Alte Form der 215 - Zeigt her eure Fußanlasser ... mit Asbest

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hutzelbein
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Re: Alte Form der 215 G aus Karlsruhe - Zeigt her eure Fußanlasser ...

#41 Beitrag von hutzelbein »

..... Doppelpost löschen geht nicht.
Zuletzt geändert von hutzelbein am Dienstag 11. Dezember 2018, 13:13, insgesamt 1-mal geändert.
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hutzelbein
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Re: Alte Form der 215 G aus Karlsruhe - Zeigt her eure Fußanlasser ...

#42 Beitrag von hutzelbein »

nicole.boening hat geschrieben:Kann ich jeden Motor mit jedem Anlasser verbinden (vorausgesetzt der Stecker wurde angepasst)? Oder muss ich auf etwas bestimmtes achten. Ich frage mich gerade, ob ich vielleicht zu Anspruchslos war - mir ist nie kritikwürdiges Verhalten an den Anlassern aufgefallen. Aber ich werde nach Abschluss des Weihnachtsnähmarathons auch den Pfaff-Test durchführen. Bin gespannt.
Nach meiner bisherigen Erfahrung kannst du das. Am einfachsten geht es mit Kabeltausch. Bei mir gab es bislang immer wieder ein großes Staunen, wie gut die Maschine bzw. der Motor mit Pfaff Anlasser plötzlich lief. Ich habe es bereits mehrmals beschrieben. Damit hauche ich jeder Nähmaschine ein Pfaff-typisches Anlassverhalten ein. Besser geht nicht. Fast jede Maschine konnte ich so bislang massiv aufwerten. Dann war die Maschine auch in meinen Augen plötzlich ein Batzen Geld mehr wert.

Deine Singer Maschine ist extrem schön. Die verdient mE auch einen sehr guten Anlasser. Der alte Anlasser hat massive Lackschäden. Innen ist er ziemlich primitiv aufgebaut und scheinbar sind einige Teile auch angerostet oder total verkohlt. Möglicherweise auch verbogen. Den würde ich schon wegen den Kohleplättchen ausschlachten. Du brauchst die als Ersatzteile für andere bessere Anlasser.

Den Motor kannst du noch etwas putzen. Der ist aus Bakelit und lässt sich mit Spiritus perfekt reinigen. Auf den Lack deiner Maschine würde ich allerdings nur Spüli verwenden. Spiritus ist da vermutlich zu aggressiv. Wenn du die Maschine dann nach der Reinigung etwas mit Hartwachs aufpolierst, sieht sie wieder wie neu aus. Wenn sie dann auch noch perfekt und sehr leise näht, kann man wie ich nur staunen.

Deinen Motor kenne ich sehr gut. Ich habe bei insgesamt drei in etwa baugleichen Motoren inzwischen die Kondensatoren getauscht.

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Bei einem etwas neueren Motor befand sich der Kondensator innen im Stator über den Läufer, nicht wie bei deinem unter dem Motor. Der Kondensator musste deshalb sehr klein und flach sein. Es war nicht einfach den alten verklebten Kondensator rauszuholen und den neuen an feinen verlackten Kupferdrähtchen anzulöten. Die feinen Drähtchen müssen erst gründlich mit Schleifpapier entlackt werden, dann klappt auch das Löten. Wenn man das nicht macht, gibt es keine Chance, die Drähtchen zu verlöten. Sie lassen sich dann auch nicht verzinnen.

Dieser Kondensator passt auch ganz einfach in deinen Motor. Ich habe alle ausgetauscht, weil sie teilweise optisch nicht mehr ganz in Ordnung waren und ich einen zukünftigen schnellen Defekt nicht riskieren wollte. Der alte Kondensator, der im Stator verbaut war, war eindeutig hinüber. Erst dachte ich die Wicklung im Motor sei defekt. Erst auf den zweiten Blick habe ich dann gesehen, dass es nur ein defekter Kondensator war, der aufgeplatzt war. Ich habe nicht damit gerechnet, dass an dieser Stelle auch ein Kondensator eingebaut sein könnte. Der Motor lief nach dem Kondensatortausch wieder sehr gut.

Nur nachrichtlich: Angeblich braucht man im Anlasser keinen Entstörkondensator, wenn im Motor bereits einer verbaut ist. Doppeltgemoppelt hält allerdings besser. Wenn ich einen Kondensator einfach für kleines Geld tauschen kann, dann mache ich das und der Kondensator sollte dann auch für 275V ausgelegt sein.
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Re: Alte Form der 215 - Zeigt her eure Fußanlasser ... mit Asbest

#43 Beitrag von nicole.boening »

Hab ein Video gemacht für die Hörprobe und als Hinweis auf den problematischen Anlasser. Vielleicht ist das Geräusch ja normal - oder eventuell fällt euch noch etwas auf, mit dem ich die Laufgeräusche dämpfen kann.
https://youtu.be/_otxsCnwGxI
Näh und schraub wie du dich fühlst.

Neuestes Video über Brillengreifer
https://youtu.be/R-8Pf68mo90

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Re: Alte Form der 215 - Zeigt her eure Fußanlasser ... mit Asbest

#44 Beitrag von hutzelbein »

nicole.boening hat geschrieben:Der Eindruck wird durch Geräusche, Haptik und Optik verursacht:

Ich habe das Gefühl, dass diese Maschine in den Haid & Neu Hallen noch in einer Art Testphase hergestellt wurde.
- Halte den Anlasser für Original und bin irritiert, dass der Lack abblättert.
- der Lack der Maschine macht auch nicht den besten Eindruck, wirkt dünn und platzt ab, obwohl die Maschine nicht intensiv genäht wurde. Kann das an der Feuchtigkeit liegen? (Flecken auf dem Motorbild sprechen für feuchte Lagerung)
- die Abdeckung des Stichlängenstellers wirkt spiddelig und der Einstellmechanismus ist nicht sonderlich vertrauenserweckend stabil. Das Material der Abdeckung ist undefinierbar - auch hier platzt der Lack.
- Die Art von wirklich blühendem Rost trotz komplettem Fehlen von muffigem Feuchtegruch irritiert mich - in der Form hatte ich das bei alten Maschinen noch nie.

Mein Fazit: Eventuell wurde damals mit der Legierung und neuen Materialien experimentiert. Auf mich macht es den Eindruck, dass eine Spar-Maschine gebaut wurde. Ich weiß nicht, ob ich der Maschine nicht neutral genug gegenüber stehe. Bei anderen Maschinen habe ich diesen Eindruck nicht so extrem. Die Naumann 65 und die Pfaff 130 (die ich gerade auf dem Tisch hatte) spielen vielleicht in einer anderen Liga - aber der Lack, das Material und die Mechanik machen einen ganz anderen Eindruck und haben mich vielleicht auch etwas zu sehr verwöhnt. Überzeugt bin ich aber vom Motor, weshalb ich die Maschine ja eigentlich nur gekauft hatte. angel
Mach mal ein paar Bilder, damit man die Lackschäden an der Maschine etwas genauer sehen kann. Möglicherweise wurde deine Maschine auch mit zu aggressiven Putzmittel behandelt. Singer und Haid & Neu hatten große Erfahrungen mit Einbrennlackierungen. Dass die damals Anfang der 50er Jahren noch nicht wussten, wie sie es am besten hinbekommen, glaube ich nicht wirklich. Da müsste der Lackhersteller untaugliche Lacke geliefert haben. Ich konnte kleine Lackschäden an einer alt-rosa Singer 216G nahezu perfekt ausbessern. Allerdings nur an den ziemlich abgekratzten Kanten der Maschine. Mitten im Lack war das schwer. Mit schwarzen Lack geht das aber vermutlich deutlich einfacher. Die Decals der Maschine konnte ich auch ziemlich gut ausbessern. Alle Metallteile an der Maschine waren hochwertig. Mit sehr feinem Schleifpapier habe ich die alle vollständig wieder auf Hochglanz bekommen. Profis nehmen in USA dafür ein Ultraschallreinigungsgerät, speziell für die Singer Featherweight Typ 221.

Im Grunde habe ich die Lackausbesserungen an den Kanten wie folgt gemacht. Ich habe zunächst Acrylfarbe genommen. Das war transparentes Zinkweiß und etwas Umbra gebrannt. Im richtigen Mischungsverhältnis ergab das altrosa, das etwas heller sein musste, weil Acrylfarbe dunkler auftrocket. Da ich kein deckendes Titanweiß hatte, musste ich die Farbe mehrmals auftragen. Ich glaube insgesamt waren es etwa 10 Schichten. Zwischendurch habe ich leicht angeschliffen und am Ende gabe es noch zwei Lacküberzüge mit Alkydharz-Klarlack hochglänzend. Die Glanzüberzüge an der Kante waren nur bei genauem Hinsehen sichtbar. Zum Schluss habe ich auch die hochglänzenden Kanten noch ganz leicht angeschliffen, um den Glanz entwas zu reduzieren und die ganze Maschine dann mit Hartwachs poliert. Die Maschine sah danach fast wieder wie neu aus. Der bisherige Besitzer der Maschine hat beim Probenähen nichts mehr von den alten Lackschäden gesehen. Mit einer Lupe hätte er es vielleicht geschafft.

Ist dein Motor lackiert? Diese alten schwarzen und auch braunen Motoren kenne ich nur mit Bakelit-Verkleidung und die lassen sich alle sehr schön mit Spiritus reinigen. Nur die Motorhalterungen ist bei all diesen Motoren aus Aluminiumguss, die dann schwarz oder auch braun lackiert wurde. Nur der Motor, der glaube ich von einer Singer 237 stammt und bei dem der Kondensator im Stator verbaut war, war auch beige lackiert. Die Lackierung muss ich noch ausbessern. Der Untergrund ist da scheinbar auch schwarzer Bakelit, der überlackiert wurde.

Bei drei alten Singer 206D Maschinen muss ich den alten schwarzen Lack auch noch ausbessern. Ich will erreichen, dass die Maschinen danach wieder wie neu aussehen. Hergestellt wurden die im Zeitraum 1930 bis 1936 in Wittenberge. Das waren die ersten Zick-Zack Maschinen, die Singer auf den Markt brachte und alle haben die bereits einen Doppelumlaufgreifer, wie in modernen Industrienähmaschinen, eingebaut. Die Maschinen funktionieren noch einen Tick leichtgängiger als eine Pfaff 130. Das Schrauben daran geht ebenfalls etwas leichter, geht aber ziemlich ähnlich. An diesen Maschinen, die bislang nur Trittbrettmaschinen waren, will ich alte Veritas-Motoren (hergestellt ebenfalls in Wittenberge bis etwa Mitte der 60er Jahre) verbauen, die bereits mit drei-poligen Pfaff Steckerbuchsen ausgerüstet sind. Dann kann ich problemlos Pfaff-Anlasser benutzen. Insgesamt ergibt das eine ziemlich perfekte Singer/Veritas/Paff Maschine Made In Germany. Von jedem Hersteller das Beste zusammengebaut.
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hutzelbein
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Re: Alte Form der 215 - Zeigt her eure Fußanlasser ... mit Asbest

#45 Beitrag von hutzelbein »

nicole.boening hat geschrieben:Hab ein Video gemacht für die Hörprobe und als Hinweis auf den problematischen Anlasser. Vielleicht ist das Geräusch ja normal - oder eventuell fällt euch noch etwas auf, mit dem ich die Laufgeräusche dämpfen kann.
https://youtu.be/_otxsCnwGxI
Das Geräusch ist gut und scheinbar lässt sich damit auch gut nähen. Mich würde interessieren, wie sich die Maschine verhält, wenn du damit ganz langsam annähst. Ähnlich hat das det bereits mal in einem Video gezeigt. Da war ich ziemlich beeindruckt, weil er das Stich für Stich ganz langsam konnte. Damals dachte ich es liegt an den Motoren, die er benutzt hat. Mittlerweile bin ich überzeugt, dass er einen ziemlich guten Pfaff Anlasser mit unterschiedlichen Motoren von Pfaff, Quelle und Tur2 benutzt haben muss. Dass er mit seinen Motoren auch durch mehrere Lagen Leder oder Kunstleder nähen konnte, hat mich weniger beeindruckt. Das brauche ich nicht unbedingt, kann ich aber vermutlich auch. Aber das Vermögen ziemlich langsam annähen zu können und die Maschine jederzeit in den Langsamnäh-Modus versetzen zu können, ist für mich mittlerweile ein ziemlich unverzichtbares Qualitätsmerkmal.

Die kleinen kaum sichtbaren Lackschäden auf deiner Maschine würden mich nicht stören. Einige Stellen kannst du vermutlich auch leicht ausbessern. Die Flecken am Motor irritieren mich. Ich hätte erwartet, dass das Bakelit ist. Möglicherweis hat da jemand Farbe übergespritzt. Das habe ich bereits bei einem Singer Bakelit Lämpchen bereits mal gemacht. Das war weiß lackiert. Die ganze Farbe habe ich überwiegend nur mit meinen Fingernägeln abgekratzt. Darunter befand sich schwarzer Bakelit. Das Lämpchen sah nach einer Politur wieder wie neu aus. Nur zwei kleine Haarrisse wurden sichtbar. Die haben mich allerdings nicht gestört.

Dein Motor ist ein Singer Original. Haid & Neu hat deinen Motor nicht hergestellt. Baugleiche Motoren hat Singer auch in UK und in USA hergestellt und die waren nach meiner Erkenntnis alle aus Bakelit. Ich bin ziemlich sicher, dass sich unter der Farbe Bakelit befindet und jemand einige Jahres später deinen Motor überspritzt hat, vermutlich weil es kleine Schrammen auf dem Bakelit gab. Möglicherweise hat es der Lackierer ähnlich auch mit deinem Anlasser gemacht. Erst hat der die alte Farbe runtergeholt und danach hat er ohne Grundierung den Anlasser einfach überspritzt. Mit relativ wenig Arbeit sieht dein Anlasser von außen auch wieder wie neu aus, wenn du das willst. Kratz den alten Lack vollständig ab und dann holst du dir eine Dose Nitro-Kombinationssprühlack in schwarz von Spraila. Mit Spraila würde ich allerdings an deine Maschine nicht herangehen wollen.

Verrate mir bitte mal, mit welchen technischen Hilfsmitteln du deine Videos produzierst. Das ist ziemlich professionell. Das will ich auch können. Damit ich zeigen kann, was ich so alles nähe und wie ich die hergestellten Nähprodukte verwende.
Zuletzt geändert von hutzelbein am Dienstag 11. Dezember 2018, 16:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Alte Form der 215 - Zeigt her eure Fußanlasser ... mit Asbest

#46 Beitrag von nicole.boening »

hutzelbein hat geschrieben:Mich würde interessieren, wie sich die Maschine verhält, wenn du damit ganz langsam annähst. Ähnlich hat das det bereits mal in einem Video gezeigt. Da war ich ziemlich beeindruckt, weil er das Stich für Stich ganz langsam konnte. Damals dachte ich es liegt an den Motoren, die er benutzt hat. Mittlerweile bin ich überzeugt, dass er einen ziemlich guten Pfaff Anlasser mit unterschiedlichen Motoren von Pfaff, Quelle und Tur2 benutzt haben muss. Dass er mit seinen Motoren auch durch mehrere Lagen Leder oder Kunstleder nähen konnte, hat mich weniger beeindruckt. Das brauche ich nicht unbedingt, kann ich aber vermutlich auch. Aber das Vermögen ziemlich langsam annähen zu können und die Maschine jederzeit in den Langsamnäh-Modus versetzen zu können, ist für mich mittlerweile ein ziemlich unverzichtbares Qualitätsmerkmal.
Ich bin bezüglich des Tempos vor allem mit dem Elte Motor sehr zufrieden. Den habe ich jüngst an die Naumann 65 gebaut - im Video bei etwa 4:40 Minuten und bei 5:33 Minuten und später beim Jeans nähen - sieht man sehr gut, wie langsam die Maschine nähen kann.
https://youtu.be/YYu9SHDl2iU
hutzelbein hat geschrieben:Verrate mir bitte mal, mit welchen technischen Hilfsmitteln du deine Videos produzierst. Das ist ziemlich professionell. Das will ich auch können. Damit ich zeigen kann, was ich so alles nähe und wie ich die hergestellten Nähprodukte verwende.
Danke. Hier mein bescheidener Umfang:
- Aufnahmen mache ich mit der Handykamera
- arbeite die Videos mit dem Movie Maker auf (für etwa 23 Euro bekommt man einen ausreichenden Leitungsumfang für Amateure: Schneiden, Musik hinterlegen, ein- und ausblenden)
- habe ein Stativ fürs Handy, das ich auf den Tisch stellen und auch auf das große Stativ schrauben kann.
- An der Beleuchtung muss ich noch arbeiten.

Liebe Grüße

Nicole
Näh und schraub wie du dich fühlst.

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Re: Alte Form der 215 - Zeigt her eure Fußanlasser ... mit Asbest

#47 Beitrag von hutzelbein »

nicole.boening hat geschrieben:Ich bin bezüglich des Tempos vor allem mit dem Elte Motor sehr zufrieden. Den habe ich jüngst an die Naumann 65 gebaut - im Video bei etwa 4:40 Minuten und bei 5:33 Minuten und später beim Jeans nähen - sieht man sehr gut, wie langsam die Maschine nähen kann.
https://youtu.be/YYu9SHDl2iU
Ich bin 100% davon überzeugt, dass es nicht allein am Elte Motor liegt. Das gute Verhalten kommt hauptsächlich vom Pfaff/Elte Anlasser (und ganz nebenbei natürlich auch davon, weil du sehr gut nähen kannst). Mit einem guten Veritas Komet Motor vom Typ 1205.6 (mit etwa gleichem Baujahr) kannst du genauso langsam nähen und mit fast jeden Singer Motor klappt das auch, wenn ein guter Pfaff/Elte Anlasser antreibt. Einen Unterschied wirst du nicht bemerken. Damit will ich sagen, dass du nicht unbedingt einen teueren Pfaff/Elte Motor nachjagen musst, um das gleiche Ergebnis zu erzielen. Das schöne an den Komet Motoren ist, dass sie bereits mit einer dreipoligen Pfaff/Elte Steckerbuchse ausgerüstet sind und sie in der Regel gebraucht preiswerter zu haben sind. Sie sind nur relativ rar, weil sie nicht in großer Stückzahl hergestellt wurden und die Benutzer vermutlich damit auch heute noch relativ zufrieden sind. Wenn sie auf den Markt kommen, dann kennt sie kaum einer. An der Qualität dieser Motoren gibt es aber kaum was zu meckern, ähnlich wie an deiner Naumann Nähmaschine. (Gibt akutell einen relativ günstig auf Ebay. Nur der Händler ist gemäß meiner Erfahrung nicht besonders vertrauenswürdig. Der reagiert nicht, wenn er Schrott liefert).

Deine Naumann Nähmaschine ist supergeil. Die hätte ich auch gerne. Die beiden Gelenke an den Pleuelstangen könntest du mal aufdrehen. Das geht ziemlich einfach und dann kannst du auch die Gelenke noch relativ einfach und ohne Risiko perfekt reinigen. Das mache ich mittlerweile bei fast jeder Maschine. Leider konnte ich nicht genau erkennen, welchen Nähgarn du benutzt.
nicole.boening hat geschrieben:
hutzelbein hat geschrieben:Verrate mir bitte mal, mit welchen technischen Hilfsmitteln du deine Videos produzierst. Das ist ziemlich professionell. Das will ich auch können. Damit ich zeigen kann, was ich so alles nähe und wie ich die hergestellten Nähprodukte verwende.
Danke. Hier mein bescheidener Umfang:
- Aufnahmen mache ich mit der Handykamera
- arbeite die Videos mit dem Movie Maker auf (für etwa 23 Euro bekommt man einen ausreichenden Leitungsumfang für Amateure: Schneiden, Musik hinterlegen, ein- und ausblenden)
- habe ein Stativ fürs Handy, das ich auf den Tisch stellen und auch auf das große Stativ schrauben kann.
- An der Beleuchtung muss ich noch arbeiten.

Liebe Grüße Nicole
Herzlichen Dank liebe Nicole. Wenn ich Zeit habe, fange ich damit genauso an. Bis auf die Software habe ich alles bereits in bester Qualität.
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Re: Alte Form der 215 - Zeigt her eure Fußanlasser ... mit Asbest

#48 Beitrag von hutzelbein »

Ich hab ein wenig geguckt, ob ich einen lackierten Singer-Motor aus den 50er Jahren oder früher finde.

http://www.helenhowes-sewingmachines.co.uk/motors.html

Gibt es mE nicht. Selbst die Motore für die Singer Featherweight waren aus Bakalit oder Kunststoff. Hier ist ein sehr interessanter Video zu diesem Thema, weil du noch die gleichen Alu-Röhrchen zum Ölen der Motorachsen an deinem Motor hast. Deshalb solltest du genau aufpassen und versuchen zu verstehen, was da erklärt wird:

https://www.youtube.com/watch?v=otAj5FrGKZw

Wie die Vorkriegsmodelle z.B. für die Singer 206 ausgesehen haben, weiß ich leider nicht. Die Motore für die Singer 216 oder 215 kann ich nicht benutzen, weil die Abstände nicht passen. Ein Knuppel hinter dem sich das Stichstellergelenk befindet, ist im Weg. Die Halterung des Motors müsste etwa 8mm länger sein, dann würde es gehen.

Hier auf dieser Seite gibt es zwei Singer Anlasser mit Sohlen.

http://www.helenhowes-sewingmachines.co ... stuff.html

Es könnte sein, dass bei deinem Anlasser diese oder eine ähnliche Sohle fehlt, wie bei den Anlasser MOP051 und MOP052. Für £15.00 könntest du einen solchen Anlasser kaufen. Die sehen zumindest sehr originell aus. Ansonsten müsste du mal überlegen, ob du so eine solche Sohle auch basteln könntest. Aus Holz oder Aluminium mit einer aufgeklebten Gummisohle von einem Stiefel könnte vielleicht klappen. Vielleicht gibt es so etwas auch aus Metall, genau in deiner Schuhgröße.

Genau das gibt es. Ein Alu-Strukturblech mit Riffel-Prägung. Wird normalerweise verlegt, damit niemand ausrutscht.
https://www.obi.de/bleche/strukturblech ... gIRTfD_BwE

In meinem DIY-Shop würde es einen solchen Anlasser mit Sohle ganz schnell zu kaufen geben, wenn er noch gut funktioniert und sich der Aufwand lohnt.
Tausche ALU-Fußsohle in beliebiger Fußǵröße in extra schwerer unkaputtbarer Ausführung mit Hufeisenkante (Stärke etwa 4-5 mm, an der Hufeisenkante ca. 8-9mm) auf Hochglanz poliert gegen Singer-Bananensteckerkabel !!! wite

(Interessant: Der auf der Seite von Helen Howes abgebildete Bernina Plug MOP020 könnte auch in eine Pfaff Steckerbuchse passen. Solche aufschraubbaren Teile aus Bakalit suche ich händeringend für Pfaff oder Singer Banananenstecker Motore, kann sie aber nicht einfach finden. Der Markt ist insoweit so gut wie leergefegt).
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Re: Alte Form der 215 - Zeigt her eure Fußanlasser ... mit Asbest

#49 Beitrag von inch »

nicole.boening hat geschrieben:Hab ein Video gemacht für die Hörprobe und als Hinweis auf den problematischen Anlasser. Vielleicht ist das Geräusch ja normal - oder eventuell fällt euch noch etwas auf, mit dem ich die Laufgeräusche dämpfen kann.
https://youtu.be/_otxsCnwGxI
Das Geräusch der Maschine hört sich eher bißchen nach stumpfer Nadel an. Der Motor ist auch nicht original,an schwarzen Maschinen waren auch original schwarze Motoren verbaut. Der Motor stammt von einer späteren Singer,die braun abgesetzt war und die "neuere" Form hatte.
Keine der von mir gekauften Maschinen war in solch einem schlechten Lack-Zustand. Man kann also davon ausgehen,wenn das Metall auch schon angegammelt war,daß sie ewig feucht gestanden hat.
Bei den Anlassern der deutschen Singer-Nähmaschinen aus dieser Zeit (50er) steht bei mir überall "Nähmotor-Anlasser..." drauf,nirgends Singer.
Der einzige Anlasser mit Singer-Logo kam mit einer französischen 306.
Ich vermute,daß zu dieser Zeit die Anlasser von Singer-Deutschland extern geordert wurden.
Bei den Maschinen aus den 60ern steht überall "Singer" drauf.
Слава Україні!
Hier geht`s zur Ukraine-Direkthilfe:
https://prytulafoundation.org/en
https://www.ldc-ua.org/en
RTL Kinderhilfe - 10 €/SMS 44844 Stichwort: "Ukraine"

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Re: Alte Form der 215 - Zeigt her eure Fußanlasser ... mit Asbest

#50 Beitrag von nicole.boening »

Huhu - vielen Dank für die Recherche. Ich schau mir das morgen in Ruhe an. Die Pedale sind interessant.
Mein Motor ist übrigens nicht lackiert.
Näh und schraub wie du dich fühlst.

Neuestes Video über Brillengreifer
https://youtu.be/R-8Pf68mo90

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