Singer 316 g grundreinigung

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Yvonne
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Singer 316 g grundreinigung

#1 Beitrag von Yvonne »

Guten abend

Hab vor Jahren eine Singer 316g geschenkt bekommen.

Wollte sie jetzt testen und sie näht aber sie muss sauber gemacht werden.

Ich hab mit den alten Maschinen null Erfahrung, hoffe aber das diese Maschinen meine Taschen nähen.

Ich werde hilfe brauchen und fahre morgen zum Baumarkt um einige Sachen dafür zu organisieren.
Was brauche ich??
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inch
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Re: Singer 316 g grundreinigung

#2 Beitrag von inch »

Zuerst einmal brauchst du Petroleum,dann noch WD40,kleine Pinsel,diese Dinger für die Ohren - Ohrenstäbchen ???
Den Rest wirst du haben,alte Lappen,Küchenrolle,Fön.
Nähmaschinenöl wirst du nicht im Baumarkt bekommen,kannst aber auch ersteinmal ein anderes SÄUREFREIES Öl nehmen.
Ach ja,Fett kannst du auch im Baumarkt kaufen,ein nicht zu dickes Universal Wälzlagerfett.
Zuletzt geändert von inch am Freitag 14. Dezember 2018, 23:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Yvonne
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Re: Singer 316 g grundreinigung

#3 Beitrag von Yvonne »

Nähmaschine Öl hab ich.
Hab noch eine pfaff creativ die das ab und an braucht.
Und eine brother NV 1, die braucht es eigentlich nicht

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inch
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Re: Singer 316 g grundreinigung

#4 Beitrag von inch »

Das Fett kommt in den abgekapselten Raum unter den Greifer,welchen du ja schon geöffnet hast.
Die anderen Stellen werden nur geölt.
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dieter kohl
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Re: Singer 316 g grundreinigung

#5 Beitrag von dieter kohl »

serv

es reicht, wenn du an die Zahnräder fett gibst
wenn du zuviel reinschmierst, bremst das und du hast Schwergang
gruß dieter
der mechaniker

hutzelbein
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Re: Singer 316 g grundreinigung

#6 Beitrag von hutzelbein »

inch hat geschrieben:Nähmaschinenöl wirst du nicht im Baumarkt bekommen,kannst aber auch ersteinmal ein anderes SÄUREFREIES Öl nehmen.
Ach ja,Fett kannst du auch im Baumarkt kaufen,ein nicht zu dickes Universal Wälzlagerfett.
Doch, Nähmaschinenöl findet man auch in manchen Baumärkten. Bei Obi gibt es z.B. zwei Sorten, die man verwenden kann:

- Centralin Universal Maschinenöl Säure- und Harzfrei. Das 100ml Fläschchen findet sich da, wo es auch Haushaltspflegemittel gibt und kostet etwa 1,59 Euro. Auf dem Aufkleber des Fläschchens ist eine Nähmaschine abgebildet. Scheinbar ist diese Öl bei Obi nicht mehr gelistet. Ich habe mir aber erst vor zwei Woche zwei Fläschen dort geholt.

- Lux Haushaltsöl Classic Harz- und Säurefrei bei Öle & Additive 100ml für 1,89. Auf dem Etikett ist ebenfalls eine Nähmaschine abgebildet.
https://www.obi.de/oele-additive/lux-ha ... /p/3303534
Das haben die nicht immer. Die versuchen teuere Lux Fläschen zu verkaufen. Die kosten dann gleich mehr als das doppelte oder knapp 5 Euro. Für dieses Geld subventioniere ich lieber den Nähmaschinen-Fachhandel.

Fett habe ich im Baumarkt noch nie gesucht und gekauft. Ich verwende immer noch ein kleines Döschen Atlatic Brilliantfett, das ich mir vor etwa 5 Jahren für etwa 3,50 in einem Fahrradladen eingekauft habe. Damit habe ich in der Zwischenzeit bestimmt 40 Nähmaschinen verarztet und es ist immer noch gut gefüllt. Fett braucht man nicht viel, wenn man sparsam damit umgeht. Wichtig ist, dass das Fett auf Lithiumbasis hergestellt wurde. Es kann ein beliebiges Universalfett sein. Mein Ölverbrauch in den letzten 4 Jahren war dagegen geschätzt etwa 1 Liter. Noch wesentlich größer war mein Petroleum- und Brenn-Spiritus Verbrauch. Brenn-Spiritus gibt es mit am billigsten im Drogerie-Markt DM. Petroleum aus den Baumärkten ist meistens Lampenöl. Das verwende ich nicht mehr. Meine letzte Flasche Werkstatt-Petroleum habe ich bei Tooler.de gekauft.

Den Lack von einer Singer 316G sollte man nicht mit Brenn-Spiritus reinigen. Es geht zwar und es passiert nicht viel (zumindest bei den neueren altrosa Modellen), aber besser ist warmes Spülwasser, das ist nicht aggressiv. Bei noch älteren Maschinen sollte man zum Reinigen von Lackoberflächen definitiv keinen Spiritus verwenden. Zum gründlichen Reinigen von Metallteilen mit Ohrstäbchen oder Lappen eignet sich Brenn-Spiritus dagegen bestens. Ich würde eine Singer 316G am Ende mit einer Hartwachspolitur auf Hochglanz polieren. Die sieht dann normalerweise wieder fast wie neu aus. Bei meiner letzten altrosa Singer 216G habe ich vorher auch den Lack an einigen Stellen kunstvoll ausgebessert. Auf diesem Gebiet muss ich noch etwas experimentieren. Es sah zwar sehr gut aus und man konnte von den alten Lackschäden nichts mehr sehen, aber perfekt war meine Vorgehensweise vermutlich noch nicht. Vor allem dauerte meine Prozedur zu lange. Das muss erheblich schneller gehen.

Ich sehe gerade erstmals die Bilder.

Das alte Fett aus dem Zahnradgehäuse muss vollständig raus. Da ist für meinen Geschmack auch viel zu viel Langzeitfett reingeschmiert worden. Erst kann man mit einem Holzstäbchen das gröbste rausholen. Dann mit einem Pinsel und Brennspiritus den Rest verdünnen und mit Toilettenpapier abputzen und zum Schluss auch noch mit Wattestäbchen die kleinen Stellen. Das ergibt meistens eine Sauerei mit total verschmierten Toilettenpapier und einigen Dutzenden verschmierten Wattestäbchen.

Die kleinen Lackschäden an der Kante bekommt man vollständig weg. Das altrosa lässt sich am besten mit Titanweiß (deckt gut) und wenig Umbra gebrannt nachstellen. Ich habe das mit Künstler Acrylfarbe gemacht und in einem kleinen verschließbaren Gläschen ausreichend Farbe angemischt. Zunächst den Tonwert der Farbe mit Umbra gebrannt ziemlich genau nachstellen. Dann noch etwas Weiß dazugeben. Der Tonwert muss etwas heller sein, weil Acrylfarbe dunkler auftrocknet. Das sollte man zuerst auf Papier ausprobieren. Die Farbe trocknet sehr schnell auf. Da kann man auch mit einem Föhn nachhelfen. Nach dem Auftrocknen kann man die Farbe ganz leicht wieder anschleifen. Den Vorgang muss man mehrmals wiederholen, solang bis die ganze Kante einen einheitlichen Farbton hat und sehr eben ist. Zur Not kann man die Acrylfarbe mit heißem Wasser auch wieder wegputzen, wenn man die Farbe z.B. zu weit aufgetragen hat. Am Ende habe ich dann Alkydharz-Klarlack genommen. Der muss dann mehrere Tage auftrocknen. Eine zweite Schicht sollte man erst nach etwa 14 Tagen auftragen. Der Lack ist ausreichend kratzfest und säurebeständig. Den alten Einbrenn-Lack abschmiergeln würde ich nicht. Eine bessere Grundierung gibt es nicht. Mit etwas Übung und ruhiger Hand bekommt man das perfekt hin. Die Acrylfarbe sollte sehr dünn sein. Lieber öfter auftragen als einmal zu dick. Schlimmer als es bereits aussieht, kann es normalerweise nicht werden. Nur mit dem Klarlack muss man aufpassen. Der erste Anstrich muss perfekt sitzen. Wenn da was schiefgeht, lässt sich das nicht einfach korrigieren.

Der alte Motor und der Anlasser braucht vermutlich auch eine Wartung. Die kenne ich bereits beide sehr gut und es lohnt sich, wenn man weiß wie das geht.

Den Holzkasten kenne ich ebenfalls sehr gut. Solche Kästen habe ich bereits einige restauriert und teilweise auch selbst hergestellt. Die sahen alle wieder wie neu aus.

Alle sichtbaren Metallteile (Kopf-Abdeckplatt, Stichplatte, Handrad usw) bekommt man mit ganz feinem ölverschmierten Nasschleifpapier wieder auf Hochglanz poliert. Das bekommt man auch bei OBI. Ich nehme für diesen Zweck das feinste 1200er Nasschleifpapier, das die haben, und hätte es gerne noch feiner. Da es das nicht billig zu kaufen gibt verwende ich am liebsten 1200er Papier, dass schon sehr oft zum Polieren verwendet wurde und etwas abgenutzt ist. (Profis in USA nehmen kein Schleifpapier zum Polieren. Die verwenden ein Ultraschallreinigungsgerät). Mit solch abgenutzen Papier poliere ich auch ganz vorsichtig die Kupfer-Lamellen am Kommutator im Motor oder poliere damit ganz vorsichtig kohleverstaubte Kohleplättchen im Anlasser.
Adler 8 - Meister ZZ Automatik - Pfaff 130 - 230 - Phoenix DD 6 - Singer 206D - (u.v.m.)

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