Singer 45D90 Greifer greift nicht zuverlässig - zu viel Spiel?

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ArnoNym303
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Re: Singer 45D90 Greifer greift nicht zuverlässig - zu viel Spiel?

#11 Beitrag von ArnoNym303 »

Die Stange ist am untersten Ende verbogen, so dass die Nadel schief sitzt. Scheint, als wäre sie mal heftig aufgeschlagen, wie auch immer das passiert sein soll. Der Vorbesitzer hatte das Problem, wie ich später feststellte, mit Unterlegen von irgendeinem Material gelöst, aber so richtig reproduzierbar ist das nicht. Und bevor ich nun den mutigen Versuch unternehme, da etwas zu richten und es im blödesten Fall komplett versaue probiere ich es zunächst mal mit Reproduktion. Man kann ja nur dabei lernen.

ArnoNym303
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Re: Singer 45D90 Greifer greift nicht zuverlässig - zu viel Spiel?

#12 Beitrag von ArnoNym303 »

Ich komme leider nicht weiter. Die Nadelstange habe ich ersetzt, d.h. die Nadel kann jetzt reproduzierbar gerade eingesetzt werden.

Das hier von der 45D91 genannte Timing kann ich so nicht ohne Weiteres reproduzieren. Es braucht deutlich mehr als 4mm Hub vom tiefsten Punkt, bis die Greiferspitze über dem Nadelöhr ankommt. Ich sehe da auch keine vorgesehene Möglichkeit das zu ändern, Viele Einstellungen an der Maschine sind verstiftet. Einstellung der Nadelhöhe an einer bestimmten Stelle ist über die Nadelstangenklemmung natürlich kein Problem.
Ganz davon ab macht es dank dem großen Radialspiel des Schiffchen auch einen nicht unerheblichen Unterschied, ob man die Schwerkraft walten lässt oder das Schiffchen mit dem Finger eben in die entgegengesetzte Richtung drückt.

Die Greiferspitze geht übrigens ungefähr 1mm an der Nadel vorbei.

Das Nahtbild sieht so aus, dass beim Geradenähen nach einigen Stichen eher zufällig mal ein Stich ausgelassen wird. Näht man um die Kurve werden sehr viel mehr Stiche ausgelassen.
Außerdem kommt es vor, dass sich der Obefaden um die Nadel wickelt/verknotet.

Kann man aufgrund der Beschreibung noch irgendwelche sinnvollen Vermutungen anstellen? Ansonsten muss ich sehen, wie ich das Ganze mal auf Video bannen kann. Was sollte das Video zeigen?

Danke
Chris

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adler104
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Re: Singer 45D90 Greifer greift nicht zuverlässig - zu viel Spiel?

#13 Beitrag von adler104 »

Immer Bilder machen, je mehr je besser - Videos zu YouTube hochladen und hier verlinken. Das Video muss halt dein Problem zweigen, also alles was du meinst was falsch ist sollte irgendwie zu sehen sein. Nicht son 5 Sekunden Video oder so, manchmal muss man sich in solche Dinge rein denken und da muss man schon ein bisschen was sehen und nicht das Video 20x wiederholen.

Vor allem mach mal Bilder vom Fadenweg des Oberfadens, also wie du den Eingefädelt hast usw.
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ArnoNym303
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Re: Singer 45D90 Greifer greift nicht zuverlässig - zu viel Spiel?

#14 Beitrag von ArnoNym303 »

Hatte zwischendurch mal begonnen Videos zu machen, hatte aber nicht alles deutlich drauf bekommen. Dies wäre nur durch Demontage eines Teils des Transportmechanismus möglich gewesen, wollte ich aber nicht unbedingt, da das Zusammenspiel der Komponenten abgesehen von den hier genannten Werten zu Nadelhub bis zur Schlaufeneingriffsposition scheinbar stimmig war.
Das einzige, was störte, war die Fadenanzugsfeder, die durch ein abgebrochenes Teil einfach nicht mehr zuverlässig in einer Position fixierbar war. Da wurde erstmal mit einem Teil aus einem ehemaligen EU-Mitgliedland ersetzt.

Peinlich wird es an der Stelle, als ich feststellte, dass der verwendete Testfaden doch eine Nummer zu schlank für die 160er Nadel war und ich nicht erwartet hätte, dass das so viel ausmacht. Also das zwischenzeitlich besorgte 10er Serafil eingesetzt, ein bisschen an der Fadenspannung geschraubt - und beinahe wäre ich glücklich gewesen, denn die Naht sieht von oben erstmal top und fehlerfrei aus.

Ein Blick auf die Unterseite sagt mir leider, dass der Unterfaden viel straffer als der Oberfaden ist, wobei ich aber bei beiden Einstelloptionen schon hart an der Grenze der Möglichkeiten bin. Meiner Meinung nach ist der Unterfaden selbst bei sehr lockerer Federschraube viel zu schwer herauszuziehen.
Eigentlich war es ein Profi, der mir sagte, dass man 10er Serafil noch sinnvoll mit der Maschine verarbeiten kann. Macht mir da jetzt der Spannbereich des Schiffchens einen Strich durch die Rechnung? Wie ist da eure Erfahrung?

Inzwischen habe ich 140er Nadeln bekommen und werde zeitnah mal einen 20er Faden damit Testen. 120 wäre mir eigentlich lieber gewesen, aber die sieht es bei Schmetz beim Typ 328 in LR schlecht aus. Möglich, dass die die Produktion eingestellt haben? Hoffentlich taugt Groz-Beckert, von denen ist die gesuchte Nadel nämlich noch zu bekommen.

Grüße
Chris

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Re: Singer 45D90 Greifer greift nicht zuverlässig - zu viel Spiel?

#15 Beitrag von adler104 »

Es ist schwierig mach zu vollziehen wenn Du keine Bilder machst.

Ich kann in meiner 45D91 lediglich durch Änderung der Oberfadenspannung alles von 140er bis 230er Nadel und entsprechendem Garn verwenden.

für 10er Faden brauchst Du in etwa eine 200er Nadel, darum liegt der Faden auch auf der Unterseite flach und zieht sich nicht in das Material. Nadel und Fadenstärke müssen schon zusammen passen sonst wir das nichts.
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Re: Singer 45D90 Greifer greift nicht zuverlässig - zu viel Spiel?

#16 Beitrag von ArnoNym303 »

In vielen Onlineshops habe ich beim 10er Serafil die Angaben Nadelstärke 160-200 gefunden. Ich glaube auch Schmetz hat für 10er Garn diesen Bereich empfohlen. Jetzt sehe ich aber gerade in ein Amann-PDF 180-220. Es ist also nicht ganz abwegig, zumal es logisch klingt, was du sagst.

Ändert aber alles nichts daran, dass ich auf Fotos nicht darstellen kann, wie Straff der Unterfaden unter der Schiffchenfeder klemmt. Man muss verglichen mit so Fäden an Haushaltsnähmaschinen schon kräftig ziehen. Gibt es da Richtwerte, die ich ggf. mit einer Federwaage etc überpüfen könnte?

Grüße
Chris

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Re: Singer 45D90 Greifer greift nicht zuverlässig - zu viel Spiel?

#17 Beitrag von adler104 »

Wenn das Loch, dass die Nadel sticht zu klein ist um den verknoteten Faden in die Mitte des Materials zu ziehen, kannst Du mit Fadenspannung nicht viel machen. Da muss schlicht ein größeres Loch (= größere Nadel) her. Fadenspannung richtet sich immer nach Nadel und Garnstärke so wie die Stärke und Art (Härte / Dichte) des Materials, da kannst Du messen so viel Du willst, das ist halt immer von mehreren Faktoren abhängig. Es macht auch einen Unterschied ob du gewachstes Leinengarn oder Polyestergarn oder Bonded Nylongarn verwendest. Polyester wird sich in den meisten Fällen sicherlich einfacher in das Material ziehen als ein gewachstes Leinengarn - ganz einfach weil es weniger Reibung erzeugt. Das mit den Gramm Angaben mag bei Stöffchen und Tüchlein bei HH Nähmas funktionieren, die man mit einer 80er-90er Nadel mit 100er Garn zusammen näht aber nicht bei schweren, harten, dicken Materialien wie Leder, und 10er Garn mit 200er Nadel ist da eben eine ganz andere Liga.

Ich haben in meinem ganzen "Nähleben" noch keine Federwaage für irgendwelche Fadenspannungen gebraucht. Wenn man das Zusammenspiel von Nadel, Garn, Material und Fadenspannung halbwegs verinnerlicht hat ist das Ganze eigentlich recht einfach.

Meine Meinung, ich bin offen für andere Darstellungen. wink
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