GPS-Daten in Bildern

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det
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Re: GPS-Daten in Bildern

#11 Beitrag von det »

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mahlekolben
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Re: GPS-Daten in Bildern

#12 Beitrag von mahlekolben »

Ich kann's einfach nicht lassen, bitte entschuldigt. Rückblickend auf meine Tipperei ist's mal wieder etwas länger geworden...

Aber in der letzten Zeit gab es mal wieder Ereignisse... naja. Spannend wird's aber , das verspreche ich!

Das Ding hier kennt Ihr bestimmt alle:

Mehrere Millionen Patientendaten, gut 13.000 Datensätze aus "D", die Hälfte mit Röntgenbildern, da:

https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... tz,RcF09BW

Dabei ging es ausnahmsweise mal nicht um "irgendeinen" Web-/Cloud-Dienst, sondern um Rechner, die durch das Internet erreichbar waren. Teilweise ging es dabei noch nicht mal um Rechner, an denen ein Mitarbeiter arbeitete, sondern um Rechner, die medizinische Geräte steuerten - also Rechner, die für den Nutzer gar nicht direkt bedienbar waren und die zur Nutzung durch den Hersteller vor Ort eingerichtet wurden.

Natürlich ist es blöd, ein geändertes Passwort an so einem Steuerungs-Rechner zu dokumentieren und an jedem Stückchen installierter Software einzurichten, auch muss man sich bei der Fernwartung kurz die Doku ziehen, sonst gibt's halt keinen Zugriff... aber "admin", "password" und auch "schalke04" sind halt keine Passwörter!

Und wenn die Herren Doktoren meinen, dass sie auch transkontinental mal hier, mal dort einem Kollegen über die Schulter blicken wollen, dann kann es unter Umständen sogar nötig sein, diese Passwörter auch untereinander zu kommunizieren. Das ist dann halt so. Alles per default auf Standard stehen zu lassen kann es aber auch nicht so richtig sein.

Das nur am Rande, aber eigentlich wollte ich ganz woanders hin.

Der Europäische Gerichtshof hat einer eigentlich schon recht klaren Forderung noch ein wenig mehr Gewicht verliehen: Cookies!

Jaja, mal wieder Cookies... Wer nachschauen möchte:

http://curia.europa.eu/juris/document/d ... id=1386463

Ein jeder Webseitenbetreiber sollte sich mal anschauen, was seine Webseite tatsächlich so macht, wenn sie aufgerufen wird. Da sind Sachen bei... Oh, wei!

Ich bin kein Freund von diesen nervigen Bannern, die einen vollsülzen, dass Cookies verwendet werden:

1. durch ihre Häufigkeit werden sie kaum noch wahrgenommen und einfach weggeklickert, der Sinn entfällt

2. überall wird z.B. durch das Wörtchen "Einverstanden!" ein echtes Einverständnis abgegeben. Bravo! Einverständniserklärungen müssen aber verwaltet werden. Und der Betroffene hat das Recht, sein Einverständnis zu widerrufen. Und er hat ein Recht darauf zu erfahren, welche Daten über ihn erhoben worden sind. Und das Recht auf Information, Auskunft, Löschung, Sperrung, Berichtigung etc. Wir kennen das ja.

Na, liebe Webseitenbetreiber, dann sammelt mal schön die Daten Eurer Besucher beim Hoster, in der Analyse-Software und auch im CMS, wann dieser denn nun auf Eurer Webseite war und wie er sich auf Eurer Seite bewegt hat (woher er kam und wohin er ging). Achja: "Datenübertragbarkeit" ist auch noch eines der Rechte... Da stelle man sich mal jemanden vor, der sein Surfverhalten von Amazon nun auf eBay übertragen lassen will. Ob das nun besonders sinnig ist, oder nicht: Das Recht besteht - und der Gedanke an so einen Blödsinn lässt mich innerlich schon ein wenig grinsen...

3. diese Cookie-Klamotte wird meist falsch angewendet

Denn wer Cookies setzten will muss VORHER informieren und sich das Einverständis abholen und erst DANN das Cookie auf den Rechner packen. Außerdem gibt's auch technisch notwendige Cookies - da bedarf es meiner zarten Meinung nach keine Einwilligung. Das wäre Quatsch.

Und eben das (so im Groben) wurde durch den EuGH gerade noch mal deutlich gemacht.

Aber nicht nur durch Cookies weiß Google genau, was wir uns so anschauen... schon alleine Googles gern genutzte Schriftarten werden durch's Web und von Googles Servern bereit gestellt - und bei jedem Aufruf einer solchen Seite geht bei Google ein Lämpchen an. Es sind aber nicht nur Schriftarten, sondern auch Bilder, die auf fremden Servern gehostet werden, AddOns, Programmschnipsel etc. Und wenn dann ein Admin Googles DNS in den Router eingetragen hat (weil der so schön schnell ist - aber das hatten wir glaub' ich schon) oder wir unterwegs das Android-Navi anschmeißen... Also denke ich, dass diese Cookie-Geschichte...

4. ... gar nicht weit genug fasst.

Die Sache mit den Cookies... Der Eine oder Andere weiß vielleicht, dass Cookies nicht nur dazu da sind, Surfverhalten zu protokollieren. Es gibt da noch so eine Sache, die nennt sich

Kohle, Schmalz, Zaster, Mammon!

Die Ecke, wo das her kommt, nennt sich "Affiliate-Programm" - und da steckt so einiges an Feuer drin!

Karl-Heinz hat mal wieder seine Bohrmaschine verbummelt, sitzt an seinem Rechner und sucht nach einem würdigen Ersatz. Rechner, Internet, Google, Kaffee, auf geht die wilde Fahrt!

In der Suchergebnisliste tauchen zunächst die bekannten Giganten auf. Ein wenig Amazon hier, ein wenig eBay dort, Würth verkauft nur B2B... Obi, Bauhaus, Hornbach, wer ist Contorion? Supermärkte sind auch dabei: Real, Lidl... Tchibo auch? Ah: die ersten Hersteller! Soso.

Doch irgendwann taucht in der Liste das erste Ergebnis auf... da muss man schon ein kleines Gespür für entwickeln... da zeigt einem einer eine Reihe von Bohrmaschinen, bietet viel sinnloses Blabla, teilweise in fürchterlichem Deutsch, fachlich eher dünn... und hat jede Menge Bohrmaschinen mit einem direkten Link zu (meist) Amazon aufgelistet! (Entschuldigt Jungs, dass ich Euch hier so häufig nenne, aber Ihr seid ja auch ganz weit vorne dabei!)

Das ist dann so einer! Den meine ich! Hier wird's spannend!

Wenn Ihr auf so einer Seite seid, dann haltet mal nur Eure Maus ruhig über das Knöpfchen und schaut Euch den Link an. Da steht nicht (frei übersetzt): Shop - Kategorie - Bohrmaschine - Hersteller, sondern da hängt noch was dran, ein irre langes Stück womöglich zufällig angeordneter Zeichen.

Das ist so ein Link, der für den Bohrmaschinenauflister den Goldesel reckt und streckt: Klickt Karl-Heinz nun darauf, wird er zum Shop geleitet (was Kalle ja tatsächlich so vor hatte), bekommt aber auch ein Cookie auf den Rechner.

Dieses Cookie hat in der Regel eine Gültigkeitsdauer von 30 Tagen und lümmelt nun auf Kalles Rechner rum. Und wenn Kalle sonst keinen folgenschweren Blödsinn macht (wie z.B. Cookies löschen oder einen anderen ähnlichen Link anklickern), dann passiert folgendes: Durch dieses Cookie wurde eine Empfehlung ausgesprochen. Solange das Cookie aktiv ist, wird im Shop protokolliert, was sich Karl-Heinz so alles in seine Wundertüte packt. Kommt es zum Kauf, erhält unser Bohrmaschinenauflister eine Provision über (aufpassen!) ALLE Einkäufe, die Karl-Heinz in der Zeit der Cookie-Gültigkeitsdauer so getätigt hat! Bei A... sind's 5%, 10% gibt's auf Kosmetik. Die Anmeldung zu diesen Programmen ist in der Regel kostenlos, allerdings an ein paar Bedingungen geknüpft.

Nun mag das ja mit unseren Bohrmaschinenauflister ja noch so gehen... immerhin hat er viel Zeit investiert, die Seite zu bauen und im Google-Ranking nach oben zu bekommen, auch steht da dick und fett dran, wohin die Reise geht... doch es gibt da auch Typen, gerne auch Forenbetreiber(!), die betreiben das in einer Art und Weise, die ich schon fast als hinterfotzig beschreiben möchte:

Sucht nach irgendwas im Internet, findet vielleicht eine Antwort in einem Forum und entdeckt dort die reißerischen Beiträge mittendrin, wie "Hier findest Du die Antwort!" oder "Hallo Karl-Heinz. Schau mal hier: irgendeinBlablamitLink. Dort wird jeder fündig."

Das sind wieder diese Affiliate-Links, die Euch ein Cookie setzten. Und beim Forenbetreiber klingelt die Kasse!

Unmöglich! Warum unmöglich? Weil es so versteckt ist! Immerhin kommen diese Beiträge inmitten anderer Beiträge und sind als Beitrag eines Mitglieds getarnt. Jawohl: getarnt! Und das bei Foren, die täglich über 5.000 angemeldete Mitglieder und 100.000 Besucher zählen. Damit ist für mich aber auch klar, dass der Forenbetreiber überhaupt kein Interesse am Foreninhalt hat, sondern die Kohle aus versteckten und getarnten Affiliate-Links ziehen will. Das finde ich dann schon pervers.

Aber auch das mal wieder nur am Rande...

Kurz nach der Cookie-Entscheidung des EuGH hat die Datenschutzkonferenz den neuen "Bußgeldkatalog" herausgebracht - wer mal schauen möchte:

https://www.datenschutzkonferenz-online ... onzept.pdf

Liebe Geschäftstreibende... denkt bitte daran, dass Ihr Eure Klamotten auf Vordermann gebracht habt. Webseite, Datenschutzordner, Leitlinie, Schulungen, Verfahrensverzeichnis, Verarbeitungsverzeichnis, Informationspflichten, Einwilligungen, Datenschutzmanagement etc. ich brauche das ja nicht alles wiederholen, Ihr kennt das ja zur Genüge.

Und die Schlinge zieht sich weiter zu. Mindestlohn, GoBD und offene Ladenkasse sind da sicherlich noch eigene Themen, aber ich bin nur ein kleiner Datenschützer.

Worauf ich eigentlich hinaus wollte... was war das noch gleich... ach ja: Passwörter!

Ich hatte mal wieder so einen komischen Gedanken (na, wenn sich das als richtig raus stellt - dann rappelt's im Karton!) und auf der Recherche danach bin ich mal wieder vom Hölzchen auf's Stöckchen gekommen. Nein, diesmal gibt's keinen S-Haken aus meiner Schmiede...

Ich bin auf ein nettes Projektchen gestoßen, das die größeren und bekannteren Datenlecks der letzten Jahre aufführt. Da:

https://monitor.firefox.com/breaches

Einige dürften längst bekannt sein. Einige sind aber dabei... puh, das hätte ich so nicht gedacht! Immerhin geht es da um Firmen, die sich selbst der Sicherheit verschrieben haben.

Einige sind dabei, deren wohlklingende Namen uns allen bekannt sind. Beispielsweise wird Dropbox mit fast 70.000.000, LinkedIn mit fast 165.000.000 betroffenen Accounts genannt, bei denen E-Mail-Adressen und Passwörter "kompromittiert" wurden. Nun sind diese Einträge aus 2016, was im Zeitalter der IT schon recht staubig klingt.

Aber seien wir doch mal ehrlich: Da das alles kostenloser Krimskrams ist, haben wir alle uns doch schon mal hier und dort ein Konto eingerichtet, um zu schauen, was es denn so zu gucken gibt. Ja, Karl-Heinz, Du auch! Und viele dieser Konten sind noch viel früher eingerichtet worden. Dann haben wir uns umgesehen, ein wenig rumgedaddelt und haben den Mist als Mist verworfen und vergessen.

Wenn aber 2016 ein Datenleck erkannt wird... unser Konto 2003 errichtet und vielleicht vergessen wurde... dann sind auch unsere Daten davon betroffen! Habt Ihr währenddessen alle Eure Kennwörter bei allen jemals auch nur testweise ausprobierten Dienstanbietern geändert?

Schlimmer noch, wenn man darüber nachdenkt, WIE vernetzt der ganze Krempel mittlerweile untereinander ist!

Letztens erst hatte ich einen solchen Kniff ins Rückenmark, als ich eine neue Webseite online stellte. Um eine Webseite bei den großen Datenkraken bekannt zu machen, erstellt man eine Sitemap im Format xml. Dann meldet man sich bei der Suchmaschine an, authentifiziert sich kurz und sagt dann freundlich "Hallo liebe Suchmaschine, schau' Dich doch mal fleißig um, sammle, was Du finden kannst und posaune es in die Welt hinaus!". Um dorthin zu gelangen ruft man die Webmaster-Tools der Suchmaschine auf und administriert sich dann ein wenig.

Der Witz an der Geschichte ist nun folgender:

Das Antriggern der Crawler von Google ist per Google-Account üblich und logisch. Passt ja, wie sollte es denn sonst gehen.

Komisch und etwas befremdlich fand ich allerdings die Anmeldung bei Microsofts Suchmaschine "Bing", da ich mich dort mit entweder meiner Microsoft-Kennung oder wahlweise mit meinem - Achtung! - Google-Account anmelden konnte... Aha. So einfach ist das. Soso.

Aber wir waren ja bei den Kennwörtern.

Dieses kleine Beispiel oben zeigt deutlich, dass viele Dienste untereinander und undurchsichtig verknüpft und verknotet sind.

Das bedeutet aber auch (und es sollte jedem klar und ersichtlich sein!), dass wenn Daten bei Dienstleister "A" komprommitiert werden, im Zuge dessen auch meine Daten bei Dienstleister "B" betroffen sein können.

Noch ein Schwank aus meiner IT-Bude:

Ich bekomme den Rechner eines Sohnes eines Bekannten eines Bekannten (jaja, manchmal sind's irre Wege - ich kenne den Vogel nicht). Rechner kaputt, Auftrag: heile machen.

Also kommt die Kiste auf den Tisch, Platte raus, Sicherung machen, nach wichtigen Daten suchen (jpg, xls, doc, pdf... was man halt so sammelt), damit ich nicht unter Umständen das letze Video von Ommas Geburtstag lösche, das der Nutzer irgendwo auf seinen Rechner gepackt hat, nur halt nicht dahin, wo es sein sollte.

Ah: Fündig geworden! Da hat der Sohnemann brav ein Backup von Papis USB-Stick angelegt. Das ist sehr löblich! Immerhin ist das der Stick, den Papi immer in der Hosentasche hat und der hin und wieder unterm Autositz verschwindet. Oder sonst wo.

Auf dem Stick: Bildchen von Mama. Mama hat sich an zwei Stellen pimpen lassen und Papi hat offensichtlich seine Freude daran.

Was zum Teufel soll das, solche Bilder zu machen (damit geht's los!), diese Bilder auf einen USB-Stick zu packen, auf jegliche Verschlüsselung zu verzichten, diesen Stick überall mit sich herum zu schleppen, ihn hier und dort auch mal zu verlegen, und was, bitte, haben diese Klamotten auf dem Rechner eines 12-jährigen zu suchen?

Vielleicht braucht Papi ja was, was seine Synapsen mal in eine andere Richtung denken lässt...

Worum ging's noch? Ach ja:Eigentlich wollte ich Euch nur daran erinnern, Eure Kennwörter zu ändern. Mittlerweile denke ich über ein Inhaltsverzeichnis nach...

mx
Beste Grüße!

Michael

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Re: GPS-Daten in Bildern

#13 Beitrag von GerdK »

Hallo Michael,
danke für die Einsichten in die mittlerweile doch ziemlich undurchschaubare Internet (Google?)-Welt. Ich habe daraufhin direkt mal wieder die Cookies gelöscht im Feuerfuchs, das mache ich sowieso von Zeit zu Zeit. Allerdings: Das ist die mehr oder weniger schöne, neue Welt, in der wir uns bewegen, da machste nix.
Solange nicht der Verfassungsschutz vor meiner Tür steht, bin ich noch nicht allzu beunruhigt. Schließlich wollen die Webseitenbetreiber und Warenverkäufer "nur" Kohle verdienen, das ist mir egal.
Passwörter: Das ist allerdings so ein Ding, bei dem die menschliche (konkret: meine) Trägheit einem vernünftigen Verhalten im Wege steht. Muß ich wohl mit leben, denn in meinem Alter habe ich die Illusion, dass Menschen ihre Mentalität ändern können, schon lange begraben... biggrin

Viele Grüße, Gerd

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Re: GPS-Daten in Bildern

#14 Beitrag von mahlekolben »

Naja, es geht nicht nur um Google. Interessant könnte für die Android- und Google-Nutzer folgender Link sein: https://myactivity.google.com/

Apple hat einen ähnlichen Link: https://privacy.apple.com

Klickt Euch da gerne mal durch Eure Profile...

Aber Amazon ist eine mindestens ebenbürtige Datenkrake.

Der derzeit reichste Mensch der Welt ist als Buchhändler gestartet und verdient heute gut 100.000.000$. 100 Millionen Dollar. Pro Tag. Das darf er auch gerne. Auch, wenn Lokale in Innenstädten leer stehen. Im Zeitalter des Internets muss man dann konstatieren: Da haben Geschäftsleute halt auf das falsche Geschäftsmodell gesetzt. Ende. Demnächst gibt es da halt nur noch Pommesbuden - aber das hat der Endverbraucher zumindest Stückweise selbst in der Hand. Soll er sich halt mal auf die Socken machen und in der City shoppen gehen, nicht online. Aber die Pommesbuden werden auch noch verschwinden, wie soll der Pommesbudenbetreiber durch das Recht durchsteigen und alle Hürden gemäß GoBD meistern?

Mein Problem ist die Konzentrierung von Daten, was damit jetzt gemacht wird, was damit gemacht werden kann und was in Zukunft damit noch möglich wird. Und die Ohnmacht des Nutzers gegenüber dem Dienstanbieter, tatsächlich mal zu schauen, was da so läuft. So es denn der Betreiber selbst noch rafft...

Amazon ist nicht mehr reiner Buchhändler, sondern Vollsortimenter. Aber auch das ist OK.

Spannend wird's, wenn man schaut, was die Jungs und Mädels da noch so können: Tabletten verpacken, Medikamente versenden, Versicherungen anbieten etc. Wenn DIE Profile (und noch ein paar dazu) kreuz und quer ausgewertet und vernetzt werden, heißt der neue Präsident der Weltunion Jeff Bezos. Der neueste "Geek" ist wohl eine Gesichtserkennung, die die Polizei in Washington und Orlando offenbar schon einsetzt:

https://www.handelsblatt.com/unternehme ... 92200.html

Es gibt bald nur noch wenige Unternehmen, bei denen sich Daten in dieser Menge konzentrieren. Interessante Buden werden für Millionen-Beträge einfach aufgekauft, da wird nicht diskutiert. Daher auch meine Verwunderung, mich bei Bing mit einem Google-Account anmelden zu können. Ich Depp dachte noch an ordentlich gelebte Konkurrenz, aber so spinnefeind sind die sich dann doch wohl nicht (mehr).

Ich beobachte mich ja auch selbst: Wenn ich etwas nachschlagen will, nutze ich Google. Wenn ich etwas kaufen will, schaue ich bei Amazon nach. Und wenn ich bei Amazon was gefunden habe, suche ich via Google nach einem noch niedrigeren Preis. Ich bin da selbst auch nicht viel besser, als der Rest der Menschheit.

Gefährlich wird's halt, wenn Daten kreuz und quer durch's Internet wandern, wenn der Nutzer selbst keine Chance mehr hat, seine Daten zu kontrollieren. Immer wieder werden Datenlücken aufgedeckt. Wenn das Portrait der Freundin in China auf T-Shirts gedruckt wird, wird das Geschrei mal wieder laut. Viel spannender sind da aber die Gesundheitsdaten aus dem oben verlinkten Beitrag.

Man muss ja nicht glauben, dass mit Veröffentlichung und Schließung der "Lücken" das Thema gegessen sei... vielmehr muss man davon ausgehen, dass sich irgendwer an diesen Lücken gelabt und sich "Sicherheitskopien" davon angelegt hat, die er zu beliebiger Zeit an beliebiger Stelle wieder veröffentlichen kann. Das ist schon eklig.

Viel zu viele Handys haben aber noch nicht einmal einen einfachen Zugangscode, sondern liegen hier und dort für jeden frei erreichbar auf dem Tisch im Biergarten. "Ich hab' nichts zu verbergen!" Jaja. Der USB-Stick von dem Schwachkopf weiter oben gehört genauso dazu.

Da waren Polaroid und die private Foto-Sammlung in der Zigarrenkiste schon eine andere Geschichte.

Aber bei dem, was Internet Nutzer liefern, sollte die Internetnutzung mittlerweile bezahlt werden - und nicht kosten!

Naja. Was uns bleibt ist die Wahl zwischen Pest und Cholera. Stimmt. Komplett außen vorstehen will ja auch niemand. Ich auch nicht.

Um Dich mit Deinen Kennwörtern zu entlasten, kann ich Dir KeePass portable empfehlen:

https://www.heise.de/download/product/keepass-15712
Beste Grüße!

Michael

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Re: GPS-Daten in Bildern

#15 Beitrag von mahlekolben »

Bitte entschuldigt: Ich kann es einfach nicht lassen.

Ich bin aber auch ein wenig nachlässig gewesen - bitte entschuldigt auch das.

Kurz vor Weihnachten (20.12.) verkauft eine Behörde eine Festplatte mit Daten von 12.000 ihrer Bürger auf eBay - KFZ-Zulassungsstelle und Jugendamt:

https://archive.ph/tnadM

Am gleichen Tag kommt Facebook mal wieder in die Medien - 267 Millionen Datensätze:

https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 21213.html

Vor zwei Wochen erst: Microsoft - mit Daten, die bis 2005 zurückreichen:

https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 44161.html

Erst vorgestern mal wieder ein Krankenhaus:

https://www.heise.de/ct/artikel/Datenle ... 51024.html


Also:

- Daten bei sich halten
- Cloud-Krams verhindern oder zumindest selbst hosten (dann weiß man wenigstens, wem man in den Hintern treten muss - Nextcloud wäre so ein Ding)
- Kennwörter regelmäßig ändern (zumindest versuchen - KeePass portable hilft)
- Datenträger nicht verkaufen, sondern vernichten (Hammer, Axt, Kettensäge)
- mobile Datenträger verschlüsseln (Memory-Sticks, Datenpartitionen auf Notebooks... z.B. mit dem BitLocker)

Hier noch was lustiges für nebenher:

https://www.msxfaq.de/signcrypt/bmw_undicht.htm

Und hier noch was:

https://www.youtube.com/watch?v=5p8wTOr8AbU

Hab' Tränen gelacht - bis der Bauch weh tat!
Beste Grüße!

Michael

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Re: GPS-Daten in Bildern

#16 Beitrag von GerdK »

mahlekolben hat geschrieben: Montag 3. Februar 2020, 21:20https://www.youtube.com/watch?v=5p8wTOr8AbU
Hab' Tränen gelacht - bis der Bauch weh tat!
Danke für die Tipps (bzgl. des Videos mit dem lachenden Spanier: Das ist ein bekanntes Fake. Er sagt eigentlich was ganz Anderes, der Text wurde nachträglich verfälschend unterlegt. Aber er lacht so ansteckend, das gebe ich zu.. biggrin )

Viele Grüße, Gerd

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Re: GPS-Daten in Bildern

#17 Beitrag von mahlekolben »

Wisst Ihr noch, wie sich ein Tritt in die ... anfühlt? Können Unbetroffene das auch nur ansatzweise ahnen?

Heute habe ich gleich zwei Elfmeter dorthin bekommen.

Ihr seid ja schon alleine durch diesen Thread hier wesentlich weiter, als rund 90% der Leute drumherum.

Eben (also: oben) faselte ich von asbach-uralt-Konten, die millionenweise ungeschützt rumlagen. Akademiker, die dann halt doch nicht ganz so schlau sind. Facebook mal wieder und, und und.

Und?

Tja, und dann kam das hier:

https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinla ... m-100.html

Das BSI, das Bundesamt für Sicherheit in der IT(!), empfiehlt, Kennwörter nicht zwangsweise zu ändern, so sie denn ausreichend lang und ausreichend komplex seien.

Aha.

Die Meldung über Microsoft ist nun zwei Wochen her, betrifft einen Zeitraum von 15 Jahren und gut 250 Millionen Accounts.

Was weiß denn ich heute noch, was ich vor 15 Jahren für einen Mist verzapft habe? Natürlich habe ich mich auch mal hier und dort angemeldet, nur um zu schauen, was es denn zu schauen gibt!

Macht doch jeder!

Genauso, wie man sich hier und dort wieder von einem Angebot abwendet.

Aber die Daten bleiben doch. Wegen einer Abmeldung wird doch da kein Praktikant beschäftigt, nur um durch die Datenbanken zu fegen...

Und wie viele Firmen haben ihren Sitz ins Ausland verlegt oder sind von anderen Unternehmen geschluckt worden etc.

Aber die alten Gammeldaten hat doch keiner gelöscht...

Immer wieder cool zu sehen, wenn nach 10 Jahren dann doch mal ein neuer Rechner ansteht. Während man so seine gehorteten Favoriten durchforstet und dann dieses "Ach, das gibt's noch?" verspürt, dem leider allzu oft ein "Ach, das geht ja sogar noch!" folgt.

Gibt es ein NSA-Affiliate-Programm, an dem ich vielleicht auch partizipieren kann?

Das, mein lieber WDR und mein bislang geschätztes BSI, ist das Dämlichste, was ich je von Euch zu hören bekommen habe.

Aber die Rechnung von der GEZ mit ihrem Bildungsauftrag habe ich ja gerade auf dem Tisch hier vor mir.

---#

Und ob das nicht genug wäre... folgt der nächste Elfer - diesmal mit richtig Anlauf!

Dies zum Einstieg:

https://www.zeit.de/2018/09/hightech-ko ... ettansicht

Und hier die Meldung aus dem Radio von heute dazu:

https://www.stern.de/digital/computer/b ... 01890.html

Unfassbar! Laut Radio geht es um mehr als 1,3 Millionen Euro, die für die Lebenserhaltungsmaßnahmen an Windows 7 nötig sind und in Richtung MS fließen werden.

Meine lieben Kollegen in Amt, Würden, im Urlaub und gepudert mit sonstigen Annehmlichkeiten: Es ist schon immer so gewesen, dass ein Betriebssystem aus der Pflege fliegt. Und dass das auch Windows 7 treffen wird, ist auch seit Jahren bekannt.

Lifecycle nennt sich das und wird IT'lern seit Anbeginn der Laufbahn mit eingeimpft. Und öffentlich einsehbar (hier z.B. mit dem Suchbegriff "Windows") ist das auch noch:

https://support.microsoft.com/en-us/lif ... ha=windows

Jetzt müssen Behörden einen Haufen Kohle an einen bekannten Steuerflüchtigen zahlen, weil sie zu spät reagieren. Und schlecht dokumentiert ist der ganze Kram auch noch. Pure Faulheit! Wie viel von dem Geld bleibt denn wenigstens rückwärts als Steuereinnahme hier?

Und das mir, als IT-Dienstleister und DSB...

Ich für meinen Teil... ich habe langsam echt keinen Bock mehr. Also: ernsthaft und nicht nur so dahin gefaselt. Geht mir aber schon was länger so. Bei dem ganzen Schwachsinn da draußen...

Diesmal ohne Smiley: [Smiley]
Beste Grüße!

Michael

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Re: GPS-Daten in Bildern

#18 Beitrag von GerdK »

mahlekolben hat geschrieben: Mittwoch 5. Februar 2020, 20:26Meine lieben Kollegen in Amt, Würden, im Urlaub und gepudert mit sonstigen Annehmlichkeiten: Es ist schon immer so gewesen, dass ein Betriebssystem aus der Pflege fliegt. Und dass das auch Windows 7 treffen wird, ist auch seit Jahren bekannt
Hallo Michael,
dies hier ist auf einem WIN7-Betriebssystem geschrieben. "Ich liebe es" (muss ich da ein ® anhängen? biggrin ).
Ich werde es benutzen, bis es in der Hölle schneit. Und wenn es abstürzt, weil diese ganz bösen Digitaljunkies es hacken, habe ich noch die Platte geklont auf eine andere, die sicher im Regal als Reserve liegt.
Ich habe auch noch einen zweiten Rechner mit WIN10. "Ich hasse es" (da muss ich sicher kein ® anhängen :lol27: ).
("Windows wird vorbereitet. Schalten sie den Computer nicht aus") :lol27:

Also, nicht alles, was neu ist, ist besser als das alte.

Viele Grüße, Gerd

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Re: GPS-Daten in Bildern

#19 Beitrag von mahlekolben »

Wenn Du damit klar kommst und wenn Du Dich mit der Kiste arrangiert hast, dann ist das völlig in Ordnung.

Aktuelle Virenscanner, Firewallsysteme, Browser etc. wird es auch sicher noch eine Weile geben. Spätestens dann allerdings, wenn der lezte Virenscanner, das letze Firewallsystem und der letzte Browser nicht mehr mit 7 arbeiten... aber das weißt Du wahrscheinlich besser, als ich. Es ist ja auch viel Voodoo dabei.

"Und alle bewunderten den Sonnenuntergang und erschraken, als es dunkel wurde..."

War damals bei XP genau so. Was für ein Geschrei...

Behördlich schaut das aber anders aus. Und da muss das nicht sein.
Beste Grüße!

Michael

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Re: GPS-Daten in Bildern

#20 Beitrag von GerdK »

mahlekolben hat geschrieben: Mittwoch 5. Februar 2020, 21:46 Wenn Du damit klar kommst und wenn Du Dich mit der Kiste arrangiert hast, dann ist das völlig in Ordnung.
Aktuelle Virenscanner, Firewallsysteme, Browser etc. wird es auch sicher noch eine Weile geben. Spätestens dann allerdings, wenn der lezte Virenscanner, das letze Firewallsystem und der letzte Browser nicht mehr mit 7 arbeiten... aber das weißt Du wahrscheinlich besser, als ich. Es ist ja auch viel Voodoo dabei...
Ich bin 67 Jahre alt. Das warte ich in Ruhe ab... smile

Viele Grüße, Gerd

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