wie stark - alte versus moderne Nähmaschinen

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det
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Re: wie stark - alte versus moderne Nähmaschinen

#11 Beitrag von det »

claude hat geschrieben: Dienstag 14. Februar 2023, 10:56 Lutz vom Nähmaschinenverzeichnis hat mal einen Test mit verschiedenen Maschinen gemacht:
https://www.youtube.com/watch?v=ZWrhIggDgQs

Die Haushalts-Plaste-Brother hat die zwei Lagen Feuerwehr-Schlauch nicht überlebt..
Es wäre mal interessant einen Vergleich mit einer höherpreisigen Brother anzustellen. Die innov-is F-4x0 Serie kostet ca. 600 bis 800 Euro und wird schon ganz gut bewertet und in der inflationsbereinigten Preisklasse einer Pfaff 230 finden wir die innov-is 1800Q bzw. VQ2.

Ich vermute, dass diese eine höhere Durchstichskraft als die Pfaff 230 mit orig. Motor KU-52 haben, wobei ich der 230 die deutlich längere Lebensdauer zutraue.

Gruß
Detlef
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HusPfaSing
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Re: wie stark - alte versus moderne Nähmaschinen

#12 Beitrag von HusPfaSing »

Noch ein paar Aspekte:

Die Elna 1 hart ja bekanntlich ein Untersetzungsgetriebe und könnte damit locker dickstes Leder nähen. Nur rutscht dann einfach der Rundriemen. Aber der Motor, der überlebt es und das ist auch ein Punkt.

Die Husqvarnas bis zu der ersten Elektronischen haben alle ein Zweigang Getriebe, welches eine beeindruckende Durchstichskraft bewirkt. Aber vermutlich nicht auf Dauer, denn das Getriebe ist Plastik.

Dann haben viele Nähmaschinen einen nich zwangsgesteuerten Zickzack. Die Nadelstange kann im Normalfall von Hand leicht hin und her bewegt werden, die Nadel wird dann bei hoher Belastung verbogen, weil die Nadelstange dem Druck nach links oder rechts ausweicht. nicht so beim zwangsgesteuerten Zickzack, da ist die Nadelstange in seiner Position fest, die Nadel wird nicht verbogen. Bei Maschinen ohne ZZ natürlich auch.

Dann gibt es Antriebe, da treibt der Motor die untere Welle an und die über eine Schnurkette die obere Welle. Diese Antriebsart belastet die Schnurkette stark.
Umgekehrt gibt es Antriebe, die zuerst die obere Well antreibt und dann per Schnurkette die untere Welle. Diese Antriebsart belastet die Schnurkette kaum.

Gruss Jürg
Aktuell im Einsatz:
Pfaff 1229, 1471, Coverlock 4.0, Hobbylock 799 / Elna Carina TSP.
Sammelstücke:
Singer 431G (Kettenstich) / Pfaff 362 (Kleeblatt) / Elna1 (Motorbremse) / Keller 28 (Flachkolben, links drehend)

claude
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Re: wie stark - alte versus moderne Nähmaschinen

#13 Beitrag von claude »

Im Vorigen Beitrag habe ich ja noch ziemlich über Plastebomber gelästert.

Seit gestern habe ich dazu eine etwas differenziertere Meinung, denn mir hat sich eine Victoria 2016 aus der 100€-Discounter-Klasse förmlich aufgedrängt, Details hier:

viewtopic.php?p=127459#p127459
IMG_20230218_160611_HDR~2.jpg
Die Maschine macht zwar durch den rundum-Plastik-Resonanzboden wirklich unseriöse Geräusche beim Nähen, ist aber unter der Haube überraschend solide gebaut:

Ein erstaunlich robuster Korpus aus Druckguss, wenig Plastik im Antriebsbereich, Pleuelantrieb, querstehender Vollmetall-CB-Greifer, Motor und Anlasser von Matsushita. Natürlich sind sowohl der Guss, als auch die Stahlblech-Stanzteile schartig und man hat sich schnell an dem Ding geschnitten, wenn man nicht aufpasst, aber irgendwo muss der Preis ja auch herkommen.
IMG_20230218_193240_HDR~2.jpg
Falls jemand über den Hersteller spekulieren möchte, die Seriennummer liegt kurz über 70 Millionen.

Der 55 Watt-Motor quält sich natürlich etwas, wenn man soviel unters Füßchen packt, wie drunterpasst, in meinem Fall zwei Lagen dünnes Leder und zwei weitere Lagen dicker Anzugstoff, aber es funktioniert.

Irgendwann hatte ich dann aber die Nase voll von der Geräuschkulisse und habe den Rest dann als Kontrastprogramm mit der Pfaff 130 zuende genäht. Was für eine Wohltat...
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Eicher
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Re: wie stark - alte versus moderne Nähmaschinen

#14 Beitrag von Eicher »

mit der Pfaff 130 zuende genäht. Was für eine Wohltat...
beerchug
wink
MfG Eicher
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Re: wie stark - alte versus moderne Nähmaschinen

#15 Beitrag von dieter kohl »

claude hat geschrieben: Sonntag 19. Februar 2023, 18:24
*******
Falls jemand über den Hersteller spekulieren möchte, die Seriennummer liegt kurz über 70 Millionen.

*******
serv

die "70" in der Seriennummer ist eine Schlüsselzahl für das Herstellerwerk
ähnlich den Vorgestellten Buchstaben bei den Singer-Fabriken früher
gruß dieter
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gelöschter User N

Re: wie stark - alte versus moderne Nähmaschinen

#16 Beitrag von gelöschter User N »

claude hat geschrieben: Sonntag 19. Februar 2023, 18:24 Die Maschine macht zwar durch den rundum-Plastik-Resonanzboden wirklich unseriöse Geräusche beim Nähen,
:lol27:
claude hat geschrieben: Sonntag 19. Februar 2023, 18:24 Irgendwann hatte ich dann aber die Nase voll von der Geräuschkulisse und habe den Rest dann als Kontrastprogramm mit der Pfaff 130 zuende genäht. Was für eine Wohltat...
beerchug

bianchifan
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Re: wie stark - alte versus moderne Nähmaschinen

#17 Beitrag von bianchifan »

littledaisy hat geschrieben: Montag 13. Februar 2023, 20:43 Wenn man Haushaltsnähmaschinen betrachtet, sind diese Modelle oder andere ältere Modelle modernen eher hochpreisigen Nähmaschinen, z.B. Bernina 555, 570 oder 770, in der Durchstichkraft noch überlegen, oder kann eine moderne "Plastik"-Nähmaschine durch Untersetzung o.a. da noch mithalten?
Ich kenne keine der genannten Maschinen.
Im Dezember habe ich mit meinen W6 Maschinen extrastarkes Gurtband in Schlaufen gelegt und anschließend mit Tarpaulin verbandelt.
Das hat anstandslos geklappt. Mit meiner Carina wäre das mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu schaffen gewesen.
Die Singer meiner Eltern hätte da wahrscheinlich ebenfalls Probleme bekommen, der Keilriemen wäre sicherlich durchgerutscht.
Apropos.. die Reißverschlussfüße habe ich dabei geschrottet, die haben dem hohen Anpressdruck nicht standgehalten.
littledaisy hat geschrieben: Montag 13. Februar 2023, 20:43 In einem Forum las ich über einen der modernen Juki-Schnellnäher (nicht die Industrie-Schnellnäher, sondern so etwas wie die Sumato o.ä.), dass sie nicht mithalten könnten. Stimmt das?
Vor ca. 10 Jahren habe ich einen solchen Haushaltsschnellnäher im Rahmen einer Veranstaltung mal aus der Nähe gesehen und konnte auch ein paar Testnähte fabrizieren, leider nur auf leichten Baumwollstoffen.
Meinem Wunsch, schwere Cordura anzutesten, wurde nicht entsprochen. Die Maschine sei dafür nicht ausgelegt, nur für leicht bis mittelschwere Stoffe.
js_hsm hat geschrieben: Dienstag 14. Februar 2023, 09:42 Schau mal nach den Festigkeiten der Werkstoffe gegenüber Stahl bzw. Gusseisen.
Wir können gerne bei beiden Versionen mal eine Meßuhr unter den Arm bauen und oben mit ein paar Kilo belasten um das zu verifizieren oder entkräften
Völlig uninteressant!
Entscheidend ist, was an der Nadelspitze passiert.
Ob die Nadel den Stoff gescheit penetriert oder nach Jericho abgelenkt wird und der rotierende Haken nur Luft angelt.
Nachdem ich in amerikanischen Foren so viel positives über die "Singer Heavy Duty" gelesen hatte, habe ich mir zu Jahresbeginn eine solche gegönnt. 12 Lagen Jeans konnte sie nähen, allerdings nicht mehr mit bester Stichqualität.
Ursache: Die Nadelstange flext wie ne Fahrradspeiche..sie ist innen HOHL!.

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js_hsm
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Re: wie stark - alte versus moderne Nähmaschinen

#18 Beitrag von js_hsm »

bianchifan hat geschrieben: Mittwoch 22. Februar 2023, 01:07
js_hsm hat geschrieben: Dienstag 14. Februar 2023, 09:42 Schau mal nach den Festigkeiten der Werkstoffe gegenüber Stahl bzw. Gusseisen.
Wir können gerne bei beiden Versionen mal eine Meßuhr unter den Arm bauen und oben mit ein paar Kilo belasten um das zu verifizieren oder entkräften
Völlig uninteressant!
Entscheidend ist, was an der Nadelspitze passiert.
Ob die Nadel den Stoff gescheit penetriert oder nach Jericho abgelenkt wird und der rotierende Haken nur Luft angelt.
Es ist interessant...und genau deswegen !
bianchifan hat geschrieben: Mittwoch 22. Februar 2023, 01:07 Nachdem ich in amerikanischen Foren so viel positives über die "Singer Heavy Duty" gelesen hatte, habe ich mir zu Jahresbeginn eine solche gegönnt. 12 Lagen Jeans konnte sie nähen, allerdings nicht mehr mit bester Stichqualität.
Ursache: Die Nadelstange flext wie ne Fahrradspeiche..sie ist innen HOHL!.
Das Ding ist auch nur ein Billigteil nur mit einem "Speedreducer"..

Man findet sie sehr häufig bei ebay "** Singer Heavy Duty xxxx - Versandrückläufer"


P.S. mach sowas
https://youtu.be/sclQ0ItAzpI
mal mit einem Plastebomber mit Druckgussrähmchen
Der Maschinen(um)bauer
Adler 30,48,67,69 Pfaff 130,141,142,145,335,1222, Typical GC20606-18, Sailrite 9" Clone und.....
https://youtube.com/@Special_Solutions
BLDC-Servos https://www.naehmaschinentechnik-forum. ... 33#p119733

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Re: wie stark - alte versus moderne Nähmaschinen

#19 Beitrag von adler104 »

Sollte man so was vergleichen wollen, so muss man aber auch für jede Maschine die gleichen Voraussetzungen schafften, sprich gleich starker Motor (intern wie auch extern), gleiche Nadelstärke, gleiche Nadelspitze, gleiches Garn, gleiches Material in gleicher Stärke, muss man Maschinen evtl. gruppieren in z.B mit und ohne Speed Reducer... You name it.

Ist so eine Diskussion nicht müßig?

Ich sag mal so, wahrscheinlich ist die Antwort 42. wink
Mit'm Öl nich sparsam sein!

--- Singer 111G156 - Singer 307G2 - Singer 29K71 - Singer 212G141 - Singer 45D91 - Singer 132K6 - Singer 108W20 - Singer 51WSV2 - Singer 246K16 - Singer 143W2 - Pfaff 368 ---

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Re: wie stark - alte versus moderne Nähmaschinen

#20 Beitrag von det »

js_hsm hat geschrieben: Mittwoch 22. Februar 2023, 01:42
bianchifan hat geschrieben: Mittwoch 22. Februar 2023, 01:07 Nachdem ich in amerikanischen Foren so viel positives über die "Singer Heavy Duty" gelesen hatte, habe ich mir zu Jahresbeginn eine solche gegönnt. 12 Lagen Jeans konnte sie nähen, allerdings nicht mehr mit bester Stichqualität.
Ursache: Die Nadelstange flext wie ne Fahrradspeiche..sie ist innen HOHL!.
Das Ding ist auch nur ein Billigteil nur mit einem "Speedreducer"..
Nein, iirc kein Speedreducer, lediglich die Untersetzung vom Motor zum Handrad scheint relativ groß zu sein.
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