wie im Pedal, ohne zusätzliches Flussmittel unfallfrei löten können.

In schwierigen Fällen kann extra Flussmittel helfen, sei es aus der Spritze oder in einem Filzstift-artigen Applikator, kein Lötfett.
Um oxidierte Kabel wieder blank zu kriegen, ist ein Glasfaser-Radierstift sehr brauchbar.