Zylinderbrennlack hört sich gut an. Deinen Zylinder hätte ich gerne gesehen. Welchen Lack du benutzt hast, würde ich auch gerne wissen.duesenberg hat geschrieben:Ich habe vor längerer Zeit den Zylinder meines Motorrades mit Einbrennlack für eben diesen Zweck behandelt und hinterher im Backofen eingebrannt. Das waren Temperaturen um die 130°C, wenn ich mich richtig erinnere. Meine Frau war auf einer Dienstreise, so daß ich etwas Zeit gehabt hätte, die Spuren meiner Untat zu verwischen. Es war - gar nichts. Ich hatte geglaubt, es stinkt und qualmt wie ein rumänischer Lastwagen beim Anlassen. Nichts dergleichen. Sicher, ein bißchen blauer Dunst - aber der war nach ein paar Minuten lüften fort. Inwieweit der Zylindereinbrennlack mit dem von Dir favorisierten vergleichbar ist, weiß ich natürlich nicht.
Ich habe mir heute noch ein anderes Objekt organisiert (kann ich am Donnerstag abholen), an dem ich mich ungeniert austoben könnte. Eine in der Optik ziemlich übel aussehende und angeblich defekte Singer 216G. Die hat allerdings eine Nähleuchte, einen Motor und einen Anlaser mit dem passenden Kabel, das ich derzeit gebrauchen könnte. Wenn der Motor oder der Anlasser defekt ist, kann ich ihn vermutlich sofort reparieren. Die genau passenden Kondensatoren habe ich bereits in Reserve. Die Anschaffung dieser Maschine war insgesamt wesentlich günstiger, als das gesuchte Kabel neu zu kaufen. Was für ein Wahnsinn, wenn man für ein Anlasserkabel mehr als 20 Euro bezahlen muss. Aus dem Singer-Anlasser kann ich zwei Anlasser machen, weil ich die anderen Teile auch als Ersatzteile bereits habe.
Mir geht es fast wie den Maler Emil Schumacher. Der hatte wahnsinnigen Respekt vor neuen glatten Malflächen. Der musste sein Malpapier erst zerknüllen und teilweise auch zerfetzen und dann in Wasser eintauchen, bevor er sich auf seinen Malgrund austoben konnte. Wenn eine Maschine gut nähen kann und sie aus meiner Sicht einen gewissen Wert hat, wie meine Singer 206D, habe ich vor der Maschine zu viel Respekt. Ich werde mir die Singer 216G kurz anschauen. Wenn sie verharzt ist, stelle ich sie gleich in Backofen. Danach versuche ich sie auch vollständig zu demontieren und zu reinigen. Alle Schräubchen gehen dann hoffentlich leicht auf, so dass ich sogar auf WD40 verzichten kann. Das Gehäuse spritze ich dann wie Frickelhansen mit irgendeiner Phantasiefarbe an oder versuche mich wie Emil Schumacher mit Action Painting. Das wäre dann eine künsterlische Betätigung an der ich Gefallen finden könnte, insbesondere wenn ich meiner künstlerischen Begabung freien Lauf lassen könnte. Die Farben dafür könnte ich mit feinen Künstler-Pigmenten auf Alkydharz-Basis mit einer sehr intensiven und selten zu sehenden Leuchtkraft sogar selbst herstellen. Habe ich mit Leinöl und Acryl-Dispersion bereits gemacht und eine umfangreiche Pigment-Sammlung habe ich auch noch fast unbenutzt in meinen Schrank. Sobald ich versuche, eine Nähmaschine originalgetreu zu restaurieren, wird meine Phantasie stark ausgebremst und dann wird es für mich sogar unnötig teuer.
@GerdK: Die Überschrift in diesem Thread muss "Singer 206D Restauration" lauten. Ich mabe mich verschrieben!
Ich werde mit Sicherheit noch Bilder posten, wie die Maschine vor und nach der Restauration aussieht.
Zunächst versuche ich es aber mit Action Paining oder surrealistischer Malerei an einer Singer 216G. Mal sehen was dabei herauskommt. Viel schlimmer als die Maschine bereits aussieht, kann das Ergebnis nicht werden. Wenn es aber gelingt, könnte ich vermutlich den Wert meiner Arbeit leichter realisieren. Da müssen aus meiner Sicht in Deutschland neue Maßstäbe gesetzt werden, sonst lohnt sich die viele Arbeit und auch der Geldeinsatz nicht. Es gibt Leute, die zerlegen ihre Maschinen und verkaufen die Teile dann zu Wucherpreisen auf Ebay ohne Funktionsgarantie. Ich mach das lieber genau umgekehrt.