Bitte um Hilfe bei meiner alten Singer Modell

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RainerM
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Bitte um Hilfe bei meiner alten Singer Modell

#1 Beitrag von RainerM »

Hallo,
bitte helft mir :-)
Bei meinen Dachbodenfund einer alten Singer finde ich keine Modellnummern oder Hinweise zum Modell, Baujahr und Wert.
Ich würde mich sehr freuen wenn mir jemand helfen könnte.
Vielen Dank und Grüße
Rainer
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det
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Re: Bitte um Hilfe bei meiner alten Singer Modell

#2 Beitrag von det »

Hallo Rainer,
könntest du noch ein besseres Foto von dem Messingschild machen und einstellen?

Unterhalb des Messingschilds ist auf der Grundplatte die Seriennummer eingraviert, auch davon hätte ich gerne ein Foto.

Gruß
Detlef


Achja: Herzlich Willkommen hier!
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hutzelbein
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Re: Bitte um Hilfe bei meiner alten Singer Modell

#3 Beitrag von hutzelbein »

Die Maschine hat starke Ähnlichkeiten mit der Singer 48, die im NV abgebildet ist.
https://www.naehmaschinenverzeichnis.de ... 0er-jahre/

Eine solche ist es aber auch nicht. Unterschiede fallen mir besonders bei der Wartungsklappe über dem Singer Markenemblem auf.
Was steht da drauf? Ich würde gerne auch den Unterbau sehen.

Baujahr kann man nur über die SN ermitteln. Ich schätze mal sehr grob 1900 oder leicht später. (Edit: Die SN beginnt scheinbar mit einer 3. Das könnte auch BJ 1880 +/- 1 Jahr bedeuten).

Wert in diesem Zustand: Nutzwert 0. Sammlerwert 0 - bis nicht viel. Niemand ist bereit, eine schwere Last in diesem Zustand abzuholen. Da müsste sich schon jemand zufällig in das schöne Eisengestell verlieben.

Wenn jemand ein Ersatzteil braucht, zahlt er vielleicht etwas, nur für die Maschine. Wenn die Maschine wieder perfekt restauriert ist, kann der Wert für einen Liebhaber höher sein. Die Arbeit die damit verbunden ist, ist allerdings wesentlich höher zu bewerten, als die Maschine im aktuellen Zustand. Das ist leider so. Mir wäre das zu viel Arbeit. Wenn ich sie auf meinem Dachboden gefunden hätte, würde sie aber inzwischen vermutlich wieder perfekt nähen. Dann könnte ich besser einschätzen, was sie für mich wert wäre. Es gibt Maschinen, die behalte ich lieber, als sie für fast nichts zu verschenken. Besonders dann, wenn sie noch perfekt näht, könnte sie mir noch viel Freude bereiten. Ich weiß lieder wie viel Arbeit es sein kann, sie wieder so hinzubekommen.
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GerdK
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Re: Bitte um Hilfe bei meiner alten Singer Modell

#4 Beitrag von GerdK »

RainerM hat geschrieben:Hallo,
bitte helft mir :-)
Bei meinen Dachbodenfund einer alten Singer finde ich keine Modellnummern oder Hinweise zum Modell, Baujahr und Wert.
Ich würde mich sehr freuen wenn mir jemand helfen könnte.
Vielen Dank und Grüße
Rainer
Hallo Rainer,
herzlich willkommen im Forum! smile

und wie det schon schrieb: Ein scharfes Foto vom Messingschild und einer evtl. Seriennummer wäre nötig. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass nur der Nähtisch von SINGER ist, aber die Maschine ein anderes Fabrikat ist.

Viele Grüße, Gerd

hutzelbein
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Re: Bitte um Hilfe bei meiner alten Singer Modell

#5 Beitrag von hutzelbein »

Zur Biesolt & Locke Nr. 21, Meissen, gibt es auch große Ähnlichkeiten. Die hat auch so eine Wartungsklappe. Eine solche ist es aber auch nicht.
Auch eine alte von Seidel & Naumann, Dresden, könnte es sein.
http://www.sewmuse.co.uk/Seidel%20&%20Naumann.htm
https://www.gumtree.com/p/arts-crafts/v ... 1266783179
Da passt das Markenemblem nicht. Die Lösung führt mE nur über das Schild, das man auf den Bildern leider nicht lesen kann. Da steht vermutlich alles bereits drauf, was man zur Identifikation wissen muss.
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Re: Bitte um Hilfe bei meiner alten Singer Modell

#6 Beitrag von hutzelbein »

Gritzner hat solche Maschinen auch hergestellt.
https://naehmaschinentechnik-forum.de/v ... =36&t=5436

auch Victoria, Saalfeld, und Frister-Rossmann, Berlin.
Solche Maschinen wurden auch aus dem Ausland importiert.

Vermutlich wurden alle diese Maschinen nach Wheeler & Wilson Patent gebaut. Die Maschinen sahen dabei leicht unterschiedlich aus.
Nur das Markenemblem hat möglicherweise Seltenheitswert.
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inch
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Re: Bitte um Hilfe bei meiner alten Singer Modell

#7 Beitrag von inch »

Die Maschine nebst Tisch ist irgendein wilder Singer-Klon.
Weder der Tisch,noch die Maschine ist eine Singer.
"The First Shuttle Sewing Machine - Geschuetzt" und die Phantasiefiguren zeigen ganz klar den Singer-Nachbau,
abgesehen von dem recht groben "Singer"-Schriftzug.
Wenn man sich das Emblem der Maschine anschaut,sieht man ebenfalls,daß es keine der von hutzelbein vermuteten Nähmaschinen ist.
Слава Україні!
Hier geht`s zur Ukraine-Direkthilfe:
https://prytulafoundation.org/en
https://www.ldc-ua.org/en
RTL Kinderhilfe - 10 €/SMS 44844 Stichwort: "Ukraine"

hutzelbein
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Re: Bitte um Hilfe bei meiner alten Singer Modell

#8 Beitrag von hutzelbein »

Ich glaube eine Mutter mit Kind auf dem Metallschild zu sehen. Jones hatte in England auch eine Mutter mit Kind auf dem Emblem. Aber anders. Außerdem meine ich auf dem Schild "Sewing Machines" lesen zu können. Nur den Namen davor kann ich nicht erraten. Der ist zu undeutlich auf dem Bild.

Nur so am Rande. Hengstenberg & Co. (Vorläufer von Anker) und Adam Opel haben auch ähnliche Maschinen hergestellt oder verkauft. Ich bekomme langsam den Verdacht, all die Hersteller haben einfach so eine Maschine importiert und danach ihr Metallschild darauf vernietet oder manchmal auch nicht. Von Dietrich (Vesta), Altenburg, gab es auch ähnliche Maschinen.

Singer Maschinen waren auch oft kein Original. 1905 hat sich Singer Wheeler & Wilson einverleibt und einige Probleme auf dem Markt waren dann behoben. Hier ist ein altes Urteil Singer vs. Frister & Rossmann, das erahnen lässt, wie damals abgekupfert wurde:
https://www.jstor.org/stable/3305032?se ... b_contents
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RainerM
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Re: Bitte um Hilfe bei meiner alten Singer Modell

#9 Beitrag von RainerM »

Hallo,
ein herzliches Dankeschön für die vielen Rückmeldungen...
Beigefügt die Fotos vom Messingschild und der Seriennummer?
Ich hoffe das hilft und bringt Licht ins Dunkel zur Modellfindung...:-)
Vielen Dank und Grüße
Rainer
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hutzelbein
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Re: Bitte um Hilfe bei meiner alten Singer Modell

#10 Beitrag von hutzelbein »

Ich vermute das ist ein No-Name Import aus UK. Jemand hat es Frister & Rossmann nachgemacht, wollte aber keine Rechtsstreit riskieren. Eine Original Singer Maschine ist es jedenfalls nicht. Singer hat solche Maschinen selbst einfach frech kopiert. Vermutlich ist es eine Maschine, die nach Wheeler & Wilson Patent hergestellt wurde. Irgendwann sind diese Patente ausgelaufen und dann gab es einen "Sewing Machine War", den Singer am Ende gewonnen hat, weil Singer cleverer war, als andere Hersteller. Es gab unzählige Hersteller, die heute keiner mehr kennt. Handwerkliches Können war vorhanden, aber selten ausreichendes Kapital.

https://en.wikipedia.org/wiki/Singer_Model_27_and_127

Das ist eine ähnliche von Opel:
https://www.youtube.com/watch?v=pzM9cDWfQ_c
Die Oberfadenspannung war bei dieser Demonstration nicht perfekt eingestellt. Das war Mist. Ich vermute, die gute Lady hätte den Oberfaden genau anders herum durch die Spannungsscheiben am Kopfdeckel führen müssen. Das hätte die Oberfadenspannung deutlich erhöht. Wenn das nicht reicht, kann man den Faden noch einmal um den anderen Garnstift herumdrehen. Möglicherweise war aber die Unterfadenspannung zu stramm. Der Video zeigt in etwa, was man wissen muss, wenn man mit so einer Maschine nähen will. Eine bessere Gebrauchsanleitung findet sich nicht schnell, es sei denn bei der Eisernen Mamsell. Wenn so eine Maschine perfekt eingestellt wird, macht sie vermutlich noch einen einwandfreien Geradstich. Das reicht für jeden normalen Haushalt normalerweise auch heute noch vollkommen aus, wenn der Mensch vor der Maschine nähen kann.

Mein Rat, mach die Maschine wieder nähbereit, dann steigt zumindest der Nutzwert kräftig.
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