Fadenschlag - was tun, wenn sich die Maschine schlagartig nicht mehr drehen lässt?

Sucht Ihr nach Anleitungen oder wisst wo sie zu finden sind, könnt Ihr das hier posten.
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gelöschter User N

Re: Fadenschlag - was tun, wenn sich die Maschine schlagartig nicht mehr drehen lässt?

#11 Beitrag von gelöschter User N »

js_hsm hat geschrieben: Sonntag 18. Dezember 2022, 00:51 Bei welchen Szenarien kann es zum Fadenschlag kommen ?
Claude hat in ihrem Beitrag #1 imo alle Szenarien angesprochen, die zu einem Fadenschlag führen können.

Meistens ist es das Falschrum (Rückwärts drehen) am Handrad, welches unbedacht gemacht wird bzw weil man die Nadel in den Stoff oder aus dem Stoff haben möchte.
Fadenschlag entsteht wenn (dabei) die "offene" Oberfadenschlaufe nicht komplett um die Spulenkapsel geführt und vom Gelenkfadenhebel festgezogen ("geschlossen") wird
sondern
am Handrad rückwärts gedreht wird, so daß die Fadenschlaufe vom Greifer nicht mehr gehalten wird - der Greifer verliert gewissermaßen die offene Schlaufe die er zuvor gegriffen hat - dann rutscht der freie Faden mit der offenen Schlaufe ab und legt sich auf der Seite der Greiferachse um die Greiferbahn. excla Peng excla

Also muss der Greifer mehr als den halben Umlauf gemacht haben, damit sich die "verlorene" Fadenschlaufe um den Greifer ziehen kann. Bis zum halben Umlauf würde die Schlaufe nur rückwärts ziehen und es würde selten zu einem Schaden kommen. Ist jedoch mehr als der halbe Umlauf vollzogen ist der Schaden fast sicher. Pfaff hat diesen Punkt dadurch entschärft, dass die Fadenschlaufe nicht nur nach unten sondern auch "nach hinten" gezogen wird (aus Sicht des Bedieners von ihm weg) . Ein "Restrisiko" bleibt jedoch auch in diesem Fall vorhanden.

Da alle Greifer (ausgenommen Brillengreifer) eine Achse bzw eine Bahn haben die die Spulenkapsel hält blockiert es die Maschine wenn der Oberfaden um die Greiferachse in die Greiferbahn gezogen wird.
Darum ist der Brillengreifer zwar nervig (wenn man nicht versteht warum das so sein soll) aber
da es keine feste Bahn gibt die die Spulenkapsel festhält gibt es auch keinen Fadenschlag => Non Bloc Greifer
Messerschmitt hat(te) ebenfalls eine Spulenkapsel die mit einem Magneten an der Achse gehalten wird und sich deshalb quasi wie der bessere Brillengreifer verhält und ebenfalls nicht blockieren kann.
Zuletzt geändert von gelöschter User N am Montag 19. Dezember 2022, 07:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Alfred
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Re: Fadenschlag - was tun, wenn sich die Maschine schlagartig nicht mehr drehen lässt?

#12 Beitrag von Alfred »

ich habe erst gestern bei der Pfaff 610A bei den oberen Gelenkhebeln aus Kunststoff die Fäden mühsam mit der kleinen Säge rausgepopelt, ist so unzugänglich dass man fast das Gehäuse abmontieren muss. Bei einer anderen Maschine war der Fadenwickler so stark dass der Sicherungsring von der Achse angedrückt wurde.
Jedenfalls sind die Fadenschläge im oberen Bereich auch nicht selten.
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Re: Fadenschlag - was tun, wenn sich die Maschine schlagartig nicht mehr drehen lässt?

#13 Beitrag von det »

@Alfred: Stimmt!

Bei fehlender/defekte Oberfadenspannung kann sich auch so viel Faden im Greiferbereich sammeln, dass es einen Fadeneinschlag gibt.

Gruß
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Re: Fadenschlag - was tun, wenn sich die Maschine schlagartig nicht mehr drehen lässt?

#14 Beitrag von claude »

Alfred hat geschrieben: Sonntag 18. Dezember 2022, 10:35 ich habe erst gestern bei der Pfaff 610A bei den oberen Gelenkhebeln aus Kunststoff die Fäden mühsam mit der kleinen Säge rausgepopelt, ist so unzugänglich dass man fast das Gehäuse abmontieren muss. Bei einer anderen Maschine war der Fadenwickler so stark dass der Sicherungsring von der Achse angedrückt wurde.
Jedenfalls sind die Fadenschläge im oberen Bereich auch nicht selten.
Ohne an der Wahrhaftigkeit Deiner Darstellung zu zweifeln, wie kann sich denn bei der Pfaff 610A bei den oberen Gelenkhebeln Garn vertüddeln? Da muss man es doch wirklich drauf anlegen, oder?

Bei unglücklichen Spulenwickler-Konstruktionen wie auch zwischen Handrad und Korpus oder um Motorachsen passiert das ja schonmal, wenn Garn durch Unaufmerksamkeit auf Abwege kommt und auch nicht sofort entfernt wird.

Aber soweit mir bekannt ist, verursacht lediglich ein Fadenschlag im Greiferbereich schlagartig eine vollständige Blockade der Maschine, alle anderen Formen von Garn wo es nicht hingehört verursacht eher progressiven Schwergang.

gelöschter User N

Re: Fadenschlag - was tun, wenn sich die Maschine schlagartig nicht mehr drehen lässt?

#15 Beitrag von gelöschter User N »

claude hat geschrieben: Sonntag 18. Dezember 2022, 23:54 wenn Garn durch Unaufmerksamkeit auf Abwege kommt und auch nicht sofort entfernt wird.Aber soweit mir bekannt ist, verursacht lediglich ein Fadenschlag im Greiferbereich schlagartig eine vollständige Blockade der Maschine, alle anderen Formen von Garn wo es nicht hingehört verursacht eher progressiven Schwergang.
Meiner Meinung nach beschäftigen sich die wenigsten Beiträge in diesem Faden mit dem Fadenschlag. Die Mehrzahl der Beiträge mit dem auf Abwegen gekommenen Fasern und Metallresten bei Nadelbruch.
Schade eigentlich . dodgy

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Alfred
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Re: Fadenschlag - was tun, wenn sich die Maschine schlagartig nicht mehr drehen lässt?

#16 Beitrag von Alfred »

claude hat geschrieben: Sonntag 18. Dezember 2022, 23:54
Aber soweit mir bekannt ist, verursacht lediglich ein Fadenschlag im Greiferbereich schlagartig eine vollständige Blockade der Maschine, alle anderen Formen von Garn wo es nicht hingehört verursacht eher progressiven Schwergang.
das waren jetzt keine Blockaden und eher Zufallsbefunde; können aber Schäden verursachen wie abgesprengte Sicherungsringe. Es ist nicht abwegig in Nähmaschinen an jedem Ort aufgewickelte Fäden zu finden, erinnere mich an eine Motorantriebsrolle die voll gewickelt war und der Keilriemen darüber holprig eierte.
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