Verharztes Fett

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dieter kohl
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Re: Verharztes Fett

#41 Beitrag von dieter kohl »

serv

gelernte und erfahrene Mechaniker machen das mit der Erfahrung

Laien sollten sich am besten Fotos und Notizen machen

biggrin angel
gruß dieter
der mechaniker

Drikusniet
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Re: Verharztes Fett

#42 Beitrag von Drikusniet »

Alfred hat geschrieben: Sonntag 28. Februar 2021, 20:27 bei einer Werksbesichtigung der Hazet Werke in Remscheid habe ich zu diesem Thema mal nachgefragt wann sich Hitze für den Stahl bemerkbar macht und als Antwort ab 220° bekommen, ab da sollte man aufpassen. Das kann passieren wenn man mit dem Brenner eine festsitzende Schraube heiß macht und dann mit dem Schlüssel ansetzt, da ist mir aber noch nie was negatives aufgefallen.
Es gibt keine eindeutiges antwort auf diese Frage. Dass Eisen-Kohlenstoff Diagram ist dass meist deutliches, aber für eine Leihe auch nicht immer so einfach zu verstehen. Aber die meisten veranderungen sind ab 723 Grad Celcius
Das unterschied hangt dabei ab von 3 Fragen:
- Wieviel Kohlen ist im Stahl drin?
- Gibts andere teile drin, die dass Eisen-Kohlenstoff Diagram änderen?
- Ist dass Stahl gehärtet und wie?

Dass wünderbare ist jetzt dass die Structure im aufgeheitztes /gehärtetes Stahl im laufe der Zeit sich schon änderen bei 20 Grad. Höhere Temperatur wird das beschleunigen, aber es passiert. Meistens ist die einfluss ganz wenig und wird keiner dass bemerken.

Willst du es wirklich änderen, dann braucht mann höhere temperaturen ab 200, aber nür wenn dass material gehartet ist und für langere zeit. (Siehe auch Wikipedia Wärmebehandlung von Stahl)

Flickflak
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Re: Verharztes Fett

#43 Beitrag von Flickflak »

adler104 hat geschrieben: Sonntag 28. Februar 2021, 18:16 1/2 Teelöffel auf 1 Liter Wasser - so ganz grob - ich habe da keine bestimmte Menge, ich mache das nach Gefühl.
Ich würde gerne mehr über Ihre Erfahrungen in Bezug auf Waschsoda und Dosierung, Temperatur und Einwirkzeit erfahren.

Außerdem habe ich gelesen, dass man es NICHT in Alutöpfen oder auf Aluteilen verwenden darf.

Zuerst möchte ich euch nur mitteilen, dass ich versucht habe ein sehr gelb vernickeltes Teil zu reinigen, welches wohl ein Rauchhaus oder sehr altes Öl hatte. Zuerst habe ich es ein bisschen mit Alkohol und Petrolium probiert, aber es hat nur ziemlich aufgeräumt. Dann aber mit 30 g (½ dl) Waschsoda in 1 l Wasser. Und dann 1 Stunde auf 90 °C erhitzt. Es hat das ganze Gelb auf dem Teil ohne Bürste sehr effektiv entfernt.

Es gibt sehr große Unterschiede in der Dosierung, was ich gelesen habe, aber es wird auch zum Enthärten von Wasser und zum Waschen verwendet, wo es normalerweise 3-6 g pro Liter beträgt. Während ein Verkäufer des Produkts (Sterling Soda) von 22 bis 135 g pro Liter angibt.

Adler104 hat gute Erfahrungen mit einer sehr schwachen Dosierung von nur etwa ½ Teelöffel auf 1 Liter gemacht. Und ganz im Gegenteil, Wilhelm Renters erwähnt eine "starke Sodalösung" und Kochen. Hier habe ich an anderer Stelle gelesen, dass die Obergrenze bei 100 g pro Liter liegt.

Waschsoda kann man für ca. 3 Euro für 1 kg kaufen.
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Re: Verharztes Fett

#44 Beitrag von adler104 »

Ich bin nicht sicher aber der 1/2 Teelöffel auf 1 Liter war glaub ich für Elektrolyse.

Ich habe aufgehört Soda zu dosieren, ich mache das nur noch nach Gefühl (eher mehr als weniger). Bzgl. Temperatur - so wie es aus dem Wasserhahn kommt, ca 60°C max. wenn ich was (also z.B eine Nähmaschine) einweichen will. Wenn man es auf einen Lappen oder Schwamm gibt wird eher schneller kälter. Aber wie so oft je heißer das Wasser und um so Höher die Soda Konzentration umso höher (vermutlich ) die Lösekraft. Aber Ich mache da keine Wissenschaft draus.
Zum "auskochen" fehlt mir das Equipment und gefühlt war das auch noch nicht nötig. 60°C waren bisher immer ausreichen.
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Sidschi
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Re: Verharztes Fett

#45 Beitrag von Sidschi »

Das Soda lößt das Fett nicht auf, wie sich z. Bsp. Kochsalz in Wasser löst. Soda ist eine Base und verseift das Fett. Das ist eine chemische Reaktion und das Ergebnis ist, dass der Schmodder wasserlöslich wird.

Eine Faustformel für chemische Reaktionen ist, das eine Temperaturerhöhung von 10°C die Reaktion um den Faktor 2-4 beschleunigt. Je heißer das Wasser, desto schneller geht es also.

Die Menge an Soda spielt auf 2 Weisen eine Rolle:
1. erhöht es den pH-Wert und bewirkt damit das Verseifen des Fettes. Je höher der pH-Wert, desto schneller geht das. Je mehr Soda gelöst ist, desto höher der pH-Wert. Aber das Maximum des pH-Wertes wird erreicht, lange bevor die Löslichkeitsgrenze erreicht ist.
2. Es muss genug Soda da sein, um alles Fett zu verseifen. Das Soda verbraucht sich nämlich bei der chemischen Reaktion.
Liebe Grüße
Sidschi

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Re: Verharztes Fett

#46 Beitrag von adler104 »

Genau - immer rein dat Zeuch... Viel hilft viel biggrin Streiche Lösekraft - setzte Reinigungskraft.

Super und dann kann ich mir noch echte Singer Seife machen (sieden) mit alten Nähma Öl und Soda tongue rolleyes Das ist bestimmt voll gut für den "Teng".
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Re: Verharztes Fett

#47 Beitrag von Flickflak »

Danke für die zusätzlichen Informationen. Zumindest bin ich froh, die Methode kennengelernt zu haben. In meinem Elternhaus wurde Waschsoda verwendet, aber ich glaube, dass es heute nur noch wenige verwenden.

Zum Glück habe ich auch gelesen, dass man keinen Alu Topf verwenden sollte, denn hier hätte ich leicht einen alten dieser Art nehmen können.

Wilhelm Renters schreibt in seinem Buch tatsächlich mehrere Stellen über Soda. Zitat: „Verharzte und stark verschmutzte Maschinenteile reinigt man am besten in kochender Sodalauge, in Henkel P 3 oder einer anderen Reinigungslösung. Dabei ist zu beachten, daß lackierte Teile nur ganz leicht mit heißer Lauge abgewaschen werden dürfen, weil sonst die Lackierung leidet. "

Haben Sie Erfahrung mit lackierten Teilen?

Ich habe auch über Trinatrumphosphat gelesen, das jemand verwendet. Es sollte eine noch stärkere Lauge sein, aber das macht die Verwendung wirklich nur gefährlicher. Auf den ersten Blick scheint Waschsoda sehr wirksam zu sein.
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gelöschter User N

Re: Verharztes Fett

#48 Beitrag von gelöschter User N »

Natriumhydroxid wird ebenfalls zum Abbeizen und Lösen von Harz genutzt.

Es handelt sich um Laugen. Laugen lösen Aluminium auf sowie Öl und Harz gebundene Lacke.

Wer dass nicht weiß, der legt abends einen verharzten Fräskopf ins Reinigungsbad und wundert sich am nächsten Morgen, dass der Fräskopf verschwunden ist. Nur ein paar Spannschrauben, Druckplatten und die Hartmetallmesser kann man noch "sichern" - der Rest wurde in der Nacht gestohlen . biggrin

https://naturwissenschaften.bildung-rp. ... nlauge.pdf

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Re: Verharztes Fett

#49 Beitrag von adler104 »

Es gibt son super Zeug, GS Green Star, das verwende ich zum reinigen von fast allem - auch Polster, Teppiche usw. An Nähmaschine habe ich es tatsächlich noch nicht probiert (oder doch? Erinnere mich grad nicht...), sollte aber auch da gut funktionieren:

https://www.koch-chemie.com/de/produkte/green_star

https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R4 ... _filtering
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Re: Verharztes Fett

#50 Beitrag von Flickflak »

Natriumhydroxid ist eine deutlich stärkere Lauge und erwies sich als eine der stärksten, die es gibt. Ihr Link dokumentiert eine ziemlich starke chemische Reaktion mit Aluminium.

Ich habe gerade versucht, etwas Aluminiumfolie in meine Waschsodalösung zu legen, und hier sehe ich überhaupt keine Reaktion. Aber natürlich sollte man hier kein Aluminium verwenden, aber es scheint auch nicht ganz, dass es dem Vergleich mit Natriumhydroxid in der Wirkung standhält.
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