Singer von 1918 Bedienungsanleitung

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hutzelbein
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Re: Singer von 1918 Bedienungsanleitung

#41 Beitrag von hutzelbein »

MiW hat geschrieben:
hutzelbein hat geschrieben:Wenn ich auf der Adler 8 im Unterbau etwas mit einem mit Brennspiritus benetzten Wattestäbchen reibe, ist es schnell braun. Bei einer Singer 206D ist das nicht der Fall.
Das ist die schwarze Farbe, die sich wahrscheinlich etwas abreibt oder einfach Dreck. Vermutlich war die Zusammensetzung der schwarzen Farbe bei einer Adler 8 noch anders als bei einer Singer aus den 30ern. Im Unterbau ist natürlich kein Schellack, darum wird es auch "nur" braun.

Oben würde es den Schutzlack sofort auflösen und entfernen.
Der schwarze Teerlack auf der Adler 8 oder was immer das ist, reagiert auf Brennspiritus und Reibung. Das ist kein Schmutz. Vermutlich könnte ich den ganzen Lack so abreiben und die Maschine damit kräftig verunstalten.

Manchmal ist es schwer, Schmutz und Lack zu unterscheiden. Auf alten Zubehör-Blechdosen ist mir das bereits aufgefallen. Mit warmen Waser allein bekommt man den Schmutz nicht ab und wenn man es mit Brennspiritus versucht, geht der Schmutz ab, aber der Lack wird auch stumpf. Kann auch sein, dass die Dose vor Jahren bereits jemand mit zu aggressiven Mitteln behandelt hat und dann schlechten Lack aufgetragen hat. In so einer Situtation weiß der Künstler in mir schnell eine Lösung. Gleichmäßig stumpf kann auch schön aussehen. Alternativ spritze ich die Dose halt mal schnell mit hochglänzenden Alkydharzlack.

Bei der 206D gibt es diese Reaktion nicht. Trotzdem würde ich nicht austesten wollen, wie weit ich mit Brennspiritus auf den Decals gehen kann. Eine schnelle Reaktion durch einen Tropfen Brennspiritus gibt es vermutlich auch da nicht. Ohne gleichzeitiger Abreibung passiert nichts, auch bei der Adler 8 nicht, wenn ich den Tropfen schnell wieder wegtupfe. Irgendwie müssen die Decals, die im Grunde meistens nur aus getrockneter Tinte bestehen (Vergoldungsarbeiten waren das nicht mehr), nach dem Aufkleben geschützt worden sein. Das war möglicherweise Schellack. Wie hitzebeständig die Tinte und der Klarlack-Schutzüberzug ist, weiß ich bis heute noch nicht.

Die letzte altrosa 216G, die ich hier kunstvoll verarztet habe, sah am Ende fast wieder wie neu aus. Die vielen kleinen Lackschäden an den Kanten waren alle verschwunden und nicht mehr zu erkennen. Auch die Decals konnte ich ausbesseren. Nur mitten im Lack irgendwo auf der Maschine, an wenigen Stellen wo es auch kleine Lackabsplitterungen gab, ist mir das noch nicht perfekt gelungen. Ich denke auf schwarzen Lack bekomme ich das besser hin (altrosa Lack hatte ich nicht, nur Künstler-Acrylfarben und Ölfarben, mit denen ich das alt-rosa nachstellen konnte sowie Klarlack, hatte ich). Wenn alles kunstvoll ausgebessert ist, bekommt die 206D Maschine insgesamt einen gespritzten einheitlichen Schutzüberzug aus Alkydharz-Klarlack, der auch mit Brennspiritus keine Probleme hat und ausreichend kratzfest sein müsste. So oder so ähnlich habe ich das derzeit vor. Den Originalzustand verändere ich dabei möglichst nicht. Der Zustand kann sich mit meiner Arbeit nur verbessern. Das Risiko, dass sich der Zustand verschlechtern könnte, gehe ich nicht ein, selbst bei der Maschine, bei der eine ganze Ecke am Maschinenbett abgebrochen war. Dass da mal was abgebrochen war, sieht man bereits jetzt kaum noch. Nur am Glanzunterschied kann man es noch erkennen. Eine bessere Grundlage als den bereits vorhandenen alten schwarzen Lack gibt es mE nicht. Auch der gespritzte Lack enthält Lösungsmittel. Natürlich muss ich das noch austesten, ob es irgendwelche unerwünschten Reaktionen geben könnte. Sollte es die geben, weiß ich allerdings bereits eine Problemlösung. Ich habe in einen ganzen Schrank voll mit unterschiedlichen Mittelchen, die meisten von Kremer Pigmente, weil ich die unmöglichsten Dinge bereits vor etwa 20 Jahren versucht habe. Nur von den Lacken, mit denen Nähmaschinen überzogen wurden, habe ich bislang kaum Erfahrungen. Da fange ich gerade erst an, erste Erfahrungen zu sammeln. Mal sehen, wie lange ich brauche, bis alle meine Maschinen mit geringstmöglichen Mitteleinsatz wieder wie neu aussehen. Diese Herausforderung nehme ich gerne an.

Angst vor einem Tropfen Alkohol werde ich vermutlich nie haben. Ich weiß wie weit ich damit gehen kann. Die Angst vor einem Tropfen Feuerzeugbenzin ist bei mir größer ausgebildet, weil ich mit dem Zeugs bislang nicht experimentiert habe.
MiW hat geschrieben:Irgend wo gab es auch mal eine Diskussion, wie sich früher die schwarze Farbe zusammengesetzt hat und wie man sie ersetzen kann. Die Vermutungen gingen glaub ich in Richtung Rußbestandteile oder Teer, weiß nicht mehr, was da alles geschrieben wurde.
Hat aber nichts mit dem Schellack zu tun. Der ist Schutzlack für die Decalls.
Ich habe den Thread "Der schwarze Lack" hier im Forum gelesen. Am Ende des Threads habe ich mich allerdings geärgert, weil niemand die von mir gesuchte Lösung zum einfachen Nachmachen bereits beschrieben hat. boewu
Genau da steuere ich hin. Was die können will ich auch können, allerdings mit erheblich geringeren Mitteleinsatz. Auf diesem Gebiet bin ich Minimalist. Ich versuche es immer mit den einfachsten, aber wirkungsvollsten Lösungen.
inch hat geschrieben:Es tut ja eh jeder,was und wie er es für richtig hält,aber wegen Staub und Dreck in den Öl-Löchern eine Maschine zu demontieren,dürfte wohl nur in den seltensten Fällen nötig sein. Dieter hat hier mal den guten Tip gegeben,Gewindelöcher mit Wattestäbchen und Aceton zu reinigen. Das hat super geklappt,danach ließen sich die Stichplattenschrauben meiner 138er Pfaff wieder spielend leicht und sauber einschrauben.
Mir ist heute beim Aufwachen eingefallen, dass es für die Öllöcher noch eine andere Lösung geben könnte. Vielleicht sollte man die Öl-Löcher nicht mit Petroleum bearbeiten, wenn die Maschine aufrecht steht. Sie so legen, dass das Petroleum mit dem Dreck wieder schnell rausfließt, ist vielleicht die bessere Lösung. Den Tip von Dieter mit Aceton kenne ich in einem anderen Zusammenhang. Für den Fall, dass ich mal eine Armwelle ausbauen will, könnte er für mich noch wichtig werden.

Die Singer 206D habe ich aus einem anderen Grund vollständig demontiert. Ich wollte lernen, wie das geht und die Maschine komplett begreifen. Bei der ersten war der Zick-Zack Mechanismus festgefahren. Nachdem die Zick-Zack Lagerbuchse ausgebaut war, war sie geschrottet. Ich habe aber nicht aufgegeben, sondern eine Neue aus Aluminium originalgetreu nachgebaut. Die Maschine funktioniert damit wieder einwandfrei. Wenn die Greiferantriebswelle ausgebaut ist, geht der Rest vom Unterbau auch relativ schnell auszubauen. Unglaublich wie viele Fadenreste ich zwischen den Greiferzahnrädern zermalen gefunden habe. Bei der Singer 206D gibt es unter dem Greifer eine relativ große Öffnung. Da können sich Fadenreste sehr schnell unbemerkt reinwickeln. Der Ausbau der Kopfteile geht bei der 206D mE einfacher als bei einer Pfaff 130. Wenn man den Ehrgeiz hat, so eine Maschine für die nächsten 100 Jahre vorzubereiten, dann schadet eine Komplettzerlegung nicht. Mittlerweile kenne ich jedes Schräubchen und fühle mich dabei wohl, weil ich die Maschine ganz im Griff habe. Eine Komplettzerlegung geht bei mir mittlerweile schneller als irgendwelche unbekannten Problemstellen zu suchen. Natürlich muss man die Maschine nicht komplett zerlegen, wenn man sie nur nähbereit machen will. Es schadet aber nicht, wenn man dann alle denkbaren Problemstellen möglichst genau bereits kennt. Das Wissen was ich dabei gewonnen habe, ist für mich wertvoll. Ich habe auch alles aufgeschrieben, damit ich nichts mehr vergesse.
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pipejoe
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Re: Singer von 1918 Bedienungsanleitung

#42 Beitrag von pipejoe »

Hallo Hutzelbein,

so die Fadenanzugsfeder ist da. Ich habe das Oberfadenspannungsmodul mal zerlegt (siehe Bildabfolge). Jetzt ist wohl Bastelstunde angesagt, wie bekomme ich es wieder gut zusammen. Ein Problem sehe ich bereits (aber vielleicht ist es auch keins smile ). Da wo die Fadenanzugsfeder hingehört gibt es einen kleinen Schlitz (siehe Bild 7). Darin war die alte Fadenanzugsfeder (oder das was von ihr übrig war) fixiert. Die neue neue Feder hat aber das gebogene Drahtstück, das dort hinein muss nach unten zeigend (Bild 8). Bei Bild 9 habe ich sie mal dort wo sie hin soll, vorsichtig hingeschoben. So sollte die Fadenanzugsfeder ja eigentlich stehen. Nur das gebogene Endstück der neuen Feder zeigt nach unten.
Kannst Du mir helfen?

Beste Grüße
Christoph
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hutzelbein
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Re: Singer von 1918 Bedienungsanleitung

#43 Beitrag von hutzelbein »

Der Gewindestift muss noch herausgedreht werden. In diesem Stift muss sich noch ein kleiner Auslösestift befinden. Der sieht aus wie ein kurzer Nagel mit einer abgerundeten Spitze. Deine Fadenanzugsfeder wird vermutlich hinter einem Block an diesem Gewindestift nur eingeklemmt.

Beim Herausdrehen des Gewindestiftes musst du vorsichtig vorgehen. Wenn der Stift bei der Demontage defekt geht, findest du nicht schnell ein Ersatzteil. Am besten drehst du die Mutter vorne wieder drauf. Dann setzt du ganz weit hinten im Spalt (nahe am Kopfdeckel, nicht vorne an der Mutter) einen Schraubenzieher als Hebel an. Wenn dass zu schwer geht, dann nehme noch eine Rohrzange, bei der du die Backen mit einem Stück von einer Starkstromleitung stützt, damit die Gleitfäche des Fadens am Gewindestift nicht beschädigt wird. Ebenfalls ganz weit hinten am Deckel ansetzen. Wenn der Stift und der Auslösestift heraus ist, dann reinige und poliere erst mal alle Teile auf Hochglanz, insbesondere die Gleitfläche des Fadens und die beiden Spannungsscheiben. Dann mache bitte noch ein Foto von allen Teilen. Die Fadenanzugsfeder möchte ich auch von der anderen Seite noch sehen. Den Zusammenbau erkläre ich dir dann noch bis ins letzte Detail und auf was du dabei achten musst.

EDIT: Schaue dir die Bilder von der 15D im Nähmaschinenverzeichnis an. Der Gewindestift muss irgendwie herausgedreht werden. Den ganzen Kopfdeckel mit dem Oberfadenspannungsmodul kannst du bei deiner Maschine von der Maschine nehmen.
https://www.naehmaschinenverzeichnis.de ... 0er-jahre/
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pipejoe
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Re: Singer von 1918 Bedienungsanleitung

#44 Beitrag von pipejoe »

Hallo Hutzelbein,

so der Stift bewegt sich, allerdings kommt der nicht raus. Die ist ja noch so etwas wie eine Hülse drüber und die bewegt sich mit. Man kann beides drehen aber es geht nicht weiter vorwärts.
Von hinten bewegt sich ein Stift. Mache ich irgendetwas verkehrt?

Beste Grüße
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pipejoe
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Re: Singer von 1918 Bedienungsanleitung

#45 Beitrag von pipejoe »

So jetzt habe ich noch Deine eingestellten Fotos gesehen. Den Kopfdeckel habe ich runter. Ich mache aber für heute Schluss. Ich schaue mir das nochmals gut an und bin dankbar für weitere Ratschläge.
Beste Grüße
Christoph

hutzelbein
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Re: Singer von 1918 Bedienungsanleitung

#46 Beitrag von hutzelbein »

Wenn alles ausgebaut und poliert ist, geht es weiter wie folgt:

Beim Zusammenbau muss erst die Hülse A (gelb) wieder ganz reingeschoben werden und zwar so, dass der Anschlag der Fadenanzugsfeder B (gelb) so in etwa wie auf dem Bild zu liegen kommt. Befestigt wird die Hülse mit der kurzen Schraube, die auf deinen Bildern zu sehen ist.

Dann muss zunächst die Fadenanzugsfeder C (grün) hinein und zwar so, dass der Ausschlag der Feder etwa an dem Punkt D (grün) der Hülse zu liegen kommt. Danach wird der Gewindestift E (rot) wieder ganz hineingedreht, so dass die Feder C hinter dem Pfosten F (rot) eingeklemmt wird und sich nicht mehr verdrehen kann. Dann wird der Ausschlag der Feder auf den Anschlag B hochgedrückt und der Gewindestift wird mit der langen Schraube auf deinen Bildern gesichert.

Wichtig ist dann folgendes Verständnis:

Der Federdruck wird durch die Distanz B-D eingestellt. Wenn du den Punkt D (etwa 5 Uhr Postion) näher in Richtung 6 Uhr Position verlegst, wird der Federdruck erhöht. Er sollte aber gerade ausreichend sein, um den Fadendurchhang des Oberfadens zu beseitigen, bis die Nadel in ihrer Abwärtsbewegung in den Stoff einsticht. Bei zu großen Federdruck kann sich dünner Stoff zusammenziehen. Unzureichender Federdruck kann zur Schlaufenbildung oder auch zum Fadenreißen führen. Wenn du also später die lange Madenschraube etwas löst, dann den langen Gewindestift wieder leichst herausdrehst und die Feder leicht verdrehst, nach links in Richtung 6 Uhr Position erhöht den Federdruck und nach rechts in Richtung 3 Uhr Position (etwa 4 Uhr Position) reduziert den Federdruck. Danach muss der Spannungsstift wieder vorsichtig festgezogen werden und danach muss mit der langen Madenschraube der Spannungsstift in seiner Position gehalten werden.

Die Hülse A (gelb) lässt sich verdrehen, so dass sich der Anschlag der Fadenanzugsfeder B (gelb) ebenfalls verdreht. Die Fadenspannungsfeder sollte mit ihren Ausschlag immer auf dem Anschlag B zur Ruhe kommen und damit keine Spannung mehr auf den Oberfaden ausüben, etwa 1,5mm bevor die Nadel in den Stoff einsticht. Da sich der Anschlag verdrehen lässt, kann auch der Zeitpunkt verstellt werden, wann die Feder zur Ruhe kommt. Dazu muss man die kurze Schraube an deinem OFS-Modul etwas lösen. Danach lässt sich die ganze Buchse leicht verdrehen. Nach rechts drehen bewirkt, dass die Feder später am Anschlag liegt und wenn du mehr nach links drehst ist sie früher am Anschlag. Nachdem der Anschlag eingestellt ist, muss die kurze Schraube wieder zugedreht werden.

Beachte: Der Anschlag der Fadenanzugsfeder B muss immer zuerst eingestellt werden, bevor der Federdruck durch die Distanz B-D eingestellt wird. Der Anschlag der Fadenanzugsfeder B muss in etwa so eingestellt werden, wie du das auf deinen Bildern bereits siehst. Sagen wir mal etwa 3 Uhr Position dazu.

Wenn das soweit alles eingestellt ist, kommt immer erst der kleine Auslösestift in den Spannungsstift hinein. Dann die geöffnete Spannungsscheibe mit der glatten Fläche nach innen (weg vom Kopfdeckel). Danach die andere Spannungsscheibe mit der glatten Flache ebenfalls nach innen (hin zum Kopfdeckel). Dazwischen muss der Faden später gut gleiten können. Danach die andere Feder (nicht die Fadenanzugsfeder) so, dass die letzte Wölbung möglichst nach unten zeigt und zum Schluss wird die runde Mutter aufgedreht.

Den Anschlag der Fadenanzugsfeder und der Federdruck lässt sich auch verstellen, ohne dass du das ganze Modul zerlegst. Nur in deiner Situation müssen mal alle Teile raus, weil eine gründliche Reinigung aller Teile erforderlich ist. Mach die Reinigung und Politur gründlich. Das ist wichtig.

Die Spannung des Oberfadens kann später nur reguliert werden, wenn sich die Stoffdrückerstange unten befindet. Die Spannung wird durch Rechtsdrehung der Mutter erhöht. Die Spannung wird vermindert, wenn du nach links drehst.

Wie du die Unterfadenspannung und die Oberfadenspannung perfekt einstellst, erkläre ich dir noch genau, wenn du deine Spulenkapsel und die passenden Spulen hast. Dazu musst du erst mal den Faden auf deine Spulen perfekt aufspulen.
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Zuletzt geändert von hutzelbein am Montag 7. Januar 2019, 00:45, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Singer von 1918 Bedienungsanleitung

#47 Beitrag von pipejoe »

Hallo Hutzelbein,

danke erstmal für die nächsten Schritte.
Nur ich bekomme diesen Stift (Bild 12) nicht raus. Du siehst ich habe die Mutter ja drauf und dieser Sift, inklusive der daraufsitzenden Hülse bewegen sich. Die kann ich zusammen um 180 Grad drehen nur die kommen nicht nach vorne, so jedenfalls mein Eindruck. Sind das überhaupt zwei Teile?

hutzelbein
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Re: Singer von 1918 Bedienungsanleitung

#48 Beitrag von hutzelbein »

Ich habe so ein Modul noch nie ausgebaut oder hatte bei anderen Maschinen andere Probleme. Der Spannungsstift lässt sich oft nicht einfach rausdrehen. In allen Fällen muss man aber sehr vorsichtig sein, weil die Gewinde vorne leicht brechen können. Deshalb habe ich dir empfohlen, die runde Mutter wieder aufzuschrauben. Ich vermute dass das Gewinde hinten oxidiert ist. So sieht es auf deinem Bild auch aus. Versuche es mit WD40 und Wärme. Du kannst auch von der anderen Seite mal fest auf den Spannungsstift drücken. Mach nichts mit Gewalt. Das muss alles locker gehen. Ansonsten hilft nur WWW (Wärme, WD40 und Warten). Möglicherweise empfiehlt dir Dieter noch Aceton.

Fakt ist bei deinem Modul mit großer Wahrscheinlichkeit, dass die Fadenanzugsfeder vermutlich am Spannungsstift festgeklemmt wird. Schaue den verdickten Pfosten am Spannungsstift mal genau an, vielleicht findest du da auch eine Öffnung. Bei meinen 206D Maschinen habe ich es mit einem ähnlichen Modul zu tun, da wird die Feder noch geklemmt. Bei späteren Modellen wird sie nur eingehackt.
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Re: Singer von 1918 Bedienungsanleitung

#49 Beitrag von pipejoe »

Na klar WD 40 lol . Jetzt hat es geklappt. Bei Bild Nr. 16 sieht man, wo die eine Schraube den Stift fixiert hat.
Zum Thema Saubermachen. Kann ich die Teile erstmal im Petroleumbad versenken und dann 1-2 Tage abwarten?

Beste Grüße
Christoph
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hutzelbein
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Re: Singer von 1918 Bedienungsanleitung

#50 Beitrag von hutzelbein »

pipejoe hat geschrieben:Na klar WD 40 lol . Jetzt hat es geklappt. Bei Bild Nr. 16 sieht man, wo die eine Schraube den Stift fixiert hat.
Zum Thema Saubermachen. Kann ich die Teile erstmal im Petroleumbad versenken und dann 1-2 Tage abwarten?

Beste Grüße
Christoph
Mit Petroleumbad machst du nichts falsch. Lass sie noch länger drinn, es geht nichts kaputt. Mit Nitrobad muss man auch etwas vorsichtig sein, wenn die Teile noch nicht aus hochwertigen Edelstahl waren. Die Hausmittel Essig oder Zitronensäure würde ich auf verchromte Teile auch nicht anwenden wollen. Da löst sich idR auch die ganze Verchromung. Bei alten Nähmaschinenteilen, die etwa um 1925 oder früher hergestellt wurden, weiß man oft nicht, wie die Teile bei einem Dauerbad auf aggressive Mittelchen reagieren.

Auf der Vedickung des Spannungstiftes siehst du einen langen Schlitz, da kannst du deine Feder möglicherweise auch einhacken. Dann kannst du mit Verdrehen des Stiftes den Federdruck einstellen und der Spannungsstift wird durch die lange Mutter gesichert. Dann musst du allerdings den Stift erst hineinschrauben, bevor die Feder am anderen Ende mit einem spitzen Gegenstand in den Schlitz eingehackt wird.

Bei der von mir bislang vorgeschlagen Lösung muss erst die Feder hinein und erst dann wird der Stift festgeschraubt, so dass die Feder eingeklemmt ist.

Die Feder muss definitiv mit beiden Lösungen so befestigt werden, dass der Ausschlag etwa zwischen 4-6 Uhr zu liegen kommt. Danach muss er auf 3 Uhr Position auf die Kerbe hochgedrückt werden.
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