Hallo aus der Nähe von Berlin :)

Hier können sich neue Mitglieder kurz vorstellen.
Wie seid ihr an das Hobby oder an eure Maschinen gekommen usw.
Wenn ihr uns an euren Maschinen teilhaben lassen wollt, tut das bitte in den entsprechenden Brettern.
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Romyka
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Hallo aus der Nähe von Berlin :)

#1 Beitrag von Romyka »

Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier bei euch und freue mich sehr dieses Forum gefunden zu haben!
Auch wenn ich ziemlicher Anfänger bin, schraube ich mit Begeisterung an allen Nähmaschinen herum, die mir in die Finger kommen und freu mich riesig über jede, die ich dann funktionierend weitergeben kann :)

Und dann hätte ich auch gleich noch ein Anliegen:
Ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit und bräuchte dafür etwas Hilfe von langjährig erfahrenen Nähmaschinenmechanikern, von denen es hier sicher einige gibt.
Könnt ihr mir die ca. 3 häufigsten / gängigsten Fehlerbilder bei einer Doppelsteppstichmaschine sagen, die euch im Laufe eurer Arbeit immer wieder über den Weg gelaufen sind?

HIntergrund dazu:
Ich bringe mir selber bei wie die Maschine mechanisch funktioniert und mache dann mit gängigen Fehlerbildern eine Fehlerursachenanalyse. So kann ich schauen, inwiefern es möglich ist sich selbst zu helfen ohne eine entsprechende Ausbildung und wo die Grenzen sind. Dafür wäre es natürlich super, auch realistisch beispielhaft Fehlerbilder zu nutzen.

Habt vielen lieben Dank und ich wünsche allen besinnliche und frohe Weihnachtsfeiertage!!!
Eure Romy

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js_hsm
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Re: Hallo aus der Nähe von Berlin :)

#2 Beitrag von js_hsm »

Hallo Romy und heart lich willkommen.

Deine Frage nach den häufigsten Fehlern wird wohl schwer zu beantworten sein..
.. aus meiner Erfahrung ist aber der häufigste Fehler nicht in einer Maschine sondern sitzt davor wink

Gruß, Achim
Der Maschinen(um)bauer
Adler 30,48,67,69 Pfaff 130,141,142,145,335,1222, Typical GC20606-18, Sailrite 9" Clone und.....
https://youtube.com/@Special_Solutions
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adler104
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Re: Hallo aus der Nähe von Berlin :)

#3 Beitrag von adler104 »

Ich bin kein Mechaniker aber schraube an nähendem Alteisen schon einige Zeit rum. wink

1.) falsch eingestellte / verstellte Höhe der Nadelstange (Schlingenhub)
2.) mit 1.) einhergehend verstellte Greifer Position (z.B. durch Fadeneinschlag > blockierter Greifer)
3.) falsches Verhältnis von Oberfadenspannung und Unterfadenspannung
4.) falsche Kombination von Nadelstärke und Garnstärke
5.) nicht lesen der Anleitung und sich zu sehr verlassen zu auf Youtube Videos

Sind 5 aber da es keine Fehlerhäufigkeitsstatistiken bei Nähmaschine gibt, wäre das so mein Ranking.
Mit'm Öl nich sparsam sein!

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dieter kohl
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Re: Hallo aus der Nähe von Berlin :)

#4 Beitrag von dieter kohl »

heart -lich Bild im Forum

wir freuen uns auf einen regen Austausch mit dir

für Fragen zu deinen Maschinen bitte immer jeweils ein neues Thema eröffnen,
am besten gleich mit Fotos

Bilder bitte als Anhang hochladen
verlinktes verschwindet meistens nach kurzer Zeit und macht damit das Thema unbrauchbar
gruß dieter
der mechaniker

Romyka
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#5 Beitrag von Romyka »

adler104 hat geschrieben: Donnerstag 22. Dezember 2022, 10:15 Ich bin kein Mechaniker aber schraube an nähendem Alteisen schon einige Zeit rum. wink

1.) falsch eingestellte / verstellte Höhe der Nadelstange (Schlingenhub)
2.) mit 1.) einhergehend verstellte Greifer Position (z.B. durch Fadeneinschlag > blockierter Greifer)
3.) falsches Verhältnis von Oberfadenspannung und Unterfadenspannung
4.) falsche Kombination von Nadelstärke und Garnstärke
5.) nicht lesen der Anleitung und sich zu sehr verlassen zu auf Youtube Videos

Sind 5 aber da es keine Fehlerhäufigkeitsstatistiken bei Nähmaschine gibt, wäre das so mein Ranking.
Hab vielen lieben Dank! Mir hilft alles :)

claude
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Re: Hallo aus der Nähe von Berlin :)

#6 Beitrag von claude »

Zu 2. findest Du in meiner Signatur einen ausführlichen Beitrag.

Wo die Möglichkeit zur Selbsthilfe aufhört und wo es noch Nähmaschinenmechaniker gibt, die an Maschinen aus den 50ern und 60ern kompetent arbeiten (bis dahin wurde ja noch ohne geplante Obsoleszenz gebaut) ist individuell/regional sehr verschieden.

Erzähl gern etwas mehr über den Ansatz Deiner Arbeit, hört sich interessant an.

Romyka
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Re: Hallo aus der Nähe von Berlin :)

#7 Beitrag von Romyka »

Lieben Dank, Claude! Ich gucke mir den Beitrag bei dir gleich an :)

Zu meiner Arbeit:
Es geht im Prinzip darum zu schauen, inwiefern man mit einer guten Schulung der Nähmaschinenmechanik, bzw. der Erweiterung der Ausbildung bei allen Formen vorn Nähern/Schneidern, dem Fachkräftemangel von Mechanikern entgegenwirken könnte. Den Teil, ob die Ausbildung erweitert werden kann, finde ich über Fragebögen über Ausbildungsstätten heraus.
Den anderen Teil mache ich im Selbstversuch: Ich lerne selber wie die Mechanik einer Doppelsteppstichmaschine funktioniert und gucke mir dann an, wie weit ich als ungelernte Person mit einer Fehlerursachenanalyse komme und wo die Grenzen sind.
Ziel des Ganzen ist die Erstellung einer Schulungsunterlage zur Selbsthilfe.

Ich kann in meinem zeitlichen Rahmen nur wenige Fehlerbilder selber analysieren - deswegen habe ich nach den gängigsten gefragt. Es soll ja möglichst realitätsnah bleiben :)

gelöschter User N

Re: Hallo aus der Nähe von Berlin :)

#8 Beitrag von gelöschter User N »

Romyka hat geschrieben: Dienstag 3. Januar 2023, 14:27 Zu meiner Arbeit:
Es geht im Prinzip darum zu schauen, inwiefern man mit einer guten Schulung der Nähmaschinenmechanik, bzw. der Erweiterung der Ausbildung bei allen Formen vorn Nähern/Schneidern, dem Fachkräftemangel von Mechanikern entgegenwirken könnte.
Da es in schland keine nennenswerte Bekleidungsindustrie mehr gibt, reichen die Mechaniker aus.

Die heute von der Industrie produzierten Haushaltsmaschinen brauchen keine Mechaniker mehr. Sie sind so konstruiert dass sie - bei bestimmungsgemäßem Gebrauch - einen vorbestimmten Zeitraum ohne Reparatur überstehen. Es gibt heute keine Ersatzteile mehr - abgesehen von normalen Verschleißteilen.
Innerhalb der Garantiezeit werden nicht funktionierende Maschinen i.d.R. ausgetauscht. Nach Ablauf der Garantie sind es Kulanzfälle oder Totalschäden. Da braucht man für Haushaltsmaschinen keine Mechaniker mehr.
Die paar Industriebetriebe in schland haben eigene Leute bzw haben einen Bestand an Mechanikern, der sich auch um die verbliebenen gewerblichen (Handwerk) Schneider, Polsterer, Ledernäher kümmert. Da ist kein Fachkräftemangel.

Erst wenn keine neuen Nähmaschinen mehr verkauft werden würden, weil ein Großteil (= fast alle) Menschen erkennen würden, dass man ja die alten Maschinen weiter benutzen könnte ... erst dann könnte es eventuell einen Bedarf von etwa 200 Mechanikern geben (für jeden Wahlkreis ein Mechaniker)

Du siehst - dafür lohnt es nicht was Aufhebens zu machen. Solange in Afrika riesige Kleiderfabriken entstehen wird es hier kein Bedarf an Mechanikern geben.

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det
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Re: Hallo aus der Nähe von Berlin :)

#9 Beitrag von det »

Nopi hat geschrieben: Freitag 6. Januar 2023, 17:05Da es in schland keine nennenswerte Bekleidungsindustrie mehr gibt, reichen die Mechaniker aus.

Die heute von der Industrie produzierten Haushaltsmaschinen brauchen keine Mechaniker mehr. Sie sind so konstruiert dass sie - bei bestimmungsgemäßem Gebrauch - einen vorbestimmten Zeitraum ohne Reparatur überstehen. Es gibt heute keine Ersatzteile mehr - abgesehen von normalen Verschleißteilen.
Innerhalb der Garantiezeit werden nicht funktionierende Maschinen i.d.R. ausgetauscht. Nach Ablauf der Garantie sind es Kulanzfälle oder Totalschäden. Da braucht man für Haushaltsmaschinen keine Mechaniker mehr.
Die paar Industriebetriebe in schland haben eigene Leute bzw haben einen Bestand an Mechanikern, der sich auch um die verbliebenen gewerblichen (Handwerk) Schneider, Polsterer, Ledernäher kümmert. Da ist kein Fachkräftemangel.
Das sehe ich anders. Es gibt viele Leute, die Ihre Nähmaschine zur Wartung bzw. Reparatur geben, damit sie das gewohnte Gerät weiternutzen können.
Ob das nun wirtschaftlich Sinn macht hängt vom Einzelfall ab. Eine Singer Tradition o.ä., Silvercrest usw. aus der 100-Euro-Klasse lohnt meist nicht, da die Reparaturkosten den Neuwert erreichen oder überschreiten können, bei den älteren Pfaff-Tipptasten Maschinen lohnt eine Reparatur fast immer.
Auch eine moderne Maschine ab 300 oder 500 Euro Kaufpreis, die die Garantiezeit überschritten hat, würde ich nicht ohne weiteres kaputtschreiben.

Gruß
Detlef
Maschinen: viel zu viele - Zeit dafür: viel zu wenig
- Bekennender Schneckenversender, habt Geduld mit mir -

gelöschter User N

Re: Hallo aus der Nähe von Berlin :)

#10 Beitrag von gelöschter User N »

det hat geschrieben: Freitag 6. Januar 2023, 17:27 Es gibt viele Leute, die Ihre Nähmaschine zur Wartung bzw. Reparatur geben, damit sie das gewohnte Gerät weiternutzen können.
Zum Reparieren müßte es Ersatzteile geben. Beim Smartphone sind es die "Handydoktoren", die für aktuelle Geräte Ersatzakkus und Ersatzbildschirme haben, weil der Benutzer zu ungeschickt ist. Diese Ersatzteile kommen oft nicht mal vom Hersteller.

SMD Platinen lötet keiner. Was also gibt es für Ersatzteile von Herstellern und Produkten von heute, die ich in 25 Jahren noch einbauen kann? dodgy

Wenn ein Motor aus einer Creative 3.0 aufgeschlissen ist, dann ist die ganze Maschine aufgeschlissen

Ein LED Nählicht wechseln?

Die Maschine mal reinigen?

Eventuell einen Tropfen Öl an ein bewegliches Teil geben?

Was sein kann, das eventuell ein Greifer oder eine Nadelstange nach einem Chrash neu justiert werden sollte. Das muss dann aber auch möglich sein und wenn ich mir anschaue, wie die moderne Clips und Schnapp Mechanik aussieht ... dann kriegt man eine moderne Nähmaschine zwar "irgendwie" auf aber nicht mehr zu.

Bleiben also nur die alten Maschinen
det hat geschrieben: Freitag 6. Januar 2023, 17:27 bei den älteren Pfaff-Tipptasten Maschinen lohnt eine Reparatur fast immer.
Das ist der Punkt, den ich in meinem Beitrag #8 bereits erwähnte
Nopi hat geschrieben: Freitag 6. Januar 2023, 17:05 Erst wenn keine neuen Nähmaschinen mehr verkauft werden würden, weil ein Großteil (= fast alle) Menschen erkennen würden, dass man ja die alten Maschinen weiter benutzen könnte ... erst dann könnte es eventuell einen Bedarf von etwa 200 Mechanikern geben (für jeden Wahlkreis ein Mechaniker)

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